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Guten Morgen zusammen,

ich bin seit 3 Jahren mit meinem Partner zusammen und bin jetzt überwiegend bei ihm, anstatt bei mir in der kleinen Wohnung. Es hat immer alles wunderbar zwischen uns geklappt. Es hätte gar nicht besser laufen können.

Aber jetzt ist regelrecht die Flaute drinnen, wir streiten uns teilweise ziemlich oft und auch unsere Psyche leidet darunter. Es fing alles mit dem Haus von ihm und seiner Mutter an. Als ich bei ihm Zuhause oben in seiner Wohnung war, traf mich anfangs der Schlag. Alles dreckig, vergilbt, zugeraucht, unrenoviert, und das schon seit mehreren Jahren, seitdem die Vormieter, unter Anderem wegen Erbe und Eigenbedarf ausgezogen sind und die Wohnung in einem desolaten Zustand verlassen haben. Die Wohnung wurde also seit den 90ern nicht mehr renoviert. Mein Partner hauste in dieser Wohnung wie der letzte Penner von der Straße. Entschuldigung für meine Wortwahl, aber das war echt so.

Ich bin dann weinend zusammengebrochen, weil ich nicht verstehen konnte, wie man so leben kann. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn er zusammengewürfelte (alte) Möbel gehabt hätte. Das wäre alles kein Problem gewesen. Nur hygienisch und sauber sollte es schon sein. Er meinte, dass das Geld bei ihm und seiner Mutter damals knapp war und er noch Azubi war und sich keine komplette Renovierung leisten konnte. Jetzt hat er ausgelernt und verdient auch gutes Geld, weshalb er sich Ersparnisse angeschafft hat, die in seine Wohnung geflossen sind. Die Wohnung ist jetzt in einem Top Zustand, es wird in der Wohnung nicht mehr geraucht und ich fühle mich wirklich schon sehr wohl und Zuhause. Uns fehlt nur noch eine Küche und eine Waschmaschine, wofür natürlich erstmal noch weiterhin drauf gespart wird, beziehungsweise soll die Waschmaschine erst gekauft werden, wenn die Küche drinnen ist, um platztechnisch mit der Maße hinzukommen. Solange benutzen wir unten die Küche und die Waschmaschine von seiner Mutter mit.

Das wäre auch absolut kein Problem. Wenn die Wohnung von seiner Mutter nicht so dreckig wäre und stinken würde. Seine Mutter raucht unten in jedem Raum, sehr zum Leidwesen von mir, da es leider auch etwas nach oben in die Wohnung zieht, dazu noch 6 Katzen, wo die Futternäpfe in der Küche immer voll mit altem Katzenfutter sind, was nicht sofort ausgewechselt wird, wodurch es einfach nur unerträglich stinkt und es somit auch keinen Spaß macht und auch nicht angenehm ist in dieser Küche zu kochen. Ich leide da sehr darunter und das habe ich meinem Partner auch schon gesagt. Nur kann und/oder will er nichts dagegen machen. Natürlich, es ist die Wohnung von seiner Mutter und sie kann in ihrer Wohnung machen was sie will und leben wie sie will. Alles legitim. Aber bitte, so geht das doch nicht… ich habe seiner Mutter immer meine Hilfe angeboten, was putzen angeht. Und ich staubsauge auch mal für sie. Einfach, weil ich es gut meine, ihr etwas gutes tun möchte und weil ich mich selber in der Wohnung unwohl fühle. Leider konnte ich nicht komplett alles putzen, da es körperlich ein ziemlicher Kraftakt wäre, was ich alleine einfach nicht stemmen kann. Sie macht auch leider keinerlei Anstalten, selber mal zu saugen, beziehungsweise zu putzen. Sie saugt und wischt monatelang nicht, weshalb die Wohnung dann auch so aussieht wie sie aussieht mit den ganzen Katzenhaaren und den Dreck, unter Anderem von draußen.

