@ isis-z
ich musste grinsen, als ich das mit deiner eigenen Abschussliste gelesen habe. Siehst du, man kann eine unbändige Liebe zu dieser Liste entwickeln. Sie ist auch bei mir eines der am besten gepflegten und regelmäßig aktualisierten Dinge. Kommt mir einer blöd - ok, selbst schuld, kommt er eben auf diese Liste. Es kann zuweilen lange dauern, man kann lange mit mir den Affen machen, aber Gnade Gott demjenigen, der auf dieser Liste steht, derjenige hat bis zu meinem Lebensende nicht die allergeringste Chance, jemals wieder gestrichen zu werden. Und fühlst Du nun genau wie ich diese Genugtuung? Spürst Du, dass man dann für einen Augenblick auch einmal etwas überheblich werden kann?
Weißt Du, was ich neulich in der Stadt erstanden habe? Ein gelbes Schild. Schön gelb. Wie ein Verkehrsschild, allerdings nur Postkartengröße. In schwarzer Schrift steht darauf: Mit jeder Minute meines Lebens erhöht sich die Zahl derer, die mich am A* *beep* können. Ab heute gehörst du auch dazu. Ach Gottchen, dieses Schildchen lag da in seinem Körbchen, unter sich noch andere Schildchen verdeckend, deren Aufschriften jedoch für mich weniger verlockend erschienen. Es schien förmlich zu schreien nimm mich mit, bitte, bitte, nimm mich mit. Auf DICH habe ich gewartet, also bezahl mich und gib mir ein Zuhause. Na, und wer kann schon so herzlos sein und sich eines solch kleinen, wehrlosen und charmanten kleinen Schildes erwehren? Ich jedenfalls nicht. Also habe ich es aus seinem Freiluftkörbchen befreit und mit nach Hause genommen. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, aber ich griff mir sofort mein doppelseitiges Klebeband und pappte dieses Schildchen an meine Haustür. Mittendrauf. Zack. Bumm. Die Nachbarschaft natürlich not amused Es wurde gleich Tagesgespräch, das ist hier so. Aber ich bin nun einmal so drauf, bei mir weiß jeder, woran er oder sie mit mir ist. Ich schleime nicht. Und das Schild bleibt. Natürlich, es ist eine solche Sensation in diesem endlos vertratschten Wohngebiet, dass sicher auch schon die Bescheid wissen, die ein paar Straßen weiter weg wohnen. Jedenfalls habe ich merkwürdigerweise keine dämlichen Anrufe mehr erhalten *fg*. Anrufe nach meinem werten Wohlergehen, weil man mich ja schon ein paar Wochen nicht mehr gesehen habe. Na logisch... wie will man mich auch sehen, wenn ich diesem ganzen närrischen Hoftratschverein bewusst aus dem Weg gehe? Er, der da anrief, fragte, wie es mir gehe, bla bla und ich haute gleich drauf: Wieso fragst Du? Wartet Ihr, dass ich mich aufhänge, damit Ihr noch mal ein Dreitagegespräch habt? Muss ich Euch leider enttäuschen, Ihr müsst Euch wohl noch etwas gedulden. Ups. Klar, er kennt mich etwas besser und weiß, wie ich drauf bin bzw. akzeptiert es. Was provozieren mich Leute auch zu meinen Sprüchen, wie sie es nennen, wenn sie genau wissen, wie ich reagieren werde?
