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Hallo, guteFee,

warum mobben Menschen? Weil sie es können - oder dies annehmen.
Du kannst schlauer sein als sie, dümmer sein als sie, größer, kleiner, hübscher, hässlicher: Sie werden immer einen Grund finden, Dich nicht zu mögen.
Ich wurde in der Schule (Gymnasium) jahrelang gemobbt und später in einer Ausbildung dann nochmals. Bei der Ausbildung dachte ich echt, ich steh im Wald, als mir das nochmals passierte. (Im Grund war jene Mitauszubildende, die mich mobbte, ein ganz armes Luder, aber das machte die Sache nicht besser für mich; ich fühle mich echt - wieder - mies. Später brauchte sie dann mal meine Hilfe, und war dann eine Weile handzahm.)

Wenn die Mobberin Dir jobmäßig (außer womöglich, sie torpediert Projekte von Dir, macht Dich runter, enthält Dir Unterlagen/Wissen vor etc) nicht schaden kann: Halte Dich an Andere, steh mit denen rum - und solidarisiere Dich mit anderen (möglichen) Mobbingopfern (von der Mobberin oder anderen Jobbern). Du bist auf diese Person - hoffentlich - nicht angewiesen. Versuche nicht, die zu analysieren, das ist Zeit- und Energieverschwendung.
Ich persönlich mag manche Leute auch mitunter (rein instinktmäßig) eben einfach nicht. Und ich würde mich dann auch nicht zwingen wollen, diese zu mögen.
Ein Beispiel: Vor Jahren geriet ich mit einem anderen Stammgast eines Cafés in Streit; ich fand ich danach richtig blöd. Und neulich begegnet man sich auf der Straße und lächelt sich an und grüßt sich freundlich. Seitdem sind wir uns (auf diese freundliche Art) noch zwei Mal über den Weg gelaufen.

Versuche, souverän zu bleiben. Ich kann mir vorstellen, wie es Dich kneift und Dir die Stimmung vermiest und Dir Deine Freude am der Arbeit verdirbt. Aber Du bist Du, und diese Person ist diese Person. Lächle Dich im Spiegel an, sag Dir Deine Erfolge vor - und lass diese Person vor sich hinschmoren.

Alles Liebe und Gute!

Meise


P. S.: Wenn Du unverändert freundlich mit dieser Person - das muss dann aber echt sein - umgehst, dann kommen ihre Versuche, Dich (vor anderen) runterzumachen via Ignorieren für Andere noch dümmer und unglaubwürdiger rüber. Dich zwingen, mit der Person Umgang (mehr als nötig) zu pflegen, solltest Du Dich aber nicht.

Mobbing geschieht meistens aus zwei Gründen die in Kombination auftreten:

1. Ein Mobber ist in fast allen Fällen immer Teil einer sozialen Gruppe, Einzelgänger sind es in den seltensten Fällen.
2. Der Gemobbte ist ebenfalls zwar Teil der sozialen Gruppe, ist aber im Rudel nicht akzeptiert.

Grundsätzlich ist jemand der in der Gruppe nicht akzeptiert ist, nicht automatisch ein Mobbingopfer. Der Status der Nichtakzeptanz kann temporärer Natur sein, bis derjenige sich im Rudel behauptet hat oder anderweitig ein zu einer Bereicherung der Gruppe beiträgt.

Es gibt dazu noch weitere Kriterien, die ein Mobbing begünstigen. Die Mischung der Charaktere innerhalb der Gruppe spielt da eine große Rolle. Mobber haben meistens schlechte Karten je mehr Leute der Gruppe angehören, die ein hohes Maß an Selbstsicherheit besitzen, möglichst viele unterschiedliche Charaktere sind und dadurch weniger beinflussbar sind. Das wiederum spielt dem potenziellen Mobbingopfer in die Karten, da die Gruppe praktisch eine Schutzfunktion übernimmt, bzw. so eine Situation des Mobbings seltener entstehen kann. Das heißt jemand der neu zur Gruppe stößt, hat weniger Hürden zu überwinden und kann sich leichter einfinden.

