App im Playstore
Pfeil rechts
15

Meine 10 jährige Tochter klagt über Ängste. Ich werde diesen Thread nutzen um gelegentlich ein paar Notizen zu diesem Thema zu machen oder bei Bedarf mal Fragen bzgl Phobien speziell im Kindesalter zu stellen.

03.06.2024 01:40 • 11.11.2024 x 2 #1


15 Antworten ↓


Heute vor dem Einschlafen hat sie mir eine der Ängste, die sie oft nicht schlafen lässt vorgestellt:
Die Angst vor der Angst ist ein großer Wattebausch mit grauen Punkten in meinem Kopf. Er legt sich über alles schöne und lässt nur die Ängste durch. Deswegen kann ich nicht über meine Ängste sprechen.

A


Tochter (10 Jahre) hat Ängste / Erfahrungsaustausch

x 3


Und dann gibt es noch: Die Angst die wie ein grüner Bus in meinen Füßen ist. In dem Bus sind Männer die Kinder fangen woĺlen. Der Bus ist sehr schwer und kann nicht einfach weggeschoben werden. Das ist die schlimmste Angst und eigentlich immer da.

Vor dem Einschlafen konnten wir dann noch eine ganz junge Angst, die noch keine Stunde alt war vertreiben: Danke, dass du geholfen hast, die Angst über das Bild hinten im Buch zu besiegen. Weil du mir gesagt hast, wie die Geschichte dazu weitergeht. Ich hatte nach hinten geblättert und dann sah ich dieses schreckliche Bild. Aber unsere Lehrerin hat uns verboten weiterzulesen als bis zum Buchzeichen. Jetzt wusste ich nicht, ob da gleich etwas schreckliches passiert. Jetzt ist diese Angst einfach gegangen.

Zitat von Angstmaschine:
Meine Angst hat mir (uns) einen großen Gefallen getan.
Ich saget ja schon, sie ist mein Freund.

Ich bin mal so frei und kopiere dein Zitat hier herein. Ich werde meine Tochter weiter begleiten und ich werde ihr behilflich sein, soweit ich es kann. Aber auf diese Erkenntnis muss sie irgendwann selbst kommen...

Zitat von Azure:
Ich bin mal so frei und kopiere dein Zitat hier herein.

Ja, gerne
Mit irgendwas anderem kann ich bei dem Thema leider gar nicht helfen. Kinder sind mir meist ein Rätsel, obwohl ich ja selbst mal eins war ..

Zitat von Azure:
Und dann gibt es noch: Die Angst die wie ein grüner Bus in meinen Füßen ist. In dem Bus sind Männer die Kinder fangen woĺlen. Der Bus ist sehr schwer und kann nicht einfach weggeschoben werden. Das ist die schlimmste Angst und eigentlich immer da.

Das kenne ich von meiner Tochter auch. Damals waren viele Nachrichten in den Zeitungen über Marc Dutrux aus Belgien.
Du kannst ihr sagen wie man sich schützen kann, auch als kleine Maus.
Geh in das nächste Geschäft und sag die sollen den Papa, die Mama anrufen!
Sprich die nächsten Menschen an das dir jemand hinterher läuft.
Es gibt kleine Alarmanlagen die machen einen mords Krach und hängen am Schulranzen oder dem Anorak.
Aber sag auch das es zwar solche Männer gibt aber sie ja ein kluges Kind ist, die nie an ein fremdes Auto ran gehen würde. Und ganz wichtig: Und das sie es Zuhause auf jeden Fall sagen soll!
Liebe Grüße
Kara

Neulich wurde sie mit ein paar ernsten Themen in unserer Umgebung konfrontiert, ich bekomme mit, wie es in dem kleinen Köpflein arbeitet...

Zitat von Kara-velle:
Du kannst ihr sagen wie man sich schützen kann, auch als kleine Maus.


Hatte deinen Britrag gar nicht zur Kenntnis genommen, @Kara-velle

Ich bin bei diesem kleinen Kindern beibringen wie sie sich schützen können eher zwiegespalten.

Einerseits gut fürs Selbstbewusstsein, andererseits wirklichen Schutz für den zum Glück bei uns derzeit seltenrn Ernstfall gibts halt nicht.

Ein gesundes Mittelmaß an kindgerechter Aufklärung und den Kind eine umbeschwerte Kindheit schenken ist nicht einfach.

Ich hab noch was was vielleicht auch helfen könnte. Mir wurde gesagt, dass manchmal auch beängstigende Sachen in der Welt oder auch im Alltag geschehen können. Das gehört zum Leben dazu. Aber wie Mama oder Oma und Opa sind da und helfen dir. Du bist nicht allein. Es ist möglich eine Kollage von allen wichtigen und lieben Menschen im Leben zu erstellen und ins Kinderzimmer zu hängen. Vielleicht hilft das wenigstens ein wenig.

Zitat von Coru:
Aber wie Mama oder Oma und Opa sind da und helfen dir. Du bist nicht allein. Das fand ich als Kind beruhigend.

Danke, ich denke, dass meine Kinder das wissen, auch wenn sie sich immer wieder darüber vergewissern wollen und entsprechend dies nachfragen.

