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@Emelieerdbeer
Ja klar.
Aber vorhin wurde ja von einem bewussten Akt geschrieben.
Nämlich, mag ich jemanden nicht so, dann halte ich mich mit dem Mitgefühl zurück.

Wenn wir mitgefühl nun schon so spiziell durchläuchten, müssten wir nun die Mentalität mit einbringen.

In Deutschland ist es nunmal ungern gesehen, das man Schwächelt, zumindest was die Arbeitwelt angeht.
Ich weiß nicht, wie ich das nun am besten erklären soll.
Stirbt zb. deine Mutter, hast du einen geregelten sonderurlaub von 3 Tagen, was echt Mächtig wenig ist.

Oder sagst du, mir geht es nicht gut, psychisch gesehen, halten die Leute dein leiden für übertrieben, da man irgendwie Mitgefühl, wenn dann mit sichtbaren schmerzen verbindet.

Jemand der ein gebrochenes Bein hat, erntet in der Regel mehr mitgefühl, wie jemand der sagt, ich habe Starke depressionen.
Ich denke, das ist unsere Kulur. So wächst man irgendwie auf.

Liegt wohl mit daran, das es stückweiße verpöhnt ist, zu Jammern. Und kaum einer über seine Probleme redet.
Leistung ist das Wort, das mir da einfällt. Jemand geht, Arbeiten, obwohl er fast schon am Stock geht. Dadurch hat er an leute, die zb. andere leiden haben, eine an sich angepasste Grundhaltung. Zumindest ist das meine erfahrung.

Beispiel:

Ich habe als ich noch Arbeitete, mal einem Arbeitskollegen gesagt, mir gehts heute echt Dreckig, Bauchschmerzen Schwindel, Übelkeit, Müde. Er sagte trocken: nehm halt ne Schmerztablete, mach ich auch immer

Würden die menschen offen über alles Reden, wäre Mitgefühl denke ich stärker verdrehten. Aber oft ist es ja auch die Angst, nach ausen hin was die anderen wohl denken, wenn sie es erfahren. Kommt auch nciht von irgendwoher.

A


Stell dich nicht so an - kein Verständnis und Mitgefühl

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Zitat von Mondkatze:
@Emelieerdbeer Ja klar.Aber vorhin wurde ja von einem bewussten Akt geschrieben.Nämlich, mag ich jemanden nicht so, dann halte ich mich mit dem Mitgefühl zurück.


Puh gute Frage, kann ich allerdings auch keine Antwort drauf geben leider. Ich kann dir nur schreiben, dass ich persönlich das nicht kann, Mitgefühl oder Anteilnahme bewusst zu steuern. Wenn mir jemand gefühlt steht nah steht (das kann durchaus auch jemand sein der mir im täglichen Leben nicht so nah steht) habe ich in der Regel mehr Mitgefühl als bei jemandem wo dies eben nicht der Fall ist. Ich glaube das hängt bei mir, vielleicht auch bei andern damit zusammen wie verbunden ich mich fühle und dieses verbunden sein hängt von vielen Faktoren ab, die ich jetzt allerdings spontan nicht benennen könnte.

Zitat von Danny94:
Würden die menschen offen über alles Reden, wäre Mitgefühl denke ich stärker verdrehten. Aber oft ist es ja auch die Angst, nach ausen hin was die anderen wohl denken, wenn sie es erfahren. Kommt auch nciht von irgendwoher.


Ist auch wirklich in unsere Gesellschaft so verankert, dass man nur was zählt, wenn man Leistung bringt. Und wir sind da ja selbst die Obermeister , die das an die Spitze getrieben haben. Kein Mensch bekommt Angst, wenn er sein Stresslevel niedrig halten kann. Ergo, wird Mitgefühl von anderen gefordert, und das bei uns, die Mitgefühl mit sich selber gar nicht kennen.

Denkt mal darüber nach, wir leben in einer eine Gesellschaft, die keine Krankheiten, keinen Tod, kein Alter mehr akzeptieren möchte. Und wir sind davon ein Teil und teilen/teilten diese Auffassung.

Nur dann, wenn es einem Menschen schlecht geht, kapiert er plötzlich, dass Gesundheit ein so wertvolles Gut ist, dass alles andere daneben ziemlich verblasst, von dem man vorher überzeugt war, einen Status leben zu wollen, der dann der Gesundheit schadet.

Ergo sagt der Gesunde, stell dich nicht so an, solange er keinerlei Probleme und keinerlei Kenntnis von der anderen Seite des Lebens wirklich erlebt hat. Möge man ihm verzeihen, und ihm wünschen, lange in seeliger Unwissenheit leben zu dürfen. Amen.

Zitat von Icefalki:
Ist auch wirklich in unsere Gesellschaft so verankert, dass man nur was zählt, wenn man Leistung bringt.