Typischerweise kann Mobbing immer da wachsen und entstehen, wo es ein oder zwei polarisierende Personen gibt, die sich mit beeinflussbaren Leuten umgeben. Widerworte aus der Gruppe sind selten zu erwarten und je nachdem wie aggressiv der Mobber auftritt, spielt auch Furcht davor selbst ein Opfer zu werden eine Rolle. Es entsteht ein Perpetuum Mobile was den Rückhalt des Mobbers in der Gruppe am Laufen hält.

Jemand der gemobbt wird, hat da eher schlechte Karten. Der Gemobbte ist nicht automatisch schuld an seinem Dasein, allerdings trägt der Gemobbte dazu bei, ob er diesen Zustand aufrecht erhalten möchte oder nicht. Er könnte z.B. den Mobber herausfordern. Das ist mit Risiken verbunden, da je nach Rückhalt des Mobbers in der sozialen Gruppe die Hürde immer höher gelegt wird. Wenn ich mich alleine mit jemandem anlege ist das Risiko geringer als wenn mir 10 gegenüberstehen. Eine andere Möglichkeit ist es, den Mobber durch gezielte Aktionen auszubooten und ihm den Nährboden zu entziehen. Im ersten Fall benötigt es vorallem Mut, im zweiten Fall ein hohes Maß an Offenheit und Demonstrationswillen. Auch dem dümmsten wird auffallen, dass wenn du keine Angriffsfläche bieten kannst, der Mobber sein Ziel verfehlt und sich fragen was mit dem Mobber nicht stimmt und seine Beliebtheitswerte sinken.

Leider hat man nicht immer die Möglichkeiten sich auszusuchen mit welcher Gruppe von Menschen man sich umgeben muss. Im Beruf und in der Schule ist es beispielsweise weit schwieriger aus einer Mobbingsituation zu kommen. In dem Fall hilft, außerhalb des Einflussbereichs des Mobbers den übrigen Mitgliedern der Gruppe näher zu kommen und dadurch seine Reputation zu steigern.

Mal etwas zu meinen Erfahrungen:

Auch ich war damals ein Mobbingopfer. Egal ob draußen auf der Straße, im Kindergarten oder in der Grundschule. Das Schema war immer gleich. Einer hat dich auf dem Kieker und steckte mit seiner polarisierenden Art andere mit an, die sich dann gegen dich stellen weil sie sich beeinflussen lassen. Als ich auf die weiterführende Schule wechselte (komplett neue soziale Gruppe), änderte sich das grundlegend weil ich mich dazu entschieden habe, auf Angriff zu gehen sobald mir einer dumm kommt. Das hat auch ganz gut geklappt. Irgendwann fand ich mich allerdings auf der anderen Seite wieder. Ich fing an andere zu mobben. Ein damaliger Mitschüler hatte besonders darunter zu leiden. Über die Gründe warum das passiert ist, kann ich nur spekulieren. Als Kind denkt man anders, es geht weniger um die Dinge die der Gemobbte richtig macht, als das was er in den Kindsaugen falsch macht um ihn fertig zu machen.

Erwachsene versteifen sich da eher auf Verhaltensweisen anderer Menschen. In meinem alten Job war jemand, der eigentlich so ganz normal und umgänglich war, aber einige Seiten an sich hatte, die ein Mobbing förmlich angezogen haben. Das ging von einem Vergessen seiner Wurstwaren im Gemeinschaftskühlschrank, bis diese einen eigenen Staat gegründet haben, bis zum Pupsen beim Durchlaufen der Kollegenbüros oder Anschwärzen von Mitarbeitern beim Chef ohne Grund. Dazu die fehlende Selbstreflexion warum ihn keiner mehr leiden kann. Auch so kann Mobbing entstehen ohne dass es einen Initiator dafür gibt.

Das Thema ist ansich viel zu komplex um es an einer Sache festzumachen. Dazu spielen zuviele Variablen eine Rolle.

Manchmal sind Menschen auch einfach nur Lästermäuler aus der Lust am Schlechtmachen anderer um sich besser zu fühlen.

A


Warum mobben Menschen?

