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Hallo da draußen,

ich habe vorhin mit meiner Mutter telefoniert und heule seitdem etappenweise. Das Gespräch ist plötzlich in Streit ausgeartet. Nachdem ich eine blöde Aussage gebracht habe, die auch eigentlich nicht so gemeint war.
Jedenfalls meinte meine Mutter so sie hätte sich jetzt 27 Jahre um 2 Kinder und Großeltern gekümmert und das würde jetzt genug sein.
Ich bin da ja ganz anderer Meinung. Ich finde das meine Eltern seit wir Kinder sind, eher ein Mindestmaß erfüllen.
In den letzten Jahren haben mich meine Eltern vor allem durch das Umherfahren meiner Kartons und Möbel bei Umzügen unterstützt. Es waren 5 . Dabei mussten sie nicht auch noch alles umhertragen, dafür waren andere Leute da.

---Achtung jetz wirds heftig -----
Fairerweise muss man sagen, dass mich meine Mutter letzten Sommer oft emotional unterstützt hat. Ich war damals akut suizidal. Wir haben uns zwar nur über belanglose Dinge unterhalten, aber sie war immer für mich erreichbar und dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Im letzten Jahr war meine Großmutter auch schwer krank. Meine Mutter hat einmal pro Woche im Haus ein bisschen sauber gemacht und war halt ein bis zwei Mal die Woche zu Besuch. Sie wohnt übrigens neben meinen Großeltern
Das ist gemeint mit ich habe mich jetzt lange genug gekümmert.

Meine Eltern halten sich offenbar für Engel. Ich bin wie gesagt anderer Meinung.
Ich würde gerne ein paar Gedanken von euch hören. Kann ja auch sein, dass meine Erwartungen übertrieben sind.
Ich bin jetzt auch schon wieder voll aufgeregt und denke, dass ich alsbald unabhängig werden muss von meinen Eltern. Meine eigene Familie gründen muss, weil ich auf die beiden nicht zählen kann.

Ich befinde mich derzeit auch absolut nicht in einer optimalen oder stabilen Lebenssituation. Ich bin arbeitslos, mittelschwer psychisch krank. Ich habe zwar Freunde mit denen ich ab und an was unternehmen kann aber niemanden bei dem ich mich ausheulen kann. Und das ist leider seit Jahren so.

Ja , keine Ahnung. Das wärs von mir.

Viele Grüße

Pina

23.08.2024 15:00 • 30.08.2024 x 1 #1


11 Antworten ↓


Mit 27 sollte man sich schon um sich selbst kümmern können und nicht die Eltern (oder andere Menschen) brauchen, um klar zu kommen.
Du hast sie anscheinend schon recht lange auf Trab gehalten, wenn du psychisch so instabil bist.. Zusätzlich kümmert sich deine Mutter um ihre Eltern und geht vermutlich auch noch arbeiten. Das ist eine enorme Verantwortung und große Belastung.

Mein Rat wäre: Übernimm die Verantwortung für dich und mache dich unabhängig davon, andere Menschen zu brauchen, die dir durchs Leben helfen. Werde psychisch (und körperlich ggf) gesund.

Ich hoffe, du gesundest soweit, dass du eines Tages deine Eltern unterstützen kannst, wenn sie es brauchen.
Nehmen und Geben sollte ausgeglichen sein.

A


Streit mit Eltern - sie kümmern sich zu wenig

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Ich finde eben nicht, dass ich sooo unglaublich viel Energie in Anspruch genommen habe.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher als ein normales, unabhängiges Leben.

