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Guten Abend
Ich besuche aktuell die 12. Klasse eines Gymnasiums und mache nächstes Jahr mein Abitur. Nun ist es so, dass ich, wenn ich von der Schule nach Hause komme (was meistens um 16:30 oder um 17:30 ist) total kaputt bin und fast keine Energie mehr habe für die Hausaufgaben. Das kann doch nicht normal sein? Ich merke in letzter Zeit immer mehr, wie meine Aufnahmefähigkeit immer weiter abnimmt. Ich bekomme so viele Hausaufgaben auf und habe so viele Prüfungen, dass ich die Wochenenden fast nur mit Lernen verbringe. Ausserdem schreibe ich gerade an einer 40 seitigen Facharbeit, die ebenfalls viel Energie in Anspruch nimmt. Teilweise fange ich um 4:00 morgens an zu lernen, weil ich weiss, dass ich nach der Schule nicht mehr viel schaffe. Aber auch wenn ich bis 6:00 schlafe, bin ich nach der Schule total kaputt. Vermutlich denkt ihr jetzt, dass ich mit so viel Aufwand bestimmt eine 1er Schülerin bin. Aber ich bin trotz der vielen Lernerei eher so im Mittelfeld. Ich schätze meinen Schnitt so auf vielleicht 2,7. Und das ist okay, ich setze mir keine Bestnoten als Ziel. Aber dennoch nimmt die Schule viel Zeit in Anspruch.Ich habe fast die ganzen Herbstferien nur mit Schulsachen verbracht und hatte fast keine Pause. Ich merke, dass ich im Unterricht total unaufmerksam geworden bin. Es hört sich bescheuert an, aber ich habe das Gefühl, ich habe keine Energie, um dem Lehrer zuzuhören. Ich war immer eine aufmerksame Schülerin. Aber die letzten Wochen habe ich mich in den meisten Fächern fast nicht mehr beteiligt, nicht mal mehr richtig zugehört, ja ich bin teilweise sogar fast eingeschlafen, weil ich so müde war. Und das sogar in meinen Lieblingsfächern. Da kann doch was nicht stimmen, wenn ich nicht einmal mehr den Stoff in meinen Lieblingsfächern aufnehmen kann. Die Schule überfordert mich einfach. Und vor allem durch die aufwendige Facharbeit ist meine Freizeit im Moment stark eingeschränkt. Aber so kann es doch nicht weitergehen... Was stimmt nicht mit mir?

Liebe Grüsse
Lichtmädchen

13.11.2018 20:00 • 14.11.2018 #1


13 Antworten ↓


Zitat von Lichtmädchen:
Nun ist es so, dass ich, wenn ich von der Schule nach Hause komme (was meistens um 16:30 oder um 17:30 ist) total kaputt bin und fast keine Energie mehr habe für die Hausaufgaben.

Es ist Winter, kalt und ziemlich dunkel draußen. War das die letzten Jahre auch so, dass du im Winter müde warst?

Zitat von Lichtmädchen:
Ich bekomme so viele Hausaufgaben auf und habe so viele Prüfungen, dass ich die Wochenenden fast nur mit Lernen verbringe.

Gnadenlos selektieren und taktisch vorgehen. Hausaufgaben, die wichtig sind in Bezug auf die Abiklausuren und normale Klausuren gründlich machen. Die Hausaufgaben, die der Lehrer anschaut (indem er durch die Reihen geht und schaut), einfach husch-husch oberflächlich machen. Und bei Lehrern, die die Hausaufgaben gründlich besprechen und du dadurch die mündliche Note verbessern kannst: Einfach teilweise machen (und gut) - so dass du dich bei den gut gemachten Teilen melden kannst.

Zitat von Lichtmädchen:
Ausserdem schreibe ich gerade an einer 40 seitigen Facharbeit, die ebenfalls viel Energie in Anspruch nimmt.

Schonmal was vom 20:80 Prinzip gehört? Mit 20% des Arbeitsaufwandes kann man 80% erreichen. Für die verbleibenden 20% braucht man 80% der Arbeitsleistung. Bringt also NICHTS jetzt extrem viel Zeit für die Arbeit aufzuwenden.

Zitat von Lichtmädchen:
Teilweise fange ich um 4:00 morgens an zu lernen, weil ich weiss, dass ich nach der Schule nicht mehr viel schaffe.

Du gehst jetzt seit 12 Jahren zur Schule und weißt sehr viel über deine Mitschüler. Schreiben diejenigen gute Noten und sind zufrieden, die den ganzen Tag am Schreibtisch hocken und lernen? Oder sind es eher diejenigen, die entspannt rangehen - also taktisch auch mal was einfach nicht machen und viel mehr unternehmen und dafür deutlich weniger am Schreibtisch sitzen?

Zitat von Lichtmädchen:
Ich war immer eine aufmerksame Schülerin. Aber die letzten Wochen habe ich mich in den meisten Fächern fast nicht mehr beteiligt, nicht mal mehr richtig zugehört, ja ich bin teilweise sogar fast eingeschlafen, weil ich so müde war.

