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@Cbrastreifen das stimmt wohl. Einer der nicht weiß wie er seine Kinder an dem Tag satt bekommen soll wird wohl kaum für andere Probleme wie Klimawandel interessiert. Bei einer Erkrankung genau so. Das ist auch total verständlich.

Ich wüsste leider auch nicht wie wir die ganzen schwerwiegenden Probleme lösen können. Ich versuch für mich im Alltag darauf zu achten was mir wichtig und war auch schon mal aktiv in einer Umweltschutzgruppe - nicht die Klimakleber. Das hilft mir persönlich mein Gefühl der Hilflosigkeit und Traurigkeit entgegenzuwirken. Das ich selber aktiv was mache.

Zitat von Schlaflose:
Ich hätte nie erwartet, dass die Welt Anteil an mir nimmt geschweige denn, dass ich es verdient hätte. Was hätte mir das gebracht?


Das lässt sich mMn mit einer Gegenfrage beantworten.

Was bringt es dir, dich von einem Menschen geliebt zu fühlen? Was bringt es überhaupt als Mensch, das Gefühl zu haben geliebt, geachtet, geschätzt zu werden?

Was, wenn nicht das, ist der emotional-existentielle Grund für den man existieren will, wenn die Welt ohne Liebe, Aufmerksamkeit und Achtung des Anderen ein kalter, trostloser und sinnloser Ort für einen Menschen wäre.

Vielleicht sind das alles Dinge, die dir persönlich nichts bedeuten - das mag sein. Das weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass das Dinge sind, die jeder Mensch irgendwann in seinem Leben mal für überlebenswichtig gehalten hat, wie die körperliche und emotionale Nähe der eigenen Eltern.

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Weltschmerz Was ist das eigentlich? Wie geht ihr damit um?

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Zitat von Cbrastreifen:
Viele haben genug mit ihrem eigenen Leben zu tun und nicht die zeitlichen, emotionalen oder geistigen Kapazitäten.



Ich habe SpunkG. und Ödnis im Frontallappen sorry für running gag
Man lernt aber nie aus.

Zitat von Coru:
Ich wüsste leider auch nicht wie wir die ganzen schwerwiegenden Probleme lösen können. Ich versuch für mich im Alltag darauf zu achten was mir wichtig und war auch schon mal aktiv in einer Umweltschutzgruppe - nicht die Klimakleber. Das hilft mir persönlich mein Gefühl der Hilflosigkeit und Traurigkeit entgegenzuwirken. Das ich selber aktiv was mache.

So ist es m.E. richtig. Ich denke, dass jeder was machen kann, aber man sich auch kein Bein ausreißen muss, wenn man nicht eine besondere Berufung fühlt. Sich für andere(s) als sich selbst zu engagieren, hat einen sehr guten Psychoeffekt, weil man nämlich aus dem eigenen Dunstkreis raus kommt, der den Narzissmus nur vergrößert.
Man hat aber auch ein gewisses Recht darauf, dass es einem selbst gut geht.
Die eigene Welt in Ordnung bringen und dann das allernächste Umfeld. Damit ist an schon gut ausgelastet.
Einfach nicht wegschauen, wenn einem das Karma im Nahbereich was vor die Füße spült, das ist schon was und es hilft einem selbst und anderen.

Zitat von Cbrastreifen:
Mir ist gerade noch was eingefallen, was mir selbst hilft, vor allem, wenn sich der Weltschmerz auch noch mit persönlichem Kummer mischt: mich drin suhlen. So tief abtauchen, dass man das Gefühl hat, die ärmste Sau der Welt zu sein, mit allem Schmerz und Kübeln von Selbstmitleid und irgendwie kommt man dann in eine seltsame Distanz zum Schmerz, bzw. ich erlebe ihn dann fast etwas lustvoll.


Mhm, ja. So ungefähr. Die Technik kenn ich nich nur von mir selbst, sondern auch von meiner Freundin, die auf ihre Art das gleiche macht.

Das bewusste Hineinwerfen in diesen emotionalen Zustand der Melancholie, Wut, Aggression usw. führt paradoxerweise zu einer Auflösung des vorherigen Zustands. Ich fühl mich danach besser. Zumindest emotional. Das Gefühl körperlich auf Raten zu verrecken interessiert's leider gar nicht. Wie die Mediziner, die mit ihren Armen und Schultern scheinbar einen Ritualtanz aufführen, keinen Effekt haben, der über die Placebowirkung hinausgeht

So hab ich es auch in der Therapie gelernt. Negative Gefühle werden schwächer wenn ich sie bewusst wahrnehme und nicht dagegen ankämpfen. Das Ankämpfen verstärkt die Gefühle.

Zitat von illum:
Mhm, ja. So ungefähr. Die Technik kenn ich nich nur von mir selbst, sondern auch von meiner Freundin, die auf ihre Art das gleiche macht.

