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Zitat von pax:
Aber man läuft auch Gefahr etwas in einen Menschen hineinzuinterpretieren, ...

Ich möchte dir gerne erklären, was ich mit der Projektion meinte.

Du hast vor kurzer Zeit selbst ein Zitat zum Thema Egoismus gepostet. Ein Egoist sieht die Welt um sich herum voller Gespenster. Und genau das machen wir wenn wir uns dazu verleiten lassen den anderen nicht zuzuhören. Wir alle spiegeln uns selbst in den anderen, und so lange wir das nicht erkannt haben, werden wir in Versuchung sein unsere eigene Fehler den anderen anzudichten.

Beispiel: Jemand hat eine Profilneurose, liest dann aus jedem Beitrag im Forum diese Profilneurose heraus, die eigentlich nur sein eigenes Spiegelbild ist. Und weil er das System der Spieglelung nicht erkennt, dabei aber weiß, dass eine Profilneurose etwas unschönes ist, versucht er - unbewußt - diese Profilneurose nicht bei sich selbst, sondern bei dem anderen zu bekämpfen, der sie aber in Wirklichkeit gar nicht hat!!

Und so kommt es dazu, dass wir uns gegenseitig Dinge auf den Kopf schmeißen, über die wir lieber selbst reflektieren sollten. Dieses Prinzip funktioniert bei uns allen gleich, bis man eben hinter die eigene Blindheit blicken kann. Ein gutes Beispiel ist ebenfalls Wut, wie du schreibst. Wenn man auf jemanden Wut bekommt, deutet das auf eine eigene Schwäche hin, weil Unzlänglichkeiten anderer mit uns selbst überhaupt nichts zu tun haben und eine natürliche Reaktion eher Staunen oder eben auch Hilfestellung wäre.

Zitat:
Im realen Leben ist das natürlich viel einfacher, da zieht man sich auch nicht so einfach zurück.

Ja, das ist Net. Man kann andere nur schlecht einschätzen... u. A. aufgrund der projektiven Art mit ihren Texten umzugehen.

Wer is schon davor gefeit. Entweder man trennt zwischen Realität und Avataren, oder man zögert nicht lang und lässt alle Internet-Projektionen fallen indem er Kontakte in die Realität überträgt.

Alles andere ist irritierend, leider.

Und hat auch wieder mit dem Threadthema zu tun, zumindest manchmal...



Zitat von Adler83:
^ Das finde ich den sympatischsten Ansatz - vor allem, wenn man dadurch schließlich auch die Problematik in Anführungszeichen setzen kann und eben zu dieser Schlussfolgerung kommt (Belanglosigkeit). Das ist wahrscheinlich der einzig produktive Ausstieg aus dem Ego-Karussell.

Ja, in der Theorie, die aber in den Stunden der Verzweiflung meist nicht viel hilft... wenn Gefühle anfangen aus der Reihe zu tanzen, steht uns kein Hebel zur Verfügung, der sie wieder zurecht rücken würde.


Zitat:
Du hast vor kurzer Zeit selbst ein Zitat zum Thema Egoismus gepostet.

Ja, mit Absicht
Zitat:
Und so kommt es dazu, dass wir uns gegenseitig Dinge auf den Kopf schmeißen, über die wir lieber selbst reflektieren sollten. Dieses Prinzip funktioniert bei uns allen gleich, bis man eben hinter die eigene Blindheit blicken kann. Ein gutes Beispiel ist ebenfalls Wut, wie du schreibst. Wenn man auf jemanden Wut bekommt, deutet das auf eine eigene Schwäche hin, weil Unzlänglichkeiten anderer mit uns selbst überhaupt nichts zu tun haben und eine natürliche Reaktion eher Staunen oder eben auch Hilfestellung wäre.

