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Ich finde das zentrale Ding bei der NPS ist die absolute Kritikunfähigkeit und schnelle Kränkung, sowie die fehlende Fähigkeit wirklich Empathie zu empfinden und andere Menschen als das zu sehen was sie sind und in Bindung zu gehen. Für die meisten Narzissten sind andere Menschen nur Spielbälle oder Objekte, die sie benutzen können. Sie werden benutzt, um sich aufzuwerten, um sich zu spiegeln, um sich besser fühlen zu lassen, aber eine wirkliche Bindung auf tieferer Ebene ist nicht möglich. Dabei braucht ein Narzisst die anderen Menschen, aber nicht um ihrer selbst als Person sondern für sich und seine Zwecke. Deshalb können sie auch jemanden nach Jahrzehnten von einer auf die andere Sekunde auswechseln, wenn die Person für sie keinen Nutzen mehr hat.

Zitat von Cbrastreifen:
Ich kenne reichlich Narzissten.

Wie findet man die denn? Ich kenne keinen einzigen persönlich.

A


Was ist die Ursache für Narzissmus?

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Zitat von illum:
Das Problem dabei ist mMn, dass der Narzissmus im allgemeinen - dh in der Beurteilung - nicht so destigmatisierend behandelt wird wie eine Depression, Angststörung, Bipolare Störung, Borderline oder Psychose, sondern eher im Bilde einer Psychopathie oder antisozialen Persönlichkeitsstörung, was es Betroffenen auch ungleich schwerer macht, Hilfe aus der Öffentlichkeit zu erwarten.

Ja, und im Moment sind Narzissten die Buhknaben für alles. Eine Mode, bei der man immerhin mal lernt, sich mit diesem wirklich bedeutenden Thema auseinanderzusetzen, aber leider selbst auf oberflächliche und damit narzisstische Art.

Narzissten wirken oft so, als liefe es am Schnürchen, das versuchen sie ja auch zu vermitteln, aber ihre scheinbare Perfektion ist kompensatorisch das 'mir kann keener' muss stetig gefüttert werden.
Narzissten können Hilfe auch schlecht bis gar nicht annehmen, vor allem in jungen Jahren, da wird höchstens spöttisch gelächelt. Aber mit jedem Jahrzehnt des Lebens und jedem Misserfolg, wenn man dann wieder Erwarten doch nicht Superstar, Präsident oder Milliardär geworden ist, wird die Ansprechbarkeit für HIlfe und Therapie größer. 20 Jährige Narzissten erreicht man nicht, mit 40 sieht das deutlich besser aus, mit 60 ist die Prognose für Therapie ausgezeichnet.

Zitat von illum:
Es ist etwas grundsätzlich anderes, wenn beim Zahnarzt gesagt wird, Person X hätte eine Angststörung oder Depression, als zu erwähnen, selbige Person sei ein Narzisst oder Psychopath.

Die uA bei der Depression auftretende Misanthropie, Aggression, Gleichgültigkeit für fremde Emotionen, emotionale Kälte usw wird anders bewertet als bei einem Narzissten oder Psychopathen.

Ja.
Im Moment medial getriggert, aber das Muster sitzt in uns allen tiefer, als uns Recht sein kann.
Dann projiziert man halt recht gerne.
Selbst bei Psychopathen gibt es solche und solche, manche wollen explizit nicht toxisch sein, einfach um ständigen Ärger zu vermeiden. Intelligente Psychopathen wollen primär oft ihre Ruhe haben und füttern das Raubtier in ihnen in bestimmert Art und Weise, die zu großen Ärger vermeidet.

In leitender Postion sind sie dennoch verheerend, insofern schlechte Zeiten, bei der Besetzung Trumputin.

Zitat von Schlaflose:
Wie findet man die denn? Ich kenne keinen einzigen persönlich.

Gute Frage.

Zitat von Ulli-Online:
worauf könnte man denn dann neidisch sein?

Ganz einfach auf alles und jeden.
Sie wollen im Mittelpunkt der Beachtung stehen, ihre Story soll erzählt werden.
Wenn Du gestern ein Autounfall hattest und den gut darstellen kannst, wirst Du darum beneidet.

Zitat von Ulli-Online:
Ich meine : Sich selbst loben und andere niedermachen?

Ihre Story muss immer noch ein wenig krasser sein, die Leute, die sie kennen, noch ein wenig bunter oder prominenter, ihre Leistungen sind die, die zählen, jeder der neben ihnen glänzt wird klein gemacht und den anderen erklärt, wie unbedeutend oder lächerlich das doch in Wahrheit ist.
Idealisierung und Entwertung, immer wieder und überall.

