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Ich denke dass die meisten Menschen nicht gerne im Mittelpunkt stehen.
Es ist doch unangenehm von allen beobachtet zu werden.

Zitat von Wollpert03:
Ich denke dass die meisten Menschen nicht gerne im Mittelpunkt stehen.
Es ist doch unangenehm von allen beobachtet zu werden.


Damit habe ich keine Probleme. Beruflich stehe ich da voll im Fokus.

Witzig ist, dass mein Mann bald seine Verabschiedung hat. Ruhestand und so. Und dort wird auch die Frau mit bedacht. Krieg dann Blumen. Würde da lieber drüber diskutieren, dass ich da nix mit zu tun hatte. War sein Job, nicht meiner.

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Warum mag ich es nicht, im Mittelpunkt zu stehen

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Ja, das Thema ist sehr vielseitig, wenn man mich fragte ob ich es nicht mag im Mittelpunkt zu stehen hätte ich erst einmal Nebel im Kopf, ja und nein, sicher ist, dass ich die Aufmerksamkeit genießen könnte wenn sie vorbei ist.

Als Kind besuchte ich mit Mutter oft eine Nenn-Tante, dort war eine andere ihrer Freundinnen mit Tochter da die so alt war wie ich. Meine Tante war kinderlos und wir ersetzen ihr die Kinder etwas. Das andere Mädchen war sehr schüchtern und hielt sich im Hintergrund, ich gab Vorstellungen welcher Art weiß ich nicht mehr und Mutter freute sich sehr darüber dass ich im Vordergrund stand nicht das andere Mädchen, der Tante gefiel das nicht so, es gab überhaupt so eine Art Rivalität bei den Besuchen.

Warum ich das machte weiß ich nicht mehr, vielleicht wollte ich Mutter einen Gefallen tun, vielleicht war es auch ein Ausgleich für die Schule in der ich gemobbt wurde.
Ich war acht oder zehn oder elf Jahre alt.

Später hat sich das vollkommen verloren. Die schlimmste Vorstellung wäre in der Stadt umzukippen, das wäre Horror pur oder dass man mir ein Geburtstagsständchen brächte (telefonische Glückwünsche mag ich auch nicht und meide sie, aber seltsamerweise freue ich mich wenn mir in Foren gratuliert wird) und deine Gedanken ob der Verabschiedung deines Mannes könnten die meinigen sein, das Wort Ruhestand mag ich nicht, nebenbei gesagt.

Nach einer Dichterlesung oder einem Vortrag wird oft noch diskutiert, wenn es mich sehr interessieren würde, könnte ich mich beteiligen, mit klopfendem Herzen und es könnte sein, dass ich dann auch im Mittelpunkt stünde, es wäre eine Überwindung, gleichzeitig wollte ich es aber auch und genießen könnte ich es nachträglich.
Komplimente kann ich schlecht annehmen, mir ist das dann peinlich, ich weiß nicht was ich sagen soll, aber zuhause, in meiner warmen Höhle, würde ich mich darüber freuen.

Das mit dem Umkippen war auch mein schlimmster Alptraum. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass man früher Aufmerksamtkeit sehr negativ erlebt hat. Bei mir war das auf jeden Fall so.

Und was deine Dichterlesung anbelangt, so geht es mir auch. Tolle Diskussionen, tolle andere Erfahrungen, dabei sich einbringen dürfen, lernen, geben, das erfüllt mich auch mit Freude. Da wäre Mittelpunkt was anderes.

Mir hast du auf jeden Fall auf die Sprünge geholfen. Das mit dem Umkippen und der Bezug dazu, im Mittelpunkt zu stehen. Fand ich jetzt echt klasse. Danke.

Schön, dass ich auch einmal etwas für dich tun konnte.

Guten Morgen nochmal,

ich kann mir durchaus vorstellen, dass es dir vielleicht auch gar nicht so wichtig ist im Mittelpunkt zu stehen? Und dass es eben mit einer Aufmerksamkeit verbunden ist, die du vielleicht schlicht und einfach nicht brauchst oder auch nicht möchtest. Oft stehen eher Menschen im Mittelpunkt, die diese Aufmerksamkeit brauchen und wollen.

