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Vielleicht sind es wirklich keine Freunde in dem Sinne, sondern halt so im Dorf groß geworden, aufgewachsen, man hat so ein paar Gewohnheiten.

Aber man geht nicht so ganz individuell aufeinander ein, es hat nicht so eine Tiefe.

Die anderen zwei Paare sind im Alltag vielleicht eher miteinander verstrickt durch Vermieten und oft aufeinander hängen, und machen sich vielleicht einfach nicht groß Gedanken, sondern bilden irgendwie eine Art Einheit und WG.
Die haben dann mehr so eine Art Gruppenbewusstsein, dass die abhängen. Auch das scheint mir nicht besonders gezielt und individuell zu sein, sondern ergibt sich dann so.

Darum glaub ich hier gar nicht so an bewusste Ausgrenzung, aber eben auch nicht bewusste Einladung. Mehr so eine Trägheit. Wir haben in unserem Zuhause unseren Mittelpunkt und was und wer da ist, ist da, aber wo ich mich für rühren muss, dass stresst mich schon zuviel, da denk ich nicht drüber nach.

Von daher glaub ich, man darf auch nicht soviel erwarten. Ansprechen kann man, klar, wünschen kann man auch, aber da haben die anderen auch die Gelegenheit zu sagen, nee das liegt mir nicht, das ist mir zu stressig, zuhause will ich dem so folgen, wie es mir passt und in den Sinn kommt.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass belauern, beobachten und verrechnen und irgendwann die Dinge mit schlechter Laune ansprechen und einfordern auch nichts besser macht, die Leute sind dann wie vor den Kopf gestoßen und ticken nicht auf diese Art.

Ich war früher auch so, aber damit bin ich nur Bekanntschaften losgeworden, wollte zuviel, und so im nachhinein finde ich es auch sehr engstirnig.

Richtige Freundschaften entwickeln sich auch in Freiheit, und wenns nicht für mehr passt, dann ist das so.

Aber Leute, die man oberflächlich von früher kennt und mal abhängen, was trinken ect, das kann ja auch mal einen Wert haben.

Also entweder würde ich sagen, man sieht es als nette Gelegenheit wo man hinkommt, wenn man selber die aktive Arbeit macht und man hat ne Anlaufstelle dort, wo man mal hinkann, auch wenn es nicht ähnlich ist, dass man selber die Gastzentrale dann wird, oder man sagt, solche Leute in dieser Art der Bekanntschaft brauche ich nicht.

Hier muss ich einiges klar stellen: Bei den Menschen, die vorgestern ohne uns auf das Fest gegangen sind, handelt es sich nicht um zwei Paare. Das sind ein Paar und eine Single-Frau. Die andere Frau, die in derselben Straße wohnt, ist vergeben, aber nicht so oft mit den anderen unterwegs.

Der Mann und mein Partner haben sich als Kleinkinder im Kindergarten kennengelernt, sind gemeinsam zur Schule gegangen und haben die Freundschaft bis ins Erwachsenenalter geführt. Wobei mein Freund schon fast immer derjenige war, der sich gemeldet und ein Treffen vorgeschlagen hat, wenn er mit seinem besten Kumpel was unternehmen wollte. Der andere Mann war früher sehr bequem und hat sich nicht großartig um soziale Kontakte bemüht, Wenn mein Freund ihn nicht kontaktiert hat, saß er am Wochenende zu Hause und zockte Playstation. Über meinen Partner hat auch er den ganzen jetzigen Freundeskreis kennengelernt, war aber nie die aktive treibende Kraft.

Vor ca. 5 Jahren ist diese Single-Frau aus unserem Freundeskreis hierher ins Dorf gezogen. Am Anfang waren die Eltern des Mannes ihre Vermieter, inzwischen haben sie ihm die Immobilie überschrieben. Als sie hierher gezogen war, hat sich in kurzer Zeit eine sehr enge Freundschaft zwischen denn Beiden entwickelt, die nicht nur von ihr gepflegt wurde. Der Mann hat sie auch öfters mal angeschrieben und spontan besucht, was er in der Freundschaft mit meinem Partner die ganzen Jahre nicht gemacht hatte. Deshalb konnte ich verstehen, dass mein Partner von seinem Verhalten verletzt war. Er hat sich aber nie getraut, ihn darauf anzusprechen.