Oh, ich bin nicht allein.

Zitat von illum:
Das bewusste Hineinwerfen in diesen emotionalen Zustand der Melancholie, Wut, Aggression usw. führt paradoxerweise zu einer Auflösung des vorherigen Zustands. Ich fühl mich danach besser. Zumindest emotional.



Zitat von illum:
Das Gefühl körperlich auf Raten zu verrecken interessiert's leider gar nicht. Wie die Mediziner, die mit ihren Armen und Schultern scheinbar einen Ritualtanz aufführen, keinen Effekt haben, der über die Placebowirkung hinausgeht

Da kann ich Dir nur die spirituelle Distanzierung ans Herz legen. Der Kollateralschaden dabei ist allerdings, dass das Leben etwas schizo wird, weil man sich auf der einen Seite von Ich und Welt (inklusive Gedanken und Emotionen) im ganzen distanziert, auf der anderen Seite hänge ich gerade voll im Weltgeschehen drin, Liebe, schlimmer geht's ja nicht.

Das ist eigentich überhaupt nicht unter einen Hut zu bekommen, ich deute mir das so zurecht, dass es Vasanas (karmische Neigungen) sind, die da noch mal hochgespült werden, ist wohl dran, also stürze ich mich rein, eigentich war ich innerlich mit dem Thema schon durch. Naja, das Leben passiert einem halt.

Zugleich wird man natürlich wieder verletzlich, Liebe öffnet ja ungeheuer, ich bin auch noch schwer romantisch veranlagt, also alles doppelt schlimm. Kommt die Freude hoch, steigt auch das Lied, das zumindest unterschreibe ich dem Buddha. Und Ramana Maharshi.

Also, die Vasanas zulassen, geht eh nicht anders und irgendwie die Wellen nicht zu hoch wogen lassen. Na Mahlzeit. Man hat's nicht leicht, aber leicht hat's einen.

Zitat von Coru:
Die Welt mit den Menschen so wir wir sie kennen wird irgendwann zu Grunde gehen.


Die Menschheit wird sich in eine abiotische, anorganische, technoide Maschinenspezies verwandeln, deren Geist, sobald er von der Biologie gelöst wurde, das Schicksal aller Spezies erleiden wird, die es im Universum vor ihm versucht haben.

Auf numerische Entitäten reduziert, deren algebraischer Algorithmus die Rationalität darin findet es seinem Vorbild, der Natur gleichzutun. Sich selbst in einer Singularität aufzulösen, um hermetisch abgekapselt von Raum und Zeit für die Ewigkeit zu existieren - im scheinbaren Nichts, ohne dekohärente Störungen, die Verfall bedeuten. Das ist die rationalste Erfüllung die es gibt. Die physikalische Derealisation und ausschließliche Virtualisierung von Möglichkeiten.

Spaaaaß.
Natürlich wird uns irgendnen Zyklus der irdischen Supervulkane wegputzen, die wie es im Leben eben so ist, genau dann passieren müssen, wenn man eh schon ein Loch im Knie hat. Wäre ja auch zu einfach, wenn es sich der Teufel nehmen ließe, den Haufen so fett zu machen, dass man nur noch zynisch lachend abwinken kann, was für ein Uhrensohn (das ist wörtlich gemeint) der Zufall manchmal ist.

Zitat von Coru:
So hab ich es auch in der Therapie gelernt. Negative Gefühle werden schwächer wenn ich sie bewusst wahrnehme und nicht dagegen ankämpfen. Das Ankämpfen verstärkt die Gefühle.

Etwas verdrängen wollen macht erst recht krank.

Ich weiß nicht, inwiefern das Thema Tod bei “Weltschmerz” eine Rolle spielt.

Falls nicht, kann man den Eintrag einfach beiseite lassen.

Zwar habe ich ein begrenztes Mitgefühlsempfinden, aber das Nachdenken über den Tod finde ich teilweise schwer auszuhalten. Es kommt mit einer Wucht – Verlustangst, die Vorstellung, dass Menschen, die man einst liebte, irgendwann nicht mehr da sind. Dazu die Tatsache, dass man vieles nicht kontrollieren kann: Der Tod kann uns alle treffen. Die begrenzte Zeit auf diesem Planeten, das Wechselspiel von Leid und Freude – und irgendwann ist man selbst dran. Es ist die Trauer, die so schwer zu ertragen ist..

Aber was soll’s.. bin ja nicht die Einzige..

Zitat von Kalmi:
Ich weiß nicht, inwiefern das Thema Tod bei “Weltschmerz” eine Rolle spielt. Falls nicht, kann man den Eintrag einfach beiseite lassen. Zwar habe ich ein begrenztes Mitgefühlsempfinden, aber das Nachdenken über den Tod finde ich teilweise schwer auszuhalten. Es kommt mit einer Wucht – Verlustangst, die ...

