App im Playstore
Pfeil rechts
34

Ich (weiblich, 47 J.) habe ein Problem, dass mich seit meinen 20ern immer wieder begleitet. Phasen der Unzufriedenheit machen mir das Leben schwer. Dabei geht es um alle möglichen Themen wie meine Beziehung, Familie, Freunde, Job, etc. Nach einer gewissen Zeit, in der ich wirklich glücklich und zufrieden bin, schleicht sich die Unzufriedenheit ein. Dann geht mir alles und jeder zunehmend auf den Geist, ich reagiere öfters genervt, meckere, kritisiere und man kann mir wenig Recht machen. Mit diesem Verhalten hinterlasse ich natürlich keinen guten Eindruck bei meinem Mitmenschen.

Weil ich mir meines Problems schon längere Zeit bewusst bin, versuche ich natürlich, aktiv etwas dagegen zu unternehmen. Meinen Tag beginne ich mit einer Meditation, ich führe Dankbarkeitstagebücher und versuche, mich auf die schönen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Trotzdem denke ich irgendwann wieder an das Negative und bin schlecht drauf.

Gibt es hier evtl. noch andere User, denen es ähnlich geht und habt ihr vielleicht eine Idee, wie man diesen Zustand verbessern kann?

23.04.2024 08:41 • 09.05.2024 x 3 #1


25 Antworten ↓


Hey, ich finde mich da wieder in deinen Beschreibungen. Ich habe das auch manchmal ganz plötzlich in Situationen, könnte dann jeden anmotzen ... es ist schwer. Aber wie man das ändern kann ... keine Ahnung. Habe das auch schon länger. Manchmal ist dieses Gefühl extrem. Später tut mir das dann leid.

A


Unzufriedenheit macht mir das Leben schwer

x 3


Zitat von Vreni1976:
Gibt es hier evtl. noch andere User, denen es ähnlich geht

Ja, hier.
Unzufriedenheit, Gereiztheit usw ist bei mir die letzte Zeit sehr ausgeprägt und ist es seit meiner psych. Erkrankung immer wieder phasenweise da.

Das mit der Meditation und dem Aufschreiben machst du prima finde ich. Das hilft schon gut glaube ich.

Letztendlich ist es aber so, dass man schon auf die Suche gehen sollte, warum man sich die meiste Zeit unzufrieden fühlt. Gereiztheit und oftmalige Unzufriedenheit sind eigentlich auch oftmals ein Symptom einer Depression.
Ziel wäre, herauszufinden, was im Leben bzw welche Dinge oder Teile im Leben irgendwie nicht so recht passen. Dieses ... ich nenne es jetzt mal falsches und nicht im Herzen erfülltes Leben führt dann nicht selten zu besagter Unzufriedenheit.

Bist du in Therapie oder wurde bei dir überhaupt schon einmal eine psychische Erkrankung diagnostiziert?
Bist du schon einmal Stück für Stück dein Leben durchgegangen und hast dich ehrlich gefragt, ob du glücklich bist mit Dingen wie Job, Partnerschaft, sozialen Kontakten, Verhältnis zu den Eltern, Zielen Wünschen im Leben?

@Ninalein: Auch wenn es natürlich nicht schön für dich ist, tut es mir gut zu wissen, dass es auch anderen Menschen so geht. Vielleicht findest auch du hier ein paar hilfreiche Tipps, die dich weiterbringen könnten .

@SteveRogers: Aktuell bin ich nicht in Therapie. Vor ca. 15 Jahren wurde bei mir ADS diagnostiziert, ich habe damals eine Gruppentherapie gemacht.

Sehr auffällig ist bei mir die Tatsache, dass ich sehr hohe Erwartungen an mein gesamtes Leben habe... egal ob Job oder Family, Partner und Freunde... und dann sehr enttäuscht bin, wenn diese nicht erfüllt werden. Leider habe ich noch kein Rezept gefunden, um diese Erwartungen abzustellen. Ganz nüchtern betrachtet ist mein Leben wirklich gut, anderen Menschen geht es deutlich schlechter als mir.