Auch wenn du keine Angst bekommst, vielleicht ist da trotzdem unbewusst auch Angst vorhanden, oder vielleicht sogar Wut? Sowieso wenn du an deine Kindheit zurück denkst und du dir über die unechten Äußerungen Gedanken machst. Denn im Mittelpunkt zu stehen hat unweigerlich die Folge, dass es immer Menschen gibt, die scheinheilig Äußerungen machen.

Ich mag es auch ganz und gar nicht im Mittelpunkt zu stehen. Ich verstehe allerdings auch nicht recht, dass es andere mögen. Mir ist das viel zu viel und wenn es mal zu so einer Situation kommt, versuche ich zu flüchten. Ich habe allerdings auch viel Erfahrung mit z.B. Mobbing, wo man natürlich in einer schlechten Art von Mittelpunkt steht -wenn man es denn so nennen möchte. Ich mag es allerdings weder im Mittelpunkt zu stehen, noch überhaupt zwischen Menschenmassen zu stehen.

Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn man nicht im Mittelpunkt stehen möchte. Das hat meines Erachtens wenig mit Extrovertiertheit oder Introvertiertheit zu tun. Natürlich fällt es häufig bei beiden etwas anders aus, letztendlich aber ist es ebenfalls eine eigene Entscheidung.
Ich denke, dass man sich da selber überlegen muss, wieso es einem womöglich irritiert, dass man nicht im Mittelpunkt stehen möchte -wenn dies nicht mit z.B. Angst zu tun hat. Denn ich denke, dass es genau dann doch auch mit anderen Gefühlen zu tun hat. Aber letztendlich, kann man das natürlich nur selber wissen und ich kann mit meinen Überlegungen auch daneben liegen. Sind jetzt erstmal nur meine erste Gedanken dazu.

Liebe Grüße

Huhu @Mindhead , da ich gerade im Narzissmusthread geschrieben habe, passt dieses nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen wollen, sehr gut zu meinen kindlichen Erfahrungen.

Wer im Zentrum von Aufmerksamkeit steht, wird gewertet. Und Wertungen sind bei mir nicht positiv belegt. Weil andere sich damit schmückten. Hat also nur was mit Funktionieren zu tun und wehe, wenn nicht!

Und weil das ja alles nichts mit mir zu tun hatte, also nicht wirklich, was soll dann der ganze Quatsch?

Verstandesmäßig kann ich vieles begreifen, aber meine Gefühle sind dabei anders. Und darum mag ich es nicht.

Übrigens ist die Verabschiedung meines Mannes rum. War wirklich schön, weil es um ihn ging. War auch schön, dass er mich dankend erwähnt hat, denn ohne seine Frau, die ihm den Rücken frei gehalten hat, wäre alles anders gewesen, Stimmt. Ich sass brav auf meinem Sitz und bekam die Blumen gebracht. Das habe ich mir so ausbedungen. Also genau so, wie ich es fand, dass das angebracht war. Dann fühle ich mich prima.

Ich habe deinen Beitrag gelesen, kenne aber natürlich den Hintergrund nicht. Wenn du allerdings Berührungen mit Narzissmus in Elternteilen hattest (wie ich es jetzt verstanden habe) ist es durchaus verständlich, wie deine Reaktionen sich äußern und dein Denken auch davon beeinflusst wird.

Genau, wer im Mittelpunkt steht wird bewertet. Ich persönlich denke, dass das nie gut ist. Es gibt aber auch Menschen, die sowohl negative als auch positive Wertung gerne an sich nehmen, sofern sie weiter im Mittelpunkt stehen dürfen.
Narzissten werten fast jeden Menschen schlechter als sich. Hattest du auch damit Erfahrungen? Aber ich weiß nicht ob dir das hilft... aber hinter Narzissmus steckt meistens innerlich die Angst und ein Selbsthass.
Das ist keine Rechtfertigung. Mir hilft es nur manchmal eben zu wissen, dass solche Sachen auch Störungen sind, wie eben die Narzisstische Persönlichkeitsstörung schon im Namen trägt (und nochmal gesagt, es dennoch keine Rechtfertigung ist).

Das ist wirklich schön, dass es so stattgefunden hat, wie du es dir vorgestellt hat! So ist es bestimmt am besten.




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