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Hallo zusammen,

ich bin noch neu hier und möchte gerne meine Sorgen teilen.
Und zwar leide ich seit einigen Jahren unter einer generalsierten Angststörung und Dysthymie. Ich mache derzeit eine Verhaltenstherapie, wobei ich jetzt eine längere Pause von ca. 2 Monaten hatte. Es geht jetzt aber sehr bald weiter und mir hat die Therapie bislang gut weitergeholfen. Abgesehen davon gehe ich so viel wie möglich meinen Hobbies (Angeln, Badminton und Taiji) nach.
Die letzten 2-3 Wochen hatte ich alles recht gut im Griff war mein Eindruck. Zumindest habe ich mich soweit ganz gut gefühlt und meinen Uni Alltag, einen Sportwettkampf und auch meinem Hobby, dem Angeln, nachgehen können.
Ich habe schon lange Zeit (bestimmt 5 Jahre) mit dem Gedanken gespielt, mir ein Tattoo stechen zu lassen. Doch irgendwie wusste ich nie welches Motiv und war dann doch nie überzeugt genug. Letzte Woche beim Nachtangeln ist mir dann das richtige Motiv in den Sinn gekommen, den Schriftzug Freiheit im Schriftstil einer meiner Lieblingsbands. Ich fand meine Idee klasse, weil es meiner Meinung nach einen schönen Gegenpol zu einer Angsterkrankung/Dysthymie bildet und mir auch helfen kann weiter auf meinem Weg zu gehen. Das Gefühl von Freiheit kenne ich, auch wenn ich mich wirklich schon lange nicht mehr richtig frei gefühlt habe. Ein bisschen Sehnsucht drückt es wohl auch aus. Das Gefühl von Freiheit kann sich ja in vielen Situationen einstellen. Z.B. beim Tanzen, beim Angeln am See, beim Reisen, beim Beisammensein mit Freunden, wir könnten hier wahrscheinlich noch lange brainstormen. Ich habe also noch nachts eine Mail losgeschickt an den Tättoowierer, ob wir uns über das Tattoo mal unterhalten könnten. Ich habe in der Zwischenzeit das Gefühl versucht zu halten. Dieses das isses, es ist das richtige und es ist mir selbst in den Sinn gekommen - jetzt mach es, warte nicht wieder so lange bis alles verblasst und frage nicht alle Leute in deinem Umkreis um Rat!. Hat auch geklappt... bis ich dann auf der Liege lag und es gestochen wurde. Da ging es langsam los mit leichten Anwandlungen von Angst und Panik, so nach dem Motto was mach ich hier? und was werden die Anderen denken?. Ich konnte mich aber wieder beruhigen und habe es dann halt durchgezogen und der Tättoowierer hat, vom Handwerklichem, seine Arbeit sehr gut gemacht. Es ist vom Stil her so wie ich es mir gewünscht habe und von der Größe her ist es auch gut. Die Stelle ist die rechte Innenseite vom Arm (Bizeps/Trizeps). Es fällt somit nur auf, wenn ich ein T Shirt trage und irgendwie den Arm anhebe/bewege. So wollte ich es auch. Alles in allem könnte ich also zufrieden sein. Bin ich aber eben nicht. Die Unsicherheit überwiegt.
Und dann ist gestern noch Folgendes geschehen: Ich bin abends noch kurz mit einem Angelkollegen unterweges gewesen und er hat das Tattoo gesehen und meinte: Freiheit? Klingt ganz schön *beep*, oder?. Daraufhin bei mir schneller Herzschlag und Mattigkeit - alles kam blitzschnell wieder. Nach einer gewissen Pause des Schweigens sagte ich zu ihm: Das war nicht sehr nett gerade, das hat mich gerade ganz schön aus dem Konzept gebracht.. Das Schlimme ist, dass ich direkt angefangen habe zu überlegen, ob/wie ich das Tatoo ändern könnte, damit es weniger *beep* ist. Und dann habe ich das ihm gegenüber auch noch ausgesprochen. Da hätte eigentlich die Grenze gezogen werden müssen, aber die kam irgendwie nicht. Ironischerweise hat er dann später noch über Osteuropäer hergezogen.
Jetzt grübel ich darüber nach, ob es eventuell eine Fehlentscheidung war. Habe letzte Nacht kaum geschlafen und nach Entfernungen und Cover Ups geschaut. Unter der Folie mit der Rötung usw. sieht das alles auch noch etwas heftig aus.
Zudem habe ich Angst wie meine Eltern reagieren werden. Wir haben gemeinsam eine schwierige Phase hinter uns und ich möchte ihnen das in nächster Zeit erstmal nicht zumuten, dass sie das sehen. Das stellt mich vor eine gewisse Probe/Herausforderung, da ich zum ehrlichen Bericht neige und schnell mal alles erzähle zu Hause. Ich bin übrigens 26. Mein Vater assoziert Tattoos leider immer noch mit assozial, gestört, usw. Also mit negativen Dingen. Meine Mutter ist zwar etwas offener was das anbelangt, aber sie hat einen Hang zur Histrionik (Drama) und ich denke, dass ihr das Motiv auch nicht gefallen wird und sie es nicht wirklich verstehen könnte. Ich fühle mich down heute durch den wenigen Schlaf und meine Gedanken richten sich ab und an negativ auf das Tattoo. Ich schaue es mir an und werde gerade nicht richtig warm damit. Ein doofes Gefühl.