Zitat von Vreni1976:
Sehr auffällig ist bei mir die Tatsache, dass ich sehr hohe Erwartungen an mein gesamtes Leben habe... egal ob Job oder Family, Partner und Freunde... und dann sehr enttäuscht bin, wenn diese nicht erfüllt werden.

Das ist fast ein Klassiker, also typisch. Bei mir ist das ähnlich bzw. war es schon immer.
Das ist übrigens auch aktuell ein Problem bei mir. Seit ich Frührentner bin (aufgrund meiner Erkrankung) spüre ich eher noch mehr diese Unzufriedenheit. Und warum ist das so? = Weil ich wohl noch mehr von meinem Leben erwarte als nichts mehr Produktives zu schaffen/nur daheim rumzusitzen - klingt logisch oder?

Wenn man also genau analysiert und nachdenkt, dann ist da oft eine gewisse Logik dahinter, warum wir uns so fühlen wie wir uns fühlen oder gewisse Dinge so sind wie sie sind.

Zitat von Vreni1976:
Ganz nüchtern betrachtet ist mein Leben wirklich gut, anderen Menschen geht es deutlich schlechter als mir.

Auch das ist bei mir so bzw denke ich mir ganz oft. Diese Erkenntnis bringt uns aber leider nichts, sofern es uns gefühlstechnisch nicht gut geht. Du darfst also nicht den Fehler machen, dich im Vergleich zu anderen herunterzuspielen bzw deine Probleme klein zu reden.
Ziel muss also trotzdem immer sein, dass du irgendeine Möglichkeit findest, dass du eben zumindest etwas zufriedener wirst. Das kann auch sein, die Ansprüche, welche z.B. durch die Kindheitsprägung entstanden sind, herunterzuschrauben. Dass das nicht einfach ist, versteht sich von selbst.

In deinem Profil habe ich gesehen, dass du ein wenig jünger bist als ich. Von daher kann ich das sehr gut nachempfinden, dass dich das Leben als Frührentner nicht zufrieden stellt. Mir würde es an deiner Stelle nicht anders gehen. Ich bin sehr dankbar über meinen unbefristeten Job im öffentlichen Dienst. Trotzdem beschwere ich mich immer mal wieder über meine Arbeitsstelle.

Über meine Kindheit kann ich dir verraten, dass sie nicht glücklich war. Ich habe viel Schlimmes erlebt, aber ich sage mir, dass das ein Teil meiner Vergangenheit ist und ich damit abgeschlossen habe. Nun lebe ich im Hier und Jetzt.

Meine Eltern waren übrigens auch ständig unzufrieden und haben sich über alle möglichen Dinge beschwert. Sie hatten auch enorm hohe Erwartungen an mich, an andere Menschen und Dinge in ihrem Leben.

Zitat von Vreni1976:
In deinem Profil habe ich gesehen, dass du ein wenig jünger bist als ich. Von daher kann ich das sehr gut nachempfinden, dass dich das Leben als Frührentner nicht zufrieden stellt. Mir würde es an deiner Stelle nicht anders gehen.

Ich glaube mittlerweile, dass man das nicht pauschal sagen kann.
Auch wenn es vielleicht logisch klingt, dass ich mit 45 Jahren noch zu jung bin, um produktiv abschließen zu können und sozusagen meinen Ruhestand genießen sollte, so gibt es sicherlich auch Menschen, die absolut kein Problem damit hätten, mit 45 oder gar 40 nie wieder arbeiten zu müssen, sprich...sie würden trotzdem vielleicht damit ein zufriedenes Leben führen können (sofern es finanziell keine Probleme macht, was bei mir auch nicht das Problem ist).

Auf der anderen Seite ist es ja auch nicht selten, dass normale Rentner (die z.B. mit über 60 in den Ruhstand gehen) unglücklich werden, weil sie nichts mehr zu tun haben/keinen Sinn mehr im Leben sehen ohne Arbeit.