Weißt Du, ich stehe dazu und mache keinen Hehl daraus, dass mir dieses Schei**Leben so was von am A vorbeigeht. Dann lasse ich schon mal was in der Richtung los, dass man mir, sollte ich irgendwann zuhause alleine abkratzen, auf welche Art und Weise auch immer, mit Sekundenkleber zwei Plastikgriffe an den Hintern pappen kann und ab ins Krematorium oder besser die Jauchegrube. Alle anderen Kosten kann man sich sparen... Ja und? Ich denke so, ich kann auch nichts dafür, und ich habe auch keine Lust mehr, alles zurückzuhalten, eine Rolle zu spielen, so zu sein, wie andere es wollen. Meine Freundin und ich, wir ergänzen uns diesbezüglich. Ich habe ja nicht nur einmal versucht, mich freiwillig zu eliminieren, aber es funktioniert nicht. Man will mich hier nicht, aber drüben anscheinend auch noch nicht. Ich schwöre dir, könnte ich meine Höhenangst überwinden, hätte ich in unmittelbarer Nähe genügend Hochhäuser zur Auswahl. Ich bin so was von einem Glückskind, wenn ich vom Zwölfer springen würde, dann wäre garantiert im sechsten Stock ein dämlicher Mieter, der seinen neuen Sonnenschirm testweise aufspannt und klar - mein freier Fall würde gebremst. Ich kann das pure Gift saufen, es passiert nichts, ich absorbiere es höchstens als destilliertes Wasser. Hat den Vorteil, dass ich damit das Bügeleisen befüllen und Geld sparen kann. Von Mal zu Mal scheine ich mich nur noch mehr gegen alles zu immunisieren, das ist alles nicht mehr normal. Fährt vor meinem Haus eine Dampfwalze vorbei, wo andere sich gar nichts denken würden, kommt mir dieser schadenfrohe Gedanke, ich könnte jetzt gleich rausrennen, mich mit dem Kopf nach vorne davorwerfen, dass der Fahrer keine Chance mehr hätte zu bremsen, dann wäre das Problem gelöst, ich wäre zwar platt, aber das bin ich anderweitig ja auch so schon. Siehst du, das ist ein Teil davon, wie ich überwiegend drauf bin. Bis vor einer Zeit habe ich immer alles unterdrückt, aber nun, zum letzten Drittel oder so, da spiele ich keine Rolle mehr, sondern sage, was ich denke, und nicht, was andere hören mögen. Ich weiß schon, dass ich ab und zu ziemlich abartig sarkastisch drauf bin, aber das ist für mich auch zusätzlich eine Art Ventil. Es ist fast so gut, wie sich zu schneiden, nur fast, aber immerhin noch die bessere Alternative, denn an mir habe ich bald keinen Platz mehr. Außerdem will ich mir ein Tattoo sparen. Das kommt mitten auf den Arm. Der Schriftzug persona non grata, mit Omegazeichen. Alpha brauche ich nicht mehr, ich bin schon längst bei Omega angekommen, und unerwünschte Person, das trifft doch zu. Das kann mir niemand nehmen und das nehme ich mit ins Grab, oder auch nicht, denn so was wird es von mir nicht geben...
Sorry für den Abschweifer. Die wüstesten Phantasien behalte ich für mich, denn mir ist schon klar, dass ich damit andere sehr schockieren könnte, und das liegt nicht mal in meiner Absicht.
Na klar verstehe ich dich und es freut mich, dass du die Idee mit dieser Abschussliste aufgegriffen hast und sie dir anscheinend ebenso hilfreich ist wie mir. Nein, das alles ist kein Leben, und wir sind noch nicht irre genug, um das nicht realisieren zu können. Aber was ist schon Leben? Wenn man den Herzschlag hören und den Puls messen kann? Wenn und weil man atmet, labert oder auch nicht? Ich weiß es nicht. Natürlich haben wir alles verloren, dafür scheint das Leben ja da zu sein. Es besteht aus Abschied nehmen, aus Verlusten und aus Verletzungen. Warum sollte ich denn daran hängen?
Weine dem Typen keine Träne nach, ist er samt seiner egozentrischen Mutter nicht wert. Pappe die auf deine Liste, am besten beide im Doppelpack an erste Stelle. Na klar, als Mittel zum Zweck waren und sind wir immer noch nützlich. Andere bescheren uns eine Vergangenheit, die man mit genügend zeitlichem Abstand irgendwann nicht mehr verkraften kann und die einen den Abgrund hinunter stößt, aber verstehen? Nope. Tun sie nicht. Sie verstehen nur sich selbst. Ich, ich, ich... Und sonst zählt für solche Home Strafiens nichts. Sie sind immer unschuldig, und andere sind immer an allem schuld. Natürlich. Ich habe mich ja diesem Schema unterworfen, und ich sehe mich tatsächlich als Schuldige an allem, was passiert ist. Irgendwer muss die Schuld habén, und wenn sie nicht bei anderen liegt, dann kann sie nur bei mir liegen.
