Unverbesserlicher Ehemann

Zitat von Icefalki:

Weisst du, ich bin die Schiene letztens auch gefahren. Wegen meines Pferdes. Letzter Ausweg, Euthanasie. Ich bin ja ein Mensch, der Ausweglosigkeit nicht erträgt. Also, habe ich diesen Gedanken zugelassen. Macht man nicht, denn man ist ja böse. Ich brauch aber solche Gedanken, um nicht zu verzweifeln.

Ihn dann zu verschenken, jemanden zu geben, der alles leisten kann, damit es ihm gut geht, das war dann die beste, ehrlichste und anständigste Lösung. Und die wurde wahr, weil ich ihn verschenkt habe. Kein finanzieller Vorteil für mich, sondern Ehrlichkeit anderen Menschen gegenüber und Ehrlichkeit für das Pferd. Trotzdem war mein Hintertürchen, dieser böse Gedanke.

Und Gedanken sind frei. Drum schreib ich dir das, weil manchmal böse Gedanken einen Ausweg darstellen. Und damit werden schlechte Situationen händelbarer.

Wenn man dann von der bösen Schiene wieder runter kommt und sich nicht daran fest beißt wie mein Mann ist das ja auch erlaubt.
Habe mir auch überlegt als ich von dem Beschluss hörte, das ich wieder meine geliebte Kollegin zurückerhalten soll, was ich tun könnte.
Bei unserem Abteilungsleiter wurde eine Stelle frei als seine Säkretärin, habe mit einer Kollegin drüber gesprochen und sie hat meine Ahnung bestätigt, daß er ein ordentlicher Chaot ist. Was wir ja so in abgeschwächter Form miterleben, aber das Tag für Tag?
Viele Versprechen die nicht gehalten werden usw.,nein Danke!
Außerdem, warum soll ich vor ihr flüchten und kuschen? Hab ich doch nicht nötig...

Aber ich wollte dich ja schon lange fragen, wie's mit deinem Pferd ausgegangen ist.
Schön, wenn er jetzt ein tolles neues Zuhause hat, geht's ihm denn schon besser?
Bzw konnte er schon umziehen?

Hallo Bine, ich habe mir von gestern Abend bis heute deinen Thread komplett durchgelesen. Erst mal meinen Respekt und Hochachtung vor deiner Geduld und Durchhaltevermögen. Da muss wirklich eine sehr große Liebe mit im Spiel sein.
Ich konnte gestern kaum aufhören zu lesen, aber um 0:30 Uhr bin ich dann doch mal ins Bett und heute musste ich aber weiter lesen.
Denn eure Beiträge, von allen die hier bei dir geschrieben haben, fand ich so ehrlich aber auch einfühlsam, und auch manchmal harte Worte, die ich aber auch angebracht sah, genau wie du es selbst gesehen hast.
Es war nur eine/r dabei der da sich wie ein Trampel benommen hatte, aber den habt ihr ja schnell in die Schranken gewiesen habt, ist ja auch mittlerweile gesperrt.
Wird nicht der einzige blöde Spruch in diesem Forum von ihm gewesen sein.
So eine Freundin wie @Icefalki könnte ich auch gebrauchen, die mir mal kräftig in den Allerwertesten tritt, damit ich mich wieder mehr bewege und aus meiner Trägheit wieder heraus komme, ich habe extremes Übergewicht,ich hasse mich dafür.
In meinem Fall war ich jahrelang die Betroffene und mein Mann der Leidtragende. Es waren schwere Depressionen, Panikanfälle am Tag und in der Nacht, Angststörungen, zum Schluss Kontrollverlusst und suzidgefährdet. Ich war schon länger in ambulanter Behandlung einem Psychologen, was aber nicht wirklich was gebracht hatte. Mein Mann sagte dann: jetzt gibt es nur noch die Klinik, denn ich kann nicht mehr.
Es hat sich alles über ca. 10 Jahre hingezogen, stationärer akuter Klinikaufenthalt, drei mal in Tageskliniken für mehrere Monate, dann noch mal akute Selbsteinweisung in eine Akutklinik. Danach in eine Tagestätte für psychischkranke Menschen. Von da ging es in ganz kleinen winzigen Schritten wieder bergauf.
Seit 2010 ging es mir wieder sehr gut und ich wurde immer stabiler. Ja nun häng ich wieder in dem Teufelskreis, Panikanfälle in der Nacht, Angststörung so schlimm dass ich dachte jetzt geht es mit mir zu Ende. Ärztlich ist alles abgeklärt, volles Programm mit Bluttest, EKG Ultraschall vom Herz und Leber, außer Fettleber und hoher Colesteriespiegel ist alles ok.
Ich weis dass ich meinem Mann sehr viel zugemutet habe und bin unendlich dankbar das er immer noch hinter mir steht, auch jetzt steht er weiter hinter mir.
Ich habe erst, nach dem es mir wieder besser ging, begriffen was mein Mann alles mit mir durchgemacht hat und trotzdem durchgehalten hat.