Seit 2 Jahren ist der andere Mann in einer festen Beziehung. Seine Partnerin ist nach wenigen Monaten Fernbeziehung schnell bei ihm eingezogen. Seither ist es noch schwieriger, denn sie ist sehr dominant und bestimmt seinen ganzen Tagesablauf. Und das, obwohl er sie komplett aushält und man meinen sollte, dass sie als Abhängige wenig zu melden hat. Sie möchte nicht nur ihrem Partner Vorschriften machen, sondern auch den ganzen Leuten im Freundeskreis. Viele lassen sich das nicht gefallen, weshalb sie ihrem Partner den Kontakt zu den Freunden zumindest teilweise untersagt bzw. ihm vorschreibt, wann, wo und wie lange er seine Freunde sehen darf.

Insbesondere seine Freundschaft zu der Single-Frau, die bei ihm zur Miete wohnt (nicht im gleichen Haus, aber gleiche Straße), hat stark unter dem Verhalten seiner Partnerin gelitten. Die Beiden haben Sachen mit ihr abgezogen, die in einer Freundschaft gar nicht gehen. Obwohl die Single-Frau sehr enttäuscht ist von ihrem besten Freund und seine Partnerin überhaupt nicht leiden kann, pflegt sie immer noch den Kontakt mit ihnen, während sie von mir erwartet, dass ich ihr hinterher laufe. Das ist es, was mich so ärgert.

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Wenig Engagement in Freundschaften

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Zitat von Vreni1976:
Das ist es, was mich so ärgert.

Das und vieles andere darf Dich ärgern. Ein Problem sehe ich nur darin, etwas zu einem Problem für sich zu machen, das im Grunde das Problem eines anderen ist. Denn alleine dadurch das ich das täte, wird es ja nicht gelöst. Ich kann aber Anderen Menschen keine Lösungen für deren Probleme, ob sie sie als Problem für sich sehen oder auch nicht, aufzwingen. Hinzu kommt ja auch, dass Menschen sich verändern. Wäre das nicht so, würde ich mit meinem ehemals besten Freund im Sandkasten Burgen bauen. Wobei ich schon beim „besten“ Freund, wenn ich ihn so nenne, meine anderen Freunde ja deklassiere. Zu nur Freunden, oder nicht besten Freunden. Da könnte ich mich fragen, will ich nicht eigentlich nur „das Beste“? Oder, wann ist es nicht mehr das Beste für mich?

Überhaupt was sind Freunde? Da definiert doch jeder was anderes.
Ich habe Bekannte, was bedeutet ich kenne diese Menschen. Es gibt niemanden den ich mal gekannt habe und nun nicht mehr kenne. Aber es gibt welche die ich mal mochte und nun nicht mehr mag, was aber grundsätzlich nicht bedeuten muss, dass ich sie nicht trotzdem wieder mögen könnte. Das hängt aber von mir genauso ab, wie von ihnen.

Gesellschaftlich kommt es mir so vor, als ginge der Trend dahin, dass wer nicht „Freund“ ist, automatisch Feind sein muss. Dem entziehe ich mich dadurch, dass mir manche Menschen tatsächlich egal sind, weil ich denen das sicher auch bin. Es kann sich nicht jeder um jeden kümmern, aus den unterschiedlichsten Gründen. Wobei es eben ein momentanes Egal sein kann, bis hin zum gänzlichen, weil es eben auch nichts bedeutet, weder für diejenigen, noch für mich selbst.

Natürlich kann ich meine empfundenen „Ungerechtigkeiten“ die anderen durch andere widerfahren anprangern, aber wenn diejenigen die es tatsächlich betrifft, das nicht selbst erkennen, macht es das nicht automatisch zu meinem Problem.

Btw. Es gibt einen Film: Banshees of Inisherin. Da gehts um Freundschaft und wohin sie führen kann, weil der Mensch unterschiedliche Ansichten hat, was gerade wichtig für ihn ist.

Wahrscheinlich hat sich bei mir eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut, weil viele Leute in diesem Freundeskreis die Gruppe auf ein Podest stellen. Sie sagen gerne so Dinge wie Wir sind kein Freundeskreis, wir sind eine Familie und tun so, als ob das der beste Freundeskreis auf diesem Planeten ist. E-Mail an die ganze Truppe beginnen meistens mit Liebe Familie. Sie betonen auch immer wieder, dass sie Familie/ganz enge Freunde sind und keine oberflächlichen Bekanntschaften oder Interessensgemeinschaften. Wenn man solche Aussagen immer wieder hört oder liest, dann steigert das natürlich die Erwartungen, zumindest bei mir.

