Bine, ungeachtet allem hin und her. Tatsache bleibt, du wusstest, dass er Probleme hat. Hast viele Jahre mitgemacht. Das bleibt dein Anteil. Was aber als nächstes kommt, ist der Punkt, dass jetzt für dich genug ist.
Schau, egal bei was, wenn ein Punkt erreicht wird, der einem nicht mehr passt, oder schlimmer, wenn genug, genug ist, dann heisst es für alles, es muss was verändert werden. Diese Veränderung trifft man alleine. Warum? Weil andere evtl. andere Meinungen haben und keiner kann in den anderen reinschauen.
Ich habe mit meiner Ursprungsfamilie gebrochen, klipp und klar mit Ansage die Kündigung eingereicht. Ich habe das ganz alleine mit mir selbst ausgemacht. Natürlich mit meinem Mann und meinen Therapeuten gesprochen, aber nur um nach reiflicher Überlegung meine Gedanken mitzuteilen. Kein Mensch konnte mich davon abhalten, ausser, wenn die Exfamilie sich entschuldigt und ein anderes Verhalten mir gegenüber an den Tag gelegt hätten. Hab ich denen damals genauso gesagt. Es kam, ausser weiteren Käse, keine einzige Veränderung.
Da. 4-5 mal wurde ich noch angerufen, nur um mir weitere Beschuldigungen an den Kopf zu werfen. Jedesmal hab ich deutlichst ausgesprochen, dass genau diese Art und Weise meine Kindheit und Jugend bestimmt hat und ich nicht mehr willens bin, das zu erdulden.
Damit will ich dir sagen, es ging mir überhaupt nicht darum, dass ich sie verletzen wollte, sondern es ging darum, dass ich buchstäblich da raus wollte. Raus aus der kindlichen Sehnsucht nach Liebe, die ich nie bekommen habe. Und wenn der Punkt erreicht wird, dass man erkennt, es nützt kein Hoffen, keine Sehnsucht, dann beendet man das. Und die Entscheidung war ok für mich.
Auch, als mein Vater starb und ich keine Nachricht darüber erhalten habe, auch nicht in der Traueranzeige erwähnt wurde, weil der Schnitt auch von denen vollzogen wurde, war das auch deren völliges Recht, und war auch ok für mich.
Ich will dir damit sagen, wenn Entscheidungen getroffen werden, dann für einen selbst. Damit sollte man natürlich auch mit den Konsequenzen leben können. Nicht damit rechnen, dass sich plötzlich andere verändern, nur, weil man irgendwelche Drohungen ausspricht.
Sollte es trotzdem zum Umdenken kommen, zu einem veränderten Verhalten, dann wäre das natürlich schön. Aber pokern kann nach hinten losgehen.
Und noch etwas. Wenn sich eine Veränderung für einen gut anfühlt, machen dir Vorhaltungen oder sowas tut man nicht überhaupt nichts aus.
Deren Meinung bitteschön, aber ich bin es, die leider zu Schritten gezwungen war, um mich selbst zu retten. Übrigens war mein Bruch nicht eine Laune, sondern das Resultat jahrzehntelangen Leidens. Immer von der Hoffnung geprägt, dass sich was ändern würde.