Zitat von Icefalki:Hihi, liebe Bine, siehst du, Hopfen und Malz sind bei deinem Männe noch nicht ganz verloren.
Ich muss gerade meine ganze Familie therapieren. Dazu muss ich erzählen, dass ich ja vor ca. 9 Jahren meiner Familie gekündigt habe. Sprich, mit Ansage den Kontakt abgebrochen habe, denn mein Vater war ein absoluter Narzisst..
Nun, er ist gestorben. Erfahren habe ich es von Dritten, weil ich keine Todesanzeigen lese. Brav wurde sie mir vorgelegt, als Trauernde wurde ich nicht erwähnt, sprich, hätte man mir das nicht unter die Nase gehalten, ich wüsste es nicht mal.
Soweit ist das für mich ok. Heute ist die Urnenbeisetzung, allerdings auf Wunsch meines Vaters, wäre nur ich dort akzeptiert gewesen, meine Familie nicht. Klar, dass ich da nicht hingehe. Warum auch.
Interessant sind die Reaktionen meiner Familie. Die Diskussionen gingen in die Richtung, was andere denken könnten. Nun, wer Therapie gemacht hat, interessiert sich nicht mehr, was andere denken, denn andere können, wenn überhaupt, nur über das denken, was sie selbst wahrnehmen und dann selbst reininterpretieren.
Spannende Diskussionen waren das. Ich denke, meine Familie hat wieder was dazugelernt.
Warum erzähl ich das jetzt? Ich denke, wer eine gute Therapie durchlaufen hat, wird gefestigter. Man lernt, eigene Entscheidungen zu treffen, die für einen selbst wohldurchdacht sind und ist auch bereit, dazu zu stehen. Egal, was andere davon halten.
Und für deinen Mann ist seine Erkenntnis ein Schritt in die richtige Richtung.
So endlich kann ich antworten
Hallo Icefalki, zuerst einmal mein herzliches Beileid zum Tod deines Vaters.
Auch wenn ihr vielleicht kein so tolles Verhältnis hattet, es ist doch ein Teil des Lebens und bleibt der Vater.
Ich habe jetzt nur nicht ganz verstanden, ob du von deinem Vater oder von dem Rest der Familie an der Beisetzung nicht erwünscht warst.
Ich hab's mal so interpretiert: seitens Vater nicht, aber die Familie sorgt sich darum wie's nach außen aussieht wenn die Tochter nicht an die Beerdigung des Vaters kommt?
Man hat dich doch schon aber im nicht erwähnen in der Traueranzeige ausgegrenzt.
Ich kann dich aber verstehen das du den Kontakt zu deiner Familie abgebrochen hast. Es ist ein starker Schritt, der sehr viel Kraft kostet.
Ich selbst fühle mich zur Zeit auch jedes mal unwohl, wenn ich zu meinen Eltern soll und muss mich zusammen reißen zumindest alle 2 Wochen hinzugehen. Meine Mutter ist auch ein Mensch dem man es so gut wie gar nichts recht machen kann. Immer wird über andere gelästert und genörgelt. Wenn man sich die 2 Wochen nicht gemeldet hat wird die beleidigte Leberwurst gespielt und ist erstmal Wortkarg, sie selbst kommt aber auch nicht auf die Idee einem mal anzurufen und zu fragen wie's denn so geht.
Von meinem Mann traue ich mich auch nichts mehr zu erzählen, weil ich nicht weiss was sie dann davon verdreht weitererzählt. Und er in ihren Augen noch mehr an Wertschätzung verliert als sie eh schon überhaupt aufbringen kann.
Eigentlich ist's traurig, aber mir geht's hinterher meistens schlechter als vorher. Aber ich denke halt immer und versuche es auch meinem Mann mit seiner Mutter (die ja auch nicht so ganz einfach ist) zu vermitteln, es sind halt nun mal die einzigen Eltern die wir haben und man selbst möchte akzeptiert werden, dann muss man,auch andere mit ihren Fehlern akzeptieren.
Aber ich habe inzwischen auch schon gelernt nicht mehr nach der Pfeife meiner Mutter zu tanzen und das zu machen was ich für richtig halte und mich weiterzuentwickeln. Und hintenrum kann sie dan auch mal sagen wie sehr ich doch den Knopf aufgemacht hätte, nachdem man. Ich mein ganzes Leben versucht hat mich klein zu halten und mir nix zugetraut hat.
Also du siehst auch ich habe meine seelischen Baustellen
Und muss grad vor lauter Selbstmitleid heulen.
Und wenn ich nicht der Überzeugung wäre das bei meinem Mann Hopfen und Malz noch nicht verloren ist, hätte ich glaube ich schon lange aufgegeben und hätte meine Sachen gepackt.
Aber ich habe eben nochmal das Wort Narzisst das du benutzt hast gegoogelt und muss leider sagen, ich erkenne ihn darin ein Stück weit wieder
Aber dadurch kann ich ja jetzt auch noch mal dazulernen mit ihm umzugehen und dafür danke ich dir!
Ich glaube langsam bin ich gar nicht nur wegen meinem Mann hier, sondern es hilft auch mir weiter.