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Zitat von Skade:
Also liebst du ihn nicht (mehr)?


Würde ich denn alles tun, was ich tun kann, damit es ihm wieder gut geht,
wenn ich ihn nicht mehr lieben würde?

Würde ich ihm all die Unterstützung geben, wo eine andere schon längst gesagt hätte, du kannst mich mal, schau wie du klar kommst?

Es ist im Moment weiß Gott nicht einfach, das heißt aber nicht, das ich den Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft aufgegeben hätte.

Aber nun muss er zeigen, was ihm unsere Beziehung wert ist.
Ich bin es langsam leid, immer wieder meine Loyalität beweisen zu müssen,
während er und seine Mutter rumjammern, was sie alles aushalten müssen, aber nichts dafür tun damit es ihnen besser geht.
In diesem Fall fällt der Apfel echt nicht weit vom Stamm.

Und es geht nicht nur um unsere Ehe, sondern auch um die berufliche Zukunft.
Denn wenn er seinen Job verliert, verliert er auch einen wichtigen Teil seines Lebens,
der ihm immer viel bedeutet hat.
Das ist auch ein Druck der auf ihm lastet und mit dem er lernen muss damit umzugehen.

Frage beantwortet?

Zitat von Schokopudding:
Gut! Jetzt ist vor allem Zeit an dich zu denken. Und bezüglich der Anrufe, warum vereinbart ihr nicht einen fixen Plan, zB jeden dritten Tag darf für eine halbe Stunden angerufen werden. Dazwischen sind Anrufe tabu. Bei Notfällen hat er ja eine ganze Klinik, die für ihn da ist.


Ich bin ja nicht die einzige, die er anruft.
Er hält auch seine anderen Kontakte gut auf dem laufenden.
Nur kommen nicht alle auf die Idee die Anrufe zu ignorieren und meinen,
sie müssen dem armen Bub helfen. Aber diese darauf hinzuweisen ist verlorene Liebesmüh und alt genug sind sie auch.
Diese Energie bewahre ich mir lieber für andere Dinge auf.
Ich habe die behandelnde Psychologin informiert, diese sagt, bei ihnen gibt es keine Kontaktsperre und wenn dann nur mit dem Einverständnis des Patienten.

Zumindest heute hat er mich in Ruhe gelassen.
Fast schon ungewohnt

Gute Nacht ihr lieben

A


Unverbesserlicher Ehemann

x 3


Ach herrje, das tut mir wirklich sehr leid. In diesem Fall wäre Kontaktsperre wirklich wichtig. Es muss beim ihm und seinem Umfeld Klick machen, dass die Gesundung nur über den Weg führt, dass er sich selbst und alleine! beruhigen kann.

Für mich läuft er auch am Thema vorbei.
Das ist ja kein Krankenhausaufenthalt wegen Blinddarm wo man sich freut von aussen bekümmert zu werden und die Zeit versüßt zu bekommen.

Er soll sich mit SICH und seinen Problemen auseinandersetzen - SELBER.

Ich hab in der Kur nicht einmal irgendwo angerufen. Jeder hat ne Postkarte bekommen und gut ist's. Vorher gibts im engsten Kreis die Absprache ob man sich schreibt und gerne Post bekommen möchte (Post! Nix telefonieren.) oder die Zeit für sich nimmt.

Und Kontaktsperre ist dafür gedacht u.U. schädliche/belastende Kontakte vom Patienten fern zu halten und damit der Patient sich auf sich besinnen, ordnen und an sich arbeiten kann.

Das macht mich gerade fassungslos.
Fühl Dich mal ganz lieb umarmt!

Bine' s Mann ist eben ein Schlaule. Hat sich ne Klinik rausgesucht, wo er privat ist. 08/15 Ist anders. Er ist eben besonders, und warum schlechte Angewohnheiten ablegen, wenn man nicht muss? Blöd ist der nicht. Holt sich seine Streicheleinheiten dann eben woanders.

Liest man hier ja auch. Sich lieber mit Gleichgesinnten endlos über Symtome auszutauschen, anstelle gemeinsam daran zu arbeiten, wie es besser werden könnte. Sind eben die Muster, die die Hilflosigkeit so mit sich bringen.

Aber jetzt ist er DORT und könnte jetzt .... ich verstehs nicht.

