Hallo Bemme,
wie es im Einzelnen aussehen wird, kommt natürlich auf die Art der Therapie an, wobei ich dringend zur Verhaltenstherapie raten würde, die ist im stationären Rahmen einfach effektiver. Grundsätzlich wird es aber in so ziemlich jeder Klinik so aussehen, dass Du am Ankunftstag Deinen Therapeuten kennen lernst, bei dem Du dann 1 - 2 Einzelgespräche pro Woche haben wirst. Meist hat man auch einen Co-Therapeuten, i.d.R. jemanden vom Pflegepersonal. Der begleitet Dich bei Übungen und ist auch ansonsten während seiner Dienstzeiten für Dich in besonderer Gesprächsbereitschaft. Diese beiden werden in der ersten Woche oder in den ersten beiden Wochen
mit Dir eine Bestandsaufnahme machen, die Therapieziele festlegen und die individuelle Therapie planen. Für die Neuen stehen meist auch erfahrenere Patienten bereit, die einen rumführen, die Abläufe erklären etc. Ggf. hast Du außerdem eine Zimmergenossin, die sich um Dich kümmern wird. Die Psychotherapie wird aus Einzelsitzungen beim Bezugstherapeuten und aus Gruppensitzungen bestehen. Wieviel in Gruppen stattfindet, wie die Gruppen aussehen und was da gemacht wird, hängt wiederum vom therapeutischen Konzept ab. In so ziemlich allen psychosomatischen Kliniken gibt es neben der reinen Psychotherapie auch Ergotherapie (Künstlerisches und Handwerkliches) und Bewegungs- bzw. Körpererfahrungstherapie (Sport, Entspannungsübungen, Körperwahrnehmung, Imaginationsübungen etc.), meist auch Physiotherapie und Mass..
Die Unterbringung ist heute tendenziell hotelmäßig. D.h. maximal 2-Bett-Zimmer mit Nasszelle, oft auch generell oder ab einem bestimmten Alter Einzelzimmer. In einigen alteingesessenen psychoanalytischen Kliniken muss man aber immer noch mit Mehrbettzimmern und Etagenklo und -dusche rechnen. Die Aufenthaltsdauer schwankt zwischen 4 - 8 Wochen bei Verhaltenstherapie und u.U. mehreren Monaten bei psychodynamisch arbeitenden Kliniken.
Liebe Grüße
Christina
02.01.2009 15:13 •
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