Was meinen Partner und mich von den meisten anderen Leuten in der Gruppe unterscheidet, ist unser sensibles, emotionales und tiefgründiges Wesen. Die meisten anderen Gruppenmitglieder sind oberflächlicher gestrickt als wir.

@Vreni1976 ja, das kenne ich auch, ob Gruppe oder Verein oder was auch immer die Konstellation der Versammelten darstellt. Es wird immer jemand den Zusammenhalt positiv ausschmücken. Was da jetzt im Trend ist, ob man es als Clique oder Familie oder Clan oder sonst irgendwie bezeichnen will, es soll natürlich auch den Zusammenhalt betonen, vor allem dann, wenn sich Differenzen abzeichnen oder abzeichnen könnten. Kenne das aus einem Verein, in dem ich mal war. Für manche mag so eine Gruppe sogar Familie(nersatz) sein und dann ist das für diesen Menschen so. Kritisch wäre es dann, wenn einer der Vater, oder das Oberhaupt welchen Geschlechts auch immer, dieser Familie sein möchte und vergessen hat, das Familie nicht automatisch Friede, Freude, Eierkuchen sein muss.
und bei allen Gemeinsamkeiten gibt es ja auch immer Unterschiede in Gruppierungen jeglicher Art.
Manchmal überkommt mich auch in einer Gruppe das Gefühl ich sollte mal Fürsprache äußern, wenn mir offensichtlich erscheint, da äußert sich jemand nicht, obwohl er es meines Erachtens sollte. Dann überlege ich kurz und denke mir dann, nein, dass lass ich mal.
Denn zum einen weiß ich ja auch nicht, ob derjenige für den ich mich „einmischen“ will, das überhaupt möchte. Und zum anderen will ich diesem Menschen nicht absprechen, er wäre nicht selbst in der Lage sich zu äußern. Und zu guter letzt kann ich nicht mal wissen, ob es demjenigen überhaupt irgend etwas bedeutet oder schlicht egal ist, was ein anderer dazu denkt. Erstrecht wenn es ihn selbst nicht interessiert.

Meine Meinung kann ich ja trotzdem haben, aber es ist eben nur meine persönliche Meinung.

Was du hier schreibst, finde ich interessant. Wir sind nämlich nicht nur ein Freundeskreis, sondern auch ein Verein. Wobei sich die Leute in erster Linie schon als Freundeskreis sehen und die Eintragung als Verein erst vor wenigen Jahre vorgenommen wurde, als der Freundeskreis schon lange existierte. Auf Vereinsebene funktionieren wir sehr gut. Wir organisieren Events und arbeiten prima zusammen.

Menschlich bin ich mit einem Großteil der Leute leider nicht so sehr auf einer Wellenlänge. Bei den Treffen verstehen wir uns gut, aber in Sachen Kommunikation passt es nicht. Ich bin ein aktiver Typ Mensch, melde mich gerne bei anderen und schlage Aktivitäten vor. Umgekehrt wünsche ich mir, dass andere auch an mich denken und mir Bescheid geben, wenn sie etwas planen. Nur leider ist das nicht so oft der Fall.

Viele Leute bei uns umgeben sich hauptsächlich mit Menschen, die sie automatisch oft sehen... z. B. direkten Nachbarn oder Arbeitskollegen. Menschen, die sie nicht extra anrufen oder und denen sie nicht schreiben müssen, um etwas auszumachen, weil sie diese Leute quasi ständig vor der Nase haben.

Mich hat das früher auch sehr gewundert, wenn ich mal 1-2 Wochen krank war und auch danach wochenlang nichts von den Leuten gehört habe. Bis ich irgendwann erfahren habe, dass manche Leute bei uns während eines Treffens gleich die nächste Verabredung ausmachen, um sich die Anrufe und die Schreiberei zu sparen. Sprich: Wenn man ein Weilchen krank ist, muss man sich nach der Genesung von selbst wieder melden und nachfragen, wann und wo das nächste Treffen geplant ist.

Ich hoffe, dass ich noch den einen oder anderen Menschen tickt, der eher mit mir auf einer Wellenlänge ist. Dieses Nachlaufen ist halt gar nicht meine Art. Ich fühle mich sehr unwohl dabei, wenn ein Kontakt nur auf meine Initiative zustandekommt. Das ist in meiner Familie übrigens auch so. Mein Bruder, seine Frau, meine Cousins und Cousinen melden sich auch nie als Erste bei mir. Ich verstehe mich gut mit allen, aber wenn ich mich nicht melde, gibt es keinen Kontakt .