Oh ja, mein Therapeut meinte einmal, ich hätte nur dieses Schwarz-Weiß-Denken, für mich gäbe es nur Gut oder Böse. Mag sein. Aber was ist daran falsch? Ist es denn nicht so? Diese nicht ausgereiften Mitteldinger gibt es für mich nicht. Ein Apfel schmeckt auch nur, wenn er reif ist. Es gibt nur unreif oder reif. Unreif ist er ungenießbar, im reifen Zustand kannst du ihn genießen, pur oder als Kuchen oder was weiß ich. Aber gibt es da ein Mittelding? Nö. Dann wäre er auch nur sauer. Und die Sonne scheint auch nicht nur halb. Entweder scheint sie oder sie scheint nicht. Im übrigen kann ihm das ja schnuppe sein. Am meisten hat ihn die Frage interessiert, was mein Bruder damals genau mit mir gemacht habe. Und immer wieder wurde gebohrt, aber ich blieb hartnäckig. Ich habe ihm ganz deutlich gesagt, dass ich darüber nicht mehr sprechen will und werde. Vielleicht hat ihn auch das verschnupft, dass ich eben durchaus auch abblocken kann, und das auf Dauer durchhalte und mich nicht butterweich machen lasse. Ich denke, es hat ihn auch schockiert, dass ich ihn vor ein paar Wochen fragte, ob er es nicht bemerkt hat, dass wir 365 mal im Jahr die ein und selbe *Schei*e* machen: aufstehen, essen, trinken, irgendwas arbeiten, labern, pennen und wieder aufstehen und jeden Tag beginnt das selbe Spiel von vorne und mir ist dieses auf Dauer einfach zu verblödet. Natürlich, könnte sein, dass er das ganz und gar nicht gern gehört hat. Genau wie er mich mal nach meinen Phantasien, mir selbst Gewalt anzutun fragte. Na gut, er wollt's wissen, ich habe ausgepackt. Und er schaute nur noch auf seinen Bildschirm, kriegte den Mund nicht mehr zu und meinte dann, dass er an dieser Stelle abbrechen müsse, weil er nun auch nicht mehr weiter wisse. Na klasse. Ich habe veto eingelegt, es sei nicht fair, mich erst zu fragen und dann, obwohl man weiß, wie man tickt, damit nicht klar kommt
Free Rainer kenne ich leider nicht, aber ich werde mal übers Netz den Inhalt nachlesen.
Hey, na klar kann ich damit umgehen, wenn du dir widersprichst. Das ist gut. Widerspruch aktiviert ungeahnte Energien. Ich bin selbst ein wandelndes Paradoxum. Ich bringe, ohne erst gefragt zu werden, in der Dunkelheit ein verwirrtes und verirrtes Opachen aus dem Seniorenheim nach Hause, schleppe ihm noch die Gehhilfe trotz Asthma und damals noch drei Hunden und Einkaufstüten den Berg und die Treppen hoch und gebe ihn besorgt an der Rezeption ab. Dafür will ich nicht einmal ein danke hören. Das ist für mich selbstverständlich. Aber glaube mir, wenn mir drei Minuten einer blöd kommt, dann kann ich mich vom hilfsbereiten und besorgten Irgendwas in so was von einem Giftpilz verwandeln. Das ist auch ein Widerspruch. Aber diesen lösen nicht wir selbst aus, denk mal darüber nach.
Weißt Du, ich habe eine recht konservative Erziehung genossen. Man wird nicht frech und all dieses Trara. War ja auch nicht schlecht, das habe ich auch nie bemängelt. Nur ist es bei mir so weit ausgeartet, dass ich neben allem anderem noch zur Duckmäuserin wurde, ich ließ mir alles sagen, alles bieten, mich beschimpfen und beleidigen ohne Gegenreaktion, ging dann immer wie ein geprügelter Hund nach Hause und habe mich in meinem Zimmer ausgeweint. Doch vor ein paar Jahren, da hat irgendeiner den Schalter in mir umgelegt. Irgendwann, da ging es um meine Hunde, habe ich mich so was von zur Wehr gesetzt und war hinterher über mich selbst erschrocken. Ich musste erst mal schlucken und realisieren, dass ich das war, und niemand, der neben mir stand. Von da an hat's klick gemacht. Zumeist kläre ich solche Frechheiten an Ort und Stelle, dann gehen bei mir wenigstens nicht mehr nachts die Lampen an und ich ärgere mich nicht mehr, dass ich mein blödes Maul gehalten habe.
So war es mal, als ich, wie üblich, mit meinen Doggies einkaufen ging. Ich binde sie neben dem Laden an, im Gebüsch, natürlich sind die Leinen kurz gestellt. Meine Hunde und der einer Bekannten saßen total ruhig und friedlich und brav da. Die haben keinen Mucks von sich gegeben und überhaupt nichts gemacht. Da kam ein älterer Herr nebst Gemahlin des Weges und irgendwie, ich weiß nicht, aber ich habe solche Sender, die fahren ihre Antennen raus und ich habe genau im voraus gespürt, dass von dem jetzt irgendeine Frechheit kommt und prompt kam sie auch mit seiner Aussage: Die Hunde sind Ungeheuer! Na? Er bekam seine Antwort: Yep, da haben Sie Recht, und Sie sind ein zweibeiniges A-loch. Uih. Er kam extra noch mal paar Schritte zurück und meinte, dass er das gehört habe woraufhin ich konterte, ich habe das auch gehört, weil ich mir quartalsgemäß die Ohren gewaschen habe. So. Der Konflikt war gleich vom Tisch. Früher hätte ich nichts gesagt und mich tagelang schwarz geärgert. Und so ist's besser. Raus damit. Ich lasse meine Hunde nicht beleidigen.
