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Zitat von Dundun:
Du warst Mitte Januar auf 0,25 mg täglich runter und hast Tavor dann ganz abgesetzt, oder ? Hat Dein Arzt Dich bei dem ambulanten Entzug ...

Ich habe doxepin bekommen aber es hilft nix ......drei wochen hab ich ohne ausgehalten und nun ist der 6 tag wo ich 2x0,5 tavor expited nehme

Schade, dass das nicht geklappt hat.

Ich bin keine Ärztin - habe nur versucht, mich, was Entzug von Benzos (also auch Tavor) betrifft,schlau zu machen.
Dabei bin ich immer wieder auf den Entzug nach der Methode von Prof. Heather Ashton gestoßen.
Auch hier im Forum gibt es Personen, die nach dieser Methode von Benzos runtergekommen sind.

Die Ärztin meines von Tavor abhängigen Mannes hält nichts von dieser Methode. Dein (ambulanter ) Arzt scheinbar wohl auch nicht.

Ich drücke Dir die Daumen, dass es stationär klappt und wünsche Dir alles Gute.

A


Tavor dauerhaft nehmen

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Hallo,
Hier ein link
Liebe Grüße
Benzo.org.uk/german/bzcha02.htm

Es gibt ja hier im Forum eine Reihe von Usern, die schon seit Jahren Tavor nehmen und in einer sog. Low-dose Abhängigkeit sind. Solange man nicht mehr als 1mg braucht und die Wirkung mit der Zeit nicht nachlässt spricht eigentlich nichts dagegen. Gefährlich wird es nur, wenn man die Dosis immer weiter erhöhen muss, um eine Wirkung zu erzielen und man dann im Missbrauch landet.

Hallo, @glückskind3,

hast du denn einen Arzt, der das dauerhaft mitmachen würde? Wenn ja, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er Stress mit der Krankenkasse bekommt...(so war es in meinem Fall). O.k. meine KK hat mittlerweile den schlechtesten Ruf, trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass auch andere so eine Situation sorgfältig beobachten, weil der Gesetzgeber das vorschreibt.

Dann bliebe dem Arzt nur noch die Möglichkeit, dir die Medikation per Privatrezept zu verordnen. Sofern du nicht bereits Privatpatient bist, wirst du die regelmäßigen Ausgaben sehr deutlich spüren.

Unser Körper passt sich der Langzeiteinnahme an - im Falle von Bezos denkt man zunächst an die Tolerenzentwicklung. Es können aber auch paradoxe Reaktionen auftreten, d.h., das, was man durch die Einnahme eigentlich behandeln/unterdrücken möchte, geschieht erst recht (massive Ängste, unbeschreibliche Trauer bis hin zu Wahnvorstellungen). Wenn in dieser Situation noch eine Abhängigkeit besteht - Hallelujah!

Zu den Ohrfeigen: dass man überwältigt ist von einem Verhalten, das man zuvor von der Person gar nicht kannte, ist zwar verständlich. Dennoch tut es deinem Vater leid, wie du schreibst. Mehr ist doch im nachhinein nicht möglich! Du bist erwachsen und somit geistig in der Lage, den einmaligen Ausrutscher vor dem Hintergrund einer menschlichen Überreaktion zu erfassen, wie sie praktisch bei jedem unter gleichen Voraussetzungen entstehen kann. Wichtig ist doch, dass das Grundverhältnis stimmt!

Kummer und Sorgen lassen sich natürlich schnell mit Substanzen verdrängen, aber nicht therapieren. Der Weg einer Therapie ist deutlich steiniger und langwieriger, dafür aber auch effektiver!

Zitat von Schlaflose:
Es gibt ja hier im Forum eine Reihe von Usern, die schon seit Jahren Tavor nehmen und in einer sog. Low-dose Abhängigkeit sind. Solange man nicht mehr als 1mg braucht und die Wirkung mit der Zeit nicht nachlässt spricht eigentlich nichts dagegen. Gefährlich wird es nur, wenn man die Dosis immer weiter erhöhen ...

Ich finde auch, dass man da vorsichtig sein muss, was man den Leuten rät.