Natürlich ist es menschlich und auch extrem wichtig, dass man sich auch mal was um den Kopf ( im Kopf ist schon genug-hoffe ich zumindest ) schmeißt- ohne geht es nicht, wenn man reflektieren will.
Da wären wir bei der schönen heilen Welt und Vogelgezwitscher.
Da es diese -zumindest für mich nicht ganz gibt- bin ich bemüht, solange es mir nicht so verzweifelt wie Adler -im Moment-geht auch nicht NUR für mich da zu sein.
Ok-ich kenn bei mir mal Kurzwochen, da gehts mir schlecht, seien es Diagnosen, Familienereignisse etc, und dann bin ich schwach ok -und bin selbst bemüht. Das ist aber glaube ich nichts Schlimmes und ich denke auch normal. Und hätte ich einen Hebel, ich würde Ihn sofort bedienen.
Zitat:
oder man zögert nicht lang und lässt alle Internet-Projektionen fallen indem er Kontakte in die Realität überträgt.

Ja, aber es dauert nun mal seine Zeit, bis man sich tatsächlich trifft. zunächst tauscht man sich ja auch aus, und lernt sich länger kennen.
Und im Grunde ist das sehr gut möglich- zumindest mit Einzelnen. Man muß dann den Wunsch tatsächlich äußern und dann konkret in die Tat umsetzen.
Man(n) Frau, wir könnten alle voneinander lernen.
Zitat:
Wenn man auf jemanden Wut bekommt, deutet das auf eine eigene Schwäche hin, weil Unzlänglichkeiten anderer mit uns selbst überhaupt nichts zu tun haben und eine natürliche Reaktion eher Staunen oder eben auch Hilfestellung wäre.

Also ich kann von mir sagen, bevor ich Wut bekomme, ist es eher lange , lange Traurigkeit und Ohnmacht.

Und nun reflektieren wir hier, über die Freundschaften, Menschen in Ihren Empfindungen, und ich weiß eigentlich nur, dass Adler sehr angenehm auf mich wirkt.
Und ich sehr viel nachempfinden kann. Fragen stelle ich deshalb, weil ich auch mich selbst darin sehe.
Dann stelle ich Sie auch natürlich mir. Ist gar nicht so einfach.
Adler- wäre schön, wenn Du weiter schreibst.

A


Verzweifelt

x 3


Pax, es war zwar ein ganz anderes Thema, aber ich glaube dir, dass du Probleme hast.

Das finde ich nun einen offensichtlich unfreundlichen Akt gegenüber pax, vent:

Zitat von vent:
Pax, es war zwar ein ganz anderes Thema, aber ich glaube dir, dass du Probleme hast.




@ Ädler
Zitat:
Wenn schon so radikal, fehlt mir dazu das Wohlwollende, damit ich es leichter annehmen kann.
Du erwartest von Erwachsenen, dass sie dir Kritik wohlwollend darbringen. Ich bin nicht deine Mutter. Ich darf Kritik in jeder Art darbringen, dafür gibt es kein Maß für Angemessenheit. Meine Kritik war sachlich, mit einem Schuss Verärgerung über deine - wirkliche oder vermeintliche - Undankbarkeit und Respektlosigkeit, die du zwischendurch urplötzlich ablässt.

Ich habe auch keinen Appell an dich verfasst. Denn das war eh zu spät, außerdem nützt das auch nichts, wenn man sich erst entschuldigt, wenn einen jemand dazu aufgefordert hat (zumindest nicht als Erwachsener - bei Kindern wird das so gemacht). Ich wollte dir nur ein Feedback geben, was du m.E. gegenüber afuman falsch gemacht hast - und dir damit aufzeigen, dass du offenbar nicht selten gegenüber dir arglos und sogar freundlich gesonnenen Menschen nicht nur kein sichtbar-fühlbares Wohlwollen zeigst, sondern ihnen dann sogar irgendwann plötzlich eine reinwürgst - ob so gemeint oder nicht.

Deine Erklärung mir gegenüber, warum du das so gemacht hattest, konnte ich zwar nachvollziehen. Aber so eine Nabelschau nützt doch dir und dem anderen gar nichts, wenn du nicht gleichzeitig dem Verletzten gegenüber die Unfreundlichkeit gefühlsmäßig zurücknimmst. Eben mit einem Tut mir leid, so habe ich das nicht gemeint oder ähnlichem. Dass du das nicht machen willst, um nicht perfekt oder perfektionistisch zu sein, ohne dich um das Gefühlsleben des anderen (in diesem Fall: aufmans) zu kümmern ... da fällt mir wirklich nur noch spontan Narziss ein ...