Ja er könnte, aber warum sollte er das tun. Denn dort haben die Patienten selber genug Probleme, die werden ihm nicht die, von ihm gewohnte Aufmerksam zukommen lassen.
Sie werden ihm höchstens bestätigen dass sie das alles kennen und er nicht der einzige bedauernswerte Mensch ist und es nicht mehr alles nur um ihn dreht.
Es wird ihm sehr schwer fallen sich daran zu gewöhnen, sie können ihn zwar verstehen, aber sie werden ihn nicht bedauern.
Deshalb muss er seine gewohnte Kontakte weiterhin zuquatschen.

Schubidubidu

Tach auch an alle miteinander. Hab doch gesagt ich komm mal bei Gelegenheit vorbei und schau mal ob sich was getan hat

@Bine

Ich hab noch nix gelesen hier im Thread was bisher geschehen ist. Muss ich gleich mal nachholen.

Schätze aber wird wohl der gleiche Stand sein wie eh und je. Oder ist Dein Göttergatte mittlerweile in Therapie ?

Würde mich ja für Dich freuen.

Wünsche Euch weiterhin alles Gute und bin auch schon wieder wech

Möchte die unendliche Geschichte nicht mit meinen unqualifizierten Kommentaren weiter belasten...

Liebe Grüsse jedenfalls

Upps. Habe ich gerade richtig gelesen ? Er ist tatsächlich in Therapie ? Wahnsinn. Herzlichen Glückwunsch.

Nun muss er nur noch begreifen das dies kein Kuraufenthalt ist wo man anrufen kann wann und wen man will um vor seinen eigenen Problemen abzulenken, sondern Therapie machen. Die Probleme die er hat soll er der Gruppe und den Therapeuten mitteilen und nicht allen möglichen Leuten am Telefon .

Wenn er sich nicht öffnet weil er meint das hätte er nicht nötig, dann nutzt das ganze nämlich nix.

Bei mir war damals 4 Wochen Kontaktsperre. Telefonieren nur Abends nach 18 Uhr und nicht länger als 10 Minuten. Gab nur ein Telefon.

Auch TV usw war auf dem Zimmer verboten. Man soll sich mit dem auseinandersetzen was besprochen wurde und nicht Bundesliga schauen. Grins.

Wünsche Euch viel Erfolg weiterhin. Ein Erfolg ist das Du es geschafft hast das er in Therapie ist.

Der nächste wäre ihn loszulasen und nicht ständig ans Telefon zu rennen.

Kann er immer noch nicht ohne Mama

So. Bin aber wieder weg. Tipp von mir alten Stinkstiefel ?

Mach Dir ein paar schöne Tage. Fahr in Wochenendurlaub mit Katzen oder geh mal aus oder oder. Doch sitz nicht den ganzen Tag zu Hause. Mach jetzt das was Du schon immer tun wolltest.

Lass ihn mal los eine Zeit lang und kümmere Dich endlich mal um Deine Bedürfnisse.

Drücke Die die Daumen.

Hallo zusammen

Uups, irgendwie sind mir eure letzten Beiträge durch die Lappen gegangen, sorry.

Mein Mann ist übrigens seit einer Woche in einer anderen Klinik, da diese von der KK auch bezahlt wird.
Da er dort aber mit seinem Affentanz weitergemacht, letzten Mittwoch eine Telefonkonferenz stattgefunden hat, weil er unbedingt heim und die starken Medikamente nicht nehmen wollte, ich gesagt habe, das ich ihn auf keinen Fall Zuhause haben kann und auch nicht weiß, wie ernst seine Selbstmorddrohungen zu nehmen sind, haben sie ihn kurzerhand auf die geschlossene Station verlegt.
Dann war ich natürlich die Böse.

Jetzt gab es am Wochenende kleine Fortschritte, das er zuerst mit einem Pfleger und am Sonntag dann alleine in den geschützten Garten durfte, macht er sich heute wieder alles kaputt, weil der Pfleger ihn dabei ertappt hat, das er seine Tablette nicht nehmen wollte.
Jetzt wollen sie ihn halt noch länger da behalten.
Nur gibt es auf dieser Station kaum Beschäftigungsangebote und für eine Gesprächstherapie, sagen sie, ist es noch zu früh.
Klar, die kommen ja auch nicht an ihn ran.

