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Guten Morgen,

ich leide schon lange unter mittelschweren Depressionen und sozialer Phobie, die ich mal mehr, mal weniger im Griff habe. In meinem aktuellen Job hat sich das Ganze leider wieder verstärkt aufgrund meines Vorgesetzten.

Er ist ein narzisstischer Kontrollfreak, der es immer wieder schafft, mein Selbstbewusstsein anzuknacksen mit seinen Aktionen, obwohl ich gute Arbeit mache und sehr zuverlässig bin. Er ist frauenfeindlich und sexistisch und hat schon so einige Aktionen gebracht, die mich total geschockt haben.

Kürzlich hat er in der Pause ein Gespräch zwischen mir und einer Kollegin mitbekommen, ich habe etwas aufgezählt, und benutzte den Satz . dies und das und schlag mich tot. , was ja einfach nur eine Redewendung ist.

Daraufhin kam er schnurstracks auf mich zu, hob die Faust und ließ sie blitzschnell in Richtung meines Gesichts nach vorne schnellen. Kurz vor meinem Gesicht stoppte er und sagte Überdenken Sie Ihre Wortwahl! Sie haben mich gerade dazu aufgefordet, dass ich Sie totschlagen soll! Beim nächsten Mal geht das vielleicht nicht so glimpflich aus!

Damit macht er auf dem Absatz kehrt und ging davon. Mich hat das total geschockt, ob er es nun witzig gemeint hat oder nicht und diese Aktion von ihm verfolgt mich bis heute. Wenn ich morgens ins Büro komme und weiß, dass nur er da sein wird, bekomme ich schon Magenkrämpfe und einen so starken Widerwillen, dass ich mich regelrecht zwingen muss, hinzufahren und nicht einfach wieder in die Bahn nachhause zu steigen.

Zudem war er vor einigen Wochen corona positiv, kam trotzdem zur Arbeit und hat jedem erzählt, er hätte halt eine Erkältung.
Erst viel später hat er dann alle zusammengetrommelt, um uns dann feierlich mitzuteilen, dass es gar keine Erkältung war, sondern Corona und wie wir ja alle sehen, leben wir trotzdem noch und keiner hat sich angesteckt.

Ab September habe ich gottseidank eine neue Arbeitsstelle und nun steht mir eben noch das Kündigungsgespräch bevor.
Dass ich die Stelle, auf die ich mich beworben hatte, bekomme, habe ich letzte Woche erfahren und am Freitag war dann der unterschriebene Arbeitsvertrag in der Post.
Momentan habe ich noch bis einschließlich morgen Urlaub. Danach bleiben mir 3 Tage Zeit, meinen Chef zu informieren dass ich kündige, danach ist er mehrere Wochen auf einer Kreuzfahrt und ich werde ihn dann auch nicht mehr sehen, da ich schon bei meinem neuen AG arbeiten werde, wenn er wiederkommt.

Bevor ich frei hatte, hat bereits eine andere Mitarbeiterin gekündigt und wollte das meinem Chef - ebenso wie ich - persönlich mitteilen. Sie kam kreidebleich aus dem Gespräch und ich habe nachher auch mitbekommen, dass sie geheult und mein Chef sie wohl total fertiggemacht hat, von wegen wie könne sie so illoyal sein und es wagen, so kurz vor seinem Urlaub zu kündigen, da hätte er ja nichtmal mehr Zeit, Ersatz zu suchen.

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie er reagieren wird, wenn ich dann ganze 3 Tage vor seinem Urlaub kündige und habe totale Panik vor seiner Reaktion. Da gerade viele Kollegen im Urlaub sind und ich die einzige bin, die mit ihm aktuell in dieser Abteilung arbeitet, werde ich die restliche Zeit mit ihm alleine sein. Ja es sind nur noch 3 Tage und dann ist er ja eh auf seiner Kreuzfahrt, ich versuche mich dahingehend auch zu beruhigen, aber ich schaffe es nicht.

Seit der Zusage von der anderen Firma habe ich schlaflose Nächte, wache aus schlimmen Alpträumen auf und kann meinen Urlaub überhaupt nicht genießen. Ich habe solche Panik vor diesem Gespräch und schaffe einfach nicht, mich zu beruhigen. Am liebsten würde ich krank machen die 3 Tage und meine Kündigung per Post schicken, aber so feige will ich nicht sein. Hilfe! ;(

25.07.2022 06:48 • 25.07.2022 #1


10 Antworten ↓


Ich kann dich so gut verstehen. Vor vielen Jahren war ich in einer ähnlichen Situation und hatte Angst zu kündigen. Es war schlimm, ich bin darüber an einer Depression erkrankt, weil ich mich nie getraut hatte zu kündigen und letztendlich hat mein Vater meine Kündigung eingereicht ( ich war da schon lange krank)und es wäre bald zu einer tätlichen Auseinandersetzung seitens meines Juniorchefs damals gekommen.