Es gibt also wohl alle möglichen Konstellationen.
Wichtig ist für uns selbst aber nur, wie wir uns fühlen und ob wir mit der Lebenssituation zufrieden sind. Es hilft also nichts, nach Statistiken (mit Alter, Jobart usw) oder gesellschaftlichen Tendenzen zu gehen.
Ich für mich weiß folgende Dinge:
1. Mein alter Job war rückblickend gesehen eine falsche Wahl (daran kann ich aber nichts mehr ändern; daher bringt es nichts, sich da verrückt zu machen)
2. Meine jetzige Situation komplett ohne Tätigkeit wird auf Dauer nicht gut für mich sein und meine Erkrankung eher sogar schlimmer machen. Die Tätigkeit muss nicht mal ein Job sein, es kann auch ein kleines Ehrenamt sein, eine kleine Selbstständigkeit oder ein intensives Hobby oder auch einfach nur ein paar neue, gute Freunde, mit denen ich regelmäßig Kaffee trinke, mich austauschen kann, anstatt die meiste Zeit blöd daheim rumzusitzen.
3. Hätte ich meine Familie nicht (habe zwei Kinder), würde ich wohl komplett abstürzen und total versauern auf der Couch samt Chips und TV/Laptop. Meine Familie ist also so gesehen auch mein größtes Glück, weil allein die Aufgabe, Vater zu sein, mich so gesehen zumindest etwas über Wasser hält.


Zitat von Vreni1976:
Ich bin sehr dankbar über meinen unbefristeten Job im öffentlichen Dienst. Trotzdem beschwere ich mich immer mal wieder über meine Arbeitsstelle.

Ich war und bin (auch) Beamter. Natürlich bin ich auch dankbar, dass ich (besonders jetzt) in Pension finanziell besser dastehe als wenn ich meine Frührente in der freien Wirtschaft hätte erkämpfen müssen.
Die Vorteile im öffentlichen Dienst sind also natürlich auf dem Papier da - das hilft einem aber nix, wenn der Job insgesamt nicht zu einem passt oder einen eher belastet als zufrieden macht. Das muss bei dir jetzt nicht so sein (ich schreibe nur von mir und auch einigen Bekannten), aber es zählt letztendlich nur das Gesamtpaket (egal ob im Beruf oder auch im Privaten). Es muss insgesamt einigermaßen passen und die Balance zwischen Vor- und Nachteilen muss ok sein. Wenn der Job z.B. insgesamt mehr ankotzt oder Hamsterrad ist, dann hilft es leider auch nicht, wenn es auf dem Papier tolle Vorteile gibt (unkündbar, gutes Gehalt usw). Oft trauen die Leute sich nicht, ihren Job zu wechseln oder was zu verändern, weil sie die angeblichen Vorteile nicht aufgeben wollen. Sie merken dabei aber leider nicht, dass das der falsche Weg ist, denn die Nachteile (seelische Zermürbung, Unzufriedenheit, Hamsterrad, Arbeit macht keinen Spaß mehr) hauen auf die Dauer viel mehr rein...das ist ein schleichender Prozess.


Zitat von Vreni1976:
Über meine Kindheit kann ich dir verraten, dass sie nicht glücklich war. Ich habe viel Schlimmes erlebt, aber ich sage mir, dass das ein Teil meiner Vergangenheit ist und ich damit abgeschlossen habe. Nun lebe ich im Hier und Jetzt.

Das tut mir leid.
Es ist aber sehr gut, dass du damit abgeschlossen hast (wobei man das ja nie so richtig kann glaube ich, weil es unterbewusst tief sitzt).
Mir wurde z.B. von meinen Eltern mein Beamten-Job eher unterschwellig aufgedrängt (ist sicher usw). Ich war damals mit 20 zu jung und nicht selbtbewusst genug, meinen eigenen Weg mit Trial Error zu finden. Das hat sich dann irgendwann gerächt.
Ich kann zwar nicht genau sagen, was ich beruflich gemacht hätte, wenn ich nochmal zurück könnte, aber ich kann zumindest sicher sagen, dass der Job, den ich gewählt habe, definitiv das Falsche war (Anzeichen dafür gab es immer und immer wieder dafür, aber ich wollte es halt nicht wahrhaben und wechseln).


