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Liebe Leser,

Hier meine Geschichte.

Es fing vor ca 2 Jahren an. Mein Vater war 30 Jahre lang trocken. Er war in jungen Jahren schon einmal Abhängig von Alk. und machte eine Entziehungskur. Das war alles vor meiner Zeit als er auch noch nicht meine Mutter kannte.

Nun fing er vor 2 Jahren wieder an zu trinken. Meistens heimlich. Es begann mit einen Glas Wein am Abend und es wurde immer mehr. Er soff auch in der Arbeit und fuhr total besoffen immer nach Hause. (Wundert mich warum er immernoch einen Führerschein hat).

Es kam dann irgendwann doch dazu, das er sich bereit erklärte, im Krankenhaus eine Entgiftung zu machen. Die half rein gar nix.
Damals dachte ich, er hat es geschafft. Jetzt säuft er zwar kein Schnap. mehr aber dafür unmengen an B..
Das geht früh los bis abends.

Ich habe schon sooo oft mit meiner Mutter darüber geredet. Es gibt Tage an denen ich richtig runtergemacht werde. Es sind Beispiele wie: ''Kümmer dich doch um dein eigenes Leben''
oder ''Du rauchst doch, das ist auch eine Abhängigkeit'' und noch viel mehr solche Argumente.
Übrigends ich bin 27 und ja, ich rauche.

Trotz allem, rennt meine Mutter los und kauft Bierkästen jeden 2ten Tag!
Dann gibt es Tage an denen ich mit meiner Mutter ganz gut reden kann.

Aber sie sagt immer ''Hauptsache er trinkt keinen Schnap. mehr''
Naja das ist schon ne tolle Aussage.

Ich rede mit meinen Vater seit Monaten nicht mehr. (Habe im Haus eine eigene Wohnung)
Er lügt meine Mutter ständig an, wenn er am Wochenende weg fährt. Er sitzt immer im Wirtshaus.
Nur ihr sagt er ganz andere Dinge.

Er hat sie mehr oder weniger im Griff, um einfach abzulenken von seinen Problem.
Außerdem muss ich dazu sagen, mein Vater ist gesundheitlich ziemlich angeschlagen. Nachts viel Husten (er ist starker Raucher) und sieht äußerlich nicht mehr fit aus.

Man muss auch dazu sagen, meine Mutter ist schon in Rente, bekommt auch sehr wenig Rente.
Sie ist Abhängig von meinen Vater. Wir haben ein eigenes Haus, einen schönen Garten usw. das würde meine Mutter nie aufgeben. Daher kann sie ihn auch mit nichts drohen.

Aber Vater säuft und säuft und säuft.

Was sagt ihr dazu? Wieso ist das so wie es ist? Warum kauft meine Mutter ständig B.?

Hoffe auch mein Auszug nächstes Jahr wird gelingen. das hält kein Mensch mehr aus Zuhause.


Vielen Dank schon mal, für die Antworten?

07.08.2019 15:42 • 07.08.2019 #1


9 Antworten ↓


Hallo,


Zitat:
''Kümmer dich doch um dein eigenes Leben''


Tu' genau das. Ernsthaft.

Warum Deine Mutter sich so verhält, kann Dir aus der Ferne vermutlich niemand verbindlich sagen, aber sicher ist, dass Du da schleunigst die Zelte abbrechen solltest. Leb' Dein eigenes Leben ohne diesen -vorsichtig ausgedrückt- belastenden Hintergrund.

My 2 Cents,

JJ

Edit, da Du noch recht jung bist: Wie alt sind Deine Eltern? Dieses Stand by your man-Verhalten klingt für mich nach den verstaubten Fuffzigern.... Sorry, wenn ich da falsch liege.

