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Ich hab Angst, wenn mal mein Vater stirbt, wie es mir dann ergeht.

Sollte man eher vergeben. Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, das er krank ist und es in seiner Kindheit auch nicht leicht hatte. Ich hab auch gute Erinnerungen, zwar nur ein paar.

@Krokodil90 es ist schwer überhaupt einen Therapeuten zu finden. Ich find einfach keinen. Viele nehmen ja nicht mal mehr Patienten auf die Warteliste auf.

116117 geht bei mir auch nicht. Da kommt immer ich soll zu einem späteren Zeitpunkt anrufen.

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Was ist die Ursache für Narzissmus?

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@Krokodil90 das tut mir leid. Meine Therapeutin kennt sich wirklich gut aus und hat mir auch alles gut erklärt. Die Therapeuten in der Traumaklinik auch. Aber in der Klinik war es auch nicht so entscheidend was geschehen ist nur wie gehe ich mit den Symptomen um.

@Bride ja da hast du recht, allein die Wartelisten sind teilweise bis zu einem halben Jahr

Als ich jung war, gab es noch nicht so eine direkte Einschachtelung in Schubladen mit Bezeichnung Narzist oder Ghoster und ähnliche psychische Auffälligkeiten.
Da hieß es dann einfach mein Alter ist ein Ar. und dann war es eben so und man machte sich nicht soviele Gedanken, warum das so war und wie es psychisch einzuordnen ist und wie man am besten damit und vielleicht auch noch rücksichtsvoll umgeht.
Wenn Schläge ausgeteilt wurden, ging das so lange, bis man selber stark genug war den schlagenden Arm festzuhalten und so Grenzen setzte, dass es nun zu Ende ist mit dem Prügeln oder es paar zurück gibt.
Man muss nicht versuchen alles zu verstehen und zu erklären, sonst bleibt eben bei einem selbst was hängen.

@Coru danke

Zitat von Logo:
Man muss nicht versuchen alles zu verstehen und zu erklären, sonst bleibt eben bei einem selbst was hängen.

Wie meinst Du das, “sonst bleibt bei einem selbst was hängen”?

Früher gab es ja so einige Diagnosen nicht. Das heißt ja nicht, dass es sie nicht gab. Man hat es halt nur anders benannt, auch noch nicht die Hintergründe etc. so überblickt.

Etwas verstehen zu wollen muss auch nicht zwangsläufig heißen, dass ich Verständnis im Sinne einer fehlenden Abgrenzung habe. Ganz im Gegenteil. Es kann Betroffenen helfen, die ganze Situation genauer einzuordnen. Sich selbst auch besser zu verstehen und nötige Schritte zum Selbstschutz zu begehen. Ich stelle es mir wahnsinnig erleichternd vor, wenn z.B. in Therapie die eigene Wahrnehmung validiert wird. Besonders in traumatischen Kontexten.

Natürlich sind alle Begriffe immer nur der Versuch etwas sehr Komplexes und Individuelles in der Kommunikation soweit zu reduzieren, dass alle ungefähr wissen, von was die Rede ist.

@Häkelini ja ich glaube es ist wichtig für die Einordnung für sich selbst aber auch die Abgrenzung zum „normalen Spektrum“. Wie oft hört man dann solche Relativierungen wie mein Partner, meine Eltern etc. sind auch manchmal schwierig, nervig, anstrengend…
Dass man aber von solchen „normalen“ Konflikten wie sie in jeder zwischenmenschlichen Beziehung vorkommen kein Trauma bekommt und das auch mit solchen nicht zu vergleichen ist, versteht man vielleicht so erst.

@Krokodil90

Ja absolut. Ich kann das anhand meiner Erfahrung nur absolut so bestätigen. Meine Mutter war und ist manchmal nervig, hat auch ihre Macken etc. Wie wir alle. Auch wir hatten mal Probleme miteinander. Aber mein Vater, das ist was völlig anderes. Da sind grundlegende Dinge nicht ganz richtig. Ein Beispiel. Ich hatte bereits als Säugling sehr sehr häufig eine Mittelohrentzündung. Dementsprechend habe ich dann geschrien, wie am Spieß. Meine Mutter hat völlig normal und angemessen darauf reagiert und ist mit mir zum Arzt gefahren. Natürlich nicht bei jeder Kleinigkeit, aber sie wusste schon ganz genau, wann es wieder los ging. Sie hat da absolut keine Krankheitsängste oder sowas, was sie da auf mich übertragen hat. Das ist ein wichtiger Punkt bei der Einordnung.