Ganz ehrlich, ich würde mich krank melden und dann schriftlich kündigen. So ein Mensch hat es nicht anders verdient. Und du spielst ja nicht krank, sondern wie du es beschreibst bist du es ja auch.
Drücke dir die Daumen, wie immer du dich entscheidest.

A


Totale Panik vor Kündigungsgespräch

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Hallo,

habe gerade wenig Zeit zum Schreiben aber ganz ehrlich, dieser Mensch hat kein persönliches Gespräch mit Dir verdient. Mache es so wie Du es selbst in Deinem letzten Satz beschrieben hast, alles andere wäre sinnlose Quälerei für Dich. Siehe es als Selbstschutz und nicht als Feigheit.

LG Perle

Krank melden, Kündigung per Einschreiben.
Was bist du solch einem Menschen noch schuldig?

Ich versteh die Leute manchmal wirklich nicht... was habt ihr für komische Verhältnisse zu euren Arbeitgebern Schick die Kündigung per Einschreiben an deinen Arbeitgeber. Dir kann total egal sein, wer die entgegen nimmt. Angekommen ist angekommen. Du brauchst kein einziges Wort mit irgend jemandem zu wechseln.

Du bist niemandem verpflichtet.
Schick heute die Kündigung per Einschreiben und melde dich umgehend krank. Fertig.

Ich hatte vor meiner Kündigung damals ständig Panikattacken. Ich bin zu meiner Ärztin und die hat mich direkt 4 Wochen krank geschrieben. Ich habe die Kündigung schriftlich eingereicht und nie wieder ein Wort mit irgend jemandem dort gewechselt. So wie es sein soll.

Hallo fearful, wenn du hin gehen solltest, dann nimm eine zweite Person mit zu diesem Gespräch, damit du da nicht alleine durch musst! Egal ob Verwandter, Freund oder Kollege, wobei letzteres schwierig sein könnte, denn ein Kollege muss ja weiterhin dort arbeiten und die Konsequenzen tragen. Wenn niemand zur Verfügung steht, und du es dir nicht alleine zutraust, dann lasse dich krank schreiben für die paar Tage und regel die Kündigung mit der Post per Einschreiben, das ist völlig in Ordnung. Das hört sich wirklich schlimm an. Wobei nun die Gelegenheit wäre dem Herrn mal die sachliche Meinung zu seinem Verhalten zu ünermitteln. Aber wie gesagt am besten mit Unterstützung, wenn du jetzt schon Panik hast, lass dich auf keinen Fall fertig machen, das steht ihm nicht zu. Alles Gute und viel Kraft.

Hallo liebe König,

es gibt überhaupt keinen Grund, ein Kündigungsgespräch zu führen.

Formal kann eine Kündigung eh nur schriftlich erfolgen, ein Gespräch ist rechtlich nicht wirksam.

Wenn Du nicht so feige sein willst Dich krank zu melden, überreiche dem Chef die schriftliche Kündigung an seinem letzten Tag vor dem Urlaub. Diskutieren musst Du ja nicht mit ihm darüber.

Beachte die Fristen und lass die den Eingang der Kündigung schriftlich bestätigen.

Sollte sich die Situation in der Firma danach zuspitzen, kannst Du Dich immer noch krank melden.


lg

Fred

Krankmelden und schriftlich kündigen. Kein persönliches Gespräch..der Typ ist ja verrückt. Nach der Sache mit der Faust wäre ich sofort nach Hause gegangen und nicht mehr aufgetaucht..

Zitat von Nicky78:
Krankmelden und schriftlich kündigen.

Genau so würde ich es in deiner Situation auch machen. Geht gar nicht was der Typ da abzieht.

Grundsätzlich denke ich auch schriftlich kündigen, fertig.

Allerdings ist es interessant, das du mit den Ängsten ausgerechnet auf so einen Chef triffst
Wenn du dich stark genug fühlst, könntest du dich der Situation stellen, wenn nicht ist es auch völlig in Ordnung

@fearful1988 Irgendwie habe ich gerade ein Déjà Vu - das Thema haben wir hier doch letztens schon mal durchgekaut...

Wie auch immer, ich finde es überhaupt nicht feige, nur schriftlich ohne Gespräch zu kündigen. Wer sagt, dass das feige ist - außer Deinem inneren Zensor?

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus - wenn der Chef sich nicht benehmen kann, hat er auch kein Anrecht auf einen höflichen Umgang. Du musst Dir selbst schon so wichtig sein, dass Du Dir dieses Gespräch ersparst. Also schriftlich per Einschreiben Rückschein kündigen und dann krank schreiben lassen. Fertig aus. Du bist diesem Menschen absolut nichts schuldig.

A


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