Ist es denn immer unbedingt besser, dann nix zu nehmen und die Symptome machen einen und das eigene Leben kaputt. Ist das langfristig dann sinnvoller und besser gelaufen?

Das sollte man doch sehr genau mit dem Arzt besprechen und die Vor- und Nachteile genau abwägen.

Man kann sehr schnell davon abhängig werden. Aber nicht jeder wird abhängig. Wenn die Dosis nicht gesteigert wird, dann ist das schon mal ein gutes Zeichen.

Es gibt aber auch andere Dinge, die reinspielen, z.B. Autofahren. Was ich mittlerweile alles an verschiedenen Ansichten zum Autofahren unter Tavor gehört habe, das ist ein Unding. Die einen Ärzte, würden es einem komplett untersagen, die anderen sagen, nach 4 Stunden kannste wieder fahren. Die Kfz-Versicherungen macht keine genauen Angaben...

Man bewegt sich mit dem Tavor in so einer Art undurchsichtigem Dschungel. So kommt es mir vor. Jeder Arzt hat seine eigene Philosophie. Die einen verteufeln es, haben Angst davor, es einzusetzen. Die anderen nehmen es bevorzugt und sagen, dass die NL das wahre Teufelszeug sind. Das sehe ich auch so.

Mal zum Herausarbeiten der starken Kontraste:
Bei einer pDIS-Diagnose wollte
Therapeut Nr. 1 eine Null-Medikamente-Strategie
und Therpeut Nr. 2 pumpt in seine DIS-Patentin an manchen Tagen 60 mg pro Tag (!) rein. Und nicht nur das, da kommen noch viele andere Medikamente dazu. Das sind Dosierungen, die man ohne dran gewöhnt zu sein, nicht mehr überleben könnte. Was ein Mensch an Medikamenten braucht, kann niemals in einem Forum vernünftig eingeschätzt werden. Es ist hochkomplex. Und manche Patienten sind so kaputt, dass die diese Medikamente dringend brauchen. Da ist es keine Wahl zwischen Medis und Therapie, sondern man muss alles einsetzen, was es gibt und dann schaffen sie es vielleicht trotzdem nicht.

Dieses Birnen mit Äpfeln vergleichen hilft - nach meinem Dafürhalten - keinem was.

Zu mir hat mein Psychiater damals gesagt:
Die Abhängigkeit nehmen wir in Kauf. Wenn Sie abhängig werden, machen wir eben einen Entzug! Aber jetzt brauchen Sie das Tavor dringend, sonst schaffen Sie das nicht..

Das sind alles Abwägungsgeschichten. Wenn man z.B. nur einmal eine Überdosis oder schon mal Tavor genommen hat, hat sich der Hirnstoffwechsel dadurch schon verstellt. Das kann kein Laie abschätzen. Noch nicht mal ein Psychiater kann es beurteilen. Aber einer, der sich sehr gut auskennt und die Patientin lange kennt, der kann es beurteilen. Das ist schon alles relativ undurchsichtig.

Man kann in einem Forum niemandem seriös zum Tavor raten oder davon abraten. Es ist echt viel zu individuell und von zu vielen Faktoren abhängig, was empfehlenswert ist.

Zitat von Kosmos:
Man kann in einem Forum niemandem seriös zum Tavor raten oder davon abraten.

Es spielt aber sowieso keine Rolle, was geraten wird, denn letztendlich muss man ja doch zum Arzt, um es sich verschreiben zu lassen und sich daran halten, was der sagt. Im Forum kann man nur davon berichten, welche Erfahrungen man selbst oder andere User gemacht haben.

@Schlaflose

Ich habe das auch nicht als Kritik gemeint, sondern als Ergänzung.

Natürlich versucht man in so einem Forum immer, Erfahrungswerte von anderen zu erfragen. Aber ich wollte nur aufzeigen, wie kompliziert es gerade beim Tavor aussieht und dass man halt die Erfahrungswerte von anderen da sehr mit Vorsicht genießen muss.

Es fehlt manchen Menschen einfach an einem Überblick und sie legen das, was sie selbst als Erfahrung gemacht haben, völlig undifferenziert auf andere um. Das ist keine gute Sache.