Mein Vater hat sie doch tatsächlich einige Male davon abhalten wollen, sich ihr in den Weg gestellt, ihr die Autoschlüssel abgenommen etc. Völlig irre. Er meinte ich würde simulieren. Als Säugling, ist klar. Meine Mutter hat sich durchgesetzt und jedes Mal wurde eine Entzündung festgestellt, die behandelt werden musste. Es wäre grausam gewesen mir dies zu verwehren. Fatal wäre das gewesen. Er wollte mich einfach schreien lassen. Wer macht sowas bitte? Rein rhetorische Frage. Bei so jemand kann was nicht stimmen. Da grenze ich mich aber ganz entschieden ab.

Ich persönlich finde es gut, dass ich aufgeklärt wurde aber auch das es in der Therapie nicht wirklich so oft um meinen Vater geht. Es geht meistens doch um meine Erkrankung und wie ich damit in Zukunft gut leben kann. Ich bin froh, dass es bei der Therapie nicht ständig alles um meine Vergangenheit dreht. Nur wenn es um eine Erklärung geht wie diese Angst entstanden ist. Am Ende hilft mir das nicht alles aus der Vergangenheit zu besprechen und wieder zu besprechen. Aber auch das empfindet jeder bestimmt anders.

@Häkelini ja ich weiß absolut was du meinst. Das sind so Situation wo eben 99 Prozent der Menschen komplett anders und gleich reagieren würden und man sich dann echt denkt, das kann doch nicht sein.
Vorhin meinte hier jemand sowas wie dass einem ein Narzisst weiß machen kann, dass ein rotes Auto blau ist. Man kann das gar nicht fassen manchmal. Man sitzt da und denkt sich, das kann nicht wahr sein, wo ist die versteckte Kamera. Man geht aus jedem Gespräch als Verlierer raus, selbst wenn man sich vorher geschworen sich nicht ärgern zu lassen, nachher ist man nur total erschöpft, verwirrt, leer und emotional Ende.

Zitat von Häkelini:
Früher gab es ja so einige Diagnosen nicht. Das heißt ja nicht, dass es sie nicht gab. Man hat es halt nur anders benannt, auch noch nicht die Hintergründe etc. so überblickt.



Früher wurde überhaupt nicht über psychische Krankheiten gesprochen.
Und wenn doch, dann gab es nur Normal oder Klapse.

Natürlich rede ich da nicht über die Ärzte, sondern über die breite Öffentlichkeit.

Das war ja der Hauptgrund, warum ich mich ewig rumgequält habe, anstatt mir Hilfe zu holen.

Hätte ja jemand mitbekommen können, dass man beim Psychiater/Therapeut ist oder Psychopharmaka bekommt und dann wäre es vorbei mit einer leitenden Funktion und der gesellschaftlichen Stellung.

Maximal wurde über eine Störung des vegetativen Nervensystems gesprochen oder eben die ganz schlimmen Psychosen, Paranoia oder Schizophrenie. Eher wurde ein Exorzismus durchgeführt oder weggesperrt, um es mal etwas drastischer auszudrücken.

Erst später wurde es da etwas heller und aufgeklärter am Horizont.
Burn out ist auch so eine Übergangslösung, eigentlich eine Form der Depression, aber es ist ja viel verständlicher und gesellschaftlich akzeptabler, sich kaputt gearbeitet zu haben, als über den Arbeitsprozess in Depression zu rutschen, weil es einen psychisch kaputt macht.

Mit selbst was hängen bleiben meine ich, dass wenn man zu tief in eine Sache einsteigt, etwas der Blick beeinflußt wird, was normal oder krank ist und man für alles nach einem psychischen Zusammenhang sucht und findet.

