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Hallo, Ich bin Marten und 24 Jahre alt und hab schon seit ich 9 bin ein gewisses Problem dass mich mittlerweile relativ stark belastet. Ich würde mal gerne eure Meinung dazu hören und ob es vielleicht jemand ähnlich geht / ging.

Ich versuche es kurz zu fassen, weiß aber nicht ob ich das schaffe, da es irgendwie schwer zu erklären ist.

Wenn ich an meine Vergangenheit denke, dann verbinde ich gewisse Sachen, welche ich in der Vergangenheit gemacht habe mit verschiedenen Gefühlen welche ich zu einem gewissen Zeitpunkt gefühlt habe habe. Diese Gefühle sind eigentlich positiv und zu diesem Zeitpunkt schön.

Das erste mal Probleme hatte ich mit 9. Ich bin mit meinen Eltern in ein neues Haus gezogen, und hab dann eben diese Gefühle in meinem alten Zimmer vermisst. Das sind dann eigentlich ganz banale Sachen, z.b hab ich damals gerne Animes geschaut und das habe ich dann in meinem neuen Zimmer auch wieder getan aber es war nicht das gleiche, wie eben vorher, da ich mich nicht mehr so gefühlt habe wie in der Vergangenheit in meinem alten Zimmer. Ich hab dann eben genau das alles vermisst. Dadurch hatte ich dann permanent das Gefühl etwas zu vermissen, was mich traurig gemacht hatte und damals sogar in eine Depression gebracht hatte.

2 Jahre später sind wir wieder in das alte Haus zurück gezogen, ich hab dort aber dann nicht das gleiche Zimmer genommen wie ganz früher sondern ein anderes. In diesem Zimmer habe ich dann 10 Jahre lang gelebt, hab dort neue Erinnerungen erlebt und neue Gefühle aufgebaut, sodass ich das alte nicht mehr vermisst habe. auch weil ich mitterweile Erwachsen wurde.

Jetzt bin ich vor etwas mehr als einem Jahr zuhause ausgezogen, schaffe es aber wieder nicht die Vergangenheit los zu lassen ständig denke ich mir wie es damals war, und an die Gefühle die ich damit verbunden habe, bin deswegen wieder ständig traurig und kann mich nicht auf neueres einlassen, da ich ständig denke das in der Vergangenheit alles besser war. Hauptsächlich verbinde ich das eben mit Erinnerungen welche ich in meinem Zimmer erlebt hatte und komme mit den Gedanken, dass diese nie wieder kommen werden nicht ganz klar.

Ich würde es allerdings gerne schaffen damit abzuschließen nur weiß ich nicht wie.

Mir würde es schon helfen, wenn jemand diese verwirrenden Gedanken verstehen würde, und vielleicht ähnliche Sorgen hatte.

06.09.2021 22:46 • 07.09.2021 x 1 #1


5 Antworten ↓


Das Leben gefiel dir bis du 9 warst am besten. Von da an, konntest du an dieses Wohlgefühl nicht mehr anknüpfen und hinkst der Vergangenheit hinterher. Das ganze wurde zu einem Glaubenssatz, der in dir wirkt und einen rießigen Schatten auf alles gegenwärtige und zukünftige wirft, wodurch alles Neue was du erlebst, durch einen vorprogrammierten düsteren Schleier wahrgenommen wird, was dich in deiner inneren Realität bzw in deiner Vorahnung bestätigt und dich in diesem Glauben gefangen hält. Richtig?

Ein einfacher Loop in deinem Kopf mit dem du arbeiten solltest. Du musst dein Unterbewusstsein umerziehen, von dieser Vorstellung loszulassen. Minimum 4 Wochen, besser 12, jeden Tag diese Gedanken- und Gefühlsmuster durchbrechen, in dem du lernst auf sie aufmerksam zu werden (schreib sie am besten auch hin und wieder auf, damit du siehst, welche Glaubenssätze besonders häufig wiederkehrend und arbeite mit denen). Durch das reine beobachten dieser Muster (du erkennst sie immer schneller), lernst du eine Distanz einzunehmen, da du zum Beobachter wirst.