@Cbrastreifen ich glaub das Problem ist aber auch von Seiten der Therapeuten etwas gefüttert. Was ja auch irgendwie ein bisschen nachvollziehbar ist. Persönlichkeitsstörungen, egal ob Borderline oder NPS sind halt schon deutlich anspruchsvoller und anstrengender als jemand mit einer Angststörung. Da hat man halt lieber einen therapiewilligen Ängstler als einen Querulanten, der ständig alles besser weiß als der Therapeut. Und trotzdem muss es ja für diese Leute unbedingt Hilfe geben.

Zitat von Krokodil90:
Ich finde das zentrale Ding bei der NPS ist die absolute Kritikunfähigkeit und schnelle Kränkung, sowie die fehlende Fähigkeit wirklich Empathie zu empfinden und andere Menschen als das zu sehen was sie sind und in Bindung zu gehen. Für die meisten Narzissten sind andere Menschen nur Spielbälle oder Objekte, die sie benutzen können. Sie werden benutzt, um sich aufzuwerten, um sich zu spiegeln, um sich besser fühlen zu lassen, aber eine wirkliche Bindung auf tieferer Ebene ist nicht möglich. Dabei braucht ein Narzisst die anderen Menschen, aber nicht um ihrer selbst als Person sondern für sich und seine Zwecke. Deshalb können sie auch jemanden nach Jahrzehnten von einer auf die andere Sekunde auswechseln, wenn die Person für sie keinen Nutzen mehr hat.

Ja, so lange der andere nützlich ist, bleibt er im Spiel, kritisiert man sie, ist man auch als scheinbar guter langjähriger Freund raus.

Du kennst Dich sehr gut aus.

@Schlaflose die findet man nicht, die finden einen. Leute mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und einer bestimmten Biographie sind für Narzissten perfekt. Umgekehrt sind Narzissten für solche Leute besonders attraktiv auf verschiedenen Ebenen. Das was ich bisher so von dir gelesen habe, bist du in der Tat absolut kein „Opfer“ für sowas.

Zitat von Schlaflose:
Wie findet man die denn? Ich kenne keinen einzigen persönlich.

Wenn Du die Muster ihres Verhaltens verinnerlichst, wirst Du welche entdecken.
Diese Muster sind allerdings vielschichtig und überlagern einander.

Erst warm, gewinnend und charmant, dann von jetzt auf gleich kalt, lieblos und desinteressiert, das sind typische Beziehungsmuster.

Tief im Inneren ist ein Narzisst eher unsicher. Er braucht ein Gegenüber, an dem er seine Machtposition beweisen kann. Ein wirklich selbstbewusster Mensch braucht das nicht, denn er steht für sich selbst. Deswegen suchen sich Narzissten auch oft Partner, die eher schüchtern und unsicher sind.

Zitat von Krokodil90:
Leute mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und einer bestimmten Biographie sind für Narzissten perfekt.

Und wie sehen die aus?

Das wäre doch auch mal interessant zu wissen.

Zitat von Islandfan:
Nur für andere da zu sein, macht krank.
Wobei die Frage dabei ist, ob nicht auch ein Aufopfern letztendlich egoistisch motiviert ist. Das ist dann die schwer zu beantwortende Frage, ob es einen hundertprozentigen Altruimus gibt. Ich glaube da nicht dran.

Naja, man könnte sagen: wer sich für andere aufopfert, der macht es richtig, denn das Leben selbst kann beim Menschen nur in einem Sich-opfern gelingen. Wir unterliegen der Sterblichkeit, also müssen wir uns sowieso „opfern“. Die Stoiker (und wenige andere) haben das erkannt. Der Egoist akzeptiert das nicht, sondern begehrt gegen seine Endlichkeit auf. So scheint er einen Vorteil zu haben, aber er hat keinen. Er hat es schwerer und er macht es falsch. Wer sich aufopfert, bewusst oder unbewusst, aus Erkennen heraus oder aus Naivität, liegt immer richtig und hat die höchste Anerkennung verdient. Das heißt nicht, dass man die verachtet, die es nicht tun. Demnach wäre ein Altruist ein Held und Heiliger (und ja, es gibt sie, mir fällt da zum Beispiel Janusz Korczak ein) und ein Egoist ein Schwächling und Versager. Ganz anders liegt es bei Menschen, die sich opfern, weil sie an eine Belohnung im Paradies glauben, und andere dafür töten. Sie sind weder Egoisten noch Altruisten.

Zitat von Krokodil90:
ich glaub das Problem ist aber auch von Seiten der Therapeuten etwas gefüttert. Was ja auch irgendwie ein bisschen nachvollziehbar ist. Persönlichkeitsstörungen, egal ob Borderline oder NPS sind halt schon deutlich anspruchsvoller und anstrengender als jemand mit einer Angststörung. Da hat man halt lieber einen therapiewilligen Ängstler als einen Querulanten, der ständig alles besser weiß als der Therapeut. Und trotzdem muss es ja für diese Leute unbedingt Hilfe geben.

Ja. Zudem versuchen intelligente Narzissten auch Therapeuten um den Finger zu wickeln und schaffen es manchmal. Das ist als Therapeut auch keine schöne Erfahrung.

