Ich möchte hier nun einmal kurz meine Erfahrungen von zürückliegenden und derzeitigen Therapieversuchen beschreiben:
Seit etwa 10 Jahren mache ich die verschiedensten Versuche, meiner psychische Problematik (soziale Ängste, Depressionen etc.) mittels geeigneter Therapie zu begegnen.
Diese Massnahmen/Versuche schliessen eine längere stationäre Therapie, mehrere Neurologen/Psychiater (Medikamente) und Psychotherapeuten mit ein.
Anfangs wurde noch die Diagnose: möglicher Asperger Authismus und/oder reaktive Ängste/Depression aufgrund zurückliegender und/oder aktueller Traumata gestellt.
Keine dieser Diagnosen wurde aber jemals wirklich bestätigt oder völlig verworfen. Weitere Diagnosen wurden im Verlauf meines Weges durch das Gesundheitssystem aber auch niemals gestellt.
In keinem meiner Therapieversuche, auch nicht im Krankenhaus, wurde jemals eine wirkliche Anamnese erstellt.
Es wurde niemals eine gesundheitliche Vorgeschichte oder ein (psychosozialer) Lebenslauf von mir erfragt.
Wenn ich dies angesprochen habe, dann wurde immer und überall sofort abgeblockt, oder auf später (in der nun folgenden Realität nie) verschoben.
Da ich aber meine Lebensgeschichte (emotionaler Missbrauch in der Kindheit, Erfahrungen mit meinen Ängsten besonders in Bezug auf menschliche Beziehungen etc.) für wichtig halte (zumindest sollte der behandelnte Arzt/Psychologe davon wissen), sehe ich keine Möglichkeit mehr, nun im Rahmen therapeutischer Behandlungen wirklich Hilfe zu bekommen.
Ich erwarte natürlich nicht immer sofort eine stimmige Diagnose und/oder einen vollständigen Therapieplan, aber ein Minimum an Feedback (Antwort, Reaktion etc.) wäre nach 10 Jahren schon sehr hilfreich.
Erzählen, um Hilfe rufen, Schweigen ernten und eventuell ein Medikamentenrezept und den nächsten Termin bekommen, ist für mich nun nicht mehr ausreichend.
Lediglich mein Hausartz, der mein Leben nun seit genau 20 Jahren begleitet, hat in etwa ein Gesamtbild von mir und ist auch im Ganzen über diese Therapiesituationen informiert.
Er ist teilweise entsetzt, aber als Allgemeinmediziner in dieser Sache auch ratlos.
Diese Therapieerfahrungen haben auch mit dazu geführt, dass ich den Weg der Krankheitsakzeptanz gegangen bin, und die reale Möglichkeit auf eine Heilung nahezu aufgegeben habe.
Falls irgend jemand ähnliche Erfahrungen oder einen wirklichen Tipp hat, bin ich sehr dankbar.
Ein schönes Restwochenende wünscht, Der Beobachter
09.05.2010 16:15 • • 13.12.2020 #1