Zitat von Abbie: aber ich sehe danach keine Zukunft mehr für mich
Ich habe mir den Thread komplett durchgelesen.
Meine Erfahrung kommt aus dem Gebiet rund um Traumafolgestörungen.
Im Laufe der Jahrzehnte habe ich wirklich vieles gesehen - deine Geschichte empfinde ich als ausserordentlich schlimm und leidvoll.
In jeder Beziehung / Ehe wo sexualisierte, körperliche, seelische Gewalt, Manipulation und Unterdrückung herrschte war eines immer vorhanden - das schönreden der Situation und idealisieren des Partners. Und das oft in Kombination mit der logischen Erkenntnis das die Beziehung toxisch ist.
Es gibt ein Phänomen, welches @Mariebelle schon verlinkt hat - es ist das schönreden der Situation, abschwächen der Gewalt, Idealisierung/Verbrüderung mit dem Täter.
Dies tun Menschen jeden Alters. Es dient dazu eine psychisch belastende oder gar traumatisierende Situation ertragen zu können.
Wenn der Täter auch noch per Manipulation jede Gegenwehr oder Fluchtimpuls des Opfers unterdrückt, entstehen auch die Gedanken das man es nicht schaffen kann.
In deinem Fall kommen dann noch deine gesundheitlichen Themen dazu.
Wenn ich das richtig gerechnet habe, bist Du mit 13 eine Beziehung mit einem 18 Jahre älteren Mann eingegangen. Mir unvorstellbar das dies freiwillig geschah. Auch hier kann das verlieben ein Schutzmechanismus deiner Psyche sein, um mit der emotional überlastenden Situation umzugehen.
Kinder haben solch ein Mechanismus ebenfalls. Sie tun das weil ihr gefühltes Überleben von den Eltern abhängt. Ich kenne das aus Erfahrung am eigenen Leib. Witzig ist anders.
Und mit 13 Jahren halte ich das für durchaus möglich das Du emotional so manipuliert wurdest, um dich in diese Opferhaltung zu bringen.
Das ganze das er noch Fremd gegangen ist, toppt das nicht wirklich, sondern ist nur ein Punkt in einer langen Reihe von Dingen, wo jeder einzelne Punkt für sich ein Trennungsgrund wäre.
Das es dir so schlecht geht ist kein Wunder, ebenso das Du den Tunnelblick deiner Opferrolle hast. Dadurch kann die Zunkunft für dich unvorstellbar werden. Ebenso wie dein Selbstbild so in Schieflage ist.
Aber versuche mir zu vertrauen, wenn ich dir sage das dies nur deine eingeschränkte Sichtweise ist. Ebenso solltest Du versuchen all den anderen mit ihren Ratschlägen hier zu vertrauen.
Daher kann ich dir nur dringen raten dir Hilfe zu suchen - wenn nicht für dich, dann für dein Kind.Ich denke das mit ein Grund warum Du Angst hast bei einer Beratungsstelle anzurufen der Punkt ist, das Du erkennst das dein Kartenhaus, was Du als Schutz aufgebaut hast, zusammenbricht.
Jedoch ist ein Anruf oder ein Termin erst einmal eine andere Sichtweise professioneller Personen. Dennoch ist es dein freier Wille ob Du dann Hilfe annimmst oder es lässt. Ergo niemand von den Beratungsstellen zwingt dich zu irgend etwas.
Grüße
Cube