Ich lenke mich erstmal ab, mache was für die Uni und schaue ob ich in der nächsten Nacht dann eventuell mal wieder etwas mehr Schlaf bekomme. Ich würde mich einfach über eure Gedanken freuen und über eine Unterhaltung dazu. Bitte stoßt mir nicht an den Kopf mit warum hast du's dir nicht besser überlegt? o.ä. Ich war überzeugt, dass es das jetzt sein soll.

Viele Grüße
Sleepy Fish

10.05.2018 12:51 • 21.05.2018 x 1 #1


17 Antworten ↓


Abgesehen davon, dass ich die Meinung deines Vaters vertrete, was Tattoos anbelangt, bist du 26 und kannst deine eigenen Entscheidungen treffen, ob es deinen Eltern gefällt oder nicht.

A


Tattoo gestochen - dann kann ich ja jetzt grübeln

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Hey :-)

der Schriftzug welcher Band ist es denn geworden?

Ich sehe das Problem nicht. Wenn du überzeugt davon warst, lässt du dich viel zu leicht aus dem Konzept bringen. Ich glaube, Mel Gibson hat am Ende von Braveheart auch Freiheit gerufen, und alle fanden das total cool. Das Wort an sich ist erstmal nur ein Wort. Erst die Gedanken machen es zu etwas anderem. Und da jeder seine eigenen Gedanken hat, wird das eben jeder auch anders auffassen. Wichtig ist, dass du dazu stehst und dich nicht so schnell belabern lässt :)

Zitat von Schlaflose:
Abgesehen davon, dass ich die Meinung deines Vaters vertrete, was Tattoos anbelangt, bist du 26 und kannst deine eigenen Entscheidungen treffen, ob es deinen Eltern gefällt oder nicht.

Ernsthaft? Warum das denn? Ich kenne absolut gesunde und erfolgreiche Menschen, die tätowiert sind. Ich finde die Aussage total daneben, solche Menschen seien generell asozial

Zitat von sevr:
Hey

der Schriftzug welcher Band ist es denn geworden?

