Vielleicht kurz zur Vorgeschichte:
Ich bekam die letzten Jahre immer Infusionen gegen Morbus Crohn. Aufgrund einer heftigen Nadelphobie war das ganze sehr schwierig und ist letzte Woche so stark eskaliert, dass meine Praxis mich nicht mehr behandeln möchte. Jetzt gab es heute die letzte Infusion. Ich habe mich zusammengerissen, Tavor, etc. pp. das Stechen hat gut geklappt, war aber nur am Heulen, weil die Praxis bei ihrer Meinung blieb.
Ich habe mich immer mehr reingesteigert und einen Nervenzusammenbruch. Die Nadel wollte ich mir auf keinen Fall mehr ziehen lassen. Wirklich reagiert auf die Praxismitarbeiter habe ich nicht mehr.
Es kam dann soweit, dass sie Polizei und Krankenwagen zwecks Zwangseinweisung angerufen haben, da ich so fertig in dem Moment war. Sie hatten Angst wegen Suizidalität. Das haben sie nicht bösartig gemacht, sondern um mir zu helfen. Das ist mir auch klar.
Mit Polizei etc. haben wir dann noch einige Dinge klären können und ich habe mich etwas beruhigt. Das Nadelziehen war wegen der Phobie sehr schwer. Als dann noch der Polizist versucht hat mich festzuhalten, war es total vorbei und ich bin vom Stuhl runter und habe mich versucht aus den Griffen zu befreien. Sie haben dann auch losgelassen und die Ärztin hat es irgendwie hinbekommen mir die Nadel zu ziehen. Ich hatte mich dann auch beruhigt.
Nach längerem hin und her hatten sie mich dann soweit, dass ich für ein Gespräch und dann wieder nach Hause freiwillig mitgekommen bin. Eine weibliche Polizistin hatte angeboten mitzukommen, da ich vor den Sanitätern etwas Angst hatte. Ich wurde gefragt, ob ich das möchte oder nicht. Soweit war alles gut.
In der Klinik, sollte ich dann plötzlich für das Gespräch in die geschützte Station. Da habe ich den Braten dann gerochen und mich geweigert. Gespräch ja, aber nicht auf dieser Station. Sie haben mich dann zu fünft oder sechs in die Station geschleift (ich habe nur Abwehrbewegungen gemacht, kein Schlagen/Treten, etc.) und mich in einem Beruhigungsraum eingesperrt. Dann teilte mir die Schwester mit, ich bleibe mindestens zwei Tage da. Ich musste schließlich mit Polizeigewalt gebracht werden. Ohne Arztgespräch ohne alles. Auf langem Betteln kam dann doch zweimal kurz die Stationsärztin. Entweder ich bleibe zwei Tage freiwillig oder ich bleibe auf Zwang 6 Wochen. Ich war nicht bereit, zu bleiben. Dann kam die Oberärztin hat das gesagt. Die mich überhaupt nicht gesehen hat. Also habe ich Gespräch mit Oberärztin verlangt. Zudem meine Therapeutin angerufen, die mich dann nach 3 Stunden herausholen konnte. Sie war selbst total schockiert von diesem Vorgehen.
Ich bin so fassungslos. Wie kann ich sowas in Zukunft verhindern? Ich war in der Psychiatrie bereits wieder komplett beruhigt, die Nadelphobie war da ja auch kein Thema mehr. Es bestand keine Fremdgefährdung. Auch habe ich so eine PatVerFü, dass hat die geschlossene Station null interessiert. Die können einen doch nicht so einfach wegsperren, ohne Richter, ohne wirkliche ärztliche Untersuchung.
Ich brauche Hilfe ja, aber nicht in so einer Form. Es soll eine psychosomatische Akutaufenthalt demnächst stattfinden. Ich habe meine ambulante Therapeutin. Ein ruhiges Gespräch in einer offenen Station hätte vielleicht etwas bewirkt und sie hätte mir heute schon helfen können. Aber das Vorgehen war total heftig, ich habe dann auch zugemacht und bin dann ohne Hilfe und noch deutlich fertiger als vorher heim.
Wie kann ich mich in Zukunft schützen? Und wie verarbeitet man sowas am besten?
Ich bin nach dieser Erfahrung so fix und fertig.
10.03.2021 22:43 • • 18.04.2024 #1