Zitat von Schlaflose:Es gibt ja hier im Forum eine Reihe von Usern, die schon seit Jahren Tavor nehmen und in einer sog. Low-dose Abhängigkeit sind. Solange man nicht mehr als 1mg braucht und die Wirkung mit der Zeit nicht nachlässt spricht eigentlich nichts dagegen. Gefährlich wird es nur, wenn man die Dosis immer weiter erhöhen ...
Ich finde auch, dass man da vorsichtig sein muss, was man den Leuten rät.
Ist es denn immer unbedingt besser, dann nix zu nehmen und die Symptome machen einen und das eigene Leben kaputt. Ist das langfristig dann sinnvoller und besser gelaufen?
Das sollte man doch sehr genau mit dem Arzt besprechen und die Vor- und Nachteile genau abwägen.
Man kann sehr schnell davon abhängig werden. Aber nicht jeder wird abhängig. Wenn die Dosis nicht gesteigert wird, dann ist das schon mal ein gutes Zeichen.
Es gibt aber auch andere Dinge, die reinspielen, z.B. Autofahren. Was ich mittlerweile alles an verschiedenen Ansichten zum Autofahren unter Tavor gehört habe, das ist ein Unding. Die einen Ärzte, würden es einem komplett untersagen, die anderen sagen, nach 4 Stunden kannste wieder fahren. Die Kfz-Versicherungen macht keine genauen Angaben...
Man bewegt sich mit dem Tavor in so einer Art undurchsichtigem Dschungel. So kommt es mir vor. Jeder Arzt hat seine eigene Philosophie. Die einen verteufeln es, haben Angst davor, es einzusetzen. Die anderen nehmen es bevorzugt und sagen, dass die NL das wahre Teufelszeug sind. Das sehe ich auch so.
Mal zum Herausarbeiten der starken Kontraste:
Bei einer pDIS-Diagnose wollte
Therapeut Nr. 1 eine Null-Medikamente-Strategie
und Therpeut Nr. 2 pumpt in seine DIS-Patentin an manchen Tagen 60 mg pro Tag (!) rein. Und nicht nur das, da kommen noch viele andere Medikamente dazu. Das sind Dosierungen, die man ohne dran gewöhnt zu sein, nicht mehr überleben könnte. Was ein Mensch an Medikamenten braucht, kann niemals in einem Forum vernünftig eingeschätzt werden. Es ist hochkomplex. Und manche Patienten sind so kaputt, dass die diese Medikamente dringend brauchen. Da ist es keine Wahl zwischen Medis und Therapie, sondern man muss alles einsetzen, was es gibt und dann schaffen sie es vielleicht trotzdem nicht.
Dieses Birnen mit Äpfeln vergleichen hilft - nach meinem Dafürhalten - keinem was.
Zu mir hat mein Psychiater damals gesagt:
Die Abhängigkeit nehmen wir in Kauf. Wenn Sie abhängig werden, machen wir eben einen Entzug! Aber jetzt brauchen Sie das Tavor dringend, sonst schaffen Sie das nicht..
Das sind alles Abwägungsgeschichten. Wenn man z.B. nur einmal eine Überdosis oder schon mal Tavor genommen hat, hat sich der Hirnstoffwechsel dadurch schon verstellt. Das kann kein Laie abschätzen. Noch nicht mal ein Psychiater kann es beurteilen. Aber einer, der sich sehr gut auskennt und die Patientin lange kennt, der kann es beurteilen. Das ist schon alles relativ undurchsichtig.
Man kann in einem Forum niemandem seriös zum Tavor raten oder davon abraten. Es ist echt viel zu individuell und von zu vielen Faktoren abhängig, was empfehlenswert ist.