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Ich finde Mobbing ganz schlimm und es zeigt einen Blick in die dunkelste Seele des Menschen. Ich hatte mal ein Seminar an der Uni zum Thema Mobbing in der Schule. Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern. Aber die Täter sind immer Menschen, die selber massive Probleme mit sich selbst und mit ihrem sozialen Umfeld haben und dies dann an vermeintlich schwächeren auslassen. Für mich ist Mobbing eine Körperverletzung, weil es der Seele der Betroffenen zutiefst schadet. Leider ist Mobbing im Internetzeitalter häufiger geworden, weil die Täter bequem in ihrer Anonymität zuhause sitzen und ihren Frust abladen, ohne sich der Konsequenzen sicher zu sein. Es sind ganz arme Würstchen und sowas darf auf keinen Fall geduldet werden. Am besten ist es, wenn das Opfer sich Hilfe holt, damit man gemeinsam das ganze unterbinden kann. Ich selber bin ein Mensch, der sowohl im realen als auch im virtuellen Leben den Menschen erst einmal offen und freundlich begegnet und wenn mir was nicht passe, dann sage ich das auch meistens (manchmal fehlt mir leider der Mut dazu).
Mobber sind meistens Menschen, die sich den Zuspruch von außen holen, damit sie ihr perfides Spiel weiterspielen können und leider gibt es dann auch häufig genug Mitläufer, die die Situation noch verschärfen. Ich habe sowieso das Gefühl, dass jemand, der immer taff, stark und unerschrocken auftritt, innerlich starke Konflikte in sich trägt. Ich kenne da auch Fälle aus meinem Bekanntenkreis. Diese Leute meinen, dass sie die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben und denken, dass in ihren Augen schwache Menschen einfach zu träge sind, um was zu ändern. Dass sie aber selbst häufig in ihrem Kämmerlein schmoren und an der Welt verzweifeln, das zeigen sie natürlich nicht. Und gerade im Internet muss man vorsichtig mit Verurteilungen sein, da man die Menschen überhaupt nicht persönlich kennt. Ich bin bei sehr selbstbewusst auftretenden Menschen immer skeptisch und beobachte das von außen, weil ich sie für unberechenbar halte. Natürlich ist ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein gut, aber in meinen Augen ist ein überhöhtes Selbstwertgefühl eine Art Maske, die man auflegt, um Unsicherheiten zu überspielen.

Ich wurde in meiner alten Firma auch wegen meiner Psyche gemobbt.
Wenn ich mal etwas (und das war nicht viel ) nicht konnte ,dann wurde einem direkt Arbeitsverweigerung vorgeworfen und ein blöder Kollege beteuerte das auch noch in dem er log.
Ich habe ihn gefragt ob er etwas für mich machen kann ,was er bejahte und dann gleich zum Chef lief um mich anzuschwärzen.

Mein 9 jähriger Sohn ist seit vier Jahren ein Opfer von massivem Mobbing an der Schule...

Was ich davon halte Sage ich jetzt lieber nicht,nur soviel...es ist die Hölle für das Opfer und seine ganze Famile die leider in den meisten fällen nicht viel machen kann ausser dem kleinen zu 100%beizustehen..aber es ist eine gewaltige last für alle..

Mobbing ist einfach das allerletzte

Zitat von NIEaufgeben:
Was ich davon halte Sage ich jetzt lieber nicht,nur soviel...es ist die Hölle für das Opfer und seine ganze Famile die leider in den meisten fällen nicht viel machen kann ausser dem kleinen zu 100%beizustehen..aber es ist eine gewaltige last für alle..


Oh man ,da kommen wieder alte Erinnerungen auf.
Ich wurde in der Schule auch gemobbt und meine Schwester so arg das sie Schulverweigerer war und sich ritzte damit sie nicht in die Schule musste.
Oft machen die Lehrer auch noch mit und man hat ganz schlechte Karten.

Zitat von Vendetta1981:
Widerworte aus der Gruppe sind selten zu erwarten und je nachdem wie aggressiv der Mobber auftritt, spielt auch Furcht davor selbst ein Opfer zu werden eine Rolle.


Mitgegangen Mitgefangen. leider stimmt das.
Meisten ist es nur ein Mobber - der Anführer und alle andere sind Mitläufer.
Aber genau das mitlaufen mach es für das Opfer noch viel schwerer und für den Täter leichter.
Daher kann man auch fragen warum halten die Mitläufer zum Täter statt zum Opfer.
Genau aus der Angst selber Opfer werden zu können.

