Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, wo ich das Gefühl habe viele Dinge nur zu tun, weil ich denke das wird so von mir erwartet.
Fakt ist doch, jeder hat sein eigenes Leben und kann tun und lassen was er will, es gibt kein richtig und kein falsch. Schließlich muss man auch selbst mit diesen Entscheidungen leben und nicht andere.
Trotzdem habe ich das Gefühl, wenn eine große Anzahl von Menschen eine bestimmte Sache tut, muss ich das auch, sonst stimmt was nicht mit mir. Das fängt ja meist mit der Pubertät an, dass man sich immer mehr an anderen orientiert und öfter mit Gruppenzwang zu kämpfen hat.
Jetzt sagt mir zwar keiner mehr was ich tun soll, ich rede mir aber selbst ein, dass ich immer noch anderen folgen muss und dass meine Lebensweise nicht die richtige ist. Obwohl, wie gesagt, es kein richtig und kein falsch gibt.
Mit den Leuten von denen ich mich so beeinflussen lasse, würde ich eigentlich nicht tauschen wollen. Ganz ehrlich, ich denke, dass die auch viele Entscheidungen nur aus sozialem Druck oder ähnliches treffen und gar nicht zufrieden sind mit sich und ihrem Leben. Da finde ich meins im direkten Vergleich deutlich besser. Aber irgendwie hat meine Zufriedenheit keine Bedeutung, weil ich gleichzeitig denke, ich müsste trotzdem so sein wie die anderen. Wenn die Mehrheit so lebt und dabei traurig ist, egal, dann muss ich eben auch traurig sein. Wirklich ironisch eigentlich.
Gibt es hier Nutzer, die auch irgendwann diese Erkenntnis hatten und ihre Einstellung ändern konnten? Was muss ich tun, damit mir klar wird, dass mein Weg für mich richtig ist und ich nicht immer nach links und rechts schauen muss, ob es wirklich richtig ist?
17.04.2020 07:16 • • 19.04.2020 #1