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Hallo liebe Forenmitglieder,

habe mich hier neu angemeldet, weil es mir sehr schlecht geht.

Ich (30) bin sehr unzufrieden mit meinem Leben. War schon in der Kindheit/Jugend immer sehr einsam, hatte dann eine langjährige Beziehung, und seit der Trennung bin ich noch viel einsamer und trauriger als früher. Habe keine Freunde (je nach Definition höchstens ein paar Bekannte) und aktuell auch keine Arbeit. Habe schon mehrere Jahre gearbeitet und auch ein abgeschlossenes Studium. Aber habe einfach keine Lust mehr zu arbeiten. Empfinde dies nur als anstrengend. Und wozu soll ich sowas ertragen? (Finanziell komm ich zur Zeit zum Glück auch so zurecht, hab ein paar Rücklagen) Ich komme jeden Morgen kaum aus dem Bett und alles strengt mich an.

Hatte schon mehrere Therapien, ohne nennenswerten Erfolg. Ein Problem waren meine fehlende Motivation und fehlende Ziele. Ich hab eben gar nicht mehr das Ziel, Freunde zu finden oder sowas. Hab eigentlich die Hoffnung auf ein schönes Leben aufgegeben. Würde am liebsten gar nicht mehr weiterleben. Frage mich oft, wozu ich das Leben ertragen soll. (Nicht falsch verstehen, werde mir schon nichts antun.)

Weiß gerade gar nicht richtig, wie ich das formulieren soll. Mir ist irgendwie alles egal, aber ich weiß auch, dass es so einfach nicht weiter gehen kann. Ich denke auch, dass ich mich selber gar nicht richtig kenne, kaum weiß wer ich bin oder was ich will.

Vielleicht kann ja irgendjemand was dazu sagen, ist vielleicht in einer ähnlichen Situation?

Danke und beste Grüße
Natalie

03.04.2019 20:47 • 13.04.2019 #1


32 Antworten ↓


Hallo Natalie,

interessanterweise kann ich mich zumindest zu einem großen Teil mit deinem Text identifizieren.

Ich bin ebenfalls 30, und merke vor allem im letzten Jahr immer stärker, wie unzufrieden ich bin. Fehlende Motivation und fehlende Ziele waren schon immer mein Problem. Naja zumindest seit ich das Abi geschafft habe. Und danach noch die Ausbildung. Wobei die war eigentlich auch nur eingeschoben um ein kleines Zwischenziel zu haben und nicht völlig planlos zu sein.

Naja und jetzt arbeite ich seit einigen Jahren, der Beruf ist zwar ganz okay aber nicht gerade stressfrei. Wenn ich die Wahl hätte würde ich den auch lieber aufgeben oder was anderes machen...aber da sind wir wieder beim Punkt: Motivation. Kann man das essen? -.- Ich habe keine Motivation/Energie oder wie immer man es auch nennen mag, um an meiner derzeitigen Situation was zu verändern. Hier und da wage ich mal kleine Schritte, aber so richtig traue ich mich auch irgendwie nicht mal was großes zu ändern. Zum Beispiel neuer Job, neue Wohnung, usw.

Freunde hatte ich zwar seit meiner Kindheit, aber nie viele und aus heutiger Sicht betrachtet auch nie wirkliche Freunde. Zu meinem aktuellen Freundeskreis habe ich in den letzten Monaten kaum noch Kontakt, da ich gemerkt habe dass er mir einfach nicht gut tut, so doof das auch klingen mag. Tja und damit neue Freunde zu finden tu ich mich auch schwer, da ich nicht der Typ Mensch bin der viel raus geht und ausprobiert.


Naja auf jeden Fall erkenne ich bei uns so einige Parallelen. Mir ist immerhin klar was uns beiden fehlt: Zumindest ein klares Ziel vor Augen auf das man hinarbeiten kann. Dann kommt die Motivation von alleine. Das Problem ist bei mir gibt es gefühlt so viele Baustellen dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll...

A


Unzufrieden - wozu leben?

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Ich kann mich da auch sehr gut einreihen. Ich bin 32Jahre und auch ich spüre jeden Tag dieses Gefühl ziellos umher zu irren.
Ich bin auch derzeit ohne Job, aber noch krank geschrieben, also noch im Arbeitsverhältnis, was ich nun bald kündige.

Ja, jeder Tag fühlt sich gleich an und doch irgendwie sinnlos.

Fehlt ein Ziel, fehlt die Motivation!

Aufgrund vielen doofen Erfahrungen, hab ich nun die Motivation verloren weiter zu machen. Die Sorge ist riesig wieder zu fallen!

Meine Leichtigkeit ist weg, wenn sie denn je da war?

Also ich verstehe dich @Natalie sehr gut!

Wie findet man denn nun sein Ziel wieder?

Zitat von Natalie89:
Hab eigentlich die Hoffnung auf ein schönes Leben aufgegeben


Warum? Du bist erst 30.