Ich sehe das Problem nicht. Wenn du überzeugt davon warst, lässt du dich viel zu leicht aus dem Konzept bringen. Ich glaube, Mel Gibson hat am Ende von Braveheart auch Freiheit gerufen, und alle fanden das total cool. Das Wort an sich ist erstmal nur ein Wort. Erst die Gedanken machen es zu etwas anderem. Und da jeder seine eigenen Gedanken hat, wird das eben jeder auch anders auffassen. Wichtig ist, dass du dazu stehst und dich nicht so schnell belabern lässt


Hallo,
danke für deine Nachricht. Du hast recht, jeder assoziiert etwas anderes damit. Es ist im Stil von dem alten Parkway Drive Logo. Ich habe die früher sehr viel gehört und fand das alte Bandlogo mit den ganzen Schnörkeln usw. schon immer super cool. Aber eine Band wollte ich mir dann doch nicht tättoowieren lassen.
Zu dem anderen Beitrag, dass Tattoos assozial wären fällt mir auch nichts zu ein. An der Uni kenne ich wissenschaftliche Mitarbeiter und Post Docs mit Tattoos. Das bedeutet einfach mal gar nichts. Ich kenne aber auch Straßenbauer oder Lageristen mit Tattoos, es zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten.

Parkway Drive sind mega... gute Wahl
Och... es gibt schon Band-Tattoos, die man sich gut stechen lassen kann. Finde das gar nicht so schlimm, hab ich auch

Ich kenne viele Geschäftsführer und Manager... ich lasse mich von sowas selten beeindrucken. Ich bin auch ziemlich voll gekleistert und bin dementsprechend natürlich meistens in Anzug unterwegs. Den Unterschied merkt kein Mensch

Hallo
erst muß ich sagen, dass ich es ziemlich asozial finde, Menschen in eine Schublade zu stecken.
Egal warum.
Wie sich jemand kleidet, welche Frisur er hat, welche Vorlieben er sonst noch so hat, geht niemanden etwas an.

Oft ist es einfach nur Intoleranz, Neid, und die Menschen, die andere beurteilen oder verurteilen sind meiner Meinung nach nicht weltoffen.

Leider ist es in der Tat noch so, dass Tattoos einen bitteren Beigeschmack haben und bei vielen Menschen auf Ablehnung stoßen.
Wenn man mal die Geschichte betrachtet, welche soziale Schicht Tattoos getragen hat, ist das auch irgendwo zu verstehen.

Aber die Zeiten ändern sich und vor allem auch die Menschen.
In anderen Ländern ist es völlig normal und sehr beliebt, Tattoos zu tragen.
Das gehört dazu zum normalen Leben.

Und bei uns?
Es gibt Polizisten, die Tattoos tragen, Ärzte, Krankenschwestern, Bänker und und und.
Sie die alle asozial, bekloppt oder sonst was?

Ich habe selbst 4 Tattoos und irgendwann kommt garantiert noch eins dazu.
Und ich bin weder asozial, arbeitsscheu, kriminell oder was auch immer Leute gerne da aus Unwisssenheit hineininterpretieren.

Also freue Dich, es ist DEIN Tattoo, Bedeutung hin oder her.
Hauptsache, es gefällt Dir.

Es wird immer Leute geben, die das ganz toll finden und welche, die das voll daneben finden.

Willst du es allen Recht machen?
Und wie soll das gehen?
Du vergißt Dich selbst dabei.

LG
Mondkatze

Zitat von sleepy_fish:
Zu dem anderen Beitrag, dass Tattoos assozial wären fällt mir auch nichts zu ein


Du hast doch selbst geschrieben, dass dein Vater das auch denkt. Warum darf ich das nicht?

@schlaflose: Klar darfst du das. Ich sehe es nur halt anders.

@sevr: Danke, ich mag die Band + Schriftstil auch echt gern!

@Mondkatze Ja, aus irgend einem Grund will ich es allen Recht machen. Aber nein, es geht nicht.
Es wird wohl Zeit das zu akzeptieren und mich nicht weiter so sehr von der Meinung anderer vereinnehmen zu lassen. Ist nur die Frage wie das klappt?

Das Tattoo ist halt recht zügig entstanden. Dem Impuls gefolgt und zack. Ich habe generell Probleme zu meinen Entscheidungen zu stehen. Das ist in der Verhaltenstherapie auch klar geworden. Daher ist das gerade irgendwie ne Härteprobe. Versteht ihr was ich meine? Oder bewerte ich die Sache einfach insgesamt über?