Zitat von Vreni1976:
Meine Eltern waren übrigens auch ständig unzufrieden und haben sich über alle möglichen Dinge beschwert. Sie hatten auch enorm hohe Erwartungen an mich, an andere Menschen und Dinge in ihrem Leben.

Das verwundert nicht und ist auch typisch.
Ist doch logisch, dass das abgefärbt hat auch dich diese Lebenseinstellung. Das ist die immer genannte Prägung, die wir alle erhalten als Kind oder junger Mensch. Eltern machen das selten mit böser Absicht (meine Eltern meinten alles auch immer gut für mich), aber deren subjektive Lebensansichten (die sie ja auch wieder von ihren Eltern übernommen haben) brennen sich eben in unsere Entwicklung und die kriegt man auch nicht mehr so leicht los.

Hast du einen Verdacht, in welchem Lebensbereich du am ehesten vermuten würdest, dass er dich unzufrieden macht?
Ist es der Job oder ist es eher der private Bereich?

Es gibt tatsächlich Menschen, die in jüngeren Jahren nicht berufstätig sind und prima damit klar kommen. Mein Partner ist einige Jahre jünger als ich, hat keine dauerhafte Anstellung und bezeichnet sich als Hausmann. Es fühlt sich wohl damit. Finanziell ist es auch in Ordnung, weil er einerseits gut geerbt und andererseits noch weitere Einnahmequellen hat.

Vielleicht gibt es für dich die Möglichkeit, eine kleine Nebentätigkeit oder ein Ehrenamt auszuüben? Oder ein interessantes Hobby anzufangen, damit du tagsüber beschäftigt bist?

Ich bin übrigens keine Beamtin . Bin vor einigen Jahren als Quereinsteigerin in den ÖD gekommen. Meine Tätigkeit ist nicht unbedingt das, was sich viele Menschen unter einem typischen Behördenjob vorstellen. Im Großen und Ganzen macht es mir Spaß. Das Aufgabengebiet ist sehr abwechslungsreich und die meisten Kollegen wirklich nett. Die Bezahlung ist nicht das Gelbe vom Ei, aber so richtig schlecht ist sie auch nicht. Übrigens arbeite ich schon mein ganzes Berufsleben im Büro und würde mich auch immer wieder dafür entscheiden.

Zu deiner letzten Frage: Das kann ich nicht pauschal beantworten, weil sich das immer wieder ändert. Mal ist es der Beruf, mal das Privatleben.

Völlig normal, weil das Leben ein stetiges Auf und Ab ist. Man nicht immer nur gut drauf sein und wenn es diese schwierigeren, emotionalen Phasen nicht gäbe, würden wir uns nicht weiterentwickeln können. Wenn diese normalen Wellenbewegungen aber extrem werden, könnte es sich um eine bipolare Störung handeln. Ansonsten, nichts um was man sich Sorgen machen müßte, das machen wir alle durch, auch wenn es einige sehr gut verbergen können und von außen immer perfekt wirken können.

Zitat von Vreni1976:
Es gibt tatsächlich Menschen, die in jüngeren Jahren nicht berufstätig sind und prima damit klar kommen. Mein Partner ist einige Jahre jünger als ich, hat keine dauerhafte Anstellung und bezeichnet sich als Hausmann. Es fühlt sich wohl damit.

Danke für das passende Beispiel.

Er hat mit dieser Situation eben seinen Sweet Spot oder liegt zumindest noch darin und das ist das einzige, was zählt.
Extrembeispiel:
Die Extrem-Fußballfans, die jedes Wochenende zusammen ins Stadion stürmen, zusammen rumbrüllen, danach saufen (überspitzt gesagt!) und sonst nur einen langweiligen Job und keine Familie haben....die habe ich früher immer klischeehaft belächelt. Heute bin ich fast neidisch auf sie. Warum? Weil sie vermutlich die meiste Zeit glücklicher und zufriedener sind als ich. Sie haben ihre Leidenschaft und das reicht aus und nur das zählt.