Genau, das ist der Punkt. leistung steht über alles.

Zitat von Danny94:
Genau, das ist der Punkt. leistung steht über alles.


Grins, dann wird es Zeit, dass wir diese Meinung nicht mehr teilen. Ich habe bitterst lernen dürfen, und lerne immer noch, dass Leistung, egal welche, von mir bestimmt werden darf. Und ja, es ist extremst schwierig, ein Level zu halten, das nicht in die Überforderung geht, weil man Schwäche nicht mag. Dabei ist es gerade unheimlich Stärke, zu seinen Schwächen wirklich zu stehen. Seit ich das besser kann, geht es mit der Angst ganz gut, allerdings ist auch das sehr anstrengend und führt dann wieder in eine Überforderung. Das ist mein Leben. Ich hab das akzeptiert.

Könnt mich mal darauf ansprechen, wenn's mal wieder beschissen läuft, und ich die Faxen dick habe.

Leider ist es so, mehr Mitgefühl und Empathie bedeutet mehr Stress für einen selbst.
Habe auch zuviel davon, bekommt mir nicht immer. Jedoch möchte ich auch für mich diese Entscheidung treffen, denn ich habe es leider anders kennengelernt. Für viele hat Empathie auch einen negativen Touch, es zeigt Schwäche..die (wie schon erwähnt) in unserer Gesellschaft nicht erwünscht ist.
Sicher läßt sich das auch trainieren ( wie vieles) mit diesen Emotionen konstruktiv umzugehen.

Als mensch, der eh schon Psychisch Probleme hat, was hier wohl auf (fast) alle zutrefen dürfte ? Ist es glaube ich noch ein wenig schwerer, denn umgang der Empathie und mitgefühls zu trainieren. Man hat ja so schon keinen Gesunden bezug zu Gefühlen, und einschätzungen zwischen seiner und der Tatsächlichen realität.

Wenn ich im Bus schon beim kleinsten blickkontakt ins Schwitzen komme, wie soll ich da auch noch Emotionen richtig trainieren

So denke ich mal.

Kommt mir sehr bekannt vor. Seit einiger Zeit übe ich mich darin, nicht nur anderen, sondern auch mir selbst gegenüber mehr Empathie gegenüber zu zeigen, denn ich überflute mich sonst regelmäßig selbst und komme wieder an den Punkt, wo gar nichts mehr geht und ich mich wieder zurückziehen muss um Kraft zu schöpfen- für andere und mich. Ich sehe es nicht als Bonus mit viel Empathie ein besonders guter und nützlicher Mensch zu sein, der für andere sorgt, sondern sehe es mittlerweile auch als meine eigene Naivität und Unreife an und Blödheit für mich selbst zu sorgen und selbstverantwortlich zu handeln. Es geht nicht um Extreme, sondern ein gesundes Gleichgewicht. Ich sehe es als meine Fehlentwicklung aus der Kindheit. Übrigens: Wenn ich schwere Phasen habe, sehe ich nun viel deutlicher, wem ich etwas bedeute. Nein, da muss nicht sofort jeder stramm stehen. Wenn man nicht kann, kann man nicht. Es gibt aber bestimmte Menschen, da war ich immer da, auch in Extremsituation wie Besuche beim Beerdigungsinstitut oder 24 Therapieservice, aber diejenigen absolut nie für mich außer vielleicht mal ein zwei floskelmäßige Sätze, damit man dann Ruhe gibt. Alibi und Verlegenheitsinteresse. Viele sind ganz schnell weg sobald man ein wirkliches Problem hat. Haben selbst Familie und genügend Unterstützung, was ich nicht habe und trotzdem lasse ich mich anzapfen. So Sprüche wie Hey, dir könnte Sonnenlicht gut tun von wirklich lieben dagegen Freunden, nehme ich nicht als mangelndes Verständnis oder Kritik, wenn der Ton stimmt und man sich wohlgesonnen ist und es nicht nur ein Spruch ist. An vielem ist nämlich auch etwas dran und von anderen, bei denen es besser klappt, kann man durchaus lernen. Wenn Freunden etwas auffällt, bin ich froh, wenn sie mich darauf respektvoll, verständnisvoll, wohlwollend darauf aufmerksam machen. Nicht jeder will einem was oder einen entwerten um sich selst besser zu fühlen. Bin heilfroh ein paar solcher Menschen um mich zu haben und von anderen sollte man sich distanzieren oder halt nur oberflächlichen Kontakt pflegen. Hui, Roman. Es kann nur besser werden.

Danny 94, man kann sehr wohl an der Bewertung von Emotionen arbeiten. Keiner sagt, dass das leicht ist. Ich kämpfe selbst.