Zitat von Schlaflose:
Es gibt ja hier im Forum eine Reihe von Usern, die schon seit Jahren Tavor nehmen und in einer sog. Low-dose Abhängigkeit sind. Solange man nicht mehr als 1mg braucht und die Wirkung mit der Zeit nicht nachlässt spricht eigentlich nichts dagegen. Gefährlich wird es nur, wenn man die Dosis immer weiter erhöhen muss, um eine Wirkung zu erzielen und man dann im Missbrauch landet.

Problem ist eben, dass man vorher nicht weiß, wie eine Person darauf reagieren wird, ob sie eine Sucht entwickelt oder nicht. Ich glaube, Genetik spielt dabei auch eine Rolle. Ärzte können das Risiko zwar etwas einschätzen, wirklich in den Kopf der Person können sie halt nicht schauen.

Eine Low-Dosis Abhängigkeit ist auch nicht wirklich toll. Meine Schwester nimmt Bromazepam seit gut 40 Jahren und ich bemerke bei ihr schon länger eine Wesensveränderung in Richtig Lethargie und Probleme mit Konzentration und Denken. Ich bemerke auch deutlich ihre verwaschene Sprache, nachdem sie das Medi genommen hat. Wahrscheinlich bräuchte sie es gar nicht mehr, aber wird es halt nicht mehr los. Alle Versuche sind bislang kläglich gescheitert.

Zitat von silberauge:
Problem ist eben, dass man vorher nicht weiß, wie eine Person darauf reagieren wird, ob sie eine Sucht entwickelt oder nicht. Ich glaube, Genetik spielt dabei auch eine Rolle. Ärzte können das Risiko zwar etwas einschätzen, wirklich in den Kopf der Person können sie halt nicht schauen. Eine Low-Dosis ...

Das Tavor macht - wenn man es langfristig nimmt - vor allem das Gedächtnis kaputt. Und das geht auch relativ früh los, schon am Anfang wird die Gedächtnisfunktion durch oft verschlechtert. Selbst wenn es wieder abgesetzt wird, kann das anhalten.

Und langfristig kommt eben der kognitive Abbau. Tavor ist nicht harmlos, das Suchtrisiko ist vor allem deshalb ein Problem, weil die Leute dann immer höhere Dosen brauchen und es oft viele Jahre und Jahrzehnte genommen wird und das führt zu geistiger Behinderung. Da gibt es nix dran zu rütteln.

Deshalb: Es will gut überlegt sein, ob, wann und wie lange und wie viel Tavor und Benzos genommen werden sollten.

Und es muss einem klar sein, dass subjektives Belastungsgefühl nicht gleichbedeutend damit ist, wie krank jemand obejektiv belastet ist. Ärzte kennen ein viel breiteres Spektrum von Störungen und Patienten und Schweregraden und haben da einen anderen Blick und eine andere Einschätzung als Laien. Viele sehen sich als schwer und schwerst betroffen, weil sie im Vergleich zur früheren Lebensqualität eine starke Verschlechterung erlebt haben. Aber gemessen an dem, was ein Kliniker in seinem Arbeitsalltag sieht, ist es oft halt doch nicht so wild. In so einem Fall wird jeder Arzt sagen: Tavor? Nö!. Die Sache sieht ganz anders aus, wenn wirklich schwerkranke Patienten vor Psychiatern sitzen. Da sind die nicht mehr so zaghaft, sondern holen die chemische Keule raus und hauen ordentlich drauf. Mir hat mein Traumatherapeut immer gesagt:Wenn gar nix mehr geht und Sie nicht mehr können, rufen Sie den Notarzt. Die werden Sie dann so abschießen, dass Sie wenigstens die Nacht überleben und den nächsten Tag. Und dann sehen wir uns ja wieder!.

Man muss das schon sehr trennen, ob man mit einem User zu tun hat, der am Abgrund entlang läuft, oder jemand, der zwar krank ist, aber schön sozial abgesichert ist und außer der Krankheit keine größeren Probleme hat. Es sind ja doch meistens eher die echten Probleme im Außen, die Menschen in die Verzweiflung und in den vegetativen Ausnahmezustand reinjagen. Und da kann es eben nötig sein, eine Weile mit Benzos das Leben leichter zu machen, bis sie ihre Probleme im Außen soweit auflösen konnten.