Es ist also völlig individuell, welche Art Leben glücklich macht.
Viel Geld z.B. macht Person A sehr glücklich, während Person B viel Geld null Zufriedenheit bringt...oder (auch das gibt es) sogar darunter leiden kann.
Es gibt unzählige weitere Beispiele.

Zitat von Vreni1976:
Vielleicht gibt es für dich die Möglichkeit, eine kleine Nebentätigkeit oder ein Ehrenamt auszuüben? Oder ein interessantes Hobby anzufangen, damit du tagsüber beschäftigt bist

Genau daran arbeite ich

@Windy : An eine bipolare Störung glaube ich in meinem Fall nicht. Die Selbsttests im Netz sprechen auch eindeutig dagegen. Natürlich weiß ich, dass man auf diese Weise keine echte Diagnose bekommen kann. Aber ich weiß ganz sicher, dass es bei mir diese extremen Wechsel aus himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt nicht gibt.

Trotzdem ist mir klar, dass mein Verhalten keinesfalls völlig normal ist. In der Vergangenheit haben sich schon einige alte Freunde von mir zurückgezogen, weil sie mein Genörgel nicht mehr ertragen konnten. In meiner Beziehung gab es phasenweise Probleme deswegen. Mein Partner hat zum Teil richtig aggressiv auf meine Art reagiert.


@SteveRogers : Es steht in keinem Gesetz geschrieben, dass jeder auf diesem Planeten berufstätig sein muss. Leider gibt es nach wie vor Personen, die Menschen wie meinen Partner verurteilen und ihnen mit starken Vorurteilen begegnen.

Finde ich super, dass du etwas für dich und dein Wohlbefinden tust . Finde ich sehr wichtig, und das wird dir ganz bestimmt helfen. Dasselbe nehme ich mir immer wieder für mich vor, und es klappt ja manchmal auch richtig gut. Aber dann gibt es wieder Phasen, in denen es mir nicht gelingen will.

Zitat von Vreni1976:
Trotzdem ist mir klar, dass mein Verhalten keinesfalls völlig normal ist. In der Vergangenheit haben sich schon einige alte Freunde von mir zurückgezogen, weil sie mein Genörgel nicht mehr ertragen konnten. In meiner Beziehung gab es phasenweise Probleme deswegen. Mein Partner hat zum Teil richtig aggressiv auf meine Art reagiert.

Doch das ist bei manchen Menschen ein Persönlichkeitsmerkmal. Kenne ich zum Beispiel von meiner Mutter, die hat ständig ihre Launen, die sie an anderen auslässt. Wir wissen alle, daß sich das mit 84 Jahren nicht mehr ändern wird und suchen dann halt das Weite, wenn man merkt, daß es wieder losgeht. Wenn man jünger ist wie du, kann man sich ja noch versuchen im möglichen Rahmen zu ändern und damit aufhören, wenn man merkt, daß es die anderen nervt. Bei meiner Schwester ebenso wie bei meiner Mutter und beide sind psychisch vollkommen gesund.

Wenn du Gewißheit suchst, dann laß dir einen Termin beim Psychiater geben. Eine fundierte, seriöse Auskunft dazu wird dir hier niemand geben können, aus der anonymen Ferne im Internet, zusätzlich ohne direkte Anwesenheit und daß man dich nicht kennt. Das ist sinnloses stochern im Trüben.

Zitat von Vreni1976:
Leider gibt es nach wie vor Personen, die Menschen wie meinen Partner verurteilen und ihnen mit starken Vorurteilen begegnen.

Wundert mich nicht.
Meist ist das nur Neid und das ohne Ahnung der Hintergründe. Solche Leute, die vorteilhaft daherblödeln, kann man gleich in die Tonne treten.
Was glaubst du darf ich mir teils anhören von ehemaligen Arbeitskollegen oder auch sonstigen Leuten. Ein 45-Jähriger, der als Beamter im Vorruhestand ist mit recht guter Pension aufgrund Psyche erfüllt für einige das Klischee schlechthin.......der hat sich halt am A...*beep* lassen und keinen Bock mehr...Ist ja gut versorgt als Beamter usw.