Mit den Texten habe ich mir mal eine Auszeit gegönnt. Ich habe auch noch ein paar angefangene Geschichten, die ich zur Zeit begann, als meine Mutter im KH lag. Sie kannte die Anfänge und ich weiß nicht, ob ich diese Geschichten jemals beenden soll. Ich sehe bei mir absolut kein Talent. Ich reihe einfach Wörter aneinander, dann kommt ein Satz dabei heraus, etwas Besonderes kann ich beim besten Willen da nicht herauslesen, auch wenn mir das noch so oft von allen möglichen Seiten wie auch von dir anders vermittelt wird.
Huch, da fällt mir ein Anekdötchen ein. Als ich mich damals offiziell entsorgen wollte, hatte ich alles genauestens geplant. Und so hatte ich auch eine Abschiedshomepage erstellt. Auf der habe ich zum einen mit denen abgerechnet, wo es erforderlich war und diejenigen aus dem damaligen Forum gegrüßt und ihnen letzte Worte hinterlassen. Und natürlich war auch ein Sarkasmusteil mit drauf. Irgendwie haben die in der Klappse das rausbekommen und sie wollten die url. Von mir aus, wenn sie nichts besseres zu tun haben... Aber die Reaktionen haben mich dann doch irritiert. Die Psychologin meinte, sie konnte sich das nicht an einem Tag antun, sondern musste es sich auf zwei Tage verteilen, um es zu verkraften *lol*. Der andere fragte mich, ob ich mich ernsthaft, wie auf meiner damaligen Site, als A-loch bezeichne... Na klar doch. Ich sagte: Nein, Herr S., ich bezeichne mich nicht als ein A-loch, ich BIN eines, darin liegt der kleine aber wesentliche Unterschied. Bumm. Keiner sagte mehr was. Was war daran denn so schlimm oder gar schwer zu verkraften? Die wöchentlichen Einzelgespräche mit der jungen Psychologin waren das einzige, was mich während dieses Aufenthalts noch gereizt hat, denn die Gespräche endeten jedes Mal in einer Diskussion, die ich begonnen hatte. Eine schöne Situation. ICH hatte die Kontrolle, nicht andere. Das tat gut. Shocking live. Ich konnte mit ihren Fragen eben nichts anfangen. Und den 40 Seiten umfassenden Test und Fragebogen habe ich vorm Ausfüllen erst mal auf Rechtschreibung und Grammatik korrigiert, mit entsprechenden Randkommentaren, so wie es mein Opa getan hätte, das liegt wohl in oder an meinen Genen. Ja, das hat sie natürlich umgehauen. Einen solchen Fragebogen hätte sie noch nie zurückbekommen. Lach. Einmal kam sie und begann die Stunde mit der Frage, was ich tun würde, wenn sie mich eine halbe Stunde anschweigen würde. Das wäre für mich kein Problem, meinte ich. Wenn es für sie einen therapeutischen Zweck hätte, könnten wir das von mir aus bis zu vier Wochen fortsetzen und uns anschweigen, damit hätte ich kein Problem, sie bräuchte mir nur zu sagen, wann wir damit beginnen und wieder kommen, wenn sie damit aufhören möchte. Das war auch wieder nicht die erwünschte Antwort. Sie meinte dann, meine Reaktion sei so, wie sie es sich vorab gedacht hätte: (wörtlich) zäh wie Kaugummi. Antwort: Na, wenn Sie das schon vorab wissen, warum fragen Sie mich dann noch einen solchen Mist? Na wenigstens war es mit ihr nicht langweilig.
