Zitat von Bine+3:Über die stationäre Therapie, er hat eine total falsche Vorstellung wie so was abläuft.
Als erstes hat er Angst vor den Untersuchungen bei der Aufnahme, das da was rauskommt, wie immer das ist ja nix neues.
Als zweites, meint er wenn er dann wieder von vorne anfangen muß seine Geschichte zu erzählen würde ihn das nur erneut wieder belasten.
Ich habe ihm dann Kontra gegeb8, das es ihn aber komischerweise nicht belasten würde Hinz und Kunz seine Geschichte zu erzählen.
Als drittes möchte er nicht an Gruppengesprächen
teilnehmen, weil er die Geschichten der anderen nur zusätzlich belasten würde und er diese auf sich überträgt, da sind ja sicher auch krebskranke dabei.
Er möchte auch nicht an kreativen Therapien mit machen, oder mit anderen im Gras hüpfen.
Und wer er dann nachts Panik bekommt wird man sicher mit Medikamenten ruhig gestellt.
Sehr falsche Vorstellungen.
Zu den einzelnen Punkten:
Es gibt am Anfang nur einen kurzen Check der wichtigsten Vitalzeichen (Herz-/Kreislauf, Verdauung, Körpergröße/Gewicht, Reflexe, etc hat bei mir 15 min gedauert).
Zum Neuerzählen: ja, das muss er. Wobei ich mir sicher bin, dass er ohnehin bis jetzt nicht allzu viel erzählt hat (abseits seiner eingebildeten Symptome!). Er ist ja nach wie vor total in der Verdrängungsphase (aktive und passive). Wenn die Wunde heilen soll, dann müssen die alten, schlechten Verbände runter, die Wunde gründlich gereinigt und desinifiziert werden ... ja, das tut weh, aber das ist der einzige Weg zur Heilung. Themen werden sein: Kindheit/Jugend, dysfunktionale Bewältigungsversuche, gesunder Erwachsener, Spannungszustände und Emotionen, etc
Zu den Gruppengesprächen: ja, nicht immer angenehm. Aber auch hier geht es ums Hinschauen und dass man dadurch unedlich viel Lernen kann. Nein, da sind garantiert keine Krebskranke dabei, sonder nur psyisch Kranke und um die einebildeten Krankheiten wird es nicht gehen. Die werden am Beginn des Aufenthalts nur mal kurz notiert und dann vermutlich kaum noch thematisiert. Sie sind ja nur Symptome, in der Therapie wird es aber um die Wurzel der psychischen Erkrankung und deren Bewältigung gehen.
Zu den kreativen Therapien: hier geht es NIE um die künstlerische Qualität oder Ausdrucksfähigkeit, hier geht es dabei im Hier und Jetzt zu sein, das Material zu fühlen, spüren, formen, sich im Tun zu erleben, einen Plan umzusetzen
Zum Grashüpfen: das wird wirklich nirgends gemacht.
Zum Ruhigstellen mit Medikamenten: nein, das wird nicht gemacht. Ich war gerade auf Reha und wir hatten drei Personen in der Gruppe, die überhaupt keine Medikamente genommen haben - einfach, weil sie das nicht wollten. Und das wurde akezptiert.