Zitat von laluna74:
Schätzungen darüber, wie häufig eine narzisstische Persönlichkeitsstörung auftritt, schwanken. Studien deuten darauf hin, dass die Störung bei etwa 2 Prozent der Menschen auftritt. Das ist jetzt nicht besonders viel, wenn man mal davon ausgeht, dass manche User ständig und oft mit dieser ...

Genau, es müssten prozentual viel mehr sein, wenn man allein schon die rechnet, von denen hier im Forum die Rede ist. Ich würde dazu tendieren zu sagen, dass der Begriff inflationär benutzt wird und gleich von Narzissmus gesprochen wird, wenn Personen einfach unausstehlich sind. Einer gesicherten Diagnose würde die meisten als Narzissten empfundenen Personen wahrscheinlich nicht standhalten.

Zitat von Cbrastreifen:
Ja, dann werden die Bemühungen entweder intensiviert oder Du wirst radikal entwertet, wenn Du nicht zu knacken bist. Ja, eines der wichtigsten ...

Du sagst es. Der Dreh- und Angelpunkt dieses Systems ist das eigene Ego.

Nur handelt es sich im übertragenen Sinne um ein schwarzes Loch, das zwar beständig Materie anzieht und zweifellos das Schwerkraftfeld dominiert, aber dass diese Materie beim hoch beschleunigen auf die Zustandsdichte des eigenen Ereignishorizont doch wieder zerreißt und - um diese Analogie wieder zu verlassen - der Mensch durch den Wolf gedreht wird, nicht Teil des Systems werden zu können, egal wie sehr er sich bemüht oder fallen lässt.

Und darin liegt wohl auch ein bisschen die Tragik der ganzen Sache. Der eine zieht und zieht, weil es ihn zerstört, wenn er nicht ziehen kann und der andere wird dadurch zerstört. Lose/Lose-Situation.

Zitat von Schlaflose:
Wie findet man die denn? Ich kenne keinen einzigen persönlich.

Das hatte ich auch schon gesagt
Ich glaube, schon welche zu kennen, nur nicht persönlich. (z.B. Trump / Putin )
Aber jetzt bitte kein Thema draus machen. Menschen in Machtpositionen.

Zitat von Islandfan:
Tief im Inneren ist ein Narzisst eher unsicher. Er braucht ein Gegenüber, an dem er seine Machtposition beweisen kann. Ein wirklich selbstbewusster Mensch braucht das nicht, denn er steht für sich selbst. Deswegen suchen sich Narzissten auch oft Partner, die eher schüchtern und unsicher sind.

Ja, oder andere, mit denen zusammen sie die große Show inszenieren können, weil beide das brauchen.
Sponsor-Mitgliedschaft

@laluna74 meistens sehr unsichere Leute mit wenig Selbstbewusstsein, die wenig eigene Grenzen ziehen können. Die sich meistens selbst verantwortlich und schuldig fühlen, wenn was schief läuft, die vielleicht auch gelernt haben dass es ok und normal ist, wenn zwischenmenschliche Beziehungen Drama bedeuten und man lieber ewig kämpft um Liebe als zu gehen. Die denken, ICH kann ihn/ sie bestimmt ändern wenn ich mich nur genug bemühe.
Und ich denke ein stückweit auch Leute, die leicht auf bestimmte Dinge anspringen und zu beeindrucken sind, sei es ein sehr charmantes Wesen, ein tolles Aussehen, ein super Job…

@Schlaflose also allein aus dem Thread hier gibt es bisher zwei oder drei Leute, bei denen das Gegenüber mit einer NPS diagnostiziert wurde. Ich verstehe nicht, was es bringt, das hier immer wieder abzustreiten und infrage zu stellen? 1 bis 2 Prozent der Deutschen erleiden im Leben eine Psychose. Klingt auch erstmal wenig aber hier im Forum gibt es einige davon.
Ich gehe ja auch nicht in ein Forum für Veganer und wundere mich dann, dass dort so viele kein Fleisch essen.

Zitat von Ulli-Online:
Ich glaube, schon welche zu kennen, nur nicht persönlich. (z.B. Trump / Putin )


Das Ding ist, dass genannte Personen gerne oder lieber Narzissten mit geringerer Schwerkraft/Masse um sich scharen, weil die genauso ticken.

Putin zB hat (was in solchen Kreisen aber auch nicht verwundern sollte) sehr viele Menschen um sich, die dadurch bestechen, dass sie genauso wie er dazu in der Lage sind, Menschen durch den Wolf zu drehen.

Nur ist Putin gegenwärtig das größte/schwerste schwarze Loch im Kreml und wer ihm zu nahe kommt, der wird wie Prigoschin oder Nawalny (der mMn auch nicht ganz freizusprechen war) beseitigt oder politisch auf Eis gelegt.

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