Stark ist natürlich wenn sich eine Außenstehende Person da Verhältnis Anführer - Mitläufer - Opfer sprengen kann und sogar Auflösen.
Mitläufer habe ebenso Schuld wie der Täter selbst !

Zitat von Vendetta1981:
Leider hat man nicht immer die Möglichkeiten sich auszusuchen mit welcher Gruppe von Menschen man sich umgeben muss. Im Beruf und in der Schule ist es beispielsweise weit schwieriger aus einer Mobbingsituation zu kommen. In dem Fall hilft, außerhalb des Einflussbereichs des Mobbers den übrigen Mitgliedern der Gruppe näher zu kommen und dadurch seine Reputation zu steigern.


Je nach Mobbingfall und je nachdem wie sehr sich die Mitläufer zum Täter stehen wird das wohl eher ein schwieriges Unterfangen.


Zitat von Vendetta1981:
weil ich mich dazu entschieden habe, auf Angriff zu gehen sobald mir einer dumm kommt. Das hat auch ganz gut geklappt. Irgendwann fand ich mich allerdings auf der anderen Seite wiede


Angriff ist die besteh Verteidigung.
Ja Kinder denken und handeln anders.
Und Kinder können manchmal richtig gemein sein....

Wichtig ist das alle genau hinschauen und handeln.
Das man Aufklärt, dass Mobbing keine Bagatelle ist und keine Spass.
Und auch dass Mitläufer Ihre Schuld haben.

Mobber und Mitläufer bestraffen ist das eine, besser ist es aber wenn Sie ihr Fehlverhalten wirklich einsehen (und nicht nur einfach so dahin sagen) und sich Ihre Schuld eingestehen und dies nicht wieder machen......

Zitat von klaus-willi:
Ich wurde in meiner alten Firma auch wegen meiner Psyche gemobbt. Wenn ich mal etwas (und das war nicht viel ) nicht konnte ,dann wurde einem direkt Arbeitsverweigerung vorgeworfen und ein blöder Kollege beteuerte das auch noch in dem er log. Ich habe ihn gefragt ob er etwas ...


Widerlich. Es gibt den Spruch .... man trifft sich immer 2x im Leben ....

und meistens trifft das zu.

Schlimm find ich das mobben bei Kindern, weil die auch nicht immer darüber reden, weil sie sich schämen.

Im Erwachsenen Alter find ich es sch.......

warum auch immer ich versteh es nicht.

Für mich sind das Menschen die so nichts zu melden haben und sich großartig fühlen, wenn sie aus so eine Art und Weise glauben so kommen sie weiter, aber es kommt es der Tag................der Abrechnung.

Eine Bekannte von mir, wurde so lange gemobbt, bis sie nicht mehr konnte und sich versetzen ließ.

Zitat von boomerine:
Für mich sind das Menschen die so nichts zu melden haben und sich großartig fühlen, wenn sie aus so eine Art und Weise glauben so kommen sie weiter, aber es kommt es der Tag................der Abrechnung.

Leider kam bei dem Mobber in unserem Betrieb die Beförderung .
Gerechtigkeit für schwächere ist oft nicht da.
Viele machen mit und die Empathie lässt zu wünschen übrig.

@nieaufgeben: Kinder sind hilflosere Opfer als Erwachsene. Erwachsene können gerichtlich gegen Mobber vorgehen. Kinder schweigen oft und können sich nicht gerichtlich wehren; oft heißt es: Wehr dich doch. - Das ist doch nicht so schlimm. - Das sind doch nur Kinder, die dich hänseln.
Ich finde es sehr, sehr schlimm, dass dein Sohn schon seit 4 (!) Jahren so eine Hölle durchleiden muss.

Mobbing wird gerne in eine höhere Schulklasse/Klassenstufe vererbt: Juchhu - der wird gemobbt: da machen wird doch mit beim Mobben! Ich war als Teenager schon halb paranoid und meinte, die halbe Schule sei gegen mich.

