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Der innere Kritiker ist stark, aber ich bin stärker. Selbstkritisch bin ich auch, aber ich gehe nicht mehr so hart mit mir ins Gericht wie früher, mit dem Alter wird man da gelassener.

@JollyJack
Zu meinen Vater gibt es konträre Meinungen. Ich höre da mehr auf meine eigene Stimme und die sagt mir, ich habe es oft genug versucht, jetzt ist Sense. Soll er doch auf mich zukommen. So oder so, er ist und bleibt mein Vater.

@Inkompatibel
Same, nur leider läßt sich das nicht immer umgehen. Mit Dritten rede ich da wie bereits erwähnt gar nicht drüber. Spreche im Real Life auch ziemlich wenig bis gar nicht über meine Krankheit, dass mache ich lieber mit Spezialisten oder Leuten aus dem Internet, von daher kriege ich da keinen Schuss vor das Bug verpasst. Wenn dann nehme ich mir auch nur etwas von Familienangehörigen, Freunden und meiner Ärztin an, also Leute die mir wirklich was bedeuten, deren Meinung ich vertraue.

Zitat von Soul1977:
Viele kennen diese Sprüche bestimmt wie stell dich nicht so an oder jetzt reiß dich mal zusammen. Solche Sprüche sind absolut deplaziert und helfen einem als Betroffenen überhaupt nicht weiter.


Mir wurde das von anderen nie gesagt und wenn es einer machen würde, würde ich ihm an die Gurgel gehen. Allerdings sind diese Sprüche mein eigenes Motto, was ich selbst zu mir immer sage. Das hat mich in vielem sehr weit gebracht.

A


Stell dich nicht so an - kein Verständnis und Mitgefühl

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Jetzt bist es du, der das zu dir sagt. Früher war es sicher jemand anderes, oder? Und du hast es als Glaubenssatz übernommen. Würde zumindest ein Psychologe behaupten

Ist immer eine Gratwanderung zwischen streng zu sich Sein und sich gehen Lassen. Finde beides nicht gut. Liebevoll, aber bestimmt mit mir umgehen, das würde ich gern können.

Ich unterscheide immer zwischen Menschen, die mangels Wissen nicht verstehen und Menschen, die trotz Wissen nicht einsehen wollen - unabhängig vom Thema.

Dann gibt es noch Jene, die sich jeglichem Wissen verweigern. Die Gründe hierfür sind meist nachvollziehbar. Wir alle sind nicht sooo ganz davor gefeit. Daher suche ich sehr lange den Dialog - ich habe selbst schon viele Phasen durchgemacht, totale Ignoranz aufgrund Alk. eingeschlossen.

Erst wenn mir jemand beleidigend oder gar gröber kommt, lass ich ihn/sie los. Und davon gibt's Einige in meinem früheren Dunstkreis. Aber sogar solche Menschen können sich dann (!) irgendwann besinnen.

Zitat von juwi:
Jetzt bist es du, der das zu dir sagt. Früher war es sicher jemand anderes, oder? Und du hast es als Glaubenssatz übernommen. Würde zumindest ein Psychologe behaupten


Nein, ganz sicher nicht

Sowas habe ich früher mal von einen Krankenpfleger gehört, weil ich nicht einschlafen konnte. Stand zur der Zeit sehr unter Spannung, dabei drehte sich das Gedankenkarussell unentwegt, worauf ich einfach nicht einschlafen konnte. Aufgrunddessen habe ich um eine Bedarfsmedikation gebeten. Darauf entstand eine Diskussion. Die Tablette hat er mir hinterher dann doch gegeben. Dabei haben mir die Ärzte in der Klinik selbst gesagt, dass wenn es mir schlecht geht oder ich nicht einschlafen kann, bitte meine Bedarfsmedikation einnehmen soll.

Ich kenne aber auch einige Leute mit Depressionen die sich solche Sprüche zu Genüge anhören mussten. Die Telefonseelsorge sagte mir das ebenfalls, dass sich Depressive oft so Sachen wie jetzt reiß dich mal zusammen anhören können. Sowas habe ich auch schon in der Kommentarsektion auf YT gelesen z.B Borderline. So selten ist das also nicht.