Hab genau dasselbe Problem gehabt. Meine Mutter hat mich lediglich mit dem nötigsten erzogen. Durch vernachlässigung in der Kindheit wurde ich also in einem emotional instabilen Haushalt groß. Nachdem ich mit 20 Jahren plötzlich psychische Beeinträchtigungen bekam hatte ich auch den Gedanken, jetzt muss sich meine Mutter aber kümmern und für mich da sein. Aber daraus wurde nichts, immer nur das nötigste und wenn ich dann mal ein paar Tage zum Kraft sammeln bei ihr im Gästezimmer einzog wurde mir gesagt ich muss mich voll mit in Haushalt und Tiere sowie Geschwister versorgen integrieren. Dann bin ich komplett zusammen gebrochen und stationär in die Klinik gegangen. Mit dem Abstand wurde mir bewusst das ich an der Illusion und Sehnsucht einer unerfüllten Kindheit leide und da ich es nie bekommen werde. Mittlerweile habe ich den Kontakt seit 3 Jahren abgebrochen was meiner Mutter auch egal ist das ich ja kein nutzen mehr bin aufgrund Instabilität. Und ich bin zwar noch mehr allein im leben, aber ich habe nicht mehr die Last nach was zu hoffen was sich nicht erfüllen wird. Ich wünsche dir das du den für dich besten Weg findest und wünsche dir dafür viel Kraft

Zitat von Pinaina:
Ich finde eben nicht, dass ich sooo unglaublich viel Energie in Anspruch genommen habe. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als ein normales, ...


In deinem Alter ist es aber egal, ob du findest, du beanspruchst doch kaum Hilfe. Deine Mutter ist offiziell nicht mehr zuständig, wenn du älter als 18 bist. Was meinst du, wieviel Zeit, Kraft und Nerven es kostet, bis man ein Kind ordentlich groß hat? Sie hat ihr Soll schon lange erfüllt. Alles, wss jetzt noch kommt ist Kür, nicht Pflicht.
Das, was du geschrieben hast, zeichnet eine gute Mutter, die sich über das nornale Mindestmaß gekümmert hat. Irgendwann ist auch mal gut. Vor allem, wenn man noch zwei große Verantwortungsbereiche hat.

Übernimm du selbst für dich die Verantwortung und nimm deiner Mutter wenigstens die Last für dich ab.
Das heißt ja nicht, dass sie möglichlichst überhaupt gar keine Arbeit mit dir haben soll, aber verlange es halt nicht. Freu dich, wenn sie dir freiwillig Kraft oder welche Ressource auch immer abgibt und schaue mittelfristig, wie du dich für ihren bisherigen Einsatz gebührend revanchieren kannst.

Du bist seit deinem 18. Lebensjahr erwachsen und damit für dich selbst verantwortlich. Danke es deiner Mutter, dass sie sich darüber hinaus um dich gekümmert hat. Möglicherweise sind deine Eltern sogar Engel. Ich denke, dass du als erwachsener Mensch woanders Hilfe suchen könntest.

Zitat von Pinaina:
Ich bin jetzt auch schon wieder voll aufgeregt und denke, dass ich alsbald unabhängig werden muss von meinen Eltern.

Genau das!
Ich kann natürlich verstehen, dass du dir Hilfe und Unterstützung wünscht, aber irgendwann kommt der Punkt, wo man selbst das Zepter in die Hand nehmen muss.

Das soll jetzt nicht heißen, dass du gar kein Recht auf Unterstützung hast. Im Gegenteil. Hast du denn therapeutische Hilfe?

Ich schließe mich den anderen an. Auch, wenn dir das wenig erscheint, was deine Eltern machen, aber die zusätzliche Unterstützung ihrer eigenen Eltern, kann ganz schön kräftezehrend sein. Es ist schön, wenn du mit deinen Eltern offen über deine Probleme reden kannst und sie dich durchaus auch ernst nehmen (so wie ich das herauslese, kann das auch falsch verstehen) , aber du bist selbst für dich verantwortlich. Sie können dir helfen entsprechende Hilfsangebote rauszusuchen, aber letztendlich müssen wir mit passendem Werkzeug alleine weiterkommen.