Eine Ärztin hat mich heute versucht zu erreichen, und es wird morgen wahrscheinlich nochmal ein Gespräch geben, ob ich am Donnerstag antanzen darf um mein Urteil darüber abzugeben, ob er schon immer so ängstlich war, wenn es um Untersuchungen ging.
Sie haben heute wohl ein EEG und ein EKG gemacht und er hat mal wieder 3x gefragt, ob die Werte auch wirklich in Ordnung sind.
Außerdem hat er Angst für immer auf dieser Station bleiben zu müssen.
Ich kann ihm lang erklären, das er mit seinem Verhalten selbst dafür verantwortlich ist und er denen halt zeigen muss, das er bereit ist mitzumachen. Er sieht doch dort Menschen, denen es wesentlich schlechter geht und er so doch sicher nicht enden will und das alleine in seiner Macht liegt zu ändern, Angstkrankheit hin oder her. Ohne festen Willen geht es nicht.

Und ich dachte, ich komme zur Ruhe, wenn er stationär aufgehoben ist.

So jetzt seit ihr erst Mal wieder auf dem neuesten Stand.

Was mich so maßlos ärgert, hätte er nicht so verbissen auf seinen Superpsy gehört, könnte er schon längst dort sein und vielleicht wieder Zuhause, bzw. es wäre vielleicht gar nicht so eskaliert.
Ich weiß, ist unrealistisch, aber träumen ist ja schließlich erlaubt, hihi

Mit euren Tipps habe ich mir ja die Finger wundgegoogelt und ihm einige Kliniken vorgeschlagen, die auch komischerweise in der letzten Ablehnung vom MDK standen.
Die jetzt ist eine Uniklinik und da wird er medizinisch jetzt richtig auf den Kopf gestellt.

Meine Therapeutin hat eben auf FB was Gutes gepostet, das gefällt dir sicher auch @Icefalki

Wer schei. sät wird keine Blumen ernten. Dieser Satz viel mir heute bei meiner Morgenrunde mit meinem Hund ein. Ich dachte grad über all die Pessimisten nach, die alles negativ sehen, an allem rumnörgeln und im Selbstmitleid versinken. Und schon ploppte das allseits geliebte Thema wieder auf. Ich hab schon öfter darüber geschrieben, aber mir fällt es gerade wieder bei meinen Klienten ganz stark auf. Das was ich denke, das bekomme ich. Die Kraft meiner Gedanken, mit denen ich so viel verändern und bewegen kann. Aber wenn ich quasi auf einem Feld nur Mist und Sch... aussäe, kann ich doch nicht erwarten, dass bunte Blumen daraus entstehen. Diese negativ denkenden Menschen müssen lernen, das Schöne wieder in den kleinen Dingen zu erkennen. Aber dazu müssten sie sich aus ihrer Komfortzone bewegen. Sie sind so fest verankert in ihrer negativen Einstellung, dass die schönen Momente gar nicht zu ihnen durchdringen. Stellt euch mal so einen Pessimisten vor. Jetzt hätte z.B. ein Engel Mitleid mit ihm, und beschließt ihm eine Freude zu machen und läutet mit einem Korb voller Gold an der Haustür des Pessimisten. Was passiert bei dem. Wahrscheinlich regt er sich jetzt richtig darüber auf, das ausgerechnet jetzt jemand bei ihm läutet, wo er doch erstmal seinen Kaffee in Ruhe trinken wollte oder sonst irgendwas quer liegt. Nun können zwei Dinge passieren. Entweder öffnet der Pessimist die Tür nicht weil er seine Ruhe will, oder er rast zur Tür, reist sie wutentbrannt auf, sodass sich der Engel so erschreckt das er sich samt Goldkorb in Luft auflöst. Das Glück hat also gar keine Chance, bei diesen Menschen anzukommen. Also schaut mal bei euch hin, was sät ihr denn? Denn genau das bekommt ihr auch zum ernten.

Nachtrag:
Ich war seit dem abliefern nicht mehr dort, ignoriere auch an manchen Tagen seine Anrufe und habe auch einer Bekannten die er auch anruft, versucht klar zu machen, das wir ihm nicht helfen können und sie bitte auflegen oder auch ignorieren soll. Das er jetzt dort bei den Spezialisten ist, die wissen wie sie mit ihm umzugehen haben und er endlich mal lernen muss, für sich selbst Verantwortung zu tragen, bzw mit Druck lernen umzugehen.
Inwieweit es was nützt? Keine Ahnung
Meine Schwiegermutter meide ich so gut es geht, denn sie zieht mich nur wieder runter und das muss ich nicht mehr haben.

Zitat von mamamia75:
Und Kontaktsperre ist dafür gedacht u.U. schädliche/belastende Kontakte vom Patienten fern zu halten und damit der Patient sich auf sich besinnen, ordnen und an sich arbeiten kann.