Bine, auch wenn es eine andere Krankheit bei deinem Mann ist, Ich kann jetzt nicht beurteilen was mehr belastet, aber alle Angehörige die das durchhalten sind Helden.
@Icefalki, auch du bist in der glücklichen Lage so einen Mann an deiner Seite zu haben.
Aber ich verurteile keinen Angehörige die es nicht schaffen, denn nicht jeder hat diese starken Nerven um durchzuhalten ohne dabei selbst zu Grunde zu gehen, auch wenn die Liebe noch so groß ist.

Hallo Rückfällig, ich bin grad ein bißchen sprachlos und gerührt, das sich jemand die Mühe macht und die kompletten mittlerweile 41 Seiten durchgelesen hat.
Es stimmt, ich habe von Icefalki schon einiges gelernt und ich bin ihr sehr dankbar dafür.
Es tut einfach immer wieder gut mit ihr zu schreiben und ich wünschte mir ich hätte so eine Freundin bei mir in der Nähe.
Meine realen Freundinnen sind leider meist etwas überfordert mit dem Thema und ich glaube man kann das auch wirklich nur verstehen wenn man selbst schon mittendrin gesteckt hat.
Und ich bin auch jemand der vielen mit sich selbst ausmacht und nicht gerne jammert.

Das gilt natürlich auch für die anderen die sich hier zu Wort gemeldet haben, aber Icefalki ist einfach eine so konstante treue Seele

Und das was du schreibst ist genau der Grund dafür das ich mich hier angemeldet habe, um zu verstehen was in euch vorgeht und daraus im Umgang mit meinem Mann zu lernen.

Ich wünsche dir von Herzen, das es dir auch bald wieder besser geht und du aus dem Kreis ausbrechen kannst.

Mag mein Mann manchmal sein wie er will, aber er geht trotzdem immer arbeiten denn das gibt ihm irgendwo die Struktur die er braucht.

Ich weiß nicht ob du momentan berufstätig bist?
Aber vielleicht würde dir eine Aufgabe auch gut tun?
Oder du testet die Apple die Rosalie erwähnt hat und ihr Beispiel mit dem schwarzen Hund finde ich immer besser.

Jetzt erst mal eine gute Nacht, mein Akku ist auch gleich alle...

Zitat von Icefalki:

Hihi, heute geh ich mich dem Stehkragen ins Bett, bei soviel Lob. Vielen Dank an Euch beide.

Bine, ja, dem Pferd geht es supi. Alles Recht gemacht.

Und an die Rückfällige, seh es mal so, irgendwas machst du auch richtig. Sonst wäre dein Mann weg. Also, trotz Macken mögen wir zwar anstrengend sein, aber irgendwas passt dennoch. Bei Bine ist es ja auch so.

Oder wir sind old school, was bedeutet, in guten wie in schlechten Zeiten. Übrigens ich kann nicht @den. Macht mein Tablet net.

Das darfst du auch Icefalki
Was wahr ist ist wahr

Zitat von Bine+3:

Hallo Rückfällig, ich bin grad ein bißchen sprachlos und gerührt, das sich jemand die Mühe macht und die kompletten mittlerweile 41 Seiten durchgelesen hat.

Ich konnte einfach nicht aufhören, es war zum Teil sehr traurig, dann wieder mit viel Humor, Biene zum Glück hast du den dir bisher bewahrt, dann aber auch wieder mit sehr viel Mitgefühl und ihr habt euch auch gesagt wenn was grundlegend nach eurer Meinung falsch läuft.


Es stimmt, ich habe von Icefalki schon einiges gelernt und ich bin ihr sehr dankbar dafür.
Es tut einfach immer wieder gut mit ihr zu schreiben und ich wünschte mir ich hätte so eine Freundin bei mir in der Nähe.
Meine realen Freundinnen sind leider meist etwas überfordert mit dem Thema und ich glaube man kann das auch wirklich nur verstehen wenn man selbst schon mittendrin gesteckt hat.
Und ich bin auch jemand der vielen mit sich selbst ausmacht und nicht gerne jammert.