Depressionen werden gerade noch so akzeptiert, da ist es mit dem Verständnis schon besser geworden, aber bei Psychosen, bipolaren Störungen oder Persönlichkeitsstörungen, ist es bei den meisten dann vorbei mit dem Verständnis. Zum Leidwesen der Betroffenen, die zu allen Übel, neben ihrer den Vorwürfen und Stigmatisierungen, dann auch noch mit ihrer Krankheit zu kämpfen haben.

@Bernie1970
Stimmt, dass sind einfach Ängste die man in den Leuten anspricht, viele haben nämlich selbst Angst im Laufe ihres Lebens, an einer psychischen Krankheit zu erkranken. Sowas löst einfach unangenehme Gefühle aus, deshalb verdrängt die meisten sowas, wollen sich nicht damit auseinandersetzen.

Zitat von Soul1977:
Wenn dann nehme ich mir auch nur etwas von Familienangehörigen, Freunden und meiner Ärztin an, also Leute die mir wirklich was bedeuten, deren Meinung ich vertraue


Und die sagen Stell dich nicht so an?

Damit war gemeint, dass ich jederzeit offen für Kritik bin, sofern sie konstruktiv und nicht ausfallend ist. So wie ich bereits geschrieben habe, Familienangehörige, Freunde und meine Ärztin dürfen mir jederzeit sagen wenn sie etwas stört, dass ist auch wichtig, wäre auch schlimm wenn man das nicht darf. Das sind aber auch Leute deren Meinung ich schätze, die mir wichtig sind. Zum Glück hat bis jetzt hat auch noch kein Freund zu mir gesagt stell dich nicht so an. Ich muss auch sagen das ich von Freunden selten kritisiert wurde, scheine da ziemlich umgänglich zu sein.

Sowas habe ich in leicht abgewandelter Form allerdings mal von anderen Leuten gehört, auch das ich gesund sei und mir alles nur einrede. Begründung: ich weiß wie psychisch Kranke aussehen und du bist definitiv nicht krank. *Facepalm*

Ich habe schon gehört ,stell dich nicht so an, du bist doof, ich habe es auch geschafft , ach es ist kein e Depressionen ,eher melacoly, du muss raus gehen, du musst dich bewegen,
Schlafe dich Mal mit deinem Freund ,dann geht's dir besser,
Kaufe dir einen wonderbra BH,
Etc

Genau das meine ich. Was sich lächerlich anhört, gibt es im wahren Leben wirklich. Sowas ist für die Betroffenen äußerst verletzend. Das muss aufhören, doch bis dahin ist es noch ein langer Prozess.

Die meisten machen das auch nicht um mich zu ärgern, sie wissen es einfach nicht besser. Das muss ich mir immer wieder ins Gedächnis rufen, damit ich mich nicht unnötig aufrege. Gibt einfach Menschen die verstehen mich nicht, damit muss ich lernen zu leben.

Diese tollen Aufmunterungen haben mich immer mehr herunter gezogen.
Depression ist eine Krankheit , niemand würde jemanden mit einem Gipsbein eine Empfehlung geben ,wie ,schlafe Mal wieder mit deinen Mann oder kaufen dir einen wonderbra ,damit kannst du besser laufen .
Das zusammen reißen verbraucht sehr viel Energie.
Das zulassen aber auch.

Aber dazu musst du Fremden doch erst was erzählt haben, warum sollten sie sonst sowas sagen?
Und wenn niemand die Hintergründe kennt, denkt sich natürlich auch niemand was dabei.

@Tuffie
Verstehe Dich so. Du brauchst Dich für niemanden zusammenreißen, wenn die anderen das nicht verstehen, dann ist das deren Problem, nicht deins. Du hast schon genug mit deiner Krankheit zu kämpfen, da musst Du Dich nicht auch noch mit den Meinungen anderer belasten.

@Inkompatibel
So wie eingangs schon erwähnte, spreche ich mit Fremden gar nicht über meine persönlichen Belange, schon gar nicht über psychische Krankheiten.

