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Guten Morgen,

ich weiß nicht ob das schon unter Sozialphobie fällt, aber ich habe eigentlich mein ganzes Leben das Problem, dass ich mich sehr schwer tue, Kontakte zu knüpfen, da ich mir extreme Sorgen mache was andere von mir denken und mich nicht blamieren will.

Und deswegen finde ich Beziehungen jeder Art mittlerweile extrem anstrengend und vermeide sie um jeden Preis. Ich hasse es neue Leute kennenzulernen, da ich zwar leicht ins Gespräch mit ihnen komme, aber nicht weiß wie ich den Kontakt halten soll.

Anfang des Jahres lernte ich jemand netten auf einem Konzert kennen, wir haben auch direkt Nummern ausgetauscht und danach ein paar Tage geschrieben, aber irgendwann wollte ich der Person nicht mehr auf die Nerven gehen (konnte absolut nicht sagen, ob sie mich auch mochte) und habe den Kontakt abgebrochen.

Sowas passiert mir oft. Von mir aus habe ich nicht mal sonderlich Lust, neue Leute kennen zu lernen, aber wenn es dann doch zu Kontakt kommt, schaffe ich nicht daraus eine Freundschaft zu machen. Meine einzige Freundin kenne ich schon mein ganzes Leben lang und sie ist die einzige Person, mit der es nicht kompliziert ist.

Und jetzt habe ich zum Beispiel länger mit einem Typ zu tun, bei dem ich mich zum einen frage, ob er überhaupt mit mir befreundet sein will und zum anderen, ob er auch romantisches Interesse hätte. Dieses besteht nämlich auf meiner Seite auf jeden Fall, aber bei ihm bin ich nicht mal sicher ob er mich freundschaftlich mag.

Und dieses Hin- und Hergrübeln, dieses Warten auf eine Antwort, dieses ewige Planen was ich als nächstes sage, das ist mittlerweile so anstrengend, dass ich wieder den Kontakt zu ihm abbrechen will. Ich denke ja an fast nicht anderes, und ich kann einfach nicht mehr. An manchen Tagen bin ich voller Hochgefühl, weil wir uns so gut verstehen, und an anderen könnte ich weinen, weil er etwas gesagt hat, was ich negativ interpretiert habe.

Es ist zwar jetzt besonders schlimm, weil ich ein wenig verliebt bin, aber ich habe das gleiche Problem auch bei rein platonischen Kontakten und meine größte Sorge ist, dass mich meine einzige Freundin verlässt und ich nie wieder mit irgendjemandem befreundet bin und für immer allein, weil ich einfach nie weiß, ob mich jemand ehrlich mag oder nicht.

06.06.2020 07:41 • 09.06.2020 x 2 #1


5 Antworten ↓


Hast du mit jemandem darüber gesprochen?

A


Unfähig Kontakte aufzubauen - was stimmt nicht mit mir

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Also für mich klingt das eher nach einer ÄVPS. Das habe ich nämlich auch und mir geht es genauso wie dir. Man braucht ständig die Bestätigung das man Willkommen ist und wirklich gemocht wird. Sonst hat man sofort das Gefühl man würde nur nerven und das die anderen nur aus Nettigkeit noch antworten würden. Ich habe auch schon viele Kontakte abgebrochen, einfach aus dem Gefühl heraus das ich eigentlich garnicht erwünscht bin. Ob es wirklich so war weiß ich nicht.

Meine Freundin weiß darüber Bescheid, sie versucht mich auch immer zu Kontakten zu ermutigen, aber ich schaffe es einfach nicht, mich auf andere einzulassen.

Habe ÄVPS mal schnell gegoogelt, und das scheint ganz gut zu passen. Generell bin ich eigentlich ein offener Mensch, wenn es sein muss - also auf der Arbeit zum Beispiel. Aber da sind die Kontakte ja auch oberflächlich und es ist normal nett zu sein, auch wenn man sich vielleicht nicht mag. Aber wenn ich jemand ernsthaft näher kennenlernen will, ist die Angst vor Ablehnung einfach zu groß.

Zitat von AnMaGe:
ist die Angst vor Ablehnung einfach zu groß.


Bei jeder Angst die einen behindert, braucht es viel Arbeit, damit das besser wird. Insofern braucht es auch den Willen, sich davon befreien zu wollen. Kannst nur du entscheiden. Wenn ja, dann hilft dir Therapie.

Zitat von AnMaGe:
Und jetzt habe ich zum Beispiel länger mit einem Typ zu tun, bei dem ich mich zum einen frage, ob er überhaupt mit mir befreundet sein will und zum anderen, ob er auch romantisches Interesse hätte. Dieses besteht nämlich auf meiner Seite auf jeden Fall, aber bei ihm bin ich nicht mal sicher ob er mich freundschaftlich mag.

Warum weißt du das nicht? Kannst du anhand seines Verhaltens nicht ableiten ob er dich mag? Ich weiß nicht wie sich euer Miteinander gestaltet aber wenn ihr euch schon länger kennt dann wäre es sicher kein Problem rückzufragen was er für Vorstellungen hat.

Du machst dir selbst einen irrsinnigen Druck und diese Panikgefühl andere zu verlieren das überträgst du unweigerlich auf deine Gesprächspartner..... bewusst oder unbewusst. Wenn ich jemanden kennenlerne dann erfährt man recht schnell wie der andere drauf ist, wie er seinen Alltag gestaltet, ob er einen aktiven Freundeskreis hat usw. Würde ich merken, dass ich so ziemlich die einzige Kontaktperson bin um die sich alles zu drehen anfängt dann würde ich persönlich recht schnell den Rückzug antreten.

Du musst herausfinden was dir gut tut. Kannst du besser damit leben keine oder wenige Kontakte zu haben oder ist es dir den Aufwand wert therapeutisch an den Ängsten zu arbeiten? Das musst du herausfinden.




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