Das wäre ein eigenes Thema wert. Möchtest du einen dafür aufmachen? Ich wäre dann dabei

Zitat von Kalmi:
Dazu die Tatsache, dass man vieles nicht kontrollieren kann: Der Tod kann uns alle treffen.

Das ist der Türöffner. Ich habe im Krankenhaus gearbeitet und immer wieder mal Menschen gesehen, die zu jung starben, um viel falsch gemacht zu haben. Da kriecht einem das Gefühl dann in den Nacken, dass diese ganzen Kontrollmechanismen nett zur Selbstberuhigung sind, aber die Straßenbahn ist auch dann stärker, wenn der Vitamin D Speicher (falls es den gibt) überquillt.

Man kann vielleicht dran zerbrechen, ich, Psychosomatiker und Gesundheitsfreak, Bruker und so, bin erlöst worden. Kein bewusster Akt, es passierte mir. Bin dankbar dafür. Meine Hypochondrie ist fast völlig von mir abgefallen.

Zitat von Ulli-Online:
Das wäre ein eigenes Thema wert. Möchtest du einen dafür aufmachen?

Ich glaube ich halte mich da eher zurück @Ulli-Online .. da ich Nicht regelmäßig was dazu schreiben kann. Falls Du oder Jemand anders seinen Input geben möchte.. gerne

Zitat von Kalmi:
Ich glaube ich halte mich da eher zurück @Ulli-Online .. da ich Nicht regelmäßig was dazu schreiben kann. Falls Du oder Jemand anders seinen Input geben möchte.. gerne

Es genügt doch, wenn du das Thema aufmachst. Du musst es ja nicht *moderieren* oder dauerhaft mitschreiben.

Hatte ich auch nicht angenommen, dass ich morderieren muss

Zitat von Kalmi:
Hatte ich auch nicht angenommen, dass ich morderieren muss

Gemordet wird hier nicht

Das Thema Tod finde ich gehört zum Weltschmerz auch dazu.
Ich frage mich manchmal ob ich man es normalerweise im Alltag verdrängt oder man vielleicht in einer depression mehr darüber nachdenkt. Aber normalerweise ist das ja nichts was im Bewusstsein gross Platz findet oder wie ist das bei euch? Früher habe ich darüber nie bewusst nachgedacht. Wenn ich heutzutage darüber nachdenke, dann ist das als ob meine Realität in dem Moment etwas verrutscht. Ich kann mir nicht vorstellen irgendwann einfach nicht mehr zu existieren obwohl das Leben durchaus quälend ist oft. Eigentlich paradox…
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„Schmerz“ eher nicht. Ich find es nur erschreckend das immer mehr Leute ihre Ruhe wollen.. wenns nach uns ginge ein Haus fernab - alle spinnen gefühlt nur noch und von unserer Politik und co brauchen wir gar nicht erst anfangen

Zitat von Mariebelle:
Gemordet wird hier nicht

Oh je.. Ich bin im Tal der Ahnungslosen.. daher kann ich nix sagen.

So jetzt wollte ich nicht vom Thema abweichen..


Zitat von Krokodil90:
Das Thema Tod finde ich gehört zum Weltschmerz auch dazu.
Ich frage mich manchmal ob ich man es normalerweise im Alltag verdrängt oder man vielleicht in einer depression mehr darüber nachdenkt.

Ja, man verdrängt es und während einer Depression kann es ins Bewusstsein treten.

Zitat von Krokodil90:
Aber normalerweise ist das ja nichts was im Bewusstsein gross Platz findet oder wie ist das bei euch?

Da verdrängt, findet es nicht statt. Aber viele Ängste drehen sich ebenfalls um den Tod, da wird gerne somatisiert, das Thema dahinter ist in der Regel die Angst vorm Tod.

Zitat von Krokodil90:
Früher habe ich darüber nie bewusst nachgedacht. Wenn ich heutzutage darüber nachdenke, dann ist das als ob meine Realität in dem Moment etwas verrutscht. Ich kann mir nicht vorstellen irgendwann einfach nicht mehr zu existieren obwohl das Leben durchaus quälend ist oft. Eigentlich paradox…

Bei einer Angststörung kommt man unverhältnismäßig früh mit dem Thema in Kontakt, bei mir war es so, dass ich mir von jetzt auf gleich, so Anfang 20, meiner Sterblichkeit bewusst wurde und auf einmal ist das eben noch gut verdrängte Thema präsent und wartet auf Bearbeitung.

Bei vielen passiert das in jungen Jahren, aktuell habe ich das Empfinden, sehr ausgesöhnt mit dem Thema zu sein. Sich den eigenen Tod nicht vorstellen zu können, ist nach Freud bei jedem Menschen so, aber ob über den Tod schon das letzte Wort gesprochen ist, ist ohnehin umstritten.

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