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Seit über 10 Jahren, wurde ich nun schon von einem Wohnbetreuer in meinem alltäglichen Leben begleitet!
Er half mir immer bei Behördenschreiben, Arztschreiben usw. oder begleitet mich zu Arztbesuchen oder sonstigem, wenn es nötig war!

Mindestens einmal in der Woche, haben wir auch einfach nur einen Termin zum Reden ausgemacht und ich konnte mit Ihm alles bereden, was mich seelisch gerade so beschäftigt hat!

Da ich ganz alleine auf der Welt bin, weil die meisten aus meiner, so genannten Familie, bereits verstorben sind und der klägliche Rest, nur aus entfernten Verwandten und meinem narzistischen Halbbruder besteht, gibt und gab es in meinem Leben, keine andere Person außer meinem Betreuer, die mir wirklich wichtig war/ ist und zu der ich eine starke emotionale, Bindung hergestellt habe!
Von einem einzigen, langjährigen Freund, mal abgesehen, der aber sein eigenes Leben zu leben hat und mir insofern auch nicht wirklich helfen kann!
Im Laufe der Zeit, kannte mein Betreuer mich mittlerweile in und auswendig und wusste immer ganz genau, was ich gerade brauchte!

Jetzt allerdings, habe ich Ihn verloren!

Das letzte Mal hatten wir uns Ende September getroffen und alle Termine die wir im Oktober hatten, sagte er dann immer kurzfristig, schriftlich ab, was sehr ungewöhnlich für Ihn war.

Mittlerweile weiß ich jetzt, das er einen schweren Schicksalsschlag in seiner eigenen Familie erlebt hat und er jetzt deshalb, für eine lange, unbestimmte Zeit, nicht mehr zu seiner Arbeit als Wohnbetreuer für psychisch kranke Menschen wie mich, zurück kehren kann/ wird!

Technisch gesehen, stellte das kein so großes Problem dar, denn ich werde mittlerweile schon von einer NEUEN, anderen Wohnbetreuerin, dauerhaft betreut nur:
Emotional geht es mir gerade Hundeelend um es mal Milde auszudrücken!

Er fehlt mir schrecklich, seine ganze Art und Weise und vor allem die entstandene Vertrautheit/ Verbundenheit zwischen und, die sich im Laufe der Zeit gebildet hat!
Dazu kommt das ich als nur eine seiner betreuten Klientinen, nicht mal das Recht habe zu erfahren, was eigentlich genau bei Ihm passiert ist! Das lässt natürlich meine emotionale Phantasie, geradezu explodieren!
Im Geiste sehe ich Bilder von: verstorbenen Verwandten wie seine Eltern oder eines seiner 3 Kinder vor mir oder befürchte das er einen Autounfall hatte oder eine schlimme Krankheitsdiagnose bekommen hat usw.!

Wenn ich wenigstens halbwegs genau wüsste was los ist, dann könnte ich zumindest damit aufhören, mir so große Sorgen um Ihn zu machen und lernen und abschließen mit dem, was auch immer es ist und versuchen mit der neuen Betreuerin, weiter an meiner Zukunft zu arbeiten!

Das mache ich zwar derzeit auch so schon mit Ihr, nur fällt mir das im Moment, extrem schwer, insbesondere da ich auch körperliche, sehr massiv auf so starken emotionalen Druck reagiere!

Ich kann derzeit oft nicht mal mehr meine Wohnung verlassen, weil ich unter psychisch bedingtem starken Durchfall leide und ständig an mein Klo gefesselt bin.
Ich habe ebenso Schlaf Schwierigkeiten und bin fast immer übermüdet.
Dazu bekomme ich derzeit ständig Heulkrämpfe wegen der Sache und meine Depressionen fahren, vor lauter Begeisterung über diese Umstände, geradezu Achterbahn mit mir!

Was ich auch versuche um mich abzulenken, nichts hilft wirklich gut, die Gedanken kreisen wiedermal unentwegt herum.

Verstärkt wird das auch noch durch meine Vorgeschicht!
Es ist nicht das erste sondern bereits das mindestens 3te Mal in meinem Leben, das Menschen dir mir sehr wichtig sind, mal ebenso, von heute auf morgen, aus meinem Leben verschwinden, sei es durch Tod oder einfach zurück gelassen werden!

Ich weiß nicht wie oft ich noch die nötige Kraft aufbringen kann, so etwas immer und immer wieder durchzustehen !

G.Yuna76

27.11.2024 05:36 • 27.11.2024 x 1 #1


5 Antworten ↓


Hallo,

das Leben hat viele Seiten , auch die schmerzliche Seite gibt es . Wenn sich eine Türe öffnet geht ein anderes Fenster auf . Dein Schmerz wird von Tag zu Tag weniger .