Was helfen könnte (wenn man wieder wo hin kann): Selbstverteidigungsunterricht. Allein das Gefühl: Wenn mir jemand blöd kommt, kann ich mich wehren, hilft. Besonders könnte ich da Aikido empfehlen; das geht von realen Situationen aus, und der Gegner bekommt vermittelt: Es hat keinen Zweck, mich anzugreifen. Es geht nicht darum den Gegner schmerzhaft außer Gefecht zu setzen, sondern ihm (per Ausweichtechniken, ihn langsam zu Boden gleiten lassen etc) zu vermitteln: Es hat keinen Zweck, du ziehst den kürzeren. Aufs Innenleben (des Mobbingopfers) wirkt sich das, möchte ich meinen, auch aus. (Ich selbst habe Aikido erst als Erwachsene angefangen (leider), und ich werde später mal weitermachen; hatte es nur für ca. ein halbes Jahr vor Jahre angefangen.)

Zum Glück gab es zu meiner Zeit noch kein Internetmobbing. Denn per Internetmobbing wird ja die Mobbingopferkarriere noch an anderen Schulen publikgemacht, so fürchte ich.
Dennoch würde ich instinktiv sagen: Schick deinen Sohn auf eine andere Schule. Am besten - und ohne Verabschiedung/Einweihen der miesen Klassenkameraden per Rektor/Rektorin/Lehrer(in) - nach den Ferien. Denn der Leidensweg eines Mobbingopfers endet bisweilen nicht nach der Schule. Bei mir war Mobbing (und da bin ich sehr, sehr sicher!) zu 50 % an meinen schweren Ängsten (an denen ich über 20 (!) Jahre lang so litt, dass sie mich außerstande setzten, lange jobmäßig tätig zu sein, sie mein Studium, eine Ausbildung, Partnerschaften schwerst beeinträchtigten) beteiligt. Die Nachwirkungen von Mobbing brechen oft erst später aus. Auch eine Mitauszubildende von mir wurde in der Schule gemobbt; sie entwickelte eine Sozialphobie.

Alles Liebe und Gute!

Meise

Das ist wohl wahr. Internetmobbing ist echt furchtbar. Ich bin verdammt froh, dass es zu meiner Schulzeit noch nicht möglich war. Die Sachen aus dem Netz zu bekommen, ist sehr schwierig und heißt doch, das Internet vergisst nicht. Mobbing in egal welcher Form und in welchem Alter ist eine furchtbare Sache. Den Mobbern ist es gleich, welchen Schaden sie anrichten und bedenken nicht, dass man sich im Leben meist 2x sieht und vielleicht der ehemalige Mobber auf die Hilfe von seinem Opfer angewiesen ist.

Zitat von klaus-willi:
Oft machen die Lehrer auch noch mit und man hat ganz schlechte Karten.


Irgendwie bin ich dir dankbar, dass du das erwähnst. Natürlich tut es mir leid, dass du und deine Schwester das erleben musstest, ich weiß wie übel das ist aber ich bin froh, dass du das ansprichst. Sonst glaubt einem das ohnehin nie einer. Gerade wenn man noch mit Eltern gesegnet ist, die Lehrer über alles stellen und denen sonst wie tief irgendwo reinkriechen....meine Güte war jeder Elternsprechtag brechreizerregend. Diese Schleimerei und ich musste jedes Mal mit .

Geblieben ist mir aus der Zeit ein tiefes Misstrauen gegen alles und jeden, vor allem aber sogenannte Autoritäten oder das, was sich dafür hält. Und eine ausgewachsene Allergie gegen Lehrer.

Zitat von rero:
Mobber und Mitläufer bestraffen ist das eine, besser ist es aber wenn Sie ihr Fehlverhalten wirklich einsehen (und nicht nur einfach so dahin sagen) und sich Ihre Schuld eingestehen und dies nicht wieder machen......


Bitte fass das nicht als Kritik an deinem Post auf, so ist das nicht gemeint. Mich interessieren einfach deine Gedankengänge hinter dem Satz, vielleicht magst du dazu ja mehr schreiben. Wenn ich an meine ehemaligen Mobber denke, dann bin ich mir sicher, die würden sich einen Keks freuen, wenn sie wüssten welche Narben sie hinterlassen haben. Das hätten sie damals, wenn ich mir alles hätte anmerken lassen und das würden sie heute noch. Wäre damals jemand an die Schule gekommen, und hätte darüber aufgeklärt, wie weh das wirklich tut...ich hätte eine Hölle sonder gleichen erlebt. Dann sind sie sich ihrer Macht doch erst recht bewusst.