Das gilt natürlich auch für die anderen die sich hier zu Wort gemeldet haben, aber Icefalki ist einfach eine so konstante treue Seele

Ich habe auch niemand in meinem Umfeld, außer meinen Mann, der so viel Verständnis aufbringen kann, das ist auch nicht so einfach, kostet die Person auch einiges an Kraft und Toleranz.

Und das was du schreibst ist genau der Grund dafür das ich mich hier angemeldet habe, um zu verstehen was in euch vorgeht und daraus im Umgang mit meinem Mann zu lernen.

Ich wünsche dir von Herzen, das es dir auch bald wieder besser geht und du aus dem Kreis ausbrechen kannst.

Mag mein Mann manchmal sein wie er will, aber er geht trotzdem immer arbeiten denn das gibt ihm irgendwo die Struktur die er braucht.

Ich weiß nicht ob du momentan berufstätig bist?
Aber vielleicht würde dir eine Aufgabe auch gut tun?

Ich bin seit Mai 2016 in Altersrente, hatte vorher EU-Rente, habe aber übers Behindertenwerk auf einem Außenarbeitsplatz in einem Seniorenzentrum in der Verwaltung 25 Stunden in der Woche gearbeitet, was mir sehr gut gefallen hatte. Meinen Ruhestand hatte ich leider mit einem Schulterbruch gestartet.

Oder du testet die Apple die Rosalie erwähnt hat und ihr Beispiel mit dem schwarzen Hund finde ich immer besser.

Muss ich mir noch mal anschauen
LG Christel
...

Zitat von Icefalki:

Hihi, heute geh ich mich dem Stehkragen ins Bett, bei soviel Lob. Vielen Dank an Euch beide.

Bine, ja, dem Pferd geht es supi. Alles Recht gemacht.

Und an die Rückfällige, seh es mal so, irgendwas machst du auch richtig. Sonst wäre dein Mann weg. Also, trotz Macken mögen wir zwar anstrengend sein, aber irgendwas passt dennoch. Bei Bine ist es ja auch so.

Oder wir sind old school, was bedeutet, in guten wie in schlechten Zeiten. Übrigens ich kann nicht @den. Macht mein Tablet net.

Sieht so aus dass ich nicht alles falsch gemacht habe, aber mein Mann ist aber auch mehr Wert als ein Lottogewinn. Er hat mir sozusagen mein Leben gerettet.
LG Christel

Wie macht

Zitat von Bine+3:

Wie macht

Zitat von Bine+3:

Wie macht

Sorry, meine Tastatur hat gestreikt
Und mein anderer Text ist auch schon wieder verschwunden?

Melde mich später nochmal, muss erst meine Fenster fertig putzen

So, meine Fenster sind geputzt, jetzt kann's morgen wieder regnen, hihi

Zitat:

Ich konnte einfach nicht aufhören, es war zum Teil sehr traurig, dann wieder mit viel Humor, Biene zum Glück hast du den dir bisher bewahrt, dann aber auch wieder mit sehr viel Mitgefühl und ihr habt euch auch gesagt wenn was grundlegend nach eurer Meinung falsch läuft.

Liebe Christel, ohne meinen Humor hätte ich glaube schon lange aufgegeben.
Und ich wusste gar nicht dass ich so ein Talent zum schreiben habe

Zitat:

Meinen Ruhestand hatte ich leider mit einem Schulterbruch gestartet.

Aua, das tut mir leid
Da freut man sich auf den Ruhestand und dann sowas.
Aber vielleicht würde es dir gefallen etwas ehrenamtlich zu machen?
Einfach das Gefühl zu haben gebraucht zu werden und das dich aus deinem Loch zieht?