Was ist für dich ein schönes Leben?
In Deutschland und der Welt gibt es so viele verschiedene Türen die dir offen stehen. Du kannst so vieles machen, da sollte es doch etwas geben was dich erfüllt.

Ein schönes Leben heißt für mich, einen Partner und Kinder zu haben. Und auch, gerne zu leben. Das muss nicht heißen dass alles perfekt ist, aber dass ich zumindest auch mal freude empfinde. Schon in der Schulzeit war ich immer unglücklich. Und bis auf eine Beziehung, der ich sehr hinterhertrauere, war ich immer allein (weder Beziehung noch Freunde). Tja, und da das jetzt schon 30 Jahre so läuft, hab ich keine Hoffnung mehr, dass es irgendwann besser wird

Was tust du denn dafür neue Leute kennenzulernen?
Welche Hobbies hast du?

Zitat von Natalie89:
Ein schönes Leben heißt für mich, einen Partner und Kinder zu haben. Und auch, gerne zu leben. Das muss nicht heißen dass alles perfekt ist, aber dass ich zumindest auch mal freude empfinde. Schon in der Schulzeit war ich immer unglücklich. Und bis auf eine Beziehung, der ich sehr hinterhertrauere, war ich immer allein (weder Beziehung noch Freunde). Tja, und da das jetzt schon 30 Jahre so läuft, hab ich keine Hoffnung mehr, dass es irgendwann besser wird

Kann ich gut nachvollziehen, denn bei mir ist es ähnlich, nur dass es schon über 40 Jahre so läuft... Kinder wären auch mein Traum gewesen, Partner sowieso. Ja, oft bleibt einem genau das verwehrt, was man sich am sehnlichsten wünscht. Das Leben ist nicht fair.
Lustigerweise kommt der Spruch man kann auch ohne Familie glücklich sein genau von denen, die es gut getroffen haben und das Problem gar nicht kennen, da redet es sich natürlich leicht.

Ich versuche gar nicht mehr, neue Leute kennenzulernen, da dies gar nicht mehr mein Wunsch/Ziel ist. Ich glaube nicht mehr, dass ich es schaffe, Freunde zu finden (Bekannte vielleicht, aber Freundschaft ist ja was anderes)
Ich hab keine Hobbies.

Wobei es nicht ganz richtig ist, dass ich gar keine Wünsche habe. Eigentlich habe ich den Wunsch, mein altes Leben inkl. der Beziehung zurück zu haben (ist allerdings völlig unrealistisch). Aber ich bin irgendwie in der Vergangenheit steckengeblieben und kann mir gar keine andere Zukunft vorstellen

Dies war eben das Problem in den Therapien: Die Therapeuten wollen mir helfen, Freunde zu finden, Hobbies, ...
aber darum geht es mir nicht! Es geht darum, dass ich nicht mal den Wunsch nach diesen Dingen habe, mit dem aktuellen Leben aber auch komplett unzufrieden bin und mich oft frage, warum ich dann überhaupt noch weiterlebe

Hoffe, ihr versteht ungefähr was ich meine...

Zitat von juwi:
Kann ich gut nachvollziehen, denn bei mir ist es ähnlich, nur dass es schon über 40 Jahre so läuft... Kinder wären auch mein Traum gewesen, Partner sowieso. Ja, oft bleibt einem genau das verwehrt, was man sich am sehnlichsten wünscht. Das Leben ist nicht fair.
Lustigerweise kommt der Spruch man kann auch ohne Familie glücklich sein genau von denen, die es gut getroffen haben und das Problem gar nicht kennen, da redet es sich natürlich leicht.


Danke!
Aber wie schaffst du es, dich zu motivieren, trotzdem jeden Tag aufzustehen und weiterzumachen?

hallo!

ich kann mich mit dem geschriebenen auch gut identifizieren. Es gab immer mal Bekannte und so, habe auch einen besten Freund und eine Freundin und trotzdem bin ich insgesamt sehr unzufrieden und kenne diese fehlenden Motivation und keine Ziele im Leben haben. Das schlimmste ist in diesem Stillstand zu verharren, in dem ich jetzt schon fast 1 Jahr stecke, krankgeschrieben und das was vorher schon am Bröckeln war (Überforderung, fehlende Lebenslust und ständige Selbstzweifel) hat sich auf ein neues Level katapultiert. Klar kommen gewisse schlimme Ereignisse im Leben hinzu und ich schaffe es mir das auch etwas einzugestehen, aber so richtig stehe ich nicht zu mir und weiß wirklich auch nicht so recht wie es weitergehen soll und habe Angst, dass es so bleibt wie es ist. Die Hoffnung, dass es nach so vielen Jahren (ich werde 32) besser wird... ich könnte gerade heulen, weil ich doch vor einiger Zeit noch 25 oder 27 gewesen bin, die Zeit vergeht schneller im Alter und die Zeit spielt einem anders als der Volksmund sagt Zeit heilt alle Wunden nicht in die Karten, eher im Gegenteil. Irgendwann ist man einfach auch zu sehr daran gewöhnt und nicht mehr so dynamisch und flexibel. Ich habe auch keinen großen Rat außer dir zu sagen, dass es mehr Menschen gibt als man denkt, die leider so negativ und unglücklich sind. Im Endeffekt hilft das aber nicht weiter. Man müsste handeln, versuchen und probieren und dazu noch dabei erfolgreich sein, um da raus zu kommen. Ich glaube, dass das möglich ist nur ist es schwer vorstellbar, wenn man in diesem ewigen Loch hängt und es gefühlt immer schon so gewesen ist