Seit er auf der geschlossenen ist, hat er keine Handy mehr, aber aus Datenschutz, zwecks Bilder und Videos die man verschicken könnte.
Das heißt er kann vom Stationstelefon aus anrufen, was er aber bezahlen muss.
Habe auch festgestellt, das abends ab einer gewissen Zeit Ruhe ist.
Trotzdem werde ich es morgen bei der Ärztin nochmal ansprechen.

Zitat von Icefalki:
Hat sich ne Klinik rausgesucht, wo er privat ist. 08/15 Ist anders. Er ist eben besonders, und warum schlechte Angewohnheiten ablegen, wenn man nicht muss? Blöd ist der nicht. Holt sich seine Streicheleinheiten dann eben woanders.


Aber Icefalki, er hat doch dort sein Theater genauso aufgeführt und wollte nicht mitmachen.
Deshalb habe ich ja auch bei dem Telefonat mit den Ärztinnen und ihm zur Sprache gebracht, als er meinte, er wolle doch lieber in eine andere Klinik oder Tagesklinik die näher an daheim ist.
Was das bringen soll?
Er war in seiner Wunschklinik, hat sich nicht geöffnet, die haben nur Sparprogramm gemacht, da KK nicht bezahlt. Dann wollte er unbedingt in die Uniklinik, da ist er jetzt und das ist auch wieder nicht Recht, weil es nicht nach seiner Nase läuft und er sich mal fügen muss.

Er muss jetzt einfach mal lernen, das er kein Prinz von Zamunda ist und es im Leben auch mal unbequem wird. Und vor allem was du ja auch immer so schön erklärst , die Konsequenzen aus seinem Handeln selbst ertragen oder entscheiden es anders zu machen.

Liebe, Wärme, Geborgenheit, Hoffnung, Glaube, Leben

Hat sich ja doch was getan. Aber ne richtige Therapie in der Uniklinik. Wo gibt es das denn ?

Gibt's da nicht nur Psychiatrien?

Egal. Freut mich das es irgendwie voran geht. Viel Erfolg.

Bin schon wieder weg.

Er kann nicht überall vor sich selber weglaufen.

Mensch Bine,
Du machst was mit.

Mit dem Mann wird s echt nicht langweilig.

Fühl Dich mal lieb umarmt!

Ich hoffe Du machst weiter Außentermine mit Freundinnen um Dir etwas Gutes zu tun.

Was mit Deiner Therapeutin ist kann ich nur raten und vermute Du bist noch dort und zufrieden?

Liebe Grüße
Mamamia75

Danke mamamia

Im Moment hab ich die Zeit genutzt um daheim ein bisschen Ordnung zu schaffen und runterzukommen, bzw eine dicke Erkältung auszukurieren.
Aber wenn ich ab nächster Woche Urlaub habe, ist es schon geplant, mit einer Freundin Ausflüge zu machen.

Und ja, ich bin mit meiner Therapeutin sehr zufrieden und freue mich schon auf den nächsten Termin heute Nachmittag.
Sie macht ja Heilhypnose und das tut echt gut.
Im Moment ist das Thema, das ich meinen Mann den Rucksack mit der Verantwortung die er mir aufbürdet wieder zurück gebe und das ist schon eine Stärke, die ich dringend brauche.

Ich sende eine ganz große und lange Umarmung.

Das tut mir wirklich leid, dass das alles so eskalieren musste, aber vielleicht war es auch notwendig. Er droht mit Suizid? Tja, dann ist die Konsequenz die Geschlossene. Damit er endlich auch mal sieht, dass sein Handeln Konsequenzen hat. Er will dort nicht bleiben? Tja, dann bleibt als Ausweg, nur ein arbeiten an sich selbst.

Ich weiß, dass das alles, was sich schreibe hart klingt - und auch ist. Aber ich habe selbst einen langen Weg hinter mir bzw. bin natürlich noch immer am Weg, zu dem va gehört einzusehen, dass ich TATSÄCHLICH was ändern muss. Ich war in den Therapien schon immer kooperativ, aber habe mich nie richtig darüber getraut, mein Leben zu ändern. Habe mich nicht getraut, meiner Umgebung zu zeigen, dass auch ich verletztlich und traurig sein kann, habe immer brav die Krot geschluckt, weil ich Angst vor den Konsequenzen eines Neins hatte und habe meine Bedürfnisse immer schön verleugnet. So wurde aber nichts besser, weil ich im alten Muster blieb. Erst seitdem ich mich traue, dieses zu durchbrechen, ist eine entscheidende Wende in meinem Leben eingeläutet worden.