Ich weiß einfach ist das falsche Wort, wir versuchen auch immer meinen Mann zu überreden das er sich für die Freizeit eine sinnvolle Beschäftigung sucht.
Wir haben uns ein Tierheim angeschaut und überlegt als Gassigänger zu bewerben, aber da hätte er dann Probleme wenn das Tier dann vermittelt wird und selbst einen Hund zu haben wäre bei unseren Arbeitszeiten dem Tier gegenüber nicht fair. Zudem würde die Arbeit wieder an mir hängen bleiben, siehe Katzen

Ich wünsche dir das bald Frühling und schönes Wetter ist, damit man auch wieder mehr draußen unternehmen kann oder in deinem Fall Motorrad fahren

Hallo Bine, ich habe noch mal lange nachgedacht.
Am Anfang Mai 2016 hatte ich Angst vor dem Ruhestand, ich habe in meinem Leben immer gearbeitet, auch während der EU-Rente übers Behindertenwerk.
Nun gut, ich war nach dem Schulterbruch sowieso zum Nichtstun verdammt. Die Schulter war zwar an drei Stellen gebrochen, aber es war nichts verschoben, nichts abgesplittert, so musste nicht operiert werden. So war nur eine wochenlange Ruhigstellung erforderlich, nach 2 Monaten dann KG. Man sagte mir dass es in diesem Sommer 2016 nichts mehr mit Motorrad fahren wird. Da ich aber fleißig meine Übungen gemacht hatte konnte ich im September wieder fahren
Danach hatte ich mich auf meinen Ruhestand richtig gefreut, habe nur das gemacht was mir Spaß gemacht hat.
Habe als Aushilfe abends im Seniorenzentrum 2 Stunden gearbeitet, das waren so zwischen 6 und 12 Tage im Monat. Doch der Job fiel im Januar 2017 weg.
Das fand ich auch noch nicht so schlimm. Es kam der Sommer, war viel Unterwegs, hatte mich im Fitnessstudio angemeldet, 7 Kilo abgenommen, habe mich sehr gut gefühlt. Dann fing es OKtober so langsam an. Erst blöde Hämoriden, dann eine längere Erkältung, kurze Zeit wieder OK. Dann ein Rückschlag der Erkältung die sich dann bis Nach Siylvester hingezogen hat. Dazwischen fingen die Ängste und Panikanfälle an und ich kann schwer zu was aufraffen.
Aber eine Aufgabe bräuchte ich wirklich. Ich habe auch schon an unser Tierheim gedacht mit Gassigehen. Ich würde dann nicht immer den gleichen Hund nehmen.
Ich werde weiter darüber Nachdenken.

Liebe Christel! Unabhängig davon das ja wirklich einige Rückschläge gab die es dir schwer gemacht haben im Herbst und Winter denke ich dass ein großer Punkt Vitamin D und B Mangel sein kann. Vitamin D kann ich dir empfehlen als vigantol Öl das kann dir z.b. der Hausarzt verschreiben Komma und Vitamin B kann ich dir empfehlen von Floradix, nennt sich Eisen plus B12 und ist optimal dosiert. Vitamin D kann man täglich bis zu 10.000 i. E. Nehmen, auch wenn empfohlen wird 2000 bis 3000, aber die Pharmaindustrie möchte ja auch nicht dass man total gesund ist... Das ist nur die Empfehlung meiner Homöopathen aber das muss jeder für sich selber entscheiden.
Ansonsten denke ich wirklich dass man einfach im Herbst und Winter immer mehr zu kämpfen hat, und vielleicht kann dir ja sogar in dieser Zeit Johanniskraut helfen. Neuroplant 600 oder laif 900 oder vielleicht könnt ihr da auch einfach noch mal da Hausarzt was empfehlen.
Das mit dem Hund finde ich total super, also das mit dem Gassi gehen. So hat man ein nettes Wesen um sich und ist gleichzeitig an der frischen Luft und hat Bewegung. Besser geht es doch eigentlich gar nicht.
Ich habe selber auch einen Hund, leider die Erziehung etwas verpasst und daher ist es sehr anstrengend. Aber wir arbeiten seit Dezember mit einer Bekannten, die uns sehr hilft uns viele Tipps gibt und hoffentlich wird es bald etwas entspannter mit unserem kleinen Teufel.
Ich wünsche euch allen einen guten und hoffentlich entspannten Abend

Zitat:

Ich habe auch schon an unser Tierheim gedacht mit Gassigehen. Ich würde dann nicht immer den gleichen Hund nehmen.
Ich werde weiter darüber Nachdenken.

Ich finde das eben auch eine schöne Aufgabe.
Eine junge Nachbarin bei uns im Haus macht das auch regelmäßig.
Sie hatte auch schon verschiedene Hunde immer mal wieder über's Wochenende bei sich zuhause.
Sie sagt, sowohl ihr als auch dem Hund tut es gut und sie freut sich wenn das Tier ein neues Zuhause gefunden hat.