Manche haben innen Trouble. Mein früherer Traumatherapeut gibt diese hohe Dosen nur kurze Zeit, wenn die Patienten bei ihm in der Klinik zur Traumabearbeitung sind. Er behandelt hauptsächlich Folter- und Kultopfer und Opfer von schweren und schwersten Traumatisierungen. Da geht das alles ohne viel Chemie gar nicht. Da geht es eben wirklich um Leben und Tod. Ich weiß ja, dass viele hier glauben, dass sie hammerhart betroffen sind.... Das ist Ansichtssache. Es gibt Leute, haben 14 Tage am Stück dissoziative Krampfanfälle, das ist dann doch ein bissl eine andere Materie. Entsprechend dem Schweregrad der Erkrankung wird die Notwendigkeit von Medikamenten anders zu beurteilen sein.

Man kann Äpfel und Birnen nicht miteinander vergleichen. Das macht keinen Sinn.

@Kosmos
Sehr sehr gut geschildert und erklärt!
Bravo Mädchen
Lg

Zitat von Kosmos:
Es fehlt manchen Menschen einfach an einem Überblick und sie legen das, was sie selbst als Erfahrung gemacht haben, völlig undifferenziert auf andere um.

Da fühle ich mich direkt angesprochen - nicht angegriffen! Im Gegenteil, deinen Einwand empfinde ich als absolut berechtigt. Geärgert habe ich mich durchaus, aber über mich selber, weil mein Beitrag mit einer Empfehlung endete, die ich bei mir nie anwenden konnte (was aber andererseits auch nicht heißen muss, dass es bei anderen auch so aussieht)! Vom fehlenden Überblick würde ich mich zwar schon distanzieren, meine Darstellung ließ aber nicht darauf schließen.

Im Klartext: Ja, natürlich gibt es nicht nur Schaden oder Nutzen, sondern beides im Doppelpack! Wer sich in einem Ausnahmezustand befindet und wenn Alternativbehandlungen nicht greifen oder vonseiten des Patienten keine signifikanten Möglichkeiten bestehen, auf den vorhandenen Leidensdruck Einfluss zu nehmen, ist Tavor ganz klar die bessere Wahl gegenüber der, sich quälend durch das Leben zu begeben.

Was bleibt, ist das Problem, genau diese Situation angemessen einschätzen zu können - sowohl von den Betroffenen ausgehend als auch aus der Sicht Außenstehender. Dass ganz allgemein hier (und auch unabhängig vom Thema) eigene Erfahrungen weiter gereicht werden, liegt ja irgendwo im Sinn und der Natur des Forums. Dafür hat der TE/die TE'in die Möglichkeit, aus dem Pool der eingegangenen Vorschläge die für ihn/sie passende herauszufiltern.

Zitat von Quasinemo:
Da fühle ich mich direkt angesprochen - nicht angegriffen! Im Gegenteil, deinen Einwand empfinde ich als absolut berechtigt. Geärgert habe ich mich durchaus, aber über mich selber, weil mein Beitrag mit einer Empfehlung endete, die ich bei mir nie anwenden konnte (was aber andererseits auch nicht heißen muss, dass ...

Da hast Du sicher recht.

Was mich richtig nervt, sind solche Phrasen, die gebetsmühlenartig in Foren angebracht werden, die da lauten Du willst Dich dem Problem nicht stellen und Dich betäuben! oder sowas halt wie Du musst an Dir arbeiten und bist zu faul dazu und nimmst lieber die bequemere Pillen-Lösung!. Sowas muss nicht sein. Es ist unfair, wenn Leute mit Mini-Problematiken Menschen, die todkrank um's Überleben kämpfen solche Küchentisch-Psychologie vor den Kopf knallen, obwohl sie von der Schwere der Erkrankung keine Ahnung haben. Da mag ich manchmal wirklich vor Wut wie eine Rakete abheben.... Es ist sowas von unfair, unter die Grütellinie, solche Dinger loszulassen. Ich muss mich da immer sehr beherrschen und mir sagen:Sie sind halt ahnunglos und wissen nicht, was es alles gibt. Sie beurteilen es aus ihrem Erfahrungsschatz heraus und der ist oft sehr gering.. Ein Forum ist eben keine individuelle professionelle Therapie, wo schon 80 Stunden persönliches Gespräch vorher stattgefunden haben und jemand vor einem sitzt, der die ganze Tragödie kennt....


