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Hallo ihr Lieben,

ich war knapp über ein Jahr mit meinem Freund zusammen, er ist leider vor kurzem gestorben. In der Beziehung ist mir schon aufgefallen, dass ich mich verändert habe, vielleicht lustloser geworden bin, wenn das der richtige Begriff ist?

Mein Freund litt an Borderline, er nahm sich Dinge vor, nicht immer setzte er sie in die Tat um. Wenn zwei zusammen sind färbt man unter anderem aufeinander ab.

Jetzt nach seinem Tod, wollte ich z.B. wieder mit dem Reiten nach Jahren beginnen, habe mir Reitkleidung zugelegt oder wollte mit Gitarrespielen anfangen. Kürzlich habe ich mir Bücher über Borderline gekauft, um alles für mich besser nachvollziehen zu können.

Ich fang das alles an, aber lege es dann wieder zur Seite. Es gerät bei mir in Vergessenheit, ich denke so gut wie gar nicht mehr daran. Ich verstehe das nicht, was ist das?

Liebe Grüße
StilleSeele

13.09.2014 16:59 • 19.09.2014 #1


2 Antworten ↓


Hallo du!

Es tut mir von Herzen leid, dass du deinen Freund so früh verloren hast.
Wenn der Partner an so einer Störung leidet bzw. gelitten hat, hast du auf alle Fälle genug mitbekommen, wie schwer mit so einer Krankheit umzugehen ist.
Du kannst sagen, dass du, in dem Jahr, indem du mit deinem Freund zusammen warst, eine gewaltige Stütze für ihn warst.
Es liegt da sicher auf der Hand, dass du sehr viele Abstriche machen musstest in diesem Jahr. Nun bist du wieder alleine, zwar frei, aber doch noch gefangen in diesem Gedankenwirbel.
Ich kann dir nur empfehlen, verzweifle nicht, die Zeit heilt alle Wunden, arbeite an der Vergangenheitsbewältigung, begib dich gegebenenfalls in eine Gesprächstherapie.
Du wirst sehen, dass du Schritt für Schritt wieder in ein neues Leben gehen wirst, nicht von heute auf morgen, aber in eine neue Zukunft, in der für dich wieder die Sonne aufgehen wird, glaub mir.

Ich wünsche dir auf diesem Weg alles erdenklich Gute und Liebe, bleib gesund, wenn du wen zum Reden benötigst, weißt du, wo du mich findest.

LG

Gerd

schwer zu sagen mit den relativ wenigen infos über dich. ich nehme mir manchmal auch zig sachen vor und lass am ende die hälfte stehen. das hat bei mir wohl damit zu tun, dass ich die sicherheit des gewohnten vorziehe und mich mit neuem schwer tue. und damit, dass das, was ich gerne tue, bereits unendlich viel zeit frisst und am ende nichts für mehr übrig bleibt.

willst du wirklich reiten? willst du wirklich gitarre spielen? willst du wirklich borderline-bücher lesen? ich schätze wenn man wirklich will tut man es auch. vielleicht willst du es ja nicht wirklich. warum willst du das jetzt nach seinem tod tun? weil du mehr zeit hast? weil du nach beschäftigung suchst, die du sonst nicht hast? fühlst du dich gezwungen wegen dem tod deines freundes diese bücher zu lesen oder willst du das wirklich von dir aus? gehst du arbeiten? hast du überhaupt zeit dazu diese sachen zu machen neben den freizeitaktivitäten, die du womöglich bereits ausübst? vielleicht nimmst du dir einfach zu viel vor. wie gesagt ist schwer zu beurteilen wenn man dich nicht kennt.




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