Alles, alles Gute dir und ganz viel Kraft!
Und: setz dich jetzt an die 1. Stelle.

Auch dir danke Schoko

Das alles sage ich auch immer zu ihm
Er darf nicht immer nur jammern wie schlimm alles ist. Er ist in der Lage was zu ändern, deshalb ist er dort und wenn er will, das es mit uns weitergeht muss er was tun.
Jetzt ist er an der Reihe.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Bine+3:
Jetzt ist er an der Reihe.


Bin mal gespannt, wann er das versteht.

Dazu erzähle ich euch mal was gerade bei uns abläuft. Oma ist ja 86 Jahre alt und musste sich ja mit aller Gewalt einer Staroperation am Auge unterziehen. Ging auch gut, bis sie jetzt nach 3 Tagen Durchfall bekam. Abends um 22.00 Uhr wurde ich dann angerufen, dass es ihr so schlecht ginge. Gut, der ärztliche Dienst kam, diagnostizierte nen Virus und verschwand wieder. Die Nacht hat mein Mann bei ihr geschlafen, war soweit alles gut.

Ich bin dann morgens hin, da wollte sie nur schlafen, hab ihr soweit das übliche besorgt, und bekam dann mittags den Anruf vom Bruder, sie könnte nicht mehr laufen. Lange Rede, hab mit extremen Druck bei der Leitstelle dann einen Krankenwagen bekommen, und jetzt ist sie im Krankenhaus.

Warum ich das erzähle? Es geht um Einschätzung von Situationen und zwar um das Gesamtpaket. Einschätzung was Angehörige an Hilfe leisten können und was nicht. Der Patient möchte am liebsten den Status quo behalten und der Rest der Mannschaft steht hilflos untätig herum. Ich rede mir den Mund fusselig und es kommt nur, müssen halt abwarten, wird eh nicht so schlimm sein. Von wegen.

Insofern bekommt man das Gefühl, dass man die Böse ist, wenn man Veränderungen durchdenken möchte, die Zukunft einplant und letztendlich doch die einzige ist, an der alles hängt.

Wie bei dir, liebe Bine. Du bist nämlich auch diejenige, die letztendlich das Gesamtpaket zu tragen hat. Der arme Mann, schrecklich, wie er zu leiden hat, zuhause wäre ja alles viel besser.

Klar, besser für ihn, besser für Aussenstehende, besser für alle, nur nicht für dich. Und hier setzt dann diese Ambivalenz ein, dass man quasi gezwungen wird, für sich selbst harte Entscheidungen treffen zu müssen, damit sich was ändert.

Und was tun unsere Erkrankten? Jammern was das Zeug hält, weil alles ja so schrecklich ist, und sich keiner gross um einen kümmert. Vielen Dank auch.

Du siehst, ich hänge gerade auch in einer ähnlichen Situation, die natürlich auch damit begründet ist, dass wir so doof sind, und uns mit unseren Gedanken quälen, die Zukunft verändern möchten, aber abhängig davon sind, wie einsichtig sich der Erkrankte zeigt und unser Umfeld.

Wir zwei können hier noch länger unseren Frust niederschreiben. Bin mal gespannt, wer von uns beiden eher eine Veränderung in die richtige Richtung mitteilen kann. Wird spannend.

Ich drück dich mal und verspreche dir dass ich hinter dir stehe.

Zitat:
Klar, besser für ihn, besser für Aussenstehende, besser für alle, nur nicht für dich. Und hier setzt dann diese Ambivalenz ein, dass man quasi gezwungen wird, für sich selbst harte Entscheidungen treffen zu müssen, damit sich was ändert.


Das ist meiner Ansicht nach, der absolute Knackpunkt. Lass ihn dir nicht nach Hause schicken, weil entweder, die vom Krankenhaus ihre Ruhe haben wollen oder weil er vor der Arbeit an sich fliehen will. Ohne sichtbare Anstrengungen bleibt er an Stelle und Ort.

Vom Kleinkind zum erwachsenen das dauert. Hat ja wohl einige Jahre aufzuholen. Das geht eh nicht in ein paar Wochen.

Wird ihm ja jetzt schon alles zuviel.

Viel Erfolg jedenfalls.

A


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