Ich will es gerne hier mal als Satz nochmal schreiben:

Man wird in Psycho-Foren oft unfair, ungerecht behandelt, fertig gemacht, angemacht und wer nicht wirklich ein dickes Fell hat, der ist hier nicht gut aufgehoben. Und ab und zu müssen dann erfahrene User auch mal dazwischen gehen und solche Dinge wieder ausblancieren und mal ein bisschen Aufklärungsarbeit leisten, bevor es komplett aus dem Ruder läuft.

Zitat von Kosmos:
Was mich richtig nervt, sind solche Phrasen, die gebetsmühlenartig in Foren angebracht werden, die da lauten Du willst Dich dem Problem nicht stellen

Solche Du-Botschaften drängen den Adressaten meistens in eine Verteidigungshaltung.

Zitat von Kosmos:
Es ist unfair, wenn Leute mit Mini-Problematiken Menschen, die todkrank um's Überleben kämpfen solche Küchentisch-Psychologie vor den Kopf knallen, obwohl sie von der Schwere der Erkrankung keine Ahnung haben.

Das zieht sich wohl leider durch alle Bereiche; prädestiniert dafür ist meiner Meinung nach das Problem Einsamkeit.

Der Ton macht bekanntlich die Musik - dementsprechend gilt es zu differenzieren zwischen Antworten, die vielleicht eine Portion Unwissenheit enthalten, aber immerhin noch wohlwollend gemeint sind (in diesem Forum ruht der Schwerpunkt eben auf Erfahrungsaustauch) und solchen, die gezielt provozieren und abwerten.

Diesen Unterschied zu erkennen - ja, das kann schon vor dem Hintergrund der eigenen Erkrankung eine Herausforderung darstellen, aber es gibt eben auch die eindeutige Variante.

@Quasinemo
Schön hast Du das zusammengefasst.

Wer hat schon das Recht urteilen zu können ob jemand Tavor nehmen sollte oder nicht…..jeder hat seine Geschichte und keiner kennt die wirklich zu 100%

Ganz egal ob man Tavor verteufelt oder nicht
Manchmal geht es eben nicht ohne,da ist der Nutzen höher als der Schaden…..

Viele können oder wollen auch einfach gar nicht über ihren Tellerrand schauen und schließen von sich selbst auf andere und das ist falsch

Im Internet hat man halt auch immer nur die Texte der User und nicht mehr, was sich zeigt.

Als ich damals beim Psychiater beim Termin war, war ich sehr geschockt, weil er sogar die Abhängigkeit vom Tavor einfach eingepreist hat. Wir haben Nutzen und Risiken abgewägt. Und er war der Ansicht, dass man richtig die chemische Keule auspacken müsste. Die Alternative wäre die PTBS-Demenz gewesen. Das fand ich dann auch nicht prickelnd. Ich habe ihn dann noch gefragt, ob das alles nicht grade ein bisschen zu negativ sehen würde. Und dann hat er zu mir gesagt:Seit Sie hier sind, sind sie so nervös! Und ihre Hände sind keine Sekunde ruhig gewesen. Ihr Nervensystem ist so drüber, dass man, wenn alles gut läuft und Sie gut therapiert werden, frühestens in 3 Jahren wieder arbeitsfähig werden können. Sie können sich auch gleich bei der Klinik bei der Traumaambulanz vorstellen, nicht Borderline-Ambulanz, Traumaambulanz. Ich hoffe, dass Ihnen die helfen können!. Was war der Hintergrund?