Du hattest ja in deinem Ausgangspost verzweifelt gefragt, warum du nicht mit lieben und ehrlichen Menschen in Kontakt kommst oder mit ihnen in Kontakt bleibst. DAS war meine (erklärende) Antwort darauf. Als Feedback deines Verhaltens hier im Forum. Wenn du dich immer wieder Menschen gegenüber so verhältst, ihre emotionale Ebene nicht berücksichtigst, dann kommt es so.

Ich weiß ja, dass afuman kein Einzelfall war - und du müsstest das ebenfalls wissen. Mit mir hast du es ja genauso gemacht. Dein Tut mir leid kam erst nach langer Zeit, als ich dir fehlte - und nicht kurze Zeit später nach deinem Über-Tritt, weil es dir meinetwegen leid getan hätte. Daher ist unsere Beziehungsebene schon lange schief, nicht etwa jetzt durch mein Feedback bezüglich deine Bemerkung gegenüber afuman (die du ja nichtmal so gemeint hast). Dass ich dir auf deinen Eingangspost überhaupt geantwortet habe, sollte dich eigentlich freuen. Das zeigte meine Bereitwilligkeit, mich dir wieder anzunähern und dir zu helfen, wenn du so verzweifelt bist. Aber leider sehe ich inzwischen, dass ich es doch besser noch lassen sollte.

Zitat von Adler83:
Das finde ich nun einen offensichtlich unfreundlichen Akt gegenüber pax, vent:

Warum hast du die sachliche Ebene verlassen?
Der Thread hat gut angefangen, ... ein interessantes Thema!

Mittlerweile wirft jeder von euch nur noch gegenseitige Abwertungen und Vorwürfe rein.

Auf das Thema Projektion ist niemand eingegangen - man tut etwas, ist aber nicht bereit darüber nachzusinnen. Das ist auch mit der Grund dafür, warum wir ab und an verzweifeln...

Zitat von pax:
Zitat:
Du hast vor kurzer Zeit selbst ein Zitat zum Thema Egoismus gepostet.

Ja, mit Absicht

Das ist eine Andeutung, also nichts, worauf man ein Feedback geben könnte. Außerdem leitete ich durch das Anführen dieses Zitats eine nähere Erläuterung meines vorherigen Textes ein, den du offensichtlich nicht verstanden hast - in guter Absicht.

Zitat:
Zitat:
Und so kommt es dazu, dass wir uns gegenseitig Dinge auf den Kopf schmeißen, über die wir lieber selbst reflektieren sollten. Dieses Prinzip funktioniert bei uns allen gleich, bis man eben hinter die eigene Blindheit blicken kann. Ein gutes Beispiel ist ebenfalls Wut, wie du schreibst. Wenn man auf jemanden Wut bekommt, deutet das auf eine eigene Schwäche hin, weil Unzlänglichkeiten anderer mit uns selbst überhaupt nichts zu tun haben und eine natürliche Reaktion eher Staunen oder eben auch Hilfestellung wäre.

Natürlich ist es menschlich und auch extrem wichtig, dass man sich auch mal was um den Kopf ( im Kopf ist schon genug-hoffe ich zumindest ) schmeißt- ohne geht es nicht, wenn man reflektieren will.

Das ist an und für sich eine ungewöhnliche Haltung. Wenn man also ein paar Menschen abknallt, kann man hinterher sagen: Ich wollte nur über mich reflektieren?

Zitat:
Da wären wir bei der schönen heilen Welt und Vogelgezwitscher.

Das ist kein Legitimieren falscher Handlungen.

Zitat:
Da es diese -zumindest für mich nicht ganz gibt- bin ich bemüht, solange es mir nicht so verzweifelt wie Adler -im Moment-geht auch nicht NUR für mich da zu sein.

Kommt darauf an, was du unter 'für einen anderen DA sein' verstehst.