Nur mein Mann würde zu sehr sein Herz dran hängen und der Abschied würde ihm immer schwer fallen.

Hallo Rosalie, die Vitamine B6, B12, D, Magnesium und Folsäure nehme ich schon und von Johanniskraut hat mir meine Hausärztin abgeraten, da die sich nicht so gut mit den Tabletten die ich zur Beruhigung für die nächtlichen Panikanfälle bekomme vertragen.
Einen Hund übers Wochenende mit nach Hause kann ich meinem kleinem Teufelchen Katze Susi nicht antun.
Aber ich werde nächste Woche mal ins Tierheim fahren, ist nur 15 Autominuten von uns entfernt.
Ich habe mir sogar jetzt ein gutes Regencape bestellt für Sche-----wetter, ist diese Woche schon geliefert worden.
Ich bin noch nicht wieder ganz unten, ich weis ich werde das auch nicht, denn diese Hölle möchte ich nie, nie, nie nie wieder erleben, ich weis nicht ob ich das noch mal überstehen würde, ob ich noch mal so viel Kraft aufbringen könnte.

Zitat:

Einen Hund übers Wochenende mit nach Hause kann ich meinem kleinem Teufelchen Katze Susi nicht antun.

Das würde ich unseren 3 Rabauken auch nicht antun wollen.

Zitat:

Ich bin noch nicht wieder ganz unten, ich weis ich werde das auch nicht, denn diese Hölle möchte ich nie, nie, nie nie wieder erleben, ich weis nicht ob ich das noch mal überstehen würde, ob ich noch mal so viel Kraft aufbringen könnte.

Wie heißt's so schön?
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung

Du hast es erkannt und kämpfst dagegen an.
Das finde ich super

Gute Nacht zusammen

So ihr Lieben, heute verabschiede ich mich erstmal, denn ich fahre am Mittwoch zur Kur. Mit beiden Kindern. Die ganze Zeit wollte ich eigentlich garnicht fahren, aber ich bin froh dass ich nicht mal wieder abgesagt habe. Und um ehrlich zu sein bin ich auch froh mein 3 Wochen meinen Mann nicht zu sehen. Es ist zur Zeit sehr schwierig. Ich bin ja schon seit Oktober krankgeschrieben, und irgendwie kommen wir auf keinen grünen Zweig. Er hat total die Schnauze voll weil es mir einfach seit Jahren nicht wirklich besser geht, und ist mittlerweile aber an einem Punkt, wo er einfach meine Meinung überhaupt nicht mehr gelten lässt und nur noch genervt ist egal was ich mache und sage. Er hat keine Lust mehr Alleinverdiener zu sein komme hat keine Lust mehr auf diese ganze Sache mit der Angst die jeden Tag präsent ist und er sagt mir immer wieder dass er einfach nur leben will und manchmal selber denkt dass er verrückt wird Punkt ich kann es total verstehen, ich weiß auch dass es für ihn eine ganz schlimme Situation ist. Er übernimmt fast alles. Er macht ganz viel im Haushalt, er stemmt komplett das Finanzielle allein und darf sich dann noch von mir anhören wie es mir geht und das jeden Tag. Ich habe ihn ganz lange behandelt als wäre er meine Sozialarbeiterin, meine Psychologin und irgendwie auch mein Vater und mein Kindermädchen. Und es ist mir total verständlich dass er ein Punkt gekommen ist wo er nicht mehr kann. Und trotzdem macht es jetzt nicht besser wenn er mich die ganze Zeit behandelt als wäre ich unmündig und dumm und mir immer wieder sagt das jetzt endlich mal sich was ändern muss. Ich weiß das. Ich schaffe es aber einfach nicht. Und auch nach der Kur werde ich nicht zurückkommen und ein anderer Mensch sein Punkt ich habe ihm schon ganz oft gesagt dass ich denke dass es besser ist wenn wir uns trennen, und er sagt dann jedesmal nur das kann doch nicht mein Ernst sein nachdem er so viel Kraft und alles in diese Beziehung investiert hat dass ich jetzt einfach aufgeben will. Aber darum geht es mir garnicht. Ich kann momentan nicht anders und er Haut noch oben drauf und das bringt gerade so überhaupt nichts . vielleicht könnt ihr mir irgendwas dazu sagen oder raten.