Meiner persönlichen Erfahrung nach hilft nur ein dickes Fell und eine harte Schale. Nie und niemals Schwäche zeigen. Aber einer bestimmten Sorte Mensch, die einen an die Mobber von damals erinnern zeig ich gern von vorne herein, dass sie mich mal können und ich sie nicht ernst nehme. Das war mir als Kind nicht möglich, ich glaube einem Kind ist das grundsätzlich kaum möglich. Und ich fände es zum heulen, wenn schon Schulkinder sich zu kleinen passiv aggressiven Är... (ja das kann ich gelegentlich sein) mit dem Zynismus einer vierzigjährigen entwickeln müssen um Ruhe zu haben.

Nochmal, ist keine Kritik, ist nicht böse gemeint. Normalerweise nicke ich diesen Satz ab und denk mir meinen Teil. Aber jetzt trau ich mich einfach mal zu fragen. Mir ist klar, dass mein Weltbild und meine Fähigkeit mit Menschen umzugehen gelegentlich (meistens) unter aller Kanone ist

@NIEaufgeben : ich hoffe deinem Sohnemann geht es derzeit gut und ihm macht sein neuer Sport Spaß. Ich bin noch nicht wieder zu den TBs gekommen, geschweige denn zu mehr als ein paar Minipost. Also echt nicht auf dem neuesten Stand. Hab aber oft an euch gedacht, wenn man das was ich gerade tute als denken bezeichnen möchte. Nach Stressphasen befällt mich immer so eine umfassende Verblödung was solls, kenne ich schon, vergeht wieder.

Zitat von Minime:
Mich interessieren einfach deine Gedankengänge hinter dem Satz, vielleicht magst du dazu ja mehr schreiben.


Die Idee wäre, ein Nutzen daraus zu ziehen. Als vergleich kann man ein Verbrecher einfach wegsperren oder versuche zu resozialisieren.
Eigentlich bin ich eher für harte Straffen als dass man Täter mit Samthandschuhen anfasst und verhätschelt.

Zum Beispiel Mobber an der Schule.
Wenn im Fall von @klaus-willi der Lehrer auch mitmacht ist das natürlich unterste Schublade das geht gar nicht.
So ein Lehrer sollte Berufsverbot bekommen. - Früher war das halt noch anders und bestimmt nicht nur immer besser.....

Kinder können sich meist nicht selber wehren, daher muss eine Person eingreifen. Dies kann - muss aber nicht - ein Lehrer sein.
Wenn man Mobber sensibilisieren kann und die Probleme aufzeigen und so erreichen kann das Sie das nicht mehr oder zumindest nicht mehr so schlimm machen nützt dies eher als wenn die einfach nur bestrafft werden. Die dann nicht einsehen wollen oder können und bei der nächsten Gelegenheit genau gleich weiter machen.

Natürlich gibt es auch bei Mobber solche und solche.
Will sage, bei den einen ist Hopfen und Malz verloren da nützen alle Bemühungen nichts...und es gibt (vielleicht eher in nicht so krassen Mobbingfällen) solche die man eher zu Einsicht überzeugen kann.
Vielleicht kann man nicht den Mobber jedoch die Mittläufer überzeugen, das ihre Taten falsch ist.

Wichtig finde ich vor allem, dass das Tema nicht tabuisiert wird.
Das sich Opfer wissen was Mobbing ist, das das nicht in Ordnung ist, und das sie Hilfe hohlen können und dann auch Hilfe bekommen!
Und es nicht nur bei schönen Worte gegen die Mobber geht sondern, dass sie zu spüren bekommen das dies nicht toleriert wird.

Leider kann es auch in Betrieben zu Mobbing kommen und keine Chef würde dies wohl dulden, doch die einen sind darin kompetenter und leben das auch und können entsprechend handeln und andere sind überfordert, bei denen steht es nur auf dem Papier.....

Und dass man Opfer nicht zu Täter macht.
Das finde ich das aller schlimmste.

Zu diesem Thema fällt mir eine Begebenheit ein, die sich damals in meinem Kampfsportverein zugetragen hat und an die ich häufiger denken muss. Zu dem Zeitpunkt war ich ca 10 Jahre alt und trainierte in einer Jugendgruppe. Die ältesten waren ca 14 - 15 Jahre alt.