A


Trauer wegen Verlust des Betreuers

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Ich habe mittlerweile auch 3 Betreuer gehabt. Jedes Mal dachte ich, es kann nicht besser werden und oh Wunder, tatsächlich wurde es immer besser.
Am Anfang ist es immer schwierig, weil die Vertrautheit fehlt und man gefühlt nur am Erklären ist, warum, wieso und weshalb. Diese Zeit ist immer die Schlimmste!
Und natürlich ist der Schmerz, den du verspürst normal. Gerade bei langjährigen Betreuungen. Aber es wird wirklich besser.

Ich würde dir empfehlen, das Thema bei der neuen Betreuerin anzusprechen, falls du das noch nicht gemacht hast. Das kann helfen und habe ich bei meinen Wechseln immer gemacht. Also explizit auch deine Sorgen, die du hier schilderst.

Das habe ich schon gemacht Obscura, die neue Betreuerin ist sehr Verständnisvoll dafür, nur tut es mir trotzdem sehr weh, jetzt immer zu Ihr gehen zu müssen, nach solanger Zeit, mit meinem anderen Betreuer zusammen!
Wenn ich mit Ihr nicht gerade an etwas sehr wichtigem, meine Zukunft betreffendem arbeiten müsste, dann hätte ich mich jetzt am liebsten erstmal eine ganze Weile zurück gezogen und die Welt, Welt sein lassen!
Nur leider geht das nicht, ich muss da jetzt dringend mit ihr weitermachen, was ich mit meinem Betreuer angefangen hatte.

Mich wurmt auch, daß ich nicht einmal in meinem Leben, für Ihn da sein kann, in was für einer noch so kleinen Form auch immer.
Ich verdanke Ihm zuviel, als das ich es in Worte fassen könnte!
Ohne Ihn, wäre ich an so manch einem Problem, in meinem Leben, kläglich gescheitert.

Ich bin auch selbst etwas überrascht, das mir das ganze so derart an die Nieren geht.
Mir war garnicht bewusst gewesen, das ich zu einem, nicht zum Familien und privatem Kreis Freundeskreis gehörenden Menschen, trotz allem so eine unbewusst Enge, Beziehung aufbauen kann, bzw. aufgebaut habe.

In Zukunft werde ich da jetzt wohl noch mehr drauf achten müssen.

Danke für dein Verständnis und deine schnelle Antwort!
G.Yuna76

Da hat dann leider im Vorfeld zu wenig Abgrenzung stattgefunden.

Mein Betreuer hilft mir sehr viel, er ist sehr intelligent und seine Denkansätze helfen mir oftmals mehr als meine eigentliche Therapie. Manchmal gehen wir aber nur spazieren, trinken Kaffee und diskutieren über Gott und die Welt, weit ab von seinem Beruf. Trotzdem muss man sich immer bewusst sein, dieser Mensch wird dafür bezahlt, mir zu helfen. Das ist sein Job.

Auch wir reden sehr viel über sein Privatleben, aber ich bin mir darüber bewusst, sollte sein Arbeitgeber ihn versetzen wollen oder er selbst aus irgendwelchen Gründen aufhören, dann habe ich kein Anrecht mit dieser Person weiterzureden (mal davon abgesehen, dass sowas ein Betreuer auch nicht macht, da es nie eine gleichwertige Beziehung war, ist und wird, da immer ein Machtgefälle da sein wird).

Würde ich dir raten, dir das bei deiner neuen Betreuerin immer bewusst zu machen, damit du nicht noch mal in dieses Loch fällst, was übrigens durchaus normal ist bei engmaschigen Betreuungen.

Vom Verstand her, gebe ich dir vollkommen recht und bin auch ein Stück weit sauer auf mich deswegen.

Natürlich ist das für Ihn nur sein Beruf und er hat zwar, so wie deiner bei dir auch, zwar hin und wieder mal etwas von seinem Privaten Leben erzählt, dennoch war auch mir immer bewusst das ich da nicht dazu gehörte!
Ich dachte bisher eigentlich, das ich auch emotional, denn nötigen Abstand zu Ihm besitzen würde.

Das dem nicht so ist, war mir bisher, wie gesagt, nicht klar gewesen!

Das kann oder wird höchstwahrscheinlich mit meiner eigentlichen Psychischen Erkrankung der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung, früher hieß das schlicht Borderline zusammen hängen.

Ich werde mir also wohl, nochmal weitere Therapeutische Hilfe suchen müssen um das mit der Abgrenzung besser zu lernen, insofern das bei mir überhaupt möglich ist?!

Selbst falls nicht, weiß ich jetzt auf jeden Fall, über meine Anfälligkeit diesbezüglich bewusst bescheid und kann entsprechend handeln!

Diese beschissenen traurige Situation in der ich mich jetzt befinde, wird ebenfalls ein toller Lehrmeister sein, es in der Zukunft nicht mehr soweit kommen zu lassen, hoffe ich!

G.Yuna76




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