Mir lässt die Sache keine Ruhe, weil mir immer wieder Dinge einfallen, die ich höchst suspekt finde. In der Freundschaft zwischen der Single-Frau und ihrem besten Freund ist schon einiges passiert, das aus meiner Sicht definitiv nicht in eine Freundschaft gehört:

- Er war früher oft bei ihr und hat bei fast jedem Besuch dort mehrere B. getrunken. Die Single-Frau hat immer mehrere Kisten B. auf Vorrat. Der Mann ist aber noch nie auf die Idee gekommen, selbst mal eine Kiste B. zu kaufen und ihr mitzubringen, so nach dem Motto: Hey du, wir treffen uns immer bei dir und ich konsumiere doch ziemlich viel von deinem B.. Deshalb spendiere ich dir heute mal eine Kiste.
Er lädt sie auch nie zu sich ein, denn er wohnt noch bei seinen Eltern und die Mutter macht den Einkauf. Für jedes B., das sie gekauft hat, verlangt sie von den Leuten aus seinem Freundeskreis Geld. Das ist ihm natürlich unangenehm. Aber er lädt dann lieber niemanden mehr ein, bevor er selbst eine Kiste B. kauft und seinen Gästen etwas davon anbietet. Dafür müsste er nämlich extra zum Getränkemarkt fahren, und dafür ist er zu bequem.

- Der Mann und seine Freundin haben der Single-Frau schon mehrmals ein fest zugesagtes Treffen auf den letzten Drücker abgesagt. Das liegt aber nicht an ihm, sondern an seiner Freundin. Wenn sie keine Lust hat, sagt sie ganz kurzfristig ab und er muss dann bei ihr bleiben.

- Die Beiden haben der Single-Frau auch schon einige Male eine Mitfahrgelegenheit zugesagt und sich nicht daran gehalten. Einmal haben sie ihr und einer ihrer Freundinnen versprochen, sie zu einem Konzert mitzunehmen. Und haben dann andere Leute zum Konzert mitgenommen, die Beiden mussten sich kurz vor Beginn einen neuen Fahrer suchen. Ein anderes Mal ging es um die Fahrt zu einer Geburtstagsfeier. Da hieß es, sie könnten sie nicht mitnehmen, weil sie den Zweisitzer nehmen. Die Single-Frau ist dann mit ihrem eigenen Wagen gefahren und hat dann auf der Feier gesehen, dass das Paar doch mit dem Viersitzer angereist war.


Es gab noch weitere Aktionen, die der Single-Frau gegenüber sehr respektlos, geringschätzend und unverschämt waren. Trotzdem sucht sie weiterhin mehr Kontakt zu diesen Leuten als zu mir, obwohl ich mich immer wertschätzend, fair und korrekt verhalten habe. Warum macht ein Mensch so etwas? Das ist übrigens nicht die erste Person in meinem Leben, mit der ich diese Erfahrung mache. Einige Leute aus meiner Vergangenheit wollten ihre Freizeit auch lieber mit Menschen verbringen, die nicht gut zu ihnen waren als mit mir. Aber warum?

Zitat von Vreni1976:
Warum macht ein Mensch so etwas?

Warum macht der Mensch, was er macht? Weil er es kann.

Warum machst Du Dir Gedanken über das Verhalten der Menschen in Deinem Umfeld? Weil Du es kannst.

Das Du andere Vorstellungen von Moral oder Verhaltensweisen hast, als es Andere an den Tag legen, liegt vermutlich daran, dass diejenigen andere Sichtweisen für sich anwenden.
Es ist aber tatsächlich nicht Dein Problem, wie Andere mit anderen agieren, außer Du machst es zu einem Problem für Dich. Die Frage nach dem Warum, kannst Du nur von demjenigen beantwortet bekommen, den Du konkret fragst und dessen Antwort sollte dann auch genügen. Auch wenn Du sie nicht nachvollziehen kannst oder sie Dir nicht gefällt.

Andere zu fragen, warum jemand Anderer tut was er tut, lässt nur Spekulationen zu, die wiederum eben auf deren Sicht der Dinge und deren Meinung basieren können, denn es sind ja Andere.

Ob Dir Spekulationen in irgendeiner Form weiterhelfen, entscheidest wiederum nur Du alleine.




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