Meine Kinder leiden zeiweise auch unter Ängsten. Meines Erachtens nach bei Übergangsphasen (Kiga-Schule / Grundschule-weiterführende Schule), aber auch im Zuge von allgeneiner Entwicklung. Manchmal wenn sie in irgendwas selbständiger werden, treten auch wieder ein paar Ängste, Sorgen oder zumindest Gedanken auf. Ich finde das auch logisch, denn sie sind ja reifer geworden und das Spiegel sich auch darin wider, wie sie sich und die Welt betrachten.

Ich finde es anspruchsvoll, die Balance zu finden zwischen diese Gedanken und Gefühle ernst nehmen und gleichzeitig diese Gedanken/Gefühle sind völlig ok und du kannst damit umgehen lernen bis sie wieder weggehen. Es ist eine Phase.

Meine Sorge ist immer, dass man mit der falschen Reaktion auf die Ängste seiner Kinder, diese verstärkt oder zumindest verfestigt. Deswegen versuche ich immer dem ganzen genug Wichtigkeit zu schenken, aber gleichzeitig
nicht zu viel Aufmerksamkeit zu geben und vor allem dabei absolutes Vertrauen zu spiegeln, dass alles gut ist bzw wird.

Zitat von Pauline333:
Meine Sorge ist immer, dass man mit der falschen Reaktion auf die Ängste seiner Kinder, diese verstärkt oder zumindest verfestigt. Deswegen versuche ich immer dem ganzen genug Wichtigkeit zu schenken, aber gleichzeitig
nicht zu viel Aufmerksamkeit zu geben und vor allem dabei absolutes Vertrauen zu spiegeln, dass alles gut ist bzw wird.

Einen Knacks werden meine sowieso bekommen, egal wie ich mich verhalte

Dementsprechent kann ich aus meiner Sicht das richtige tun, dann habe ich zumindest das getan, was in meiner Macht stand...

Eine Teil meiner Erziehung besteht darin, dass sie lernen sollen, wie sie mit ihrem wie auch immer gearteten Knacks umgehen können...

hallo an alle,

ich habe keine kinder. finde dieses thema aber sehr wichtig und interessant.
hier ist ein link zu einer webseite in der es um das hormon oxytocin geht. ich finde, dass ist eine sehr nützliche information, gerade in bezug auf kinder.

hier ein kleiner ausschnitt:
Studien zeigen, dass Babys, die als Kind häufig Berührungen erlebt haben und viel Oxytocin ausgeschüttet haben, als Erwachsene stabilere Beziehungen führen und besser vertrauen können. Forschende aus USA und Deutschland fanden 2019 heraus, dass Kinder bei frühen intensiven Bindungen mit der Mutter später das Oxytocin-System besser hochregulieren können.

Ich möchte hier niemandem unterstellen, das eigene kind nicht genügend umarmt zu haben! meine nichte (11) ist ein sehr ängstliches kind. ich habe meiner schwester von dem 'Oxytocin' erzählt. habe gesagt, dass sie jeden abend zum beispiel 30min mit ihrer tochter kuscheln soll - mit körperkontakt, haut an haut...nicht total *beep*, aber vielleicht in einem trägertop und shorts - und ihr dann sagen soll, dass diese umarmungen und streicheleinheiten die angst vertreiben. dass es soger wissentschaftlich bewiesen ist!
selbst ein placebo kann wunder bewirken. ich kenne leute, die schenken ihren kindern irgendwas (kuscheltier oder so) und sagen dann wenn du es beim schlafen bei dir hast, verschwinden die bösen träume, die angst und und und.


https://www.medunigraz.at/news/detail/o...sen%20nach.

hoffe, euren kindern geht es ganz bald besser!

Mein Kleinster, in ein paar Tagen 11 hat im Frühjahr in der Grundschule immer die Kindernachrichten gezeigt bekommen. Auch wenn diese etwas entschärft sind kam es einer Reizüberflutung gleich.
Die Lehrer hatten nichts zu tun, weil mit dem Stoff durch, Kindernachrichten angeknipst.
Dabei hat er damals auch Ängste aufgebaut. War die Zeit in der Israel recht stark mit Raketen terrorisiert wurde. Zerbombte Häuser, Verletzte in Krankenhäuser,…
Leider haben die Lehrer nie mit den Kindern darüber geredet!

Also habe ich mit dem Mini diese daheim nochmal angeschaut und durchgesprochen, erklärt und Fragen beantwortet. Dieses durcharbeiten hat ihm sehr geholfen.

Außerdem haben wir einen Sorgenfresser gekauft und den durfte er mit seinen Ängsten und selbst gebauten Stimmungssmilies füttern.

Bei Kindern ist es wie bei Erwachsenen auch. Geteilte Angst ist nicht mehr so stark.

Lass daher deine Tochter die Ängste
aufschreiben und / oder mit dir besprechen. Reden geht bei manchen Themen nicht. Dann aufschreiben und vielleicht so einem Monster verfüttern.

Auch der Übergang und die Situation mit der Weiterführenden Schule kann ggf. triggern.

A


x 4





App im Playstore