Zitat:
Ok-ich kenn bei mir mal Kurzwochen, da gehts mir schlecht, seien es Diagnosen, Familienereignisse etc, und dann bin ich schwach ok -und bin selbst bemüht. Das ist aber glaube ich nichts Schlimmes und ich denke auch normal. Und hätte ich einen Hebel, ich würde Ihn sofort bedienen.

Niemand hat dir diesbezüglich Vorwürfe gemacht und mein Text hat sich eigentlich mit einem ganz anderen Thema befasst, nämlich mit dem Grund, warum Inet-Diskussionen i.d.R. unproduktiv enden.

Zitat:
Zitat:
Wenn man auf jemanden Wut bekommt, deutet das auf eine eigene Schwäche hin, weil Unzlänglichkeiten anderer mit uns selbst überhaupt nichts zu tun haben und eine natürliche Reaktion eher Staunen oder eben auch Hilfestellung wäre.

Also ich kann von mir sagen, bevor ich Wut bekomme, ist es eher lange , lange Traurigkeit und Ohnmacht.

Dann überleg mal, wo bei dir der Schuh drückt.

Ich habe mich gefreut, bitte glaub mir das, GastB. Ich verstehe auch den Hintergrund und sehe viele Situationen - hier und in meinem Leben-, für die das zutreffend ist. Es ist so schwer, das zu akzeptieren und zu verändern. Es tut mir bezüglich der Schieflage aufrichtig leid.

Zitat:
Du hattest ja in deinem Ausgangspost verzweifelt gefragt, warum du nicht mit lieben und ehrlichen Menschen in Kontakt kommst oder mit ihnen in Kontakt bleibst

Hat das nicht auch damit zu tun, Nähe zulassen zu dürfen und zu können?

Zitat von Adler83:
Ich habe mich gefreut, bitte glaub mir das, GastB. Ich verstehe auch den Hintergrund und sehe viele Situationen - hier und in meinem Leben-, für die das zutreffend ist. Es ist so schwer, das zu akzeptieren und zu verändern. Es tut mir bezüglich der Schieflage aufrichtig leid.

Ok, ist angekommen ...

Zitat von GastB:
Ok, ist angekommen ...

Das freut mich.

Ich habe im Moment kaum Zeit, zu schreiben, geschweige denn die nötige Entspannung und Gelassenheit. Melde mich aber demnächst hier gerne wieder.

Kurz ein Zitat:
Die Projektion findet (..) statt, dann nämlich, wenn jemand in der Umwelt nach Ressourcen sucht, um sein Bedürfnis zu befriedigen. Das setzt natürlich voraus, dass man die Ressourcen richtig wahrnimmt.
(zitiert inkl. Kursivschrift).

aus:
Einladung zur Gestalttherapie. Eine Einführung mit Beispielen.
ISBN-13: 978-3872948472

Bis bald

Die Verzweiflung hat mich gerade noch schlimmer gepackt. Bin gekündigt worden, nachdem ich selbst darum gebeten hatte, weil ich die Belastung kaum aushalte und zwischenmenschlich mit meinem Chef überhaupt nicht klar gekommen bin. Ich war teilweise stinksauer und habe mich selbst auch nicht beliebt gemacht. Das ist ganz schnell eskaliert. Ich muss auch viel darüber nachdenken, wie ich selbst so bin oder geworden bin. Als ich heute wieder zuhause war, musste ich aus Verzweiflung heulen. Es ist auch Selbsterkenntnis dabei und Ohnmacht. Habe das Gefühl, dass ich bald ganz am Boden bin. Ich dachte, dass ich in den letzten Jahren in die richtige Richtung unterwegs war - jetzt habe ich aber das Gefühl alles nur noch verschlimmert zu haben. Bald bin ich wieder arbeitslos und setze meine Hoffnung darauf, eine Umschulung machen zu können, dass ich irgendwie in einen anderen Beruf reinkommen kann, wo es menschlicher zugeht und ich mich selbst einbringen kann. Bin gerade so richtig am Boden zerstört. Ich wollte nicht jammern, aber die Realität haut mir gerade so richtig auf die Fresse. Xavier Naidoo hat eine Textstelle: Und wenn die falschen Wege enden, wer geht den Weg wieder zurück? Ich muss und will mich ändern. Wie? schei..

