Zitat von illum:Du sagst es. Der Dreh- und Angelpunkt dieses Systems ist das eigene Ego.
Nur handelt es sich im übertragenen Sinne um ein schwarzes Loch, das zwar beständig Materie anzieht und zweifellos das Schwerkraftfeld dominiert, aber dass diese Materie beim hoch beschleunigen auf die Zustandsdichte des eigenen Ereignishorizont doch wieder zerreißt und - um diese Analogie wieder zu verlassen - der Mensch durch den Wolf gedreht wird, nicht Teil des Systems werden zu können, egal wie sehr er sich bemüht oder fallen lässt.
Doch. Das Ideal des Narzissten ist, dass andere so werden wie er, aber bitte genau so, denn nur die eigene Lebensweise ist der wirklich perfekte Ansatz. Und drunter machen es Narzissten nie.
Deshalb mögen sie manchmal kongeniale Partner, die schon, wie sie, begriffen haben, wie es geht.
Deshalb haben sie manchmal Helden, die sie idealisieren und deren Ideen sie klauen.
Sie wollen Symbiose, gehen auf andere aber nicht zu, sondern wollen der Welt, notfalls geduldig, die göttliche Perspektive erklären, die diese dann, nach später Einsicht, anerkennend verinnerlichen. Das verkannte Genie.
Zitat von illum:Und darin liegt wohl auch ein bisschen die Tragik der ganzen Sache. Der eine zieht und zieht, weil es ihn zerstört, wenn er nicht ziehen kann und der andere wird dadurch zerstört. Lose/Lose-Situation.
Ja, entweder andere behalten einen Funken Individualität, dann klappt die Symbiose nicht oder sie passen sich vollkommen an, aber dann sind sie uninspirierend und langweilig. Man ist allein und sehr oft schreckluich gelangweilt.
08.12.2024 10:28 • x 2 #221