Es würde mich freuen, auch wenn ich kein direkte Frage formuliert habe, etwas zu schreiben, wie ich die Situation bewältigen soll Ich bin 17 übrigens, mein Vater trinkt schon seit meiner Geburt und vorher.
Tut mir leid, wegen den ganzen Schimpfwörtern und so, normalerweise benutze ich sie auch nicht, ich hoffe
dass mein Thread deswegen nicht gelöscht wird.
Ich weiß nicht, wie ich das hier ertragen soll. Ich bin die einzige hier, die noch ganz klar sieht,
was hier eigentlich vor sich geht. Ja, mein Vater ist ein schei. Alk. und ich weiß jetzt schon,
dass ich seine Kacke wie immer weiter ertragen werde, wie ich es seit Jahren tue. Ich hab das Gefühl,
ich weiß nicht ob es mein Alter ist oder was auch immer, dass ich erkenne, was hier eigentlich los ist.
Meine Familie ist völlig kaputt, das kaputteste ist, außer mir sieht niemand, dass man die schei. nicht
ertragen muss, nicht sollte. Es geht immer so weiter, die Streits ähneln sich und ich tue mich immer
wieder ab und glaube an das, was er sagt. Was in seinem Gehirn ist so schief gelaufen, dass er denkt,
dass sein Verhalten akzeptabel ist, in irgendeiner Weise? Ich bin alleine. Mein Bruder, sagt, was soll
daran schlimm sein? Ich kann nicht glauben, dass er das ernst meinte. Ich bin die, die nicht die Augen
verschließt, die weiter geht, die nicht eingefroren ist in der schei. Schlaufe des Akzeptierens.
Ich bin völlig verheult, ausgelaugt. Meine Worte reichten nicht dafür aus, um wiederzugeben, wie sehr es mich
zerreißt, wenn die Bierflasche klackend aufgemacht wird und dieses völlig ekelhafte Geräusch, wenn
es sich in Tropfen in dem Glas sammelt. Es ist ein Grauen. In den Momenten, wenn ich da stehe und
praktisch gegen eine Wand rede, fühlt es sich an, als wäre ich in einem verdammten Film, das
traurige ist nur, dass es keiner ist. Es könnte nicht besser aus einem Film kommen. Ein Film über Gewalt,
gebrochene Leben und über jemandes Schicksal, das man bemitleidet. Ich wünschte, ich wäre in der
Betrachterrolle, nicht einer der Hauptpersonen im Geschehen. Ich will mich nicht wirklich damit
auseinander setzen, wer will einem notorischen Betrunkenen schon klar machen, dass etwas mit ihm nicht stimmt,
was praktisch nicht möglich ist. Und gerade, ich glaube es nicht, steht er direkt vor meinem Fenster
und raucht einen *beep* vor meinen Augen und grinst blöd, als ich er bemerkt, dass ich ihn ungläubig
anstarre. Wäre mir niemand auf dieser Welt etwas wert, würde ich mich an diesem Punkt verabschieden.
Adieu, dann muss ich mich nicht mehr mit der schei. beschäftigen, ist jetzt wohl eure Aufgabe.
Kein Wunder, dass man Psychosen hat, wenn der Partner jedes Wochenende völlig intoxiert herum torkelt?
Das ist menschenunwürdig, eine Spirale aus innerer Gebrochenheit.Erfahrene Gebrochenheit und direkte
Weitergebung dieser. Niemand, der das hier erlebt hat, die siebzehn Jahre die ich lebe, hat eine Ahnung,
wie mist ich mich fühle. Keiner meine Freunde hat so was erlebt, vielleicht ist es deshalb, warum
ich mich nicht mehr mit ihnen identifizieren kann in manchen Momenten. Alk. ist nicht lustig, kein Spaß.
Für mich ist es bittere Realität. Ich kann es nicht weiter schlucken. Wie man es im Englischen sagt: “I won’t
take this mist anymore.” Wie unglaublich gestört ist es, nach so einem Gespräch, in der von der Tochter
geschildert wird, wie sie ein massives Problem hat mit der schei., die so in der Familie abläuft, weiter auf
den Fernseherbildschirm starren. Der Ton ist aus, trotzdem ist es unglaublich interessant und ach ja, viel
einfacher als sich mit der wirklichen Welt auseinander zu setzen. Ich habe keine Lust, mich diesen Urlaub
in irgendeiner Weise zu verstellen und zu lächeln oder so was. Ich bin echt, im Gegensatz zu anderen.
Würde ich den Schmerz in mir tragen ohne ein Wort zu sagen, wäre ich womöglich schon längst tot oder
total durchgedreht.
28.06.2015 20:03 • • 17.07.2019 x 3 #1