A


Vater trinkt und Mutter hält zu ihm

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hei liebe Userin,
deine Zeilen hab ich gelesen und sie versetzten mich um etliche Jahre zurück, nur bei uns war es umgekehrt und die Geschicht etwas anders, aber im Prinzip fast gleiche.
Mein Vater hat es gemacht, um meine Mama ruhig zustellen so das er machen konnte was er wollte.
Ich kann dir nur eine Antwort geben, Sie war im hörig bis zum letzten Atemzug.
Er ging fremd / hatte irgendwann eine feste Freundin / machte Urlaub usw.
und sie arbeitete und wartete.
Er reichte irgendwann die Scheidung ein, er saß am längeren Hebel,
speiste Sie ab.
Und dann rutschte Sie endgültig ab, dann kam der Fusel,
aber sie glaubte an ihm und wartete .....................und trank und betäubte sich

Wenn das Kinder / Jugendliche mitmachen / mitansehen müssen
wenn der eine Partner den anderen so fertig macht, ist das........................................
( diese Worte schreib ich nicht )
Soll ich jetzt noch schreiben, es wäre gut wenn du das mit dem Auszug bewerkstelligen könntest,
damit du den Rest nicht mitansehen mußt.

( Entschuldige meine krassen Worte ) boomerine

Hallo Blume,

ich bin selbst mit einem Alk. Vater aufgewachsen, kann in etwa verstehen wie Du Dich fühlst.

Aber ich sehe es genau so wie JollyJack, lebe Dein eigenes Leben. Du kannst diese Situation nicht verändern. Das können nur die beiden und aus unterschiedlichen Gründen können oder wollen sie es nicht. Deine Mutter weiß glaube ich ziemlich genau, dass Dein Vater sie belügt, was eben der Sucht geschuldet ist aber vielleicht kann sie die Wahrheit nicht verkraften und macht sich selber etwas vor. Tja und natürlich gibt es auch noch die soziale bzw. finanzielle Abhängigkeit von ihm. Und auch, wenn es Dir vielleicht befremdlich erscheint, so kann es dennoch sein, dass die beiden sich trotz allem noch lieben. So war es bei meinen Eltern. Erkannt habe ich das erst Monate nach dem Tod meines Vaters.

LG Perle

Hallo @Blume12345

Es wird einen Grund dafür geben, warum Dein Vater nach so vielen Jahren der Trockenheit wieder angefangen hat zu trinken..
Das dürfte schwierig für Dich sein, das herauszufinden.
Das ist auch nicht Deine Aufgabe.

Deine Mutter lebt in einer Co-Abhängigkeit. Sie besorgt ihm den Alk., weiß wohl aber nicht, dass sie mit ihrem Verhalten nur mehr schadet.
Sie spielt auch noch die Suchtkrankheit herunter.
Wahrscheinlich ist ihr nicht bewußt, welche Folgeerkrankungen dabei entstehen.

Solange sie ihn unterstützt, kann sich bei deinem Vater kein Leidensdruck aufbauen, damit er einsehen kann, dass er seine Sucht beenden will und muß.
Der Leidensdruck ist aber dringend notwendig bei einer Suchterkrankung um sein Leben zu verändern und die Suchterkrankung zu besiegen. Das ist ein harter Kampf.

Eine Co-Abhängigkeit kann viele Ursachen haben.
Bitte gebe Deiner Mutter den Rat, dringend eine Suchtberatungsstelle für Angehörige / Co-Abhängige aufzusuchen.
Dort wird sie lernen, anders mit der Sucht Deines Vaters umzugehen und, was mind. genauso wichtig ist, mit ihren eigenen Problemen umzugehen.

Suchtberatungsstellen gibt es bei der Diakonie, Caritas, dem Sozialpsychiatrischen Dienst.

Erst wenn Dein Vater keinerlei Unterstützung mehr bekommt, wird er hoffentlich einsehen, dass er schwer krank ist und dringend Hilfe annehmen muß.

Und was Dich angeht, das wurde hier ja schon gesagt.
Zieh einen Schlußstrich.
Du kannst Hilfe anbieten, aber nur so weit, wie es Dich nicht belastet.
Ansonsten verweise auf professionelle Hilfen. Die sind dafür da.

LG
Mondkatze

Hello nochmal,


Zitat:
wird er hoffentlich einsehen


Ich bezweifel' das, ehrlich gesagt. Für mich klingt das nach weit fortgeschritten und damit unbelehrbar. Gilt für beide, Vater wie Mutter.


Zitat:
Zieh einen Schlußstrich.