Muss gerade an nen Bekannten denken wegen des Lichtthemas,der sich immer beschwerte, ihm würden bei Sonnenlicht die Augen tränen und daher würde er nicht raus gehen. Sein Gefühl sagt, Sonnenlicht sei schlecht, weil seine Augen ja tränen (Verletzung) und somit Negativbewertung. Seitdem er die Konsequenzen davon trug und Licht nicht mehr als negativ bewertet, er sich zwingt mehr rausgeht, tränen die Augen nicht mehr. Seine Emotion dazu hat sich geändert durch eine andere Bewertung. Aprops, ich habeselbst wieder Vitamin D Mangel. Ihm habe ich geholfen, mir selbst nicht genügend. Tadaaaa. Fazit: ich Ar. nötig. und manchmal hilft mir sogar dabei, dass mich andere eben NICHT übermäßig verstehen. Es ist gut, dass nicht jeder gleich tickt.

Roman Ende

Zitat von Kind-in-mir:
Danny 94, man kann sehr wohl an der Bewertung von Gefühlen arbeiten.

Nein nein, so hab ich das nicht gemeint, ich meinte nur, es wäre schwerer

sorry

Zitat von Danny94:
Nein nein, so hab ich das nicht gemeint, ich meinte nur, es wäre schwerer sorry


Natürlich ist es das! Viel schwerer.
Und: es gibt null Grund sich zu entschuldigen, aber trotzdem danke.

Zitat von Abendschein:
Sie durfte bei mir weinen, ich habe sie in den Arm genommen.
Angehöre für zuständig? Wer sagt das? Ein bißchen Mitgefühl, wäre schön, auf dieser Welt.


Ich kann das aber nicht. Ich habe einen Horror davor. Warum soll ich mich schlecht fühlen, damit es anderen besser geht? Außerdem hatte ich auch niemanden, der mich in den Arm nahm, als meine Mutter starb. Aber das hätte ich genauso wenig ertragen.

Es gibt Menschen die wunderbar trösten können, andere denen es nicht liegt, die aber vielleicht manchmal viel mehr von den Geschehnissen berührt sind als die Tröster. Real kann ich auch nicht gut jemanden trösten, aber es arbeitet in mir, ich analysiere das Geschehen und versuche, Lösungen zu finden, aber jemand einfach in den Arm nehmen kann ich auch nicht und ich wollte wirklich nur von ganz bestimmten Menschen in den Arm genommen werden.

Früher waren oft Frauen für das soziale Miteinander verantwortlich, das Bild ist heute ein anderes.

Ich muss sagen, dass mir der Teil der Frauen leidtut oder anders gesagt vor denen ich größten Respekt habe die für die Familie verantwortlich sind, Kinder betreuen etc. Wenn ich einmal von mir ausgehe, so war der Umgang mit meinen Kleinkindern zwar schön, aber sehr anstrengend, ich könnte mir nicht vorstellen zu arbeiten, die Kinder von der Kita abzuholen und mit ihnen zu spielen. Das gleiche gilt auch für die Männer die aber vielleicht noch in der Minderzahl sind, das kann ich nicht beurteilen.

Dass diese Menschen nicht dazu imstande sind noch viel Empathie aufzubringen, ist mir klar.

Mal nachdenken, was mir heute nicht leicht fällt...

Ich persönlich habe am größten Mitleid, oder Mitgefühl bei den Menschen, die ich am meisten liebe.
Auch Mitgefühl, bei Menschen die ich mag.
Mitmenschlichkeit ist für mich auf andere zu achten. Ihnen zu helfen, wenn ich es gerade kann. Mitmenschlichkeit ist was meiner Meinung nach heute sehr fehlt.
Bei Menschen die mich sehr verletzt haben sind meine Gefühle sozusagen eingeschlafen.
Es ist gar nicht so viele Jahre her, da stand ich parat, wenn jemand meine Hilfe benötigt hat. Heute ist das nur bedingt so.
Mit Panik und Angst, dieser Traurigkeit durch die Einsamkeit, denke ich manchmal, dass alles in mir gestorben ist. Es fühlt sich alles weit weg an. Ich kann nicht einmal sagen, wie ich handeln würde, bräuchte mich jemand. Ich hoffe jedenfalls, dass ich dann immer noch die nötige Kraft habe.
Wenn es mir seelisch total schlecht geht, bin ich aber unendlich dankbar, wenn jemand da ist, der mich hält. Wenn ich vielleicht auch nur einen Moment gehalten werden kann.
Daran versuche ich mich zu erinnern, wenn mich ein Mensch braucht, damit ich da sein kann.

Zitat von christian17:
Klar kann man Mitgefühl ein- und ausschalten.
Mit Leuten die ich nicht mag habe ich weniger Mitgefühl als mit anderen.


Weniger Mitgefühl zeigen ist nicht ausgeschaltet.

