App im Playstore
Pfeil rechts
32

Hallo zusammen,

Leider muss ich heute hier mal schreiben weil ich nicht weiß wohin mit mir und meinen Gedanken.

Vorletzte Nacht ist mein Papa im Alter von 69 Jahren auf der Intensivstation gestorben. Ich steh völlig neben mir.

Am Samstag waren wir nochmal bei ihm um uns zu verabschieden, ich habe seine Hand gestreichelt er war auch wach allerdings habe ich es nur 10 minuten bei ihm am Bett ausgehalten und dann musste ich die Intensivstation verlassen.

Gestern waren wir wieder bei Mama, wir wohnen 50km entfernt. Meine 17 jährige Tochter ist bei ihr weil sie gerade Berufsschule hat. Es war okay aber ich stand wahrscheinlich noch extrem unter Schock.

Ich Weine viel aber eher so in Wellen und nicht die ganze Zeit. Mir ist furchtbar schlecht und ich hab das Gefühl ich stehe kurz vorm Herzinfarkt durch meine schlimmen Verspannungen.

Mein Mann ist bei mir und eine große stütze. Ich weiß gerade nicht mehr weiter.

Heut früh bin ich aufgewacht und da kam der große Hammerschlag das es alles kein Traum war und ich bin weinend zusammen gebrochen. Jetzt lieg ich hier auf der Couch hab wahnsinnig Kopfschmerzen und fange immer wieder an zu weinen.

Ich weiß nicht wie ich das alles durchstehen soll. Mein Papa war der Fels in der Brandung, ich bin ein totales Papa Kind.
Ich vermisse ihn so sehr

Heute 10:45 • 10.02.2025 x 3 #1


34 Antworten ↓


Hallo Sanne, ich kann sehr gut nachfühlen wie es dir geht. Mein Papa starb 2021 im Alter von 67 Jahren. Ich wohne 500km weit weg und konnte nicht schnell zu ihm als es passierte. Ich fühle mich bis heute deswegen sehr schlecht.
Bei meinem letzten Besuch bei ihm hab ich mich innerlich verabschiedet, ich wusste das es das letzte mal ist das ich ihn sehe. Er hatte ein Jahr zuvor einen Schlaganfall und war eingeschränkt, brauchte den Pflegedienst usw. So wollte er nicht leben. Er war Handwerker und konnte dann nicht mehr werkeln und das war schlimm für ihn.

Am Ende war es für ihn das beste, aber auch ich war ein Papa Kind und hatte nur noch ihn. Meine Mama starb als ich 14 war an Brustkrebs. Zu meiner jüngeren Schwester gibt's leider keinen Kontakt, aus vielen Gründen. Als der Anruf aus dem Krankenhaus kam war das so unreal für mich. Ich hab meinen Mann angeschaut und gesagt: ich hab einfach keinen Papa mehr.

Bis heute leide ich sehr unter dem Verlust meiner Eltern. Den Tod meiner Mama, obwohl es über 30 Jahre her ist, habe ich nie überwinden können. Ich konnte mich nicht von ihr verabschieden, ich habe sie bis heute nicht los gelassen, weil ich nicht kann. Und bei meinem Papa ist es auch so. Ich habe ihn hier bei mir beerdigen lassen damit ich ihn immer besuchen kann.

Ich kann deinen Schmerz gut nachempfinden. Ich sende dir viel Kraft für die nächste Zeit und mein aufrichtiges Beileid. Vielleicht hilft es dir ja hier zu schreiben.

A


Verlust des Papas

x 3


@-Biene- danke für deine Worte.

Weist du mein Papa war seit 2021 eigentlich schwerst krank. Er lag 6 Wochen im Koma hat sich aber wieder zurück gekämpft, hat das Laufen neu gelernt und sich letztes Jahr im Sommer wieder ein Auto gekauft. Es schien alles wieder gut. Sein Herz war sehr angeschlagen sowie seine Nieren.

Vor 3 Wochen kam er ins Krankenhaus wegen schlechten blutwerten hatte in der Zeit 3 Herzstillstände.

Meine Mama schrieb mir gestern wir hatten 3 Bonusjahre mit ihm. Irgendwie hat sie auch recht aber es tut einfach so sehr weh

@die-sanne da war mein Papa das komplette Gegenteil. Er wollte das alles nicht, hat viel sabotiert und hat nicht mitgemacht. Nach dem Schlaganfall kam er auf die Intensivstation, dort musste er fixiert werden weil er sich alle Schläuche raus gerissen hat und so. Das war alles zur Corona Zeit, wir durften ihn nie besuchen, er war also immer alleine und dann hat er aufgegeben. In der Reha haben sie ihn so gut aufgepäppelt das er zuhause sein konnte, aber mit Pflegedienst usw. Und das war nicht seins. Zum Schluss lag er auf der Kardiologie, weil das Herz auch sehr geschädigt war. Aber eine Operation hätte er nicht geschafft.
Die letzten 5 Wochen seines Lebens war er im Pflegeheim. Angeblich hatte sich sein Zustand plötzlich verschlechtert, so daß ich keine Chance mehr hatte zu ihm zu fahren.

@-Biene- ach mensch das tut mir so leid das zu lesen.

Gerade kamen Bilder von meiner Mama. Sie hat mit meiner Schwester die Urne ausgesucht und eine kleine Miniurne für zuhause.