Mündliche Noten machen 60% der Gesamtnote aus. Schriftliche Noten machen 40% aus. Mit 30% des aktuellen Aufwandes kannst du besser sein als mit dem jetzigen Aufwand. Alles Taktik: Im Unterricht wach und aufmerksam sitzen, dann lassen sich viele Fragen des Lehrers schon durch logisches Denken beantworten. Und statt auswendig zu lernen, was der Lehrer die letzten Stunden gemacht hat, schaust du was in den nächsten Stunden kommen wird (einfachste Zusammenfassungen im Internet). Dann kannst du dich super melden und beteiligen (weil du schon die einfache Kurzzusammenfassung gelesen hast). Das beeindruckt dann den Lehrer viel eher.


Egal, was du später beruflich machst: Nach dem Abi ist schei*egal ob du wie oben beschrieben vorgehst, viel Freizeit hast und das Leben genießt, oder täglich 5h alles aus der Schule auswendig lernst. Bestimmt 90% des auswendig gelernten Wissens aus der Schule wirst du NIE wieder brauchen.

A


Überforderung in Schule

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Altobelli, Du hast so lange Schule wie Ich arbeiten gehe. Wem ginge es da nicht so? Keine Ahnung, ob das das normale Pensum ist... Ich war nicht lange auf dem Gymi dank Dyskalkulie.

Zitat von Veritas:
Dyskalkulie

Echt, du auch? Ich auch. Hab' aber gerade deshalb etwas länger gebraucht für's Gym

Zitat von Lichtmädchen:
Es hört sich bescheuert an, aber ich habe das Gefühl, ich habe keine Energie, um dem Lehrer zuzuhören. Ich war immer eine aufmerksame Schülerin. Aber die letzten Wochen habe ich mich in den meisten Fächern fast nicht mehr beteiligt, nicht mal mehr richtig zugehört, ja ich bin teilweise sogar fast eingeschlafen, weil ich so müde war. Und das sogar in meinen Lieblingsfächern.

Dem würde ich schon nachgehen. Das muss ja eine Ursache haben. Gut zuhören und ein bisschen mitmachen sind das A und O, das spart viel Nacharbeit zuhause. Schläfst du in letzter Zeit schlecht?

Hab's nicht auf Papier, aber schlecht war Ich in Mathe schon immer. In Deutsch war auf Ich auf dem Gymi auch schlecht, vorher hatte Ich nur Einsen, gelegentlich mal 'ne 2 oder 2+. War das damals alles gar nicht gewohnt und bin nach 1 1/2 Jahren auf die Realschule. Später hat mir der Mathesch. auf dem Berufskolleg auch 'nen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Verschenkte Zeit! Auch in handwerklichen Dingen, Feinmotorik, Orientierungssinn (der geht oft nach 'ner Weile) bin Ich dämlich. Meine feminine Ader.

@Veritas
Ich hatte meine ersten Fünfer (=schlechteste Note in Österreich) in Mathe und extra Förderunterricht schon im Grundschulalter. Zweimal wiederholt, einmal in der Gym-Unterstufe, einmal in der Oberstufe. Matura grad mal so geschafft. Aber auf Anhieb, ohne Wiederholungsprüfung im Herbst, das war damals die Sensation.

Wenn mich nicht alles täuscht, hatte Ich in der letzten Klasse der Grundschule nur noch 'ne 4 (von 6). Nachhilfe hatte Ich kurzzeitig mal Jahre später, brachte aber nicht viel. Vor allem wenn die Aufgaben nicht so vorkommen, wie man es lernte. Wiederholt habe Ich nie. Wo Ich mal Mathe kapierte: Physikunterricht (man konnte sich dann mal vorstellen, WAS man berechnet) und später Kräfteberechnung usw. auf der Berufsschule. Gymi und Berufskolleg (kein Abschluss, da nicht zur Prüfung zugelassen, da bringt es dann auch nichts, wenn man in ENG/POL/DE einer der Besten der Oberstufe ist) waren Fehlentscheidungen. Wäre Ich mal als Prolo auf 'ne Sonderschule gegangen, Oida!

Zitat von la2la2:
Mündliche Noten machen 60% der Gesamtnote aus. Schriftliche Noten machen 40% aus.

Wie kommst du denn darauf? Erstens ungerscheidet sich das nach Bundesländern, zweitens zählen die mündlichen nirgends mehr als die schriftlichen. Bei uns zählen die mdl. höchstens 30% (nach Ermessen des Lehrers).

@Schlaflose Bei uns haben die Lehrer das durchgehend von der 5. Klasse bis zu Abi so gehandhabt. Also sowohl angesagt als auch so fürs Zeugnis berechnet, dass mündlich überwiegt. Manche lehrer haben 49% zu 51% gerechnet, die meisten 40 zu 60

Wo war das? War das mit Zentralabitur?