Es gab da einen Jungen namens G.
Dieser wurde systematisch von den Jungs aus dem Verein gemobbt. Und nicht nur verbal, G wurde stellenweise so dermaßen provoziert, dass er ausflippte und seine Peiniger angreifen wollte. Diese waren aber körperlich sehr viel weiter, größer und stärker.
Diese nutzen dann die Gelegenheit und verhauten G.
Und waren laut dem Trainer ja im Recht, weil es quasi Notwehr war.

Eines Tages war der Verein mitsamt Eltern der Kinder auf einem dreitägigen Lehrgang. Da spitzte sich die Situation wieder so dermaßen zu, dass G einfach nach Hause wollte und losging.
Von dem Ort bis zu seinem Zuhause waren es bestimmt über 100 km. Er war so fertig, dass es ihm egal war. Alle Erwachsenen saßen da und fanden das witzig. Sie meinten : Ja lass den mal machen höhön, der spinner.
Nur eine Mutter ist dann hinter G her, hat ihn beruhigt und den anderen dann mal was dazu gesagt.
Es hat niemanden gejuckt, was mit G, zu dem Zeitpunkt vielleicht 12 Jahre alt, hätte passieren können.

Wenn man sich auf die Seite von G versuchte zu stellen, war man ebenfalls geächtet und im Fokus. Deshalb hat sich niemand von uns Kindern getraut mit G mal was zu machen. Ich eingeschlossen.

Die Mobber waren auch auf der selben Schule wie G. Da ging der Tanz natürlich weiter.

Ca 4 Jahre später las ich in der Zeitung von einem Mordfall hier in der Stadt. Das Opfer erkannte ich sofort. Es war Gs Mutter. Der Vater hat sich daraufhin das Leben genommen.
Nun war G ganz alleine, er war Einzelkind.
Jahrelang wurde ihm im Verein und Schule die Hölle heiß gemacht
Und dann passierte sowas furchtbares.

Ich schäme mich heute noch dafür, dass nicht einer für G da war.
Klar, damals wusste man nicht, dass es so tragisch kommt. Aber es hat mir verdeutlicht, dass man nett zueinander seun sollte. Man weiß nie was für eine sch. auf jemanden noch zu kommt.

Erst gemobbt in der Schule, im Verein und dann das.
Ich denke heute noch oft an G und frage mich, wie es ihm geht.

Es ist gruselig zu sehen, wie sich eine Gruppe kollektiv gegen einen so verschwört und ihn fertig macht. Und niemand hat eingegriffen. G war halt das Opfer.

Danke dir @rero
ja, ich glaube ich weiß so langsam was du meinst.

Hallo mir ging es genauso ich glaube die haben Angst vor Veränderungen und haben Schwierigkeiten wenn jüngere Mitarbeiter sich auch Gedanken machen. Ich lasse es mittlerweile an mir abprallen. Mache meine Arbeit u gehe nach Hause. Ich wünsche dir viel Kraft.
Sponsor-Mitgliedschaft

@kleinpübbels

Deine Geschichte ist sehr traurig.
Das Problem ist ja gerade, das G. niemand hilft - und warum ? - weil das ganze nicht ernst genommen und G. keine Hilfe bekommen hat.
Jeder der G. geholfen hätte wäre doch automatisch auch ins Visier der Mobber gekommen.

Man hätte von außen Hilfe holen sollen - aber als 10 / 12 jähriges Kind wird man das nicht wissen gerade bei so schwierigen Verhältnissen.

Sehr sehr schade + traurig.

Das glaube ich. Eine üble Geschichte. Da hätten die Lehrer oder der Trainer einschreiten müssen. Schon schade, wenn nicht mal die Erwachsenen in dem Fall den Ernst der Lage erkennen.

Genau. Jeder, der sich ansatzweise für G grade gemacht hat, wurde dann ebenfalls gemobbt.
Die Mutter, die ihn damals zurück geholt hat, war unter den Erwachsenen ebenfalls quasi ausgestoßen.
Mich schockiert heute noch das Ausmaß des Ganzen.
Wie sich eine Gruppe so gegen einen einschiesst und den fertig macht.
Und alle werden zu Mitläufern, aus Angst die nächsten zu sein.

A


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