Au weia ...

Zitat:
Bin gekündigt worden, nachdem ich selbst darum gebeten hatte, weil ich die Belastung kaum aushalte und zwischenmenschlich mit meinem Chef überhaupt nicht klar gekommen bin
.
Adler, das kann jetzt auch eine Chance für Dich sein. Es hat Dir doch keinen Spaß gemacht, und darum solltest Du auch nicht bis ins Rentenalter unbefriedigende Arbeit tun oder?
Natürlich ist das gerade eine unschöne Zeit.
Nun wirst Du bestimmt noch mehr sortieren oder?
Könntest Du die Zeit für eine Kur nutzen um wieder Kraft zu tanken?
Aber lass den Kopf nicht hängen, es wird schon wieder.

gerade unterwegs zur arbeit. Wollte nach bestimmt ordentlicher leistung heute einen tag vom resturlaub nehmen, aber der verantwortliche teil der chefetage gibt sich nicht erreichbar. Wie wahr ist das mit der beziehungsebene, gastB krankschreibung kommt nach möglichkeit nicht mehr infrage. Selbstschutz, möglichst aufrichtig. Ich hoffe, daran trotzdem wachsen zu können. Am Wochenende werde ich einfach nur durchatmen.

Mir fällt aber auch immer wieder auf, dass ich unnötig schlecht und vorwurfsvoll denke, auch in dem Zusammenhang.

Zitat von Adler83:
Mir fällt aber auch immer wieder auf, dass ich unnötig schlecht und vorwurfsvoll denke, auch in dem Zusammenhang.

Was meinst du damit?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von GastB:
Zitat von Adler83:
Mir fällt aber auch immer wieder auf, dass ich unnötig schlecht und vorwurfsvoll denke, auch in dem Zusammenhang.

Was meinst du damit?



Ich meine damit, dass ich mich in den letzten Tagen öfters dabei erwischt habe, Negatives über andere zu denken, wenn ich das Gefühl hatte (und immer wieder habe), mir kommt jemand zu nah. Dann fällt mir auf, dass es meistens nicht gerechtfertigt ist, und ich bin dann über mich selbst erschrocken. Sicher darf ich auch denken: Was für'n Penner! und das spontan zeigen, sagen, mich verhalten, wenn das angemessen ist. Das muss ja spontan raus, wenn es einen konkreten Anlass gibt, wenn möglich.

Teil der Wahrheit bedeutet, dass es mir nur schlecht geht, weil ich ständig so viele negative Gedanken habe und ich fange an, es zu merken, wenn es tatsächlich Projektionen sind. Andere Teile der Wahrheit (was wirklich mit mir los ist, d.h. warum ich mich schlecht fühle) liegen vielleicht wirklich in der Vergangenheit, Gefühle und Erlebnisse, die ich noch nicht verarbeitet habe.

Die Forumulierung In dem Zusammenhang bezieht sich auf die Situation am Arbeitsplatz. Ich bin heftig unter Druck gesetzt worden. Mein Chef hat gerne das Wort quälen benutzt (sich da durch quälen), mich ohne Einarbeitungszeit am Anfang ständig gefragt, wie weit ich schon bin und das überfallartig ohne angemessene Distanz/Zeit/Ruhe, was ein völliger Irrsinn in meinem Erleben war. Es ist schwierig, sich auf anspruchsvolle Aufgabe zu konzentrieren und dabei gleichzeitig ständig ständig kommunikativ erreichbar zu sein. Musste mich schnellstmöglich in fachliches Neuland einarbeiten, wofür ein paar Monate gut gewesen wären und dabei sollte ich sofort (sehr) produktiv sein - ohne Rücksicht darauf, wie es mir damit ging.