Hallo Rosalie,

jetzt ging mir es so das ich das Gefühl hatte du hält mir den Spiegel vor was das Verhalten deines Mannes betrifft.
Genauso geht es ab und an auch bei uns zu.
Ich habe zwar mittlerweile begriffen das ich ihn zu nix zwingen kann und alles nichts bringt, wenn er nicht den Willen dazu hat.
Trotzdem ist man dann frustriert und traurig, weil wir so viel zusammen erleben und unternehmen könnten.
Da nutzt es auch nichts, wenn das Umfeld meint, ich müsste ihn mehr unter Druck setzen und mit ihm in Urlaub fahren.
Was bringt mir das, wenn er unterwegs vor lauter Panik und sich kontrollieren nicht abschalten kann und es für uns beide zum Horrortrip wird?
Haben wir alles schon durch...
Auch ich denke,er müsste doch irgendwann einmal aus seinen Ängsten dazulernen, bzw lernen damit umzugehen, wie das Beispiel mit dem schwarzen Hund.

Ich habe ihm davon erzählt, er wollte nur wissen wie das denn gehen solle...
Und über was diskutieren wir den die ganze Zeit, sage ich dann
Das ist dann wieder so ein Punkt, wo ich

Man versucht euch ernst zu nehmen und auf euch einzugehen, aber wenn dann halt so gar nichts zurück kommt oder angenommen wird, platzt einem halt irgendwann der Kragen.

Ich sage auch immer,ihr erwartet Verständnis und Mitgefühl, aber wie ist es andersherum?

Haben wir es nicht auch verdient, das man sich mal zusammenreißt?

Uns geht es auch nicht immer gut, trotzdem wird von uns erwartet, daß wir funktionieren?

Ich hab selbst aktuell eine Regenbogenhaut-Entzündung (hängt mit meinen defekten Hüften zusammen)
Ich bin trotzdem heute zur Arbeit gegangen, habe zwar kurz überlegt zum Augenarzt zu gehen und auch angerufen. Dort durchzukommen ist fast so schwer wie eine Audienz beim Papst.
Da es mir heute auch schon wieder besser ging, habe ich mich mit meiner Kollegin beraten, die sich auch sehr gut mit Homeöpathie auskennt.
Sie hat mir Euphrasia Tropfen und Rhus irgendwas empfohlen, ich versuche es jetzt erst mal damit und die Kontaktlinsen zu meinem Leidwesen draußen lassen.
Er an meiner Stelle wäre natürlich sofort gerannt, Augen hat man ja schließlich nur einmal.
Hat er ja auch recht, aber mir ist halt die Naturmedizin mittlerweile sympathischer.
Und ich habe die Entzündung nicht das erste mal und weiß was ich mir zumuten kann.

Ich bekomme immer zuhören, ich solle doch froh sein, diese Probleme nicht zuhalten und ich doch gar nicht wüsste wie das ist, wenn man will und einfach nicht kann.

Klar, aber ich habe halt auch schon lernen müssen, das nicht immer darauf ankommt, was man will. Es muss dann einfach sein!
Und wenn man muß, geht vieles wovor manvorher einen Horror hatte.

Auch das Thema mit der Trennung kam schon, das er mit vorgeschlagen hat auszuziehen.
Aber was soll uns das helfen?
Er meint, damit ich zur Ruhe komme..
Wie denn, wenn ich weiß er sitzt irgendwo und macht sich verrückt?
Wir LIEBEN euch uns und wünschen uns nichts nich mehr als eine schöne Zukunft MIT EUCH!

Ups, das war jetzt wieder ein langer Text und ich hoffe ich bin nicht zu sehr auf den Zug deines Mannes aufgesprungen und dich genauso niedergemacht?
Aber es war mir nach einem wiederholten schwierigen Wochenende einfach wie aus der Seele gesprochen.

Ich wünsche dir eine schöne, erholsame Kur und das du dir vielleicht über einiges klar werden kannst.
Natürlich wirst du kein anderer Mensch werden, aber vielleicht kannst du in einem anderen Umfeld besser lernen mit deinem schwarzen Hund umzugehen.
Deine Kinder sind es doch allemal wert, euch nicht aufzugeben?
Denn sie sind doch schlussendlich immer die leidtragenden.
Auch meine Schwiegermutter erzählt immer wieder, das es nicht immer schön war mit einer depressiven Mutter aufzuwachsen (ja mein Mann hat nicht gestohlen )
Deshalb will sie es wahrscheinlich auch nicht wahr haben, das ihr Sohn das gleiche Problem hat und blockt manchmal total ab.

Alles alles Gute Rosalie