Wenn unser Geist einschlafen würde, ich glaube, dann würden wir vielen anderen ähnlich, denen wir auf keinen Fall nacheifern wollen und sollten. Also nix wie hellwach sein, pfeif auf ne Nacht ohne Schlaf. Momentan liegt bei mir die Zeit zwischen 3.30 und 4.00 Uhr, wo ich mein Bett aufsuche. Nur zum Schlaf komme ich nicht, außer, wenn ich was einnehme. Aber immer nur wegbeamen, darauf habe ich mittlerweile auch keinen Bock mehr. Es ist einfach nur besch...., wenn man sich zudröhnt und irgendwann aufwacht und nicht mal mehr weiß, welcher Wochentag ist. So will ich meine letzten drei verbliebenen vor sich hin gammelnden Hirnzellen nicht mehr quälen, die drei Süßen muss ich schonen, wenn die auch noch flöten gehen, kann ich mir die weiße Jacke anziehen lassen. Und ich stehe nicht auf zugenähte Ärmel...
Ich weiß, dass ich mit dem, was ich erleben musste, nicht allein bin. Man denkt es, weil man ja vorher nie darüber geredet hat. Um so erstaunter ist man, wenn man feststellt, wie verdammt vielen Menschen es so oder ähnlich ergangen ist. Die Liebe, die man für andere hatte, wurde verraten, das ist richtig. Vielleicht blockt man deshalb auch ab. Immer nur war man die Abladestation, der Dreck für andere. Nein, ich gebe nicht allen oder ausschließlich anderen die Schuld und du sicher auch nicht. Es ist aber nun einmal Fakt, dass vieles uns zu dem hat werden lassen, was und wie wir heute sind aufgrund des (Fehl-)Verhaltens anderer uns gegenüber. Der eine steckt's weg, der andere kann das für eine Zeitlang und wieder ein anderer zerbricht daran. Das ist nun mal so.
Dann sind wir altersmäßig nicht weit auseinander. Ich werde im März 45. Und wehe, meine Freundin schenkt mir nicht wie dieses Jahr zum Geburtstag eine Beileidskarte. So muss das laufen und nicht anders. Man kann sich in noch so viel Gelassenheit üben, wenn es einem gelingt, einmal die Nerven runterzufahren, dann ist irgendwo immer wieder einer, der das wittert und wieder zunichte machen muss. Dir ging es vor ein paar Tagen so, ich hatte heute bzw. gestern einen solchen Tag. Gleich eins aufs andere. Das ist anscheinend schon Standardprogramm bei uns.
Ja, ich versuche ja, durchzuhalten. Und ich kann dich sehr gut verstehen, ich weiß nur allzu gut, wie es ist und wie elend man sich fühlt, wenn man am liebsten tot wäre. Diese Sehnsucht können die wenigsten nachvollziehen. Aber ich denke, es ist für dich gut zu wissen, dass andere wie du empfinden.
Der Song ist sehr schön. Kannte ich noch gar nicht.
Was soll ich nun noch machen, oder schreiben? Müde bin ich nicht und kann auch nicht wirklich abschalten. Aber dennoch, wenigstens meine Doggies sollen ihre Regelmäßigkeit haben. Die bekommen jede Nacht, wenn wir zu Bett gehen, ein Tellerchen mit Leckerlie. Ihr Hundiebetthupferl. Aber da muss immer Abwechslung rein. Von wegen zwei oder gar drei Tage die selben Leckerli, da zeigen die mir den Vogel. Für die habe ich mehr zur Auswahl als für mich. Aber es ist so was von obersüß, wie sehr sie sich immer darüber freuen und darüber hermachen. Morgen oder die Tage werde ich dir noch mal was schreiben, wenn du willst. Dann erzähle ich dir etwas mehr von meinen Hunden, als ich noch drei hatte bis zum 29. Mai vor zwei Jahren. Da hatte ich zu den weißen Rotzlöffeln noch einen schwarzen Zwergschnauzer. Er wurde 14,5 Jahre alt und war mein Alterspräsident. Vielleicht sollte ich mal ein Buch schreiben mit all den Geschichten, die ich mit Tieren erleben durfte. Es waren teils unmögliche Dinge, teils traurige, wenn sie gingen, aber auch prägende Erlebnisse, für die ich dankbar bin. Zu ihnen finde ich immer einen Zugang, aber auch zu den Kindern unserer Spezies. Sie sind noch so natürlich, nicht hinterlistig, ehrlich und unverdorben.
So, nun aber genug. Ein paar Stunden Ruhe gönne ich mir noch. Halte Du auch unbedingt durch und achte immer gut auf deine Liste. Ich habe übrigens noch einen Rotstift dazu, der Häkchen setzt und auch die Positionen untereinander verschieben kann
Machs gut oder besser. Das Leben ist bescheuert, und die meisten kriegen es nicht mal mit. Schade. Es gäbe so vieles, um sich aufzuregen.
*winke*
05.12.2008 03:53 •
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