Mit fast 90 hat er sehr deutlich körperlich abgebaut und hat auch zunehmend geistige Defizite. Er ist auf Pflegegrad 3 eingestuft.
Er lebt allein in meinem Elternhaus und hat ein Maximalpaket an ambulanten Pflegedienst- und Haushaltshilfeleistungen, was im
Schwerpunkt meine Schwester organisiert, die 450km entfernt wohnt. Wir anderen 3 Kinder übernehmen anfallende Aufgaben vor Ort wie Rechnungen, Handwerker koordinieren etc.
Nun scheint dieses Paket an seine Grenzen zu kommen, eigentlich ist es ein Wunder, das bisher nichts Schlimmes passiert ist. Er ist ja nachts allein und auch tagsüber immer wieder.
Meine Schwester kann auch die Koordination der Pflegedienste und weiteren Hilfskräften nicht mehr sehr lange weiter machen.
Er muss also zeitnah in ein Heim und möchte nicht.
Diese Situation ist sehr belastend für mich. Immer, wenn ich mit meinen Geschwistern drüber spreche, dass dieser Schritt jetzt ansteht, geht es mir sehr schlecht, kann kaum schlafen trotz Promethazin, kriege Ängste, hohen Puls. Die Vorstellung meinen Vater u.U. gegen seinen Willen in ein Heim zu stecken, sein Haus, mein Elternhaus, verkaufen zu müssen, nimmt mich enorm mit.
Sicherlich ist das für die allermeisten Menschen eine furchtbare Phase im Leben, wenn man so etwas seinen Eltern antun muss. Aber mich schränkt es immer wieder so enorm ein, dass ich Angst habe, darunter zu zerbrechen umd dabei hat die heiße Phase noch gar nicht begonnen.
Wie schaffe ich es, mich mit dieser zugegebeber Maßen schlimmen Situation für alle Beteiligten gesund auseinander zu setzen?
Habt Ihr Tipps, Anregungen oder Erfahrungsberichte?
Vielen Dank im Voraus und sorry für den Roman
04.11.2022 10:55 • • 06.11.2022 x 4 #1