Die Beisetzung findet am 14.3 statt. Das ist noch so lange hin

@die-sanne ja der tag bis zur Beerdigung kam mir auch ewig vor. Es ist auch so viel zu erledigen usw. Man kann vorher nicht richtig abschließen. Mein Papa hatte eine grüne Urne mit einem Baum drauf graviert. Das passte gut zu ihm, er war derjenige der alles zusammen gehalten hat. Und plötzlich ist das alles weg und man fühlt sich nur noch alleine.

Mein herzliches Beileid zu deinem enormen Verlust

Sowas ist schwer zu ertragen

Mein Papa ist sehr schwer krank und ich weis nicht wie lange er noch lebt

Da ich 1300km weit entfernt lebe könnte ich da auch nicht so schnell hin falls was passieren sollte

Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft für die kommende Zeit

Mein Herzliches und ehrliches Beileid.
Ich hatte diese Situation vor 5 Jahren und das weinen und das trauern kam und kommt immer in Raten.
Was mich allerdings tröstet ... und für mich hat das nichts mit glauben zu tun. Ich bin der Meinung ich WEISS, dass wir uns wiedersehen.

2 Tage vor dem Tod meines Vaters, er konnte kaum noch reden, hat er versucht mir von seinem Traum zu erzählen.
Seine Mama war dort und er sagt sie holt ihn ab. Mein Papa war nie gläubig oder spirituell.. im Gegenteil. Er war immer so Ach danach kommt nix ... das hat er dann anders gesehen und ist friedlich gegangen.

Viel Kraft für dich. Egal wieviel Zeit vergeht... es ist und bleibt einfach sch.. Die Trauer bleibt... der schmerz lässt etwas nach.

LG
Marcel

@die-sanne Mein herzliches Beileid.

@Quitzil danke:)

@Backspast du glaubst gar nicht wie gut es tut das zu lesen.

Als wir gestern Als Familie zusammen gesessen haben und uns über die Beerdigung unterhalten haben, haben wir viel gelacht aber auch geweint.

Es tut enorm gut zu wissen das man mit der Flut an Gefühlen nicht alleine ist. Momentan geht es mir auch etwas besser. Ich denke heute früh habe ich einfach realisiert das es halt nicht nur ein Traum war.

Auch mein Papa hatte klare Vorstellungen davon wie sein letzter weg sein soll.. ohne viel bla bla und um himmels willen keine Kirchenmusik und Glocken. So wird es jetzt eher ACDC und die Stones laufen

@-Biene- der Tag wird wahrscheinlich schneller da sein als mir lieb ist und wie ich das überstehen soll weiß ich nicht.

Aber ich weiß das es keine Trauerede oder so geben wird sondern eine Stille Beisetzung so wie es Papa wollte

@die-sanne

Mein Papa war auch so. Auf seiner Beerdigung lief LED Zepplin und Thin Lizzy.
So hätte er es gewollt
Es ist nun 5 Jahre her und irgendwie doch nur ein Wimpernschlag. Wir sind schneller wieder alle eins als uns lieb ist
Für die Hinterbliebenen isses immer ganz großer Mist. Er ist halt nur vorgegangen und irgendwann wird er dich abholen :-*

@Sonja77 das ist natürlich auch eine ganz andere Nummer an Entfernung wie bei mir.

Ich wünsche dir das dir noch Zeit mit deinem Papa bleibt. Was ich allerdings gerade schmerzlich verstehe, egal wann es ist wahrscheinlich immer zu früh

Wenn man weit weg wohnt isses auch immer doof.
Auf der einen Seite denkt man sich dann Ach ja wir haben noch soviel Zeit aber wie oft sieht man sich?
Und wenn man das dann nicht in Jahren zählt sondern eher wie oft man sich noch sieht, dann merkt man, dass Zeit relativ ist.
10 Jahre hören sich viel an. Wenn man sich allerdings nur einmal im Jahr sieht isses auf einmal nur noch 10 mal sehen

@Backspast ich hab gestern schon gesagt, jetzt ist er bei seinem besten Kumpel und sie können wieder B. trinken und mit ihren Motorrädern fahren so wie früher.

Ich habe schon meine Omas und einen Opa verloren aber das jetzt gerade kickt nochmal ganz anders

@Backspast ja da hast du auch vollkommen recht.

Als mein Papa 2021 so schwer krank war hat mir die Entfernung, auch wenn es nicht viel ist, tatsächlich dabei geholfen nicht immer mitten im Geschehen zu sein
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von die-sanne:
@Sonja77 das ist natürlich auch eine ganz andere Nummer an Entfernung wie bei mir. Ich wünsche dir das dir noch Zeit mit deinem Papa bleibt. Was ...

Bei mir ist mein Papa alles was ich an Familie noch habe

mit dem ganzen Rest habe ich seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr

@die-sanne der Pastor hat bei uns eine ganz tolle Rede gehalten, die auf den Bibelspruch aufgebaut war den ich ausgesucht hatte.

Und ja, ich glaube auch das wir uns irgendwann alle wieder sehen. Ich habe auch keine Angst vor dem Tod ansich, weil ich weiß das meine Eltern da sind. ABER ich habe Angst davor einfach nicht mehr hier auf der Welt zu sein, bei meinem lieben Mann und so. Aber sonst habe ich keine Angst.

Wenn er eine Stille Beisetzung wollte, dann macht ihr ja alles richtig.

@-Biene- Wir haben nichts mit der Kirche zu tun deshalb die Stille Beisetzung.

Ich bin jetzt erstmal froh das mein Arzt mich für 14 Tage krank geschrieben hat

A


x 4


Pfeil rechts



App im Playstore