Zitat von sleepy_fish:


@Mondkatze Ja, aus irgend einem Grund will ich es allen Recht machen. Aber nein, es geht nicht.
Es wird wohl Zeit das zu akzeptieren und mich nicht weiter so sehr von der Meinung anderer vereinnehmen zu lassen. Ist nur die Frage wie das klappt?



Indem Du Verantwortung übernimmst für Dein Handeln und Deine Entscheidungen.
Mit allen Konsequenzen. Egal was andere dazu sagen.
Es ist was anderes, wenn Du einen Rat, einen Tipp brauchst oder wenn Du einfach mal andere Meinungen hören willst. Wenn es von Dir aus kommt.
Das ist ja auch ok. Manchmal braucht man halt Inspiration oder Denkanstöße, um sich entscheiden zu können.
Aber, wenn Du dich entschieden hast, dann steh auch dazu.

Auch wenn Du Angst davor hast, evtl. Fehler zu machen, ja und?
Alle machen Fehler.
Aber besser, Du machst einen Fehler weil es Deine Entscheidung war, als wenn Du auf Andere hörst und Dich deswegen falsch entscheidest.

LG
Mondkatze

Zitat von Mondkatze:

Indem Du Verantwortung übernimmst für Dein Handeln und Deine Entscheidungen.
Mit allen Konsequenzen. Egal was andere dazu sagen.
Es ist was anderes, wenn Du einen Rat, einen Tipp brauchst oder wenn Du einfach mal andere Meinungen hören willst. Wenn es von Dir aus kommt.
Das ist ja auch ok. Manchmal braucht man halt Inspiration oder Denkanstöße, um sich entscheiden zu können.
Aber, wenn Du dich entschieden hast, dann steh auch dazu.

Auch wenn Du Angst davor hast, evtl. Fehler zu machen, ja und?
Alle machen Fehler.
Aber besser, Du machst einen Fehler weil es Deine Entscheidung war, als wenn Du auf Andere hörst und Dich deswegen falsch entscheidest.

LG
Mondkatze


Hallo Mondkatze,

danke für deine Antwort. Ja, man darf auch Fehler machen, das stimmt schon. Ich denke, es ist in mir noch das alte Muster Fehler bedeutet Bestrafung, welches recht schnell greift sobald ich auch nur leicht das Gefühl habe, ich könnte etwas falsch gemacht haben.
War gerade nochmal mit einem anderen Kumpel Angeln. Erst wollte ich fast nicht mit ihm losgehen, weil ich das Gefühl hatte, ich MÜSSE ihm jetzt von dem Tattoo erzählen (er hat auch Tattoos und unter anderem das gleiche Wort in anderem Stil auf der Brust). Dann ist mir eingefallen, dass ich ihm gar nicht unbedingt von dem Tattoo erzählen muss und es auch erstmal für mich behalten kann. Das hat erstmal für Entlastung gesorgt und ich war froh, diese Option überhaupt selbst erkannt zu haben. Dann waren wir also angeln und ich bin irgendwann los, weil meine Gedanken anfingen sich um das Tattoo zu kreisen und meine Stimmung zunehmend negativ/depri wurde. Ich hab mich verabschiedet und bin gefahren.
Er hat das wohl gemerkt und hat mich gerade nochmal angerufen um sich zu erkundigen ob alles gut ist weil er ein komisches Gefühl hatte. Ja, er hat ja recht. Ich konnte ihm nicht davon erzählen, weil ich Angst hatte/habe. Vielleicht sollte ich ihn einfach anrufen und zu mir bitten und ihm das Tattoo zeigen und darüber mit ihm reden. Ich weiß es nicht. Er ist ein paar Jahre älter als ich und ein bisschen wie ein großer Bruder. Seine Meinung ist mir halt nun mal wichtig.