Außerdem solltest du diese Muster dann immer wieder stören, zB in dem du stopp, stopp, stopp sagst. Rede dann mit dir selbst und gib dem Teil in dir, der besorgt ist und diese Vorstellungen hegt (wohl ein sehr kindlicher Teil mit entsprechend irrationalen Vorstellungen), eine alternative, glücklichere Aussicht, also quasi ein paar Gründe, weshalb alles besser kommt als erwartet (zB dass das Leben noch schöner sein kann als damals, es ein Abenteuer ist, er offen für Neues sein soll, usw)

Wiederhol außerdem stur wie ein Papagei jeden Tag (je öfter desto besser) irgendwelche positiven Affirmationen und verbinde sie mit positiven Gefühlen, egal, wenn du anfangs nicht dran glaubst, tu es einfach immer wieder. Konditionier dein Gehirn darauf, nach Beweisen zu suchen, dass das Leben schön ist und deine alten Glaubenssätze falsch sind. Führ ein positiv Tagebuch und ruf dir am Ende des Tages in Erinnerung, was schön war. Schule deine Wahrnehmung von positiven Dingen.

Machs lang genug, dann bist du irgendwann das kleine Virus in deinem Kopf los.

Ich sehe wie du theoretisch noch Jahrzehnte ein Skla.ve deiner Vergangenheit und der alten Glaubenssätze sein könntest und genauso sehe ich, wie du dich in Kürze davon lösen kannst. Ich denke sogar, es ist recht leicht

A


Vergangenheit loslassen und Gefühle

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Willkommen Marten!

Vielleicht kannst Du mit meinem Beitrag zu einem kürzlich besprochenem ähnlichem Fall was anfangen: kummerforum-f31/umgezogen-und-ungluecklich-t110198.html#p2303719

Zitat von MuMPiTz11:
Das Leben gefiel dir bis du 9 warst am besten. Von da an, konntest du an dieses Wohlgefühl nicht mehr anknüpfen und hinkst der Vergangenheit hinterher. Das ganze wurde zu einem Glaubenssatz, der in dir wirkt und einen rießigen Schatten auf alles gegenwärtige und zukünftige wirft, wodurch alles Neue was du erlebst, durch einen vorprogrammierten düsteren Schleier wahrgenommen wird, was dich in deiner inneren Realität bzw in deiner Vorahnung bestätigt und dich in diesem Glauben gefangen hält. Richtig?


Muss darauf mal kurz eingehen. ja! danke! wow! also ich konnte das seit Jahren selbst nie zusammenfassen, aber das trift es perfekt! danke dir!

Zitat von Marten:
Jetzt bin ich vor etwas mehr als einem Jahr zuhause ausgezogen, schaffe es aber wieder nicht die Vergangenheit los zu lassen ständig denke ich mir wie es damals war, und an die Gefühle die ich damit verbunden habe, bin deswegen wieder ständig traurig und kann mich nicht auf neueres einlassen, da ich ständig denke das in der Vergangenheit alles besser war. Hauptsächlich verbinde ich das eben mit Erinnerungen welche ich in meinem Zimmer erlebt hatte und komme mit den Gedanken, dass diese nie wieder kommen werden nicht ganz klar.

Du sagst selber, das Du immer wieder denkst, immer wieder.

Als meine Mama 2017 gestorben ist, habe ich auch gedacht, jetzt wird es nie mehr so wie es einmal war. Auch das Zuhause, von mir wurde aufgegeben. Aber so ist das Leben, es kommen immer wieder und stetig, neue Dinge, neue Phasen, neues Leben auf uns zu und da heißt es von alten Gewohnheiten Abschied nehmen. Wenn Du an den alten Dingen imemr wieder festhälst, änderst sich nichts an den Tatsachen, das es nie mehr so sein wird, wie es einmal war. Das Leben verändert sich, manchmal ist es schmerzlich und manchmal ist es schön. Du machst Dir Deine Gedanken immer wieder selber daran und wirst dadurch immer wieder traurig sein. Da kann Dir glaube ich keiner bei helfen, nur Du Dir selbst, indem Du auf das Schöne zurück blickst und es als liebevolle Erinnerung in Deinem Herzen trägst.

Zitat von Marten:
Muss darauf mal kurz eingehen. ja! danke! wow! also ich konnte das seit Jahren selbst nie zusammenfassen, aber das trift es perfekt! danke dir! ...


Solche Dinge können sehr einfach sein und trotzdem kann man sich ihnen jahrelang nicht bewusst sein, zT auch weil man sie bicht wahrnehmen will, weil man sich davor fürchtet




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