Hallo zusammen,
vielen Dank an @Szegfue für diesen Thread. Hab die letzten Tage schon gedacht, ob es so ein Thema wohl schon gibt und hab es dann zufällig gefunden, weil es gerade aktuell oben stand.
Die Anzahl der Beiträge zeigt ja, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, den dieses Thema durchaus auch beschäftigt (wie das hier bei Themen oft so ist).
Habe mich gerade wirklich mal durch alle Beiträge gelesen und bin jetzt doch sehr bewegt davon. Ich finde mich in vielen Gedanken wieder, so dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen sollte mit dem Zitieren. Es sind einfach zu viele Beiträge, um an jeden anzuschließen.
Was bewegt mich an dem Thema? Vielleicht doch ein Zitat:
Zitat von Szegfue:Es ist wirklich schade, dass es aus meiner Familie keine Nachfahren geben wird. Das macht mich sehr traurig. Die ganze Arbeit der Mütter, Großmütter, Urgroßmütter.. alles war umsonst bzw. endet mit meinem Tod.
Und wenn ich das so denke, laufen mir die Tränen und ich werde unendlich traurig.
Ja, ich glaube, dass hat mich am meisten bewegt, weil ich es persönlich auch so sehe.
Seitdem ich (Einzelkind, leider) meine Eltern nicht mehr habe, ist mir vieles über die eigene Vergänglichkeit bewusst geworden und wird es mir immer noch. Derzeit jährt sich wieder der Todestag meines Vaters und ich denke oft an ihn. In seinen letzten Jahren hat er es nicht leicht gehabt, es hat auch nicht viel gegeben in seinem Leben. Aber er hatte mich (was vielleicht auch nicht immer leicht war für ihn )...
Naja, sein Leben hatte eine ganze Zeit lang einen Sinn: sein Kind auf das Leben vorzubereiten, ihm eine gute Zukunft zu ermöglichen.
In meinem jetzigen Alter hatte mein Vater also schon einen gut 14-jährigen Sohn. Ich fühle mich zurzeit immer öfter so, als hätte ich das Leben durchgespielt: hab meinen Weg gefunden, mich ausprobiert, nen guten Job, Freiheit, mir gehts finanziell gut. Also wo ist noch ein neuer Level, ein neues Spiel?!
Nun, bevor jemand aufschreit, ein Kind in seinem Leben zu begleiten ist sicher alles andere als ein Spiel! Das ist harte Arbeit! Davon bin ich überzeugt. Aber es muss faszinierend sein, seine eigenen Erfahrungen weitergeben zu dürfen. Auch wenn ich eben selbst keine Kinder habe, so sehe ich doch die Kinder meiner Freunde aufwachsen und kann sehr gut verstehen, wenn es heißt das Lächeln eines Kindes ist das größte Geschenk (und entschädigt für so manchen Streß, den es auch mit sich bringt eines zu haben).
Ganz früher musste ich auch erstmal meinen Weg finden im Leben und so war es wohl vom Leben (vom Schicksal) ganz gut, dass es nicht zu Kindern kam. Als ich dann meinen Stand im Leben gefunden hatte, war mir die Freiheit eine zeitlang wichtiger. Vielleicht, oder auch wahrscheinlich, habe ich da viele Möglichkeiten ausgelassen oder schlichtweg übersehen.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben... Womöglich ist da was dran, fällt mir gerade ein, während ich meine Gedanken zu dem Thema mal niederschreibe.
Andererseits, manchmal können sich Lebensumstände auch plötzlich und unerwartet ändern. Für einen kleinen Moment war es auch bei mir so. Am Ende hat es dann doch wieder nicht sollen sein. Aber ich gebe zu, ich war doch verdammt stolz und glücklich für die Tage, nachdem mir meine letzte Bekanntschaft schrieb ich fühle mich ziemlich schwanger...
Diese Bekannte könnte leider auch einige Erfahrungen zu dem Thema hier beitragen... Sie hat auch schon mehrere Male das Kind im Bauch verloren. Leider sollte es auch dieses Mal schon nach kurzer Zeit nicht sein.
Leider ist die Bekannte inzwischen fort. Und seitdem denke ich zurzeit vermehrt darüber nach, wie das Leben hätte anders verlaufen können. Wie das wohl gewesen wäre, wenn das alles so geklappt hätte wie bei all meinen Freunden?
Noch ist nicht aller Tage Abend und die Kapelle spielt noch nicht zum letzten Tanz auf.
Aber auch was wurde gesagt: man muss ja auch erstmal jemanden finden, die zu einem passt (und umgekehrt), die das gleiche möchte (Kinder!) und die auch noch etwas Zeit auf ihrer biologischen Uhr hat... (sorry, ist nun mal leider ein Fakt, wurde ja auch hier gesagt).
Ja, ich hätte so gerne noch ein eigenes Kind. Aber vielleicht hat das Schicksal es einfach anders mit mir gemeint... Oder ich hab eben einfach zu lange gewartet und nun ist der Zug ohne mich aus dem Bahnhof...
Eigentlich bin ich noch längst nicht durch mit all meinen Gedanken zu dem Thema... Aber ich sehe, dass der Beitrag schon wieder sehr lang ist. Ich lasse es erstmal für mich sacken und euch Lesern Zeit zum lesen.
Viele liebe Grüße an euch alle hier!
Manchmal sind die Dinge einfach wie sie sind. Und wir haben viel weniger Einfluss auf deren Lauf, wie wir es uns gerne erklären und gerne hätten...
LG
Yannick