Sag ihm dass seine Meinung dir wichtig ist und du mit ihm über etwas sprechen möchtest. Vielleicht erzählst du auch erst von deinen Gefühlen und Gedanken und zeigst ihm erst im Anschluss worauf sich deine Gefühle beziehen. Ich denke das ist taktisch klüger als erst das Tattoo zu zeigen und dann zu fragen. Er scheint nämlich jemand zu sein der sowieso von diesem Thema total begeistert ist. Ich glaube aber dir geht es eher um die Menschen, die das nicht so toll finden.

Dein Tattoo ist keins wie das der anderen. Andere lassen es sich stechen und gut ist. Dein Tattoo hat eine Aufgabe. Es lässt dich lernen. Und zwar die Dinge die du aufgeführt hast: Entscheidungen zu treffen (Lektion1 mit Bravour bestanden), sich von den Eltern abzugrenzen, mit den Meinungen von anderen umzugehen, zur eigenen Meinung zu stehen, sich zu präsentieren usw. Das scheint eine wirklich tolle Sache zu sein.

Übrigens finde ich die Bedeutung deines Tattoos zeitlos. Freiheit ist ein bedeutungsschweres Wort. Jeder Vogel im Käfig hat Sehnsucht danach, jede muslimische Frau in Ländern geprägt von Unterdrückung, jeder Teenager in seinem Kinderzimmer, jeder ungeoutete Homos*xuelle, um mal nur die krassesten Beispiele aufzuzählen.

Danke für deinen Beitrag, @ichwillheiraten. Du hast das super zusammengefasst und mir nochmal die Vielseitigkeit meiner Motivwahl verdeutlicht. Außerdem wird ein tieferer Sinn deutlich. Das Tattoo bietet tatsächlich großes Potential für Wachstum. Das ist toll und war mir nicht richtig bewusst vorher... es ist wohl häufig so, dass gerade die Dinge, die einem zunächst unangenehm erscheinen, das Potenzial haben, einem weiterzuhelfen und persönlichen Wachstum ermöglichen.

LG
Sleepy Fish

Hallo zusammen,

ich habe mit ihm drüber gesprochen und er hat sehr positiv drauf reagiert. Er konnte nicht ganz nachvollziehen, dass ich mir damit so schwer tat aber das ist okay.
Wir haben noch länger über das Wort Freiheit diskutiert und sind von der Bedeutung auf einen Nenner gekommen und zu dem Gedanken, dass man sich in unserer schnelllebigen Zeit seine eigene Freiheit bewahren muss, darauf achten muss sie zu bekommen und Entscheidungen von einem Standpunkt des freien Willens heraus entscheiden sollte - denn das macht eine gute Entscheidung aus. Es ist tatsächlich gar nicht so sehr die Entscheidung an sich... so sehe ich das zumindest mittlerweile. Das soll keine plumpe Gesellschaftskritik werden, aber die Anforderungen, welche an die Menschen im Studium und/oder Job gestellt werden sind stellenweise einfach zu hoch und auch zu perfektionistisch. Wenn man da nicht aktiv etwas als Ausgleich sucht, kann es einen wirklich kaputt machen. Da sollte man für sich einstehen. Ich spreche da aus Erfahrung...

Danke für eure Hilfe.

LG
Sleepy Fish

Nachdem ich mir meinen Post gerade noch einmal durchgelesen habe, denke ich, ich drücke mich zu sehr in eine Opferrolle. Zumindest im letzten Teil mit den Anforderungen...