Die Nachbarin wusste allerdings davon, weil ich es ihr erzählte, dass war 2004. Ich dachte früher ich bekomme Verständnis, leider was das Gegenteil der Fall, alles wurde in Frage gestellt. Außerdem wurde mir damals von einer Sozialpädagogin geraten, offen mit meiner Krankheit umzugehen, anderen davon zu erzählen, heute weiß ich es war ein Fehler. Irgendwann habe ich daraus gelernt, anderen nichts mehr erzählt, aus eigenen Selbstschutz, da es mühselig ist sich ständig zu erklären. Doch es gab nicht nur die Zweifler, sondern auch die Hobbypsychologen, die meinten das ich bipolar oder Aspi wäre.

Heute weiß ich, sowas ist Arztsache, daher spreche ich nur mit meiner Ärztin über solche Sachen.

Oh Gott,ja dass kenne ich auch,heute sage ich nichts mehr dazu,ich merke direkt wenn es halt nur eine Höflichkeitsfloskel ist! Sage danke mir geht's eigentlich wie immer und schwenke dann um!
Eigentlich traurig das so wenige Menschen empathisch sind.Natürlich habe ich mich auch von vielen zurückgezogen ich komme mit solch oberflächlichen Menschen nicht mehr gut zurecht.
Da bleiben nicht viele! Liebe Grüße

ich habe mir jetzt nicht alle Beiträge durch gelesen.. Aber ich kenne Depressionen und Ängste nur zu gut.

Oft wünsche ich mir von meinen Mitmenschen ganz normal (wie ein Nicht-Betroffener) behandelt zu werden wie jeder andere Nicht-Betroffene auch. Und dazu gehören solche Floskeln/Fragen wie Wie geht's dir? dazu.

Aber wenn es dann heißt reiß dich zusammen geht das wahrscheinlich nicht. Obwohl das wahrscheinlich auch für einen Nicht-Betroffenen befremdlichen wirken würde..

Ich persönlich mache immer wieder die Erfahrung meine Probleme eher mit mir im Rückzug zu bearbeiten..

Zitat von Chingachgook:
Nichts ist bequemer als kein Verständnis zu haben.Sich in die Lage eines anderen hineinzuversetzen verlang immer ein gewisses Mass an gedanklichem und emotionalem Aufwand. Man muss nach parallelen Empfindungen im eigenen Leben suchen und seine Fantasie aktivieren.Dazu ist nicht jeder in der Lage.Und das will auch nicht jeder, denn sonst müsste man von einem (behaglichen) Überlegenheitsgefühl abrücken.

Manchmal ist es aber einfach nur, Unwissenheit und Hilflosigkeit.
Wie soll sich ein gesunder Mensch in diese Krankheit hineinversetzen? Das geht gar nicht.
Mitgefühl kann jeder haben. Mein Mann sagte immer zu mir, ich kann das nicht verstehen, was du hast, aber ich
helfe dir und ich bin da. Das war und ist er auch.
Ich kann mich auch nicht in eine Schwangerschaft hineinversetzen, ich kann nicht fühlen, wie das ist, weil ich noch nie
Schwanger war, aber ich kann mitfühlen, wenn es einer Frau nicht gut geht.


@soleil so blöde war die Antwort gar nicht, die Dir Dein Freund gesagt hat.
Sonne tut immer gut, auch bei Depressionen. Die Depression ist damit nicht weg, aber sie hilft.
Wenn es Grau in Grau ist, wird auch eine Depression noch bestärkt....

Zitat von Abendschein:
so blöde war die Antwort gar nicht, die Dir Dein Freund gesagt hat.
Sonne tut immer gut, auch bei Depressionen. Die Depression ist damit nicht weg, aber sie hilft.

