Zitat von emmacarena:@Kosmos ja und da würde ich halt gern wissen was. Also wie das gehen soll sich selbst an die Hand zu nehmen, für sich da zu sein, zu trösten etc.
Da gibt es schon unterschiedliche Zugänge und Methoden, wie man das macht.
Man kann das auch alleine machen. Aber das würde ich nur dem empfehlen, der sich schon damit auskennt und der im Real Life gute Ressourcen hat, wo er Halt und Geborgenheit hat.
Ansonsten gehört sowas in eine Therapie.
Und da gibt es verschiedene Therapieansätze. Was sehr bekannt ist, ist PITT, Innere-Kind-Arbeit. Davon rate ich aber ab, weil ich brutal finde und es oft nach hinten losgeht. Bei der PITT soll die Patientin alles selbst lernen und allein die Kindanteile in sich versorgen. Ich habe noch erlebt, dass das wo gut gegangen wäre. In der Theorie vielleicht, aber nicht in der Praxis.
Das Andere ist Schematherapie. Da lernt man das auch, aber da macht die Therapeutin auch einen Teil der Versorgung von Kindanteilen.
Das sind so die Klassiker. Und abgewandelte Formen davon gibt es eben auch, weil jeder Therapeut das etwas anders macht. Z.B. in der Hypnotherapie greift man auch solche Zustände auf, hypnosystemische Traumatherapie würde das so machen...
Mittlerweile gibt es so viele Therapieformen wie nie zuvor. Z.B. auch in der Ego-State-Therapie würde man mit Kindanteilen arbeiten. Aber es gibt ganz viele Zugangswege.
Aber in der Therapie wird nur angeleitet, wie man das macht. Der Großteil dieses Zusammenwachsens muss man alleine machen, man stellt sich das vor, man spürt in sich rein, wann welcher Anteil da ist, was er hat....
Das Problem an diesen Kindzuständen ist, dass sie über uns Macht bekommen können und wir nicht mehr aus dem Kindlichen rausfinden könnten. Da sollten Therapeuten sehr aufpassen, dass man es gut macht, nicht zuviel und richtig macht. Nur Kindgefühle in einer Therapie hochholen und auslösen kann - auf gut Deutsch jeder Depp (!) - die hohe Kunst in der Therapie ist, dass man diese hochgeholten Gefühle so bearbeitet, dass sie aufhören, weh zu tun und dass sie aufhören, zu stören.
Die ganzen negativen Erfahrungen aus einer Kindheit in einer Therapie aktivieren kann jeder leicht machen. Aber damit fängt der Tanz ja erst an. Und leider sind halt viele Therapeuten der Meinung, wenn man das alles erst mal weiß, dann hat man die Lösung. Nein, wenn man alle Wunden zum Bluten gebracht hat, dann muss man die auch wieder zubekommen. DAS ist dann eine erfolgreiche Therapie gewesen.
Das solltest Du mit Deiner Therapeutin besprechen. Das ist ihr Arbeitsfeld. Und es reicht einfach nicht, nur Gefühle auszulösen, die weh tun, sondern sie muss sie auch auflösen und befrieden. Sonst grätscht Dir dein inneres trotziges nicht selbstbewusstes Kind in jeder Beziehung wieder rein. Dass da erwachsene Menschen weglaufen ist ja sonnenklar. Die wollen sich auf eine erwachsene Frau einlassen und finden dann ein kindliches Verhalten. Da hauen die ab. Das wollen die nicht.
Das gehört in die Therapie und da ist noch viel mehr, was die Therapeutin dann tun muss, damit diese Wunden heilen können. Das gehört in die Therapiestunden. Das kann man nicht im Internet machen.