Ich muss leider noch mehr dazu loswerden. Der Angelkumpel, mit dem ich darüber gesprochen habe ist irgendwie ein schwieriger Freund für mich. Er hat manchmal Tendenzen, sehr abschätzig über gleichgeschlechtlich zu reden. Das Wort Gutmensch fällt bei ihm auch hin und wieder, vermutlich als Bezeichnung eines sehr naiven Menschens... Ich weiß es nicht. Es gab mal eine Rangelei mit ihm und einem anderen Kumpel von mir auf einem Fest. Beide waren sehr betrunken, doch mein Angelkollege war derjenige, der den Streit angefangen hat. Es ist im Endeffekt nichts passiert, weil wir, die weniger betrunkenen Leute, sehr geistesgegenwärtig reagiert haben. Das ganze ist mittlerweile ca 6 Jahre her. Ich hätte ihn damals am nächsten Tag angerufen und ihn zur Rede gestellt, doch es kam nichts von ihm. Er hat es ab als es ist ja nichts passiert.
Ich habe das gestern nochmal zu Sprache gebracht in der Hoffnung, er würde sich nun mit etwas Abstand entschuldigen, doch es kam mal wieder nichts von ihm. Ich habe ihm wörtlich gesagt, dass ich die Aktion sche*ße fand, doch er kann sich einfach nicht entschuldigen... das macht mich traurig und irgenwie ängstlich ihm gegenüber. Ich mag ihn eigentlich gerne. Er hört gut zu, hat zwar seine Macken, aber man kann mit ihm gut reden und er ist bereit zu diskutieren. Vor allem können auch mal zwei unterschiedliche Meinungen nebeneinander existieren.

Aber irgendwie... weiß ich auch nicht. Jetzt habe ich das gleiche Wort wie er tättoowiert. Zwischenzeitlich haben mich Gedanken beschlichen wie habe ich das wohl gemacht um ihm zu gefallen? und noch eine Stufe radilkaler bin ich vielleicht gleichgeschlechtlich und stehe auf ihn und will eigentlich nur Anerkennung?. Ist da was dran und bin ich jetzt ein Rechter?

Ich weiß manchmal echt nicht weiter. Diese Zustände wechseln sich ab mit Ruhe und Gelassenheit...

LG

Grundsätzlich solltest du mit 26 Jahren schon selber entscheiden, wie du dein Leben leben willst und was du machen möchtest.
Und nein, Menschen mit einem Tattoo sind nicht anders als die anderen. Früher war das oftmals so, aber heute trifft das überhaupt nicht mehr zu.

Hallo luk19,

du hast gerade meine Problematik benannt. Ich weiß, dass ich es mit 26 Jahren alleine entscheiden sollte. Ich bin dabei, aber ich habe das Gefühl ich entscheide mich für etwas und verbocke mir damit vieles andere. Es ist leider nicht einfach für mich.

LG
Sleepy Fish
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Hallo zusammen,

ich möchte mich gerne nochmal melden, denn momentan spielt mein Kopf hin und wieder verrückt.
Ich glaube ich messe der ganzen Sache zu viel Bedeutung bei. Das Tattoo ist optisch schön geworden und leserlich wird es erst dann, wenn man genauer hinguckt. Ansonsten habe ich mich nicht maßgebend verändert. Vielleicht habe ich etwas mehr Selbstvertrauen, wenn ich gemerkt habe, dass die Leute es gesehen haben und ich dadurch nicht anders behandelt werde und mich auch nicht permanent erklären muss. Ich habe aber ehrlich gesagt noch etwas Bange vor der Reaktion einiger Menschen und frage mich wie ich mit sowas eventuell besser umgehen könnte. Meinen Eltern habe ich, hauptsächlich aus Angst vor ihrer Reaktion, noch nichts davon erzählt oder gezeigt. Ich weiß einfach nicht wie sie reagieren würden und ich traue es mir momentan noch nicht.

Außerdem kriegt das Wort manchmal eine negative Bedeutung durch mein Zerdenken. Je nach Laune sehe ich es dann entweder positiv und mal dann eher negativ. Das nervt... es soll einfach das Ende einer schwierigen Zeit markieren und eine Erinnerung sein, meinen eigenen, selbstbestimmten und somit freien Weg weiter zu gehen. Ich will es nicht immer wieder mir selbst erklären oder mir selbst rechtfertigen... vielleicht sollte ich anfangen, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, wenn ich merke, dass genau das eintritt.

Ansonsten freue ich mich über Ideen von euch.

LG
Sleepy Fish

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