Danke für deine Offenheit.
Zu deinem vorherigen Post. Es liegt mir fern das zu dramatisieren, dennoch find ich die Symptome als deutlich und auf multiblen Ebenen.
Das der Befund so ausfällt wundert mich ehrlich gesagt nicht. Dennoch sollte man immer vor Augen halten das ein Mensch fast immer mehr bewältigen kann, als er oder andere Glauben.
Was dazu notwendig ist und das scheint er zu haben, ist Einsicht über die Diagnose und Wille zur Veränderung.
Jeder Mensch hat seinen eigene Wahrnehmung und interpretation der Realität. Ein symptomfreier Mensch kann sich das nur sehr grob vorstellen.
Daher kannst Du das nicht nachvollziehen. Wie und warum das allgemein bei so einer ausgeprägten Traumafolgestörung so ist, kann ich dir recht detailiert beschreiben. Nur hätte ich dann seitenweise zu schreiben.
Wie in einem meiner Posts hier geschrieben, wird der komplette Mechnanismus von Sinnesfilterung in der Masse, deren Markierung als Mögliche Gefahr und die Interpretations- und Reaktionskette des Angstzentrums gestört. Ebenso wie die Speicherung der Erinnerungen und die Informationsverarbeitung.
Lapidar gesagt - sein Unterbewusstsein wird oft durch äussere, für andere normale Sinnesreize, dazu veranlasst sich binnen von Millisekunden auf eine angenommene Lebensbedrohung ´vorzubereiten.
Es wird ein Impuls ausgelöst - entweder Flucht, Kampf oder Starre.
Der Knall in der Garage hat den Fluchtimpuls getriggert.
Bitte zu beachten das dies hier sehr subjektiv und eher spekulativ ist. Denke er nimmt selber später wahr, das seine Reaktionen quasi überzogen waren.
Daraus kann eine große Scham entstehen. Denke auch verstärkt wegen dem was er mit Ex, Freunden erlebt hat.
Ebenfalls kann es sein das er sich so fühlt das sein Verhalten dir schaden könnte (sich toxisch fühlen).
Ich vermute er nimmt das alles als Kontrollverlust war, was dazu führen kann das eine irrationale Angst bekommt diese Kontrolle in allen Bereichen zu verlieren. Und zu einer fiktiven Annahme kommt, er sei schädlich für andere.
In diesem Abschnitt seines Lebens kann man ihm nur bedingt helfen. Ihm zu versicheren das man zu ihm steht, kann ihm vermutlich ein Stück weit halt geben.
Es gibt in jedem Landkreis eine PIA (psychiatrische Institutionsambulanz). In der Regel kann man sich da berate lassen. Gibt auch evtl. eine Selbstgruppe für Angehörige.
Zitat von RoseFerrara: Und noch dazu ,ich möchte nicht seine Therapeutin sein .
Sondern seine Partnerin die ihm den Rücken stärkt....
Ein Partner kann und sollte niemals der Therapeut sein. Über eine gewisse Zeit ist auch eine Kompensation der Symptome ( in gutem Rahmen) sinnvoll. Ab einem Punkt in nach einer Stabilisierung, sollte man das reduzieren. Ansonsten besteht die Möglichkeit einer Co-Abhängigkeit.
Partner werden auch ab einem gewissen Punkt in der Therapie dort mit eingebunden. Was ich persönlich hilfreich und zuträglich finde.
Zitat von RoseFerrara: Innerlich war ich aber sehr verunsichert, wie verhalte ich mich richtig ohne dass er es persönlich nimmt aber wahrgenommen wird dass mich sowas verunsichert, wenn nicht mit mir geredet wird.
Zitat von RoseFerrara: Diese Rückzüge und auffallende Gedächtnislücken sind für mich absolut nicht nachvollziehbar, man kommt nicht an ihn ran.
Obwohl ich ihm mehrfach gesagt habe ich gehe nicht weg und lasse dich nicht hängen, öffnet er sich nie ganz .
Erst einmal bin ich mir nach deiner Schilderung recht sicher, das er das absolut nicht aus irgendeiner Bosheit tut.
Sicher - die PTBS erklärt sein Verhalten. Macht es aber in dem Sinne nicht ungeschehen.
So gesehen hast Du aktuell nur die eine sinnvolle Option als deine logische wie emotionale Sicht auf die Ereignisse so anzupassen das Du emotional nicht übefordert wirst. Sprich es als von ihm ungewolltes Symptom zu sehen. So wie Du es handhabst, klingt das für mich völlig ok.
Eines was für eine Traumaverarbeitung / Traumatherapie elementar wichtig ist, sind stabile Lebensumstände.
Auch brauch es Zeit und Geduld.
Das dich dies alles fordert ist mir bewusst. Da er an sich auf Therapie einlässt ist sehr viel gewonnen und noch vieles mehr möglich im Laufe der Zeit.
Es gibt einen YT Kanal von einer Traumatherapeutin, welche recht gut veranschaulichen kann was es bedeutet ein Trauma zu haben. Ebenso hat sie Ansätze die näher am Patienten sind als bei anderen.
Evlt. wird dir da die eine oder andere Frage beantwortet.
https://www.youtube.com/c/DamiCharf