Ich habe in meiner Verfassung einen Arbeitsvertrag in einer Branche unterschrieben, die als die härteste überhaupt gilt (psychisch) und das bei einer sehr kleinen Firma, wo sich das Karussell am schnellsten dreht, wo jede Minute nur in barem Geld gemessen wird, Leute die oft roboterartig in Maximalgeschwindigkeit ticken und arbeiten und wo kein Platz für Ruhe, Pausen und Zwischenmenschliches ist. Jemand bewirbt sich, wird für ein ordentliches Gehalt eingestellt und es wird dafür Vollgas erwartet. Es ist Teil dieser Erwachsenenwelt, ich entscheide ja selbst, worauf ich mich einlasse, man verhandelt, einigt sich auf Regeln. Ich konnte dort nicht erwarten, mit Wohlwollen behandelt zu werden, das ist mir klar, und ich akzeptiere das, lerne daraus.

Trotzdem, man braucht ein sehr dickes Fell, d.h. viel Routine und Belastbarkeit dafür und sollte so jemand im Zweifelsfall einfach eins als Reaktion vor den Bug knallen können. Ist mir aber einfach so anstrengend und für jemanden wie mich, der sich wieder zurückkämpfen muss, einfach viel zu heftig gewesen.

Als ich mal gefrustet einen Zettel auf den Tisch gepfeffert habe, hat mein Chef mich angegrinst. So läuft das mitunter unter Männer, je nachdem. Mir fehlt da noch die Gelassenheit, um zurückzugrinsen und mir einfach meinen Teil zu denken. Ich denke aber - bei aller Wut, die ich deswegen zurecht empfinde - dass ich ihn deswegen nicht grundsätzlich für einen psycho-gewalttätigen Menschen halten muss und dass erlebter Druck und Gewalt für mich nicht dazu führen soll, dass ich mich innerlich unnötig über andere auskotze und dann negative Gedanken pflege und dann schlecht über andere denke - besser keine Verschiebung.

Ich war bereit, es am Arbeitsplatz auf einen Streit ankommen zu lassen, habe ein paarmal versucht, über die Verhaltensweisen zu sprechen, hätte (gerne) einen Streit in Kauf genommen, aber dazu ist es dann doch nicht gekommen. Auf der Ebene war dort einfach niemand erreichbar. Vielleicht gehört es in den Bereich, dass ich heute nicht mehr das bekommen kann, was mir früher verweigert wurde (auch die Möglichkeit zu offener Auseinandersetzung) und vielleicht ist das einfach ein weniger emotionaler Mensch als ich - anders gestrickt könnte man salopp sagen. Ich habe dann die Faust in der Tasche geballt, aus Vernunft. Innerlich gefühlt zu viel Vernunft, wenn ich eigentlich nah am explodieren war. Und dabei habe ich mir auch überlegt, dass es meinerseits eine Überreaktion gewesen wäre.

Es gibt sicher Menschen, die gerne andere quälen und andere, die sich freiwillig - aber eben auch Ängstliche, die sich unfreiwillig - als Opfer anbieten. Trotzdem wird es mir gut tun, im Zweifelsfalls Druck und Gewalt anders, realistischer einzuordnen: Als Gedankenlosigkeit, fehlende Empathie, Spontaneität, von der ich mir selber viel mehr wünsche.

PS: gibt sich nicht erreichbar (vorletzter Beitrag von mir) war übrigens auch vorwurfsvolles Denken von mir, weil ich dann noch eine kurzfristige Zusage bekommen hatte, den Urlaubstag nehmen zu dürfen. Da war ich aber sicherheitshalber schon unterwegs zum Arbeitsplatz, aus Vorsicht, man weiß es ja dann doch nicht, und ich will nicht riskieren, dass man mir noch eins reinwürgt. So wird es aber wohl nicht sein, die sind fair, muss ich offen anerkennen. Ich habe viel zu schnell fehlinterpretiert (gibt sich nicht erreichbar), dass jemand morgens nicht sofort erreichbar war. Habe das als Absicht bewertet. ist nicht erreichbar, warum auch immer, wäre richtig gewesen, sachlich, objektiv - die Realität eben. Teil der Wahrheit, mein eigenes, überfallartig schlechtes Denken über andere. Ich schäme mich, wenn mir das auffällt.

A


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