Bine, ich hab es, glaube ich, schon mal geschrieben, weil ich das alles auch lernen musste.
Um mit widrigen Situationen umgehen zu können, braucht es eine andere Sichtweise, die man trainieren kann.
In deinem Fall kommt eine Trennung von ihm für dich nicht in Frage. Das ist eine Entscheidung, die du aus freien Stücken getroffen hast und die Grundlage für dein Umdenken sein sollte.
Aus dieser Entscheidung heraus gibt es die Konsequenz, dass du mit einem nervigen Hypochonder lebst. Da dies für dich aus freien Stücken erfolgt, bedeutet es, die Konsequenzen deines Handeln zu tragen.
Bedeutet,immer wenn es dich nervt, dir vor Augen zu halten, dass es an dir liegt, damit klarzukommen. Er wird sich nicht ändern, da er damit durchkommt. Es gibt nämlich keine Grund zur Änderung, denn du trägst das mit.
Reine Fakten. Wir können uns natürlich weiterhin deine Klagen anhören, dir auch Recht geben, aber das bringt niemanden weiter.
Viel wichtiger ist, dir den Umgang mit widrigen Lebensumständen zu verdeutlichen, die nur von uns selbst geändert werden können. Und dazu gehört, sich den eigenen, wirklichen Gründe für unser Verhalten klarzuwerden.
Ich hänge gerade ähnlich drin. Mein Sohn, ewiger Student hatte einen Arbeitsplatz, jetzt wurde ihm in der Probezeit gekündigt. Mein Mann und ich sind sehr erfolgsorientiert und jetzt das. Das fühlt sich für mich wie totales Versagen an, weil wir eben eine ganz andere Lebenseinstellung haben.
Um mich selbst nicht abstürzen zu lassen, bedeutet es für mich, mir immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass er sein Leben selbst Leben muss. Er ist ein ganz anderer Charakter. Ihm sind andere Dinge wichtiger, sprich sein Leidensdruck ist geringer, als jetzt meiner. Das hab ich zu respektieren. Und glaub mir, das bedeutet eine extreme Anstrengung für mich, diese Trennung innerlich zu machen.
Weil, ich möchte, dass er glücklich ist. Nur ist sein Glücklichsein nicht mein Glücklichsein. Das ist unheimlich frustrierend, weil mein Weltbild generell total anders ist. Ist aber mein Weltbild. Ich würde durchdrehen, wenn ich nicht schon so viel gelernt hätte.
Ähnlich geht es dir auch. Man bekommt den anderen Menschen quasi nicht in Griff und ist abhängig durch die Liebe.
Das muss man sich alles klarwerden. Manche Dinge könnte man durch Abwenden ändern. Geht das nicht, heisst es, die eigene Befindlichkeit zu verändern. Eine grosse Anstrengung, aber manchmal der einzige Ausweg, um nicht daran zu verzweifeln.
25.02.2018 10:50 •
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