Diese relative Offenheit kam erst mit dem I-Net und auch hier sollte man nicht übersehen, dass man sich nur versteckt über Avatare und Nicknamen austauscht, um nicht erkannt zu werden und keine Probleme zu bekommen.

Zitat von Krokodil90:
Narzisst weiß machen kann, dass ein rotes Auto blau ist.

Ich war das mir dem Auto. Findet du das zu extrem ausgedrückt? Ich dachte nur das passt ganz gut oder wie könnte ich es anders erklären?

Ich glaub jemand der das nicht kennt denkt das ist nicht möglich.

Ich bin in meinem Leben noch nie einem Narzissten begegnet und kann gar nicht beurteilen, wie sie in echt sind. Für mich ist das Paradebeispiel eines Narzissten Donald Trump.

@Coru nein ich fand das absolut passend und das ist das Schlimme. Man denkt ja eigentlich dass man seiner Wahrnehmung trauen kann aber Narzissten schaffen es einen so zu verwirren dass man nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Eine aufrichtige Entschuldigung bekommt man eh nie. Das höchste der Gefühle ist dann: „tut mir ja leid dass du das so empfunden hast“

Zitat von Bride:
Ich hab mal gelesen, wenn ein Elternteil narzisstisch ist, übernimmt ein Kind das auch immer. Bei uns ist es mein Bruder. Ob da was dran ist?


Nein, da ist nichts dran.
Das ist maximal ein kann, aber kein muss. Zudem gibt's auch Gegenbewegungen oder andere Muster, die sich entwickeln können. Helfersyndrom zB.
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Zitat von Logo:
Früher wurde überhaupt nicht über psychische Krankheiten gesprochen.
Und wenn doch, dann gab es nur Normal oder Klapse.

Natürlich rede ich da nicht über die Ärzte, sondern über die breite Öffentlichkeit.

Das war ja der Hauptgrund, warum ich mich ewig rumgequält habe, anstatt mir Hilfe zu holen.

Ja, man galt dann einfach als schwach, zu sensibel, weinerlich, gab ja auch einen sogar von Medizinern benutzter Ausdruck Hysterie.
Der Druck in der Gesellschaft, der ja in Teilen immer noch vorhanden ist, muss unfassbar hoch gewesen sein. Deswegen hat dann auch wie du sagst eben niemand darüber gesprochen. Gelitten dann natürlich aber trotzdem.

Zitat von Häkelini:
@Krokodil90 Ja absolut. Ich kann das anhand meiner Erfahrung nur absolut so bestätigen. Meine Mutter war und ist manchmal nervig, hat auch ihre Macken etc. Wie wir alle. Auch wir hatten mal Probleme miteinander. Aber mein Vater, das ist was völlig anderes. Da sind grundlegende Dinge nicht ganz richtig. Ein Beispiel. ...

Dir ist aber schon klar, dass du da auch einem gewissen manipulierendem Einfluß deiner Mutter unterliegst.
Ich gehe mal davon aus, dass du als Kleinkind keine Erinnerung an diese Vorgänge hast und erst viel später über deine Mutter davon in Kenntnis gesetzt wurdest.
Es ist leider nicht unüblich dass Mütter und Väter, speziell bei Scheidungen und Sorgerechtsfragen, wenn es darum geht, das Kind auf seine Seite zu ziehen, da manipulativ tätig werden, um den Partner möglichst schlecht dastehen zu lassen.
Ich möchte das deiner Mutter nicht unterstellen, aber diesen Blickwinkel nicht ausschließen, dass die Möglichkeit besteht.

@Logo

Das kann ich ganz klar verneinen. Meine Mutter musste da gar nichts manipulieren. Mein Vater hat sich da schon lange vorher sein eigenes Grab geschaufelt. Zumal ich an spätere Situationen (jetzt nicht als Säugling, sondern Kleinkind) einige Erinnerungen habe, die in eine ähnliche Richtung gehen. Ich möchte hier nicht explizit auf noch mehrere Beispiele eingehen, ich hab aber mit sehr sehr vielen Therapeuten geredet und die Sache ist sehr klar. Das Einzige was bei mir und meiner Mutter das Problem war ist, dass sie irgendwann diese Rolle der Löwenmutter abmildern musste, damit ich mich selbst behaupten lerne.

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