ich schreibe mal einen persönlichen Beitrag, weil's mir gerade besch...eiden geht.
Vor drei Jahren habe ich gezielt damit angefangen, mein Leben zu verändern, rauszugehen, neues auszuprobieren, selbstsicher aufzutreten, mich zwischenmenschlich zu öffnen. Ich hatte auch damit begonnen, kreativ zu sein: zu schreiben und Musik zu machen. Und irgendwann fing es dann wirklich an, dass ich mit Menschen in Kontakt gekommen bin.
Die Veränderungen fingen so an, dass ich erst meinen Job als Angestellter zum wiederholten Mal aus Frust geschmissen hatte, und ich war dann einige Monate arbeitslos. Nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal habe ich die Zeit für mich genutzt.
Etwas später habe ich mich selbständig gemacht - mit großen Plänen und bin sehr systematisch vorgegangen, bin aber da, wo es wirklich drauf ankommt, hauptsächlich um mich selbst gekreist, anstatt auf Menschen zuzugehen. Leider hat mein Bauch nicht mitgespielt, ich hatte zu viel Angst und zu wenig Enthusiasmus und habe es bis jetzt nicht geschafft, davon leben zu können.
Nebenbei habe ich auch andere Dinge gemacht, unter anderem habe ich meine Gefühle und Kreativität in der Musik gefunden und bin inzwischen in kleinem Rahmen als Pianist aufgetreten. Mir fehlt es leider an Kontakten und Perspektiven, das weiter auszubauen, was mein größter Traum ist und wahrscheinlich das Einzige, was mich vielleicht doch noch glücklich machen wird.
Durch den Alltag gehe ich mit viel Angst, obwohl ich mich immer wieder dazu zwinge, Leuten in die Augen zu schauen, das auszusprechen und zu tun, was ich mir entweder vorher überlegt habe und auch möglichst spontan. Spontan zu sein und ehrlich im Kontakt zu sein, gelingt mir zur Zeit gar nicht mehr, nachdem das schon besser funktionierte.
Seit kurzem arbeite ich wieder in meinem alten Job, weil ich keine andere Möglichkeit gefunden habe, Geld zu verdienen. Es ist schrecklich, ich wehre mich so gut ich kann, wenn ich meine, dass das nötig ist, bin auf Konfrontationskurs mit meinem Chef und fühle mich trotzdem wie ein ganz kleines Licht. Mir gelingt es nicht, wirklich selstbewusst dabei zu sein, und das liegt bestimmt auch daran, dass ich das HASSE, was ich da tue. Es fühlt sich so an, dass ich durch die Situation im Moment den Kotakt zu mir wieder verloren habe. Auch muss ich heulen, wenn ich alleine bin und fühle auch manchmal viel Wut, die ich einfach nicht schaffe, abzureagieren.
Zur Zeit habe ich kaum Kontakt zu Menschen, die mir gut tun, erst recht nicht im Alltag. Ich wünsche mir nichts mehr, als wirklich in Kontakt zu lieben und ehrlichen Menschen zu kommen und mich wieder als ich selbst zu fühlen.
Im Moment ist meine Situation einfach nur zum kotzen und fühlt sich total festgefahren an, weil ich so, wie es im Moment (nach alten Mustern?) läuft, nicht wieder den Kontakt zu meinen Gefühlen, Kreativität und Menschen finde. Außerdem denke ich dauernd über Selbsterkenntnis nach: Wie bin ich eigentlich? Wie laufe ich durch den Alltag? Warum so angespannt und nicht einfach locker und entspannt? Die Welt und mein Umfeld interessiert sich nicht für mich, weil ich zur Zeit so bin. Ich möchte mich selbst interessieren, die Welt wieder durch meine eigenen Augen sehen. Was ich da im Moment sehe und fühle ist aber ausschließlich die Hölle.
Ich kämpfe jeden Tag immer wieder aufs Neue. Seit kurzem bringe ich nicht mehr die Begeisterung auf, die ich schon hatte, um mich zu verändern. Ich bin im Moment einfach nur verzweifelt. Möchte nicht ins Jammern zurück fallen, aber ich weiß auch nicht, wie ich diesen Frust verarbeiten kann, weil keine Menschen in Sicht sind, die Anteil nehmen und denen ich mich öffnen könnte. Es fühlt sich so an, dass alles immer schlimmer wird. Kann das jemand von euch nachvollziehen?
28.12.2010 07:33 • • 15.01.2011 #1
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