Neid ist meiner Beobachtung nach generell ein Problem in der Gesellschaft. Ich musste mir auch schon einiges anhören, weil ich 2 Tage in der Woche im Homeoffice arbeiten sowie freitags zwischen 12 und 13 Uhr Feierabend machen kann. Die Leute, die mir diesbezüglich Vorhaltungen gemacht haben, haben dafür in anderer Hinsicht Vorteile am Arbeitsplatz. Aber wie es meistens so ist, sehen sie in erster Linie ihre Nachteile und die Vorzüge, die andere Personen (in dem Fall ich) genießen.

Heute scheint die Sonne . Es geht mir definitiv besser als die letzten Tage, an denen es eiskalt, bedeckt und regnerisch war. Na ja, warm ist es immer noch nicht, aber zumindest sonnig. Das tut mir richtig gut. Leider bin ich ein ziemlich wetterabhängiger Mensch. Aber ich sage immer wieder zu mir selbst, dass wir Menschen nicht über das Wetter bestimmen können und es nehmen müssen, wie es eben kommt.

Zitat von Vreni1976:
Na ja, warm ist es immer noch nicht, aber zumindest sonnig. Das tut mir richtig gut.

Absolut. Geht mir genauso

Zitat von SteveRogers:
Ein 45-Jähriger, der als Beamter im Vorruhestand ist mit recht guter Pension aufgrund Psyche erfüllt für einige das Klischee schlechthin.......der hat sich halt am A...*beep* lassen und keinen Bock mehr...Ist ja gut versorgt als Beamter usw.

Ich glaube das Beamte schon immer klischeehaft besetzt waren. Da wurden auch schon immer Witze gemacht. Aber ich denke diese Debatten bezüglich der Versorgung von Beamten kochen erst so richtig hoch, seit im politischen Raum das Eintrittsalter in die Rente für „normale“ Erwerbstätige immer mehr Präsenz bekam. Die generiert ja auch eher Unzufriedenheit bei vielen Menschen. Und schließlich guckt dann jeder nur auf Andere, denen es vermeintlich besser geht, oder entwickelt Gedanken die Infrage stellen, ob eventuell jemand etwas bekommt, dass er vermeintlich nicht verdient.

Unzufriedenheit orientiert sich ja gerne durch Vergleiche mit Anderen, meistens vermeintlich Bessergestellten. Das könnte man auch ein Leben lang so halten, denn jemanden der besser gestellt ist, wird man immer finden. Eine andere Art der Unzufriedenheit, wäre die mit sich selbst und da ist die Frage, was man selbst daran ändern könnte. Wobei es meiner Meinung nach essenziell ist, dabei realistische Ziele zu verfolgen und dabei auch nur bei sich selbst zu bleiben und eben nicht Andere als Maß der Dinge zu betrachten. Da steht einem vermutlich gerne der Leistungsgedanke im Weg, oder eine gewisse Ungeduld bezüglich der vielleicht benötigten Zeit die eine Änderung benötigt. Fortschritte als solche zu werten, statt sie zu relativieren, weil man ja schon viel weiter sein müsste, sollte oder könnte, hilft da auch eher nicht.

Unzufriedenheit lässt sich im Prinzip genauso hinterfragen, wie Zufriedenheit. Zufriedenheit zu hinterfragen generiert aber oft nur eines, Unzufriedenheit.

Hmm... also wenn ich mich mit anderen vergleiche, kann ich mich wirklich nicht beschweren. Es gibt so einige Fakten, die mein Leben lebenswert, sinnvoll und schön machen:

- Ich bin gesund.
- Ich lebe in einem friedlichen Land und kann meine Lebensstil frei gestalten.
- Ich bin in einer glücklichen Partnerschaft.
- Ich habe einen Freundeskreis.
- Ich habe einen sicheren Job.
- Ich kann mir finanziell sämtliche Wünsche erfüllen (ich brauche deine teuren Statussymbole wie Luxusvilla, Yacht oder Ferrari).

Trotzdem denke ich gerade ernsthaft über eine Psychotherapie nach. Habe auch schon einige Therapeuten angeschrieben, aber bisher nur Absagen bekommen. Vermutlich habe ich bessere Chancen, wenn ich anbiete, die Kosten selbst zu tragen.

