Zitat von Natascha40:Mir wurde, vor langer Zeit, zu Tavor geraten. Davon würde ich angeblich profitieren, es würde keinen Anlass geben zu leiden, wo es doch wirksame Medikamente geben würde. Ich habe den Arzt zweimal gewechselt, denn ich hatte nicht die geringste Lust in eine Medikamentenabhängigkeit zu schlittern. Ich fand es auch ...
Ja, man muss die Verantwortung für sich selbst auch in einer Behandlung übernehmen und kann sich auf nichts verlassen. Da hilft nur, die Leute im Gespräch zu checken, wie fachkundig sie sind und wie sehr sie sich mit einem auseinandersetzen.
Ein guter Psychiater sollte eigentlich die Vorgeschichte erheben und auch sehen, ob er einen Suchttyp vor sich hat. Wenn es kein Suchttyp ist, kann man mit dem Tavor schon offensiver umgehen. Aber wenn die Patienten so auf der Kippe stehen, dass nix mehr Anderes hilft, dann gehen die klar das Risiko der Abhängigkeit ein. Die modernen Entzugsmedikamente haben an dieser Einstellung auch ihren Anteil. Medizin ist immer eine Momentaufnahme. Was heute unumstößliches Gesetzt ist, kann zwei Jahre später überholt sein.
Es ist sowieso so, dass wir extrem viele neue Medikamente bekommen und viele ganz neue Wirkungsmechanismen haben, wo noch keiner mit Erfahrung hat.... Da bin ich mal gespannt, was da auf uns zu kommt. Ein guter, moderner, fitter Psychiater, der aber schon ein bissl Berufserfahrung sammeln konnte und gut spezialisiert ist, ist Gold wert. Solche gibt es aber nur ganz selten.
Ich hab's 4 Jahre täglich genommen und noch Zolpidem seit 14 Jahren täglich. Tavor und Zolpidem sind kreuztolerant. 2 mg Tavor täglich und 10 mg Zolpidem.. Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was andere mit pDIS oder DIS wegschlucken.
In der Klinik haben sie mir beim ersten Mal 1 Tavor mit 0,5 mg gegeben, als ich einen Flash hatte. Als die gar nichts geholfen hat, hat mein Traumatherapeut dumm geguckt und hat dann noch 50 mg Chrlorproxithen dazu drauf gehauen. Der Krankenpfleger hat kurz zusammengezuckt und den Chef fragend angeschaut. Und weil es so lustig war, noch 10 mg Zolpidem obendrauf. Ich habe dann prima geschlafen, aber am nächsten Tag war ich grau, grün, weiß und gelb im Gesicht, konnte mich kaum noch bewegen und habe es kaum zur Toilette geschafft. Und als ich in den Spiegel geschaut habe, habe ich im Spiegel einen Frankenstein-Verschnitt angeschaut. Muss ich nicht mehr haben.
Als Arzt kann man mit solchen kritischen Patienten nicht arbeiten, wenn man die nicht wenigstens über Nacht abschießt, damit sie Ruhe haben. Denn dann kann auch der Arzt schlafen, weil er sich keine Sorgen machen muss, dass nachts was passiert.
In sehr harten Zeiten muss man froh sein, dass es das gibt und wenn man davon dann nicht abhängig geworden ist, dann hat es prima geklappt. Ich habe viele zu selten was genommen, viel zu viel ausgehalten. War auch keine gute Entscheidung. Man brennt sich damit nur selbst aus.