Ich hab auch oft das selbe Thema mit meiner Mutter. Es ist auch eigentlich egal was wir denken und empfinden. In dem Alter sind wir für uns selber verantwortlich und wenn deine Mutter sagt, dass es ihr zu viel wird ist es ja egal wie du das empfindest. Es ist schön wenn Eltern freiwillig helfen aber erwarten können wir das nicht. Gerade mit psychischen Erkrankung das können Familienangehörige und Freunde nicht auf Dauer stemmen.

Als ich den Titel las, dachte ich, dass das ein junger Teenager schreibt und wollte schon den Rat geben, sich ans Jugendamt zu wenden. Als ich das Alter sah, dachte ich, ich fasse es nicht
Mit 27 haben viele schon eine eigene Familie und mehrere Kinder um die sich sich kümmern.

ne ne ne. sow ie das hier alle unterstellen stimmt das nicht. ich erwarte keine Hilfe von meiner Mutter , darum ging es überhaupt nicht. Sondern es ging um die Hilfe für meinen Großvater.
Ich hab diesen Text in einem emotionalen Zustand geschrieben, weil cih mich sonst nirgendwo ausheulen kann.

Ich finde aber nicht, dass die Eltern mit 18. aus dem Schneider sind. Wer ist denn mit 18. bitte ausgereift und vollkommen selbstständig. In den USA liegt das Erwachsenenalter bei 21., ich finde das gut.

Bei den Großeltern find ich schon das deine Mutter sich kümmern sollte, wenn sie direkt nebenan wohnt. Zumindest darum, dass die Großeltern versorgt sind. Also das eine Pflegestufe beantragt und eine Pflegekraft eingesetzt wird sollte sollte sich nicht selber in der Lage befinden sich weiter kümmern zu können oder zu wollen. Dazu müssten deutlicher sein wie das Verhältnis zwischen deiner Mutter und den Großeltern ist.

Ich finde in der Konstellation nicht so einfach aus Außenstehender zu beurteilen wie deine Mutter wirklich ist. Sie scheint ja auch ihr eigenes Leben zurück zustellen für das Leben von anderen. Du scheinst es ja auch gerne in Anspruch zu nehmen. Du musst alleinige Verantwortung für dich übernehmen und mal in eine Klinik und dich selber kümmern. Du bist halt auch keine 21 Jahre mehr sondern gehst auf die 30 Jahre zu.

Ich möchte dir nur sagen, dass du jegliche Erwartungen an deine Eltern so weit es geht reduzieren könntest. Du fühlst dich nicht gut, wenn du ihre Hilfe in Anspruch nimmst? Dann mach das auch nur, wenn es muss. Geht das auch nicht? Nimm dir mal eine Auszeit und lass den Kontakt eine Zeit lang komplett ruhen. Schau wie es dir damit geht. Manchmal ist das wichtig um sich selbst zu entwickeln. Es gibt Familiendynamiken, die einen klein halten.

Eine eigene Familie zu gründen, weil man auf die Eltern nicht zählen kann, ist aus meiner Sicht aber eine sehr denkwürdige Aussage. Ich habe eine eigene Familie gegründet und ich diene ihr und nicht umgekehrt. Man wächst mit den Aufgaben, daher ist es prinzipiell eine gute Idee, wenn man reifer werden möchte, aber es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass die eigene Familie einen unbedingt unterstützen würde.

Ich denke, Hilfe und Unterstützung braucht jeder Mensch (gerade wenn man krank ist aber auch wenn man Kinder hat usw). Deswegen tut man meist gut daran, kleine Streitigkeiten mit der Familie nicht überzubewerten und sich bei Gelegenheit wieder zu vertragen. Selbst wenn es nur für den Umzug ist oder für Gespräche im Notfall. Die Mutter ist und bleibt eine Ressource und die Tochter auch. Irgendwann wird deine Mutter dich um Hilfe fragen….
Egal welche Erwartungen mal enttäuscht wurden, du wirst ihr bestimmt helfen. Das machen die wenigsten Menschen füreinander.

LG

A


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