Gibt es da irgendwelche Regeln, wie oft man an einer Sitzung teilnehmen muss und wie hoch die Kosten sind?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Vreni1976:
Es gibt so einige Fakten, die mein Leben lebenswert, sinnvoll und schön machen:

- Ich bin gesund.
- Ich lebe in einem friedlichen Land und kann meine Lebensstil frei gestalten.
- Ich bin in einer glücklichen Partnerschaft.
- Ich habe einen Freundeskreis.
- Ich habe einen sicheren Job.
- Ich kann mir finanziell sämtliche Wünsche erfüllen (ich brauche keine teuren Statussymbole wie Luxusvilla, Yacht oder Ferrari).

Weißt du, was der Witz ist.
Deine Auflistung konnte ich exakt vor etlichen Jahren auch so hinschreiben....und trotzdem wurde ich krank bzw. bekam psychische Probleme.
Diese Papierdaten sehen bei einigen Menschen mit psychischen Problemen ähnlich gut aus wie bei uns. Deshalb kann man dann auch oft nicht glauben oder will es nicht wahrhaben, dass man psychische Probleme hat (Kann doch nicht sein - passt doch alles in meinem Leben! usw).
Ich habe mich damals viel gefragt, warum das so ist.
Nicht selten ist man in den obigen Punkten nicht 100%ig ehrlich zu sich selbst glaube ich.
Wir hatten das Thema ja hier schon ein bisschen, aber allein die Formulierung Ich habe einen sicheren Job ist so eine Sache. Das muss nix heißen, so gut es auch klingt und so toll es viele Menschen auch werten würden. Bei mir war es als Beamter ja das Paradebeispiel.
Allein ein sicherer Job bringt einem manchmal weniger als man denkt, wenn der Rest des Jobs aber nicht passt. Ich kenne es ja von vielen meiner Kollegen. Beamte z.B. hassen nicht selten ihren Job und sind unzufrieden. Sie ändern aber nichts an ihrer Situation mit genau der Begründung, dass man ja blöd wäre, wenn man diesen sicheren Job wegschmeißen würde. Und hier haben wir z.B. ein Dilemma und Problem. Man argumentiert sich nicht selten seine Dinge so zusammen, dass man es als positiv darstellt, obwohl es ganz ehrlich nicht immer so positiv ist im Gesamten betrachtet. Mit Beziehungen und anderen Dingen ist es ähnlich. Ich kann froh sein, nicht allein zu sein, sondern Familie zu haben ist auch so ein typischer Spruch. Mag natürlich auch nicht falsch sein der Satz, aber wenn die Familie oder Beziehung z.B. in bestimmten Bereichen so sehr belastet oder auch negative Aspekte hat, dann hilft das halt alles nix.
Dass genug oder gar viel Geld nicht glücklich macht - den Satz kennt jeder. Es ist aber wirklich viel Wahres dran. In unserer Selbsthilfegruppe sitzen einige, die finanziell fast im Geld schwimmen, aber trotzdem null damit anfangen können - es hilft ihnen einfach nix.

Ich bin mir mittlerweile aufgrund meiner und auch der Schilderungen vieler anderer Menschen sicher, dass man sich nicht selten seine ganze Lebenssituation schöner redet, als sie wirklich ist....entweder durch die üblichen Papierdaten oder nicht erkennen will, wo Probleme liegen...das ist dann auch oft bei Leuten der Fall, die ewig lange nicht akzeptieren und einsehen wollen, dass sie psychische Probleme haben und Therapie benötigen (Kann nicht sein - das ist was anderes! usw).