Zitat von Natalie89:
Ich versuche gar nicht mehr, neue Leute kennenzulernen, da dies gar nicht mehr mein Wunsch/Ziel ist. Ich glaube nicht mehr, dass ich es schaffe, Freunde zu finden (Bekannte vielleicht, aber Freundschaft ist ja was anderes)
Ich hab keine Hobbies.

Wobei es nicht ganz richtig ist, dass ich gar keine Wünsche habe. Eigentlich habe ich den Wunsch, mein altes Leben inkl. der Beziehung zurück zu haben (ist allerdings völlig unrealistisch). Aber ich bin irgendwie in der Vergangenheit steckengeblieben und kann mir gar keine andere Zukunft vorstellen

Dies war eben das Problem in den Therapien: Die Therapeuten wollen mir helfen, Freunde zu finden, Hobbies, ...
aber darum geht es mir nicht! Es geht darum, dass ich nicht mal den Wunsch nach diesen Dingen habe, mit dem aktuellen Leben aber auch komplett unzufrieden bin und mich oft frage, warum ich dann überhaupt noch weiterlebe

Hoffe, ihr versteht ungefähr was ich meine...


Hast du schon mal darüber nachgedacht in eine psychosomatische Klinik zu gehen?
Ich würde das als einen guten sinnvollen Schritt ansehen!

Ich denke, was dir fehlt ist das Thema Selbstbewusstsein!

Warum ist deine letzte Partnerschaft auseinander gegangen, wenn ich fragen darf?

@schmetterling23:
Danke für die Antwort.
War mehrfach in ambulanter Therapie und einmal in einer psychiatrischen Tagesklinik.
Welche Vorteile würdest du in einer psychosomatischen Klinik sehen?

Über die Beziehung möchte ich hier nicht viel schreiben. Nur soviel: Ich habe einen großen Fehler gemacht, weswegen ich riesige Schuldgefühle habe

@Natalie89 , ich weiß jetzt ehrlich gesagt gar nicht was du genau möchtest. Die Frage ist ja, wieso bist du jetzt eigentlich unzufrieden?
Motivation hat auch was mit Wünschen zu tun. Du jammerst deiner Beziehung hinterher, also versuche doch eine neue Beziehung zu finden, es wäre ja möglich, dass es wie damals wird. Alleine das reicht doch als Motivation schon aus.

Zitat von IsNichtWahr:
@Natalie89 , ich weiß jetzt ehrlich gesagt gar nicht was du genau möchtest. Die Frage ist ja, wieso bist du jetzt eigentlich unzufrieden?
Motivation hat auch was mit Wünschen zu tun. Du jammerst deiner Beziehung hinterher, also versuche doch eine neue Beziehung zu finden, es wäre ja möglich, dass es wie damals wird. Alleine das reicht doch als Motivation schon aus.


Ich bin unzufrieden, weil ich fast den ganzen Tag allein in meiner Wohnung vorm TV sitze.
Ich möchte aber keine neue Beziehung, sondern die alte zurück
Ich weiß das klingt total dumm. Aber so ist es nun mal. Und ich sehe keinen Weg daraus.

Ich habe jetzt auch keine konkrete Frage bzw. erwarte ich keine konkreten Lösungsvorschläge. Wollte mich einfach nur anderen mitteilen und vielleicht ein paar Meinungen oder Erfahrungen hören

Aber hast du denn genau dieses Thema auch mit dem Therapeuten besprochen?

Zitat von IsNichtWahr:
Aber hast du denn genau dieses Thema auch mit dem Therapeuten besprochen?


was genau?

Das du deiner alten Beziehung hinterher trauerst, du keine Leute kennen lern willst und du auch keinen Sinn für dein zukünftiges Leben siehst.?

Wie lange ist die Beziehung eigentlich her?
Sponsor-Mitgliedschaft

klar hab ich in der therapie darüber gesprochen. hatte aber den eindruck, überhaupt nicht verstanden zu werden.

Die Beziehung ist jetzt drei Jahre her...

nimmst du denn irgendwelche Medikamente zur Zeit?

nehme seit einem halben jahr venlafaxin. habe den eindruck dass es null wirkt. hab dies natürlich auch mit dem psychiater besprochen, aber der meint ich solle es trotzdem weiter nehmen

A


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