Gerade in der Oberstufe sollten die mündlichen Leistungen nicht überbewertet werden, weil man in dann in den schriftlichen Abiprüfungen große Diskrepanzen gegenüber den Vornoten und damit jede Menge mündliche Abweichungsprüfungen am Hals hätte. Das wollen weder die Schüler noch die Lehrer.

In meiner Schulzeit zählten mündliche Leistungen fast gar nicht. Die Zeugnisnoten wurden rein rechnerisch aus den Ergebnissen der Klassenarbeiten ermittelt. Nur wenn man dann zwischen zwei Noten stand, entschieden die mündlichen Leistungen, ob man die bessere oder die schlechtere Note bekam. In vielen Fächern war das für mich ein großer Vorteil, in einigen (vor allem in Englisch, Französisch, Latein, Deutsch und Erdkunde) ein Nachteil.

@Schlaflose kann man dich irgendwie privat erreichen? PN geht nicht.....

Es war in der nördlichen Hälfte von Deutschland. In den Kernfächern Deutsch, Mathe und Englisch gab es zentrale Abiturprüfungen.
Die Diskrepanz zwischen Vornoten und Noten in den Abiprüfungen war bei uns vollkommen egal. Man konnte z.B. in Chemie immer 15 Punkte haben und in der schriftlichen Abiklausur 1 Punkt oder umgekehrt. Als Schüler konnte man dann FREI entscheiden, ob man eine zusätzliche mündliche Prüfung macht - oder nicht......
Auch wenn man in der Vornote z.B. in Geschichte 6 Punkte hatte und in der Abiprüfung 6 Punkte, konnte man eine mündliche Zusatzprüfung machen....

Zitat von Schlaflose:
Erstens ungerscheidet sich das nach Bundesländern


Kann ich bestätigen. Wir wohnen ja grenznah und ich hatte ein Kind in Bayern, eines in Hessen in der weiterführenden Schule. Die mündliche Mitarbeit ist in Hessen wesentlich stärker eingeflossen als in Bayern.

Lichtmädchen, ist bei dir mal Eisen usw. im Blut untersucht worden? Vielleicht kann dein Hausarzt mal ein Blutbild machen lassen, eventuell hast du einen Nährstoff-Mangel. Ansonsten wundert es mich nicht, dass du von dem Pensum völlig erschöpft bist, das du da absolvierst. Du hast noch einige Monate vor dir bis zum Abi, deshalb denke ich auch du müsstest versuchen auch mal Ruhepausen zu machen. Mitten in der Nacht aufstehen und auch am Wochenende nur lernen, das ist natürlich enorm kräftezehrend. Und dann leidet die Konzentration und du brauchst länger für deine Schulsachen. Ein Teufelskreis.

Haben deine Klassenkameraden das gleiche Problem? Vielleicht hilft, sich mal zusammen zu tun und mit den Lehrern über die Hausaufgaben-Menge zu sprechen.

Doch, Schlaflose, bei uns ist es auch so, dass die mündlichen Noten teilweise mehr zählen als die schriftlichen. Mich ärgert das, denn es gibt Schüler die sich immer meldet um dann Müll zu reden, andere überlegen sich ob es auch richtig ist was sie sagen und geraten so ins Hintertreffen.

Die Quatscher und Schaumschläger sind im Vorteil.

Zitat von la2la2:
./follower.php?u=28350mode=wall kann man dich irgendwie privat erreichen? PN geht nicht....


Nein, ich habe meine PN-Funktion von der Moderation ausschalten lassen.

Zitat von la2la2:
Die Diskrepanz zwischen Vornoten und Noten in den Abiprüfungen war bei uns vollkommen egal.


Das ist in vielen Bundesländern nicht so. Wenn die Note in der schriftlichen Prüfung ab 4 Punkte vom Durschscnitt der Vornoten nach oben oder unten abweicht, gibt es die Abweichungsprüfung. Bei uns seit 2010 nicht, wird aber übernächsten Jahr wieder eingeführt.

Zitat von la2la2:
In den Kernfächern Deutsch, Mathe und Englisch gab es zentrale Abiturprüfungen.


Bei uns schon immer und inziwschen in den meisten anderen Bundesländern gibt es allen Fächern Zentralabitur.
Zitat von kritisches_Auge:
Mich ärgert das, denn es gibt Schüler die sich immer meldet um dann Müll zu reden, andere überlegen sich ob es auch richtig ist was sie sagen und geraten so ins Hintertreffen.

Die Quatscher und Schaumschläger sind im Vorteil.


Das ist aber eigentlich nicht so gedacht. Die Qualität und nicht die Quantität ist damit gemeint.
Bei uns heißt es sowieso von vornherein mündliche und sonstige Leistungen. Dazu gehören auch z.B. Vokalbeltests, Referate, Präsentationen, Qualität der Hausaufgaben, u.v.m, also alles, was in der Schule neben den Klassenarbeiten an Leistung erbracht wird.

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