Zitat:Wahrscheinlich sollte ich einfach niemand sein
Ist doch nicht schlimm. Bis auf wenige Ausnahmen ist jeder Mensch im Grunde unbedeutend für die Welt auf der er lebt. Meistens ist man bloß für einen kleinen Kreis weniger Menschen wirklich wichtig. Für den Rest ist man ein Niemand.
Wie in diesem kitschigen Spruch:
Für die Welt bist du nur Irgendjemand, aber für Irgendjemanden bist du die Welt. *schnulz*
Ich glaube Beobachter meinte mit dem Beobachten einfach mal nach Außen schauen, nicht auf einen selbst und das eigene Unglück. Sich mal weg vom Ich orientieren, und vor Allem das Werten versuchen sein zu lassen - das kann einen sehr hilfreichen zufriedenen Zustand herbei führen, muss es aber nicht.
Vielleicht solltest du mal versuchen anzukommen. eben zufrieden zu sein, wie der Beobachter sagt. Nicht immer hinterfragen Was ist denn jetzt noch immer schlecht an mir/meinem Leben? sondern einfach mal zu sagen: Das passt etz so! Du hast ne neue Schule, ne neue Klasse, neue Freunde, die alte Königin is wech, Andere interessieren sich für dich - is doch Alles tutti wie meine Freundin als Köln jetzt sagen würde. Wieso jetzt immer noch Dinge suchen die sich komisch oder falsch anfühlen? Stehst du dir damit nicht gerade irgendwie selber im Weg richtung Zufriedenheit? Ich glaube schon. Du sabotierst dadurch dein eigenes Glück. (Das machen aber leider Viele so.)
Du bist wie du bist. Wenn du keine Parties magst ist das doch auch in Ordnung! Dann hast du eben andere Interessen als der Mainstream-Rest. Bist eben lieber am PC als in der Disco. Das ist an und für sich überhaupt kein Problem und auch nichts Falsches, sondern bloß ein Ausdruck deiner Individualität. Wenn wir Alle gleich wären wär die Welt doch auch langweilig.
Im Gegensatz zu vor einem halben Jahr hört sich dein Leben jetzt schon viel runder und besser an als vorher. Alles auf einmal gut machen, das klappt nicht. Freu dich doch erst mal über die neue Situation, gönn dir auch mal zu sagen Das passt jetzt so! und streb nicht so sehr nach Dazugehören, Reinpassen, Bessermachen. Das ist eh so ne Eigenart von uns Frauen. Wir stellen uns oft vor den Spiegel und überlegen Ist mein Leben gut so wie es ist? Bin ich zu fett? Ist der Matze jetzt meine große Liebe?. Der Mann stellt sich hin, frontal, nicht ins Profil wo man den Bierbauch sehen würde und sagt: Passt schon.
Ich finde du und dein Leben, das passt auch. Oder nicht?
Manchmal muss man einfach aufhören Alles noch besser und schneller und höher und weiter haben zu wollen, sondern sich mal hinsetzen und zufrieden sein mit dem was man hat. Probier's doch mal. Dein Leben ist gut so wie es im Moment ist. Es ist bestimmt nicht perfekt. Es könnte bestimmt noch besser sein. Aber hey, so geht es Jedem. Schwieriges gehört zum Leben dazu, damit muss Jeder irgendwie umgehen. Jeder nur anders, deswegen fällt es uns bei den Anderen oft nicht so auf wie bei uns selbst. Jeder könnte irgendwas noch besser machen, noch besser haben. Aber wer ewig strebt der verpasst das eigentliche Leben.
Und wenn du doch noch immer gerne normal sein würdest: Dann versuch mal an anderen Leuten zu entdecken was sie von der Masse abhebt, was sie komisch und anders macht. Wirst sehen: Macken und Probleme hat Jeder. Nicht nur du. Jeder ist irgendwie anders, abnormal. Das ist ganz normal.
Und wenn du dann immer noch normal sein willst: Jeder kann normal sein, er braucht nur die passende Umgebung dazu. Unter WoW-Spielern z.B. ist es normal ne Party sausen zu lassen um am PC bleiben zu können. Bei uns im Schützenverein war's normal dass man auch mit 30 noch Spaß an der Schnitzeljagd hat. Unter AbsoluteBeginners ist es normal mit 25 noch Jungfrau zu sein. Normalität gibt es nicht. Das ist keine absolute Größe. Sie variiert je nach Umgebung, je nach Menschenschlag, sogar nach Region. In Bayern ist es normal in der Schule ein Kreuz über die Tür zu hängen, oder über die Tafel, oder am Besten noch über Tür UND Tafel. In Bayern ist es auch normal ein B. am Tag zu trinken. In NRW zum Beispiel nicht.
Absolute normalität gibt es ebenso wenig wie abslute Perfektion. Nicht im Menschen. Danach zu streben oder sich das zu wünschen macht am Ende bloß eins: Unglücklich.
Weil man ewig versucht irgendwo
hin zu kommen.
Dadurch kommt man aber nie mal wo
an.
(Dabei macht Ankommen zufriedener als Hinkommen.)
Und jetzt noch ein toller Spruch aus Futurama, Fry zur einäugigen Leela:
Of course you're different! But you're better than normal, Leela; you're abnormal!
Ich muss übrigens unseren Essenstisch vor jeder Mahlzeit symmetrisch nach den Fugen der Küchenfliesen ausrichten, sonst schmeckt's mir net.
Liebe Grüße,
eine abnormale Bianca