Das eigentlich Einzige, wirklich das absolut Einzige im Leben, was zählt für jeden von uns ist, ob wir ein glückliches oder zumindest zufriedenes Leben führen und hier muss man oft lernen, brutal ehrlich zu sich selbst zu sein. Man muss manchmal Sachen ausgraben oder Kisten öffnen, die man gerne nicht sehen will oder nicht glauben will.
Natürlich impliziert Zufriedenheit gewisse Grundbausteine (wenn ich z.B. körperlich nicht gesund bin, werde ich eher Probleme haben, ein zufriedenes Leben zu führen oder wenn ich keinerlei Freunde habe usw).
Positive Papierdaten, die man einfach abhaken kann (wie oben eben aufgelistet) garantieren aber leider nicht, dass man ein zufriedenes Leben haben wird und das ist eine Sache, die manche Menschen nur schwer glaube oder ertragen können.
Wie gesagt - ich kenne etliche, mittlerweile ehrlich Leute (die waren vorher eben nicht ehrlich zu sich selbst), welche ebenso wie du und ich diese obige Liste fast exakt so niederschreiben konnten und trotzdem ein absolut unglückliches Leben geführt haben und immer noch führen (oder eben zusätzlich oder sogar eine psychische Erkrankung entwickelt haben).


Zitat von Vreni1976:
Trotzdem denke ich gerade ernsthaft über eine Psychotherapie nach.

Finde ich gut. Du hast doch nichts zu verlieren und selbst, wenn es nur die paar probatorischen Sitzungen sind, die dir etwas die Augen öffnen, hat das dann geholfen. Nicht jeder, der in Therapie geht, ist gleich ein extrem schwerer Fall, der Medikamente nehmen oder in eine Klinik muss. Wie bei vielen Dingen gibt es unendliche Abstufungen.
Lieber zu früh mal ne Therapie anfangen, als zu spät wie viele von uns hier.


Zitat von Vreni1976:
Habe auch schon einige Therapeuten angeschrieben, aber bisher nur Absagen bekommen. Vermutlich habe ich bessere Chancen, wenn ich anbiete, die Kosten selbst zu tragen.

Das ist ein altbekanntes Problem.
Einfach weiter versuchen und auf die Listen setzen lassen. Bei dir ist es ja kein Akut-Fall oder massiv schwer mit Depressionen usw.
Manche Heilpraktiker für Psychotherapie könnten vielleicht auch schon helfen (ich habe mit denen auch gute Erfahrungen gemacht - gibt dort halt auch gute und schlechte wie bei den normalen Psychologen und Psychiatern, welche die KV zahlt).

Moin, ja, mir geht's auch schon seit meiner Jugend so. Ich war immer unzufrieden, bin herumgehopst von Job zu Job, von Partner zu Partner, ich war immer auf der Suche.
Schlecht gelaunt war ich oft, habe herum gegrummelt, Gesicht gezogen, war launig usw. Freunde haben es da schwer mit einem mitzuhalten, deshalb verstehe ich dich sehr gut, @Vreni1976. Mir hat eine Therapie viel gebracht, ich war in der Zeit ganz unten. Ich konnte dort viel aufarbeiten, trotzdem ist da immer noch innen drin dieses Loch, dieses Defizit, dass ich nie genug Liebe bekommen habe und das frisst immer noch an mir. Meditationen mache ich auch. Ein Dankbarkeitsbuch finde ich super.
Das Negative kommt bei mir dann auch oft hoch, ich bin zwar der Meinung, ich habe alles aufgeräumt zurzeit, aber es ist nie von Dauer.
Um mich glücklich zu fühlen, mich zu spüren, brauche ich was Neues, was mir Erfüllung gibt.
Auch Menschen, die einem ein gutes Gefühl geben, einen vielleicht mal in den Arm nehmen. Achtung Trigger: Früher war ich unzufrieden, nun hatte ich 2 Mal Krebs und jetzt die Genugtuung mal so richtig launisch und griesgrämig zu sein. Grund hätte ich dazu, aber jetzt bin ich es auf einmal nicht mehr.
Ich bin glücklich am Leben zu sein, trotz meiner Krankheiten... und ich dachte, ich wäre allein auf der Welt und nur mir geht's so dreckig.
Hier im Forum zu lesen und mitzuschreiben, empfinde ich als Bereicherung und hat mir die Augen geöffnet.
Fühl dich von mir umarmt

@Vreni1976 : Könnten deine Zustände eine prämenstruelle dysphorische Störung sein ?

A


x 4


Pfeil rechts



App im Playstore