Das ist mMn der erste und wichtigste Schritt, sonst zieht der Sog einen mit herunter. Von außen kann man garantiert besser helfen, wenn man auf eigenen Füßen steht und eine gewisse Distanz aufgebaut hat. Wenn es dann zu spät sein sollte, ist es eben so. Klingt vielleicht hart, aber man selbst hat eben auch nur ein Leben und das sollte man für sich nutzen.

JJ

Hallo liebe Blume,

erschreckender, trauriger Beitrag. Es tut mir leid, das ist ganz furchtbar!

Ich schließe mich an. Mach' dir bitte bewusst, dass deine Eltern trotz ihres selbstzerstörerischen Verhaltens erwachsene Leute sind, die ganz offensichtlich eine Entscheidung getroffen haben. Was sie sich beide mit dieser Entscheidung antun ist sehr schlimm und nur schwer zu ertragen, aber leider ist es so, dass man niemanden retten kann, der nicht gerettet werden will. Deine Eltern wollen nicht gerettet werden.

Rette daher dich selbst. Es gibt immer wieder Momente im Leben, ob nun mit Freunden oder Familie, in denen man die Reißleine ziehen und sich distanzieren muss, denn sonst geht man selber vor die Hunde und das meistens viel schneller, als man denkt. Hoffnung haben darfst du. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Baue aber bitte nicht auf diese Hoffnungen. Es gibt aktuell keinerlei Grund zur Annahme, dass sich an der Situation viel ändern wird, also nimm dein Leben in die Hand. Sorge für dich, denn die wichtigste Person in deinem Leben bist du.

Alles Gute für deinen Auszug - das ist ein wichtiger Schritt!

Die Mutter hat selbst einen Suchtcharackter. Ihr Suchtmittel ist ihr Ehemann. Sie tut alles um ihn nicht zu verlieren. Da kann man nichts machen. Auch Deine Mutter braucht eine Einsicht, so wie jeder Suchtkranke auch. Egal welche Sucht, ist fast alles gleich.

Da kannst Du nichts machen. Am besten so schnell wie möglich da weg. Suche Dir selbst Unterstützung bei einer Beratungsstelle wenn es Dich zu sehr belastet. Du kannst wirklich froh sein das dein Vater nicht Deine Kindheit versoffen hat. Jetzt bist Du erwachsen ohne Suchtkind schäden (nehme ich mal an), kannst Dir selbst helfen,lauf schnell weg

Zitat von JollyJack:
Hallo,Tu' genau das. Ernsthaft.Warum Deine Mutter sich so verhält, kann Dir aus der Ferne vermutlich niemand verbindlich sagen, aber sicher ist, dass Du da schleunigst die Zelte abbrechen solltest. Leb' Dein eigenes Leben ohne diesen -vorsichtig ausgedrückt- belastenden Hintergrund.My 2 Cents,JJEdit, da Du noch recht jung bist: Wie alt sind Deine Eltern? Dieses Stand by your man-Verhalten klingt für mich nach den verstaubten Fuffzigern.... Sorry, wenn ich da falsch liege.



Meine Mutter ist 67 und mein Vater 63. Kam als spätsünder zur Welt.

Blume, Deine Eltern sind schon so lange zusammen. Das wird auch so bleiben. Sie leben ihr Leben bis zum Ende.

Auch wenn es dir nicht gefällt, es ist besser für dich wenn du das irgendwie akzeptieren kannst. Es ist nun die Entscheidung deiner Eltern so leben zu wollen. Sie machen es ja freiwillig.
Wenn du jetzt anfängst dich verantwortlich zu fühlen begibst du dich auch in einer CO Abhängigkeit. Such dir am besten wirklich Unterstützung in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige oder Grenze dich komplett ab was natürlich auch sehr schwer wird. Es sind und bleiben deine Eltern. Man kann es aber schaffen sich nicht ständig verantwortlich oder schlecht zu fühlen. Es gibt immer Wege daraus. Du lebst jetzt zwei Jahre in dieser Konstellation. Es ist noch nicht zu spät für Dich. Liebe deine Eltern und lasse sie los.

A


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