Der Arme hat gelernt, dass 1. Krankheit was schreckliches ist und 2. Man sehr viel Beachtung kommt. Nun, er lebt nach wie vor im Kindsmodus.
Hab dir doch von meiner Azubine erzählt. Im Prinzip das Gleiche. Überbehütet, leichte Borderlinestörung, Panik, depri. Ist 19 Jahre alt. Liebt ihre Eltern abgöttisch. Zuviel kann auch schaden.
Schade, dass er diese juvenile Seite an sich nicht ablegen möchte. Und du scheinst auch einen gewissen Hang zum Behüten in dir tragen. Ich glaube, damit sollten wir uns mal beschäftigen. Allerdings könnte man was lostreten, das von dir nicht gewollt wäre. Drum bin ich sehr vorsichtig, was dich betrifft. Ich kann auch weiterhin einfach nur mit dir rumquatschen. Mich stört das nicht.
Lese gerade deinen Beitrag an mich, liebe mamamia. Mit sau viel Arbeit. Im Prinzip geht es ums Erkennen, warum man so wurde. Ich hab's doch immer damit, Ursachen erkennen, Wirkung verstehen. Und dann geht's ans Umdenken. Andere Denkweisen entwickeln.
Beispiel: ich erkenne, dass meine wirkliche Angst sagen wir, Versagen ist. Was bedeutet das überhaupt. Und warum hab ich die? Ehrlichkeit bei diesen Fragen an sich selbst sind sehr schwer. Denn, es geht ans Eingemachte. Und das tut richtig weh. Zu erkennen, dass man Defizite hat, die sich durch Ängste Ausdruck verleihen. Und nun wird's schwierig. Oder ist es einfach? Man verzeiht sich, akzeptiert sie und weiss dann einfach, ich bin, wie ich bin und das ist ok. Und wenn's mich ängstigt, weiss ich, warum es das tut. Also überlege ich mir Mechanismen, für mich akzeptabel, wie ich zukünftig damit umgehen werde. Ich kann weiterhin an mir zweifeln, oder ich werde authentisch. Auch wenn ich dann gewisse Abstriche an mir vornehmen muss.
Zugeben, dass ich mit Defiziten zu leben habe. Oder ständig, wie ich es tue, meine wirklichen Beweggründe zu hinterfragen. Ich neige extremst dazu, mich in gewissen Situationen klein zu fühlen, weil ich so abgerichtet wurde und keine sachliche Auseindersetzung gelernt habe. Kann ich zwischenzeitlich. Allerdings ist das erste Empfinden immer noch, schei., wie reagiere ich. Daher bin ich nicht schlagfertig. Ich mach es mit Ehrlichkeit wett. Ich hinterfrage und höre mir alles an. Schau, was mein Anteil daran ist und reagiere dann. Und, ob das jetzt der Weisheit letzter Schluss ist, keine Ahnung, ich umgebe mich nur noch mit Menschen, die soweit auf meinem Level liegen.
05.04.2018 22:32 •
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