Zitat von Hotin:
Natürlich lässt sich Mitgefühl ein- und ausschalten.
Machst Du das nicht, können Dich andere jederzeit benutzen und ausnutzen.


Ob man Menschen aus Selbstschutz oder anderen Gründen ignoriert sagt nichts über die Empfänglichkeit der Gefühle aus.
Sie sind da, aber es ist dir dann halt egal.

Zitat von Mondkatze:
Zum Thema Mitgefühl, Ich denke, entweder ist man in der Lage Mitgefühl zu empfinden oder nicht.Falls nicht, stimmt irgendwas nicht.Man kann Mitgefühl dosieren, das sehe ich auch so. Aber da spielen dann andere psychische Empfindsamkeiten oder pathologische Gemütszustände eine Rolle.Antipathie, Rachegefühle, oder mag ich jemand besonders gut leiden und der erhält dann das ganze Rundum - Sorglospaket von mir?Dieses bewusste Dosieren des Mitgefühls hat also einen bestimmten Grund.Warum sollte man sonst einem Menschen mehr geben als einem anderen?Und meldet sich nicht irgendwann das eigene Gewissen, wenn man jemandem weniger bis gar kein Mitgefühl entgegen bringt?Das würde mich mal interessieren.Unser Gehirn kann also steuern, wem wir mehr oder wem weniger an Mitgefühl zugestehen.Hat das evtl. Mit Erfahrungswerten zu tun, oder sind es die Hormone oder Gene oder ?


Nicht Dein Gehirn, sondern Du kannst steuern,
wem Du wie viel Mitgefühl entgegen bringst,
finde ich.
Warum Du da in unterschiedlichen Situationen auch unterschiedlich reagierst, dafür wird es zahlreiche Gründe geben. Viele laufen teilweise im Unterbewusstsein ab.
Nach meiner Überzeugung ist das bewusste Dosieren von Mitgefühl hauptsächlich von
Selbstschutz und egoistischen Gefühlen gesteuert.
Das Gewissen ist ein unterbewusstes Gefühl für Fairness und Gerechtigkeit. Falls es sich meldet, kannst Du überlegen, ob Dir Deine eigenen Interessen wichtiger sind, als die Interessen anderer Menschen oder nicht.
Viele Grüße
Bernhard

Zitat von Icefalki:
Ergo, wird Mitgefühl von anderen gefordert, und das bei uns, die Mitgefühl mit sich selber gar nicht kennen.


Das ist wahrscheinlich das Problem, dass man Mitgefühl von (anderen) Menschen erwartet, die aber meist Mitgefühl mit sich selber auch nicht kennen. Die, die geben sollen oder von denen man Mitgefühl erwartet, funktionieren oft nur und sind nur scheinbar belastbarer. Sie reißen sich oft nur zusammen. Da frage ich mich, wer ist das, der geben soll? Eigentlich ist es zwar menschlich und natürlich, Mitgefühl zu empfinden und zu geben. Wenn jemand kein Mitgefühl gibt, dann hat er es nicht, vermutlich auch nicht sich selbst gegenüber.
Wenn wir unsere Texte lesen, sieht man, wie wertvoll Mitgefühl ist. Darum denke ich, der beste Weg ist, Mitgefühl sich selbst zu geben und anderen, es aber nicht zu erwarten.

Zitat von Soul1977:
Da ich mich nicht auf andere verlassen möchte, betreibe ich Selbstanalyse, versuche Probleme alleine zu lösen oder lese Lektüre über Selbsthilfe, da kann ich dann selektieren, mir manchmal etwas nützliches rausziehen.


Das finde ich gut.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Hoffnungsblick:
Das ist wahrscheinlich das Problem, dass man Mitgefühl von (anderen) Menschen erwartet, die aber meist Mitgefühl mit sich selber auch nicht kennen.


Es ist gut, dass du dies erwähnst.
Denn genau das ist auch das Problem mit der Liebe, man kann nur geben was man selbst hat.

Ja, das stimmt.

Vielleicht kann man beides lernen?

Kann man es üben?

Hab mal irgendwo gelesen, dass es manchmal ähnlich wirkt, wenn man z.B. einfach lächelt, obwohl einem nicht danach zumute ist. Aber ist man dann noch authentisch?

Kann man Mitgefühl üben?

Menschen mit eigener Erfahrung eines erlebten Gefühls haben es vermutlich leichter. Wer weiß wie sich Trauer oder Angst anfühlt sollte unabhängig der Intensität auch nachempfinden können was jemand durchmacht, der zum Beispiel verlassen wurde oder was auch immer.

Ich denke das man es auch lernen kann sich einer Empfindung bewusst zu werden, im Buddhismus wird das zum Beispiel mit der Metta Meditation geübt.

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