Der Ton macht die Musik. Und er hat es in einem fast schon vorwurfsvollen, rechthaberischen Ton gesagt.
Wäre nur ein Fünkchen Empathie dabei gewesen und der wirkliche Wunsch, mir mit dieser Aussage zu helfen, würde ich dir zustimmen. Dem war aber leider nicht so. Daher war es eine Floskel, nicht mehr und nicht weniger. Dass Sonne gut ist bei Depressionen weiss ich selber. Von daher.
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Allem zugrunde liegt doch nur die eigene Hilflosigkeit gegenüber sich selbst. Überlegt doch mal. Welche Menschen geraten in die Spirale rein? Ich lese hier ja schon seit Jahren mit und wirklich viele haben dieses Problem mit dem Selbstwert.

Wenn hier das Grundthema insgesamt liegt, ist es kein Wunder, dass einem doofe Sprüche, etc. zusätzlich belasten. Ich habe wirklich alles durch und ja, auch ich musste wirklich mühsam lernen, dass Verständnis immer nur von denjenigen kommt, die mit diesem Thema involviert sind.

Für andere ist es nicht nachvollziehbar, wieviel Kraft und Mut es kostet, einfach eine Strasse zu überqueren, oder einzukaufen, oder, oder, wenn man dabei Todesangst empfindet. Ist ja echt nicht normal. Oder, sich vor evtl. Krankheiten zu fürchten, die gar nicht existieren, ...... ihr wisst, was ich meine.

Kapiert man ja selber nicht. Also, wie sollen andere damit umgehen. Und irgendwann hat auch der liebste Mensch ganz einfach genug und knallt einem nen blöden Spruch vor den Latz.

Deshalb Thema Selbstwert. Ungeachtet aller Macken die wir haben, dürfen wir sehr wohl daran arbeiten, uns nicht selbst zu erniedrigen. Hier liegt nämlich das Problem. Akzeptiert dieses Manko, das ein Teil von uns ist. Ist ok so. Wir arbeiten alle daran. Und erlaubt nur denjenigen mitzureden, die wirklich wissen, wieviel Kraft es kostet, irgendwie damit klarzukommen.

Ich denke oft, warte es ab, auch du, der jetzt grosse Sprüche machst, wirst eines Tages erkennen, dass es mit : Stell dich nicht so an, überhaupt nicht getan ist. Und man wird sehen, wie du dann damit umgehen wirst. Alles eine Frage der Zeit, bis man erkennt, dass das Leben nicht immer ein Honigschlecken ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen, wissen wir, was Leid ist. Und deshalb werden uns keine dummen Sprüche über die Lippen kommen, wenn ein anderer Mensch betroffen ist. Insofern haben wir in dieser Richtung anderen einiges voraus. Letztendlich ist es nur die eigene Wahrnehmung, die uns verletzen kann.

Keiner kann mich verletzen, seit ich meine Problematik voll und ganz akzeptiert habe, denn sie ist ein Teil von mir. Der andere Teil ist voll funktionsfähig und stärker denn je. Deshalb ist Yin und Yang im Einklang, ok, nicht immer, aber ich bleibe da dran. Und die Stärke ist in uns, nicht bei anderen.

Nie vergessen, wieviel Stärke in uns liegt, wenn wir unsere Schwächen annehmen.

Volle Zustimmung, ist aber dennoch kein Freischein für andere Menschen sich Rücksichtslos zu verhalten nur weil sie etwas nicht nachvollziehen können. Ein Stück weit sollte sich jeder für seine Mitmenschen interessieren dann kann man auch Verständnis aufbringen. Niemand erwartet das andere Menschen die eigenen Probleme lösen sollen, aber Mitgefühl und Verständnis zeigen ist für mich eine Frage des Charakters.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber als starker und gesunder Mensch sehe ich es als meine Aufgabe ein Teil meiner Zeit dafür zu nutzen, den schwächeren zu helfen und sie soweit es in meiner eigenen Macht steht zu unterstützen.
Und zwar ohne Gegenleistung.

Wer genug Selbstliebe in sich trägt, hat auch genug davon um sie mit anderen Menschen zu teilen.
Und dann muss ich mich auch nicht mehr nach dem Sinn fragen, denn würde jeder Mensch einen Teil dazu beitragen wäre diese Welt deutlich herzlicher und harmonischer.

Kenne nur wenige die empathisch sind....leider! Liebe Grüße

A


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