Ich hatte mich für den Psychiatertermin gut angezogen und chic gemacht, war besonders höflich, souverän und ruhig und habe eben meine Profi-Seite rausgekehrt. Aber ich hatten einen kleinen Notizzettel mitgenommen, wo alle Stichpunkte notiert waren, die ich ansprechen wollte. Und diesen Zettel habe ich dann während des Gesprächs mehr oder weniger vergewaltigt. Ich habe den in der halben Stunde unaufhörlich gefaltet, geknickt, wieder auseinander gemacht, glatt gestrichen, die Ecken umgeknickt, eingerissen, wieder geglättet. Und der Psychiater hat sich das die 30 Minuten angeschaut und wusste Bescheid. Er hat nur gemeint: Schauen Sie mal, was Sie ihrem Notizzettel die ganze Zeit angetan haben! Der hat keine Sekunde ausruhen dürfen. Sie können nicht mehr und mir ist es lieber, Sie werden vom Tavor abhängig, als Sie weiter in dem Zustand zu lassen. Denn das wird nicht mehr lange gut gehen! Sie müssen auf Tavor, da haben wir keine Wahl und das Zolpidem zur Nacht erhöhe ich auch gleich noch auf 10 mg. Das nehmen Sie dazu!.

Und es sind solche Dinge, die Ärzte auch in ihre Diagnostik mit reinnehmen und die wir User hier nie wissen können.

Manche User jammern durch zehn Türen, obwohl es ihnen eher besser geht als anderen. Und manche jammern gar nicht mehr, die sind resigniert, innerlich tot, haben aufgegeben. Die machen keine große Welle mehr und keiner kapiert, was da hinter dem Bildschirm los ist.

Die Fachärzte sehen sich schon mehr an als nur das, was der Patient berichtet.
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Zitat von Kosmos:
Und es sind solche Dinge, die Ärzte auch in ihre Diagnostik mit reinnehmen und die wir User hier nie wissen können.

Deshalb sollte man hier eigentlich gar keine Empfehlungen für oder gegen Medikamente geben, sondern maximal über seine eigenen Erfahrungen damit berichten.

Zitat von silberauge:
Deshalb sollte man hier eigentlich gar keine Empfehlungen für oder gegen Medikamente geben, sondern maximal über seine eigenen Erfahrungen damit berichten.

Ich denke, man kann schon Empfehlungen abgeben. Aber man sollte vor allem als TE oder als Leser immer dran denken, dass der User, der die Empfehlung ausspricht, natürlich nur sehr eingeschränktes Wissen hat und dass man das alles unter Vorbehalt sehen muss.

Man sollte sich unbedingt klar machen, dass das, was andere User meinen, eine Hilfestellung sein soll, aber die letzte Entscheidung liegt bei jedem selbst. Man sagt ja in der systemischen Therapie: Jeder ist für sich selbst der beste Experte. Und da steckt mehr Wahrheit drin als man glauben würde.

Und man muss schon auch sagen:

Dass manche Patienten in so einem schlechten Zustand sind, kann der Erkrankung geschuldet sein. Er kann aber auch auf einer schlechten Therapie beruhen. Das muss man erst mal analysieren und das Problem einkreisen. Und wenn die Therapieform einen dahin bringt, dass man ständig in der Angst ertrinkt, dann ist nicht die Dauerverordnung von Tavor dran, sondern eine Therapiewechsel. Therapeuten, die einen ständig hängen lassen, runterziehen kann man nicht brauchen. Leute, die konstant nicht weiterwissen, auch nicht.

Manchmal ist es besser, sich mit Tavor über Wasser zu halten, als zu einem unfähigen Therapeuten zu gehen und eine Verschlechterung an Land zu ziehen.

Mir wurde, vor langer Zeit, zu Tavor geraten. Davon würde ich angeblich profitieren, es würde keinen Anlass geben zu leiden, wo es doch wirksame Medikamente geben würde. Ich habe den Arzt zweimal gewechselt, denn ich hatte nicht die geringste Lust in eine Medikamentenabhängigkeit zu schlittern. Ich fand es auch erschreckend, wie leicht ich ein entsprechendes Rezept hätte bekommen können.
Nie habe ich es bereut, bei meinem Nein geblieben zu sein.

A


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