Aber leider ist das noch nicht alles. Die Wände sind voller Spritzer von Katzenfutter oder Katzenschnodder, das Esszimmer und ihr Schlafzimmer ist in einer Ecke voll mit eingetrocknetem Katzenurin und Staub, was ungelogen schon seit Jahren dort so liegt, ebenso das Zewa auf dem Fußboden, wo eine Katze uriniert hat, oder sich übergeben hat. Sie hat nur ein Zewa drüber gelegt und das war's. Der Flur unten gleicht einem Rohbau mit Schimmel an der Wand. Sprich, es müsste unbedingt dringend etwas bauliches im Haus gemacht werden. Sonst ist es bald zu spät und das Haus verfällt immer mehr. Der Garten sieht auch nicht viel besser aus. Überall lag Schrott und alte Eimer verteilt, was ich alles zusammengesammelt habe und auf einem Haufen getan habe und Rasen gemäht wurde auch schon Ewigkeiten nicht mehr, obwohl Gartengeräte da sind. Mein Partner und ich kümmern uns hauptsächlich um den Garten. Bekommen es aber wegen Arbeit und der körperlichen Gesundheit nicht komplett fertig. Da mein Partner sich gestern verletzt hat, habe ich gestern überwiegend den Garten gemacht. Leider nur soweit ich konnte, weil ich durch meine Gesundheit körperlich eingeschränkt bin.

Wir haben seine Mutter gestern auch versucht in die Gartenarbeit mit einzubeziehen. Aber das hat gar nicht funktioniert. Während ich fast den ganzen Rasen gemäht habe, hat sie nur ihre Wege gemäht, damit sie da besser laufen kann. Mehr hat sie nicht gemacht und ich war gestern deshalb richtig sauer. Wir wohnen zu dritt in dem Haus. Und ja, wir Drei müssen alles alleine machen, beziehungsweise uns gegenseitig unterstützen. Anders geht es nicht. Nur fühlt es sich gerade so an, als kümmere ich mich komplett alleine um das Haus. Und das geht so nicht. Ich habe mich leider auch deswegen gestern sehr heftig mit meinem Partner gestritten, weil ich mich einfach nur im Stich gelassen fühle und ausgenutzt fühle. Ich sage es ihm auch immer wieder, dass seine Mutter unbedingt Hilfe braucht. Auch psychologisch. Es wird aber nur abgenickt und nichts getan. Und ich kann langsam nicht mehr und ich weiß auch nicht mehr weiter, weshalb ich mich an das Forum hier gewendet habe. Ich möchte nicht, dass unsere Beziehung darunter leidet, oder sogar im schlimmsten Falle darunter kaputtgeht. Und ich möchte auch nicht, dass seine Mutter so vor die Hunde geht. Das hat sie nicht verdient. Das hat kein Mensch verdient. Ich weiß echt nicht, was ich machen soll und brauche dringend Hilfe…

23.06.2024 07:45 • 23.06.2024 x 1 #1


2 Antworten ↓


Hallo Vanilli,

Du beschreibst eine meiner Ansicht nach sehr schwierige Situation.

Fast alles, was Du schreibst, kann ich gut verstehen. Leider gibt es meiner Meinung auch eine
andere Form der Sichtweise, wie Du sie hier schreibst.

Zitat von Vanilli:
Natürlich, es ist die Wohnung von seiner Mutter und sie kann in ihrer Wohnung machen was sie will und leben wie sie will. Alles legitim. Aber bitte, so geht das doch nicht…

Na, wie meinst Du das jetzt? Darf sie in Iher Wohnung machen, was sie will? Oder darf sie es nicht?
Es wäre hilfreich, wenn Du das entscheiden würdest.

Zitat von Vanilli:
ich habe seiner Mutter immer meine Hilfe angeboten, was putzen angeht. Und ich staubsauge auch mal für sie. Einfach, weil ich es gut meine, ihr etwas gutes tun möchte und weil ich mich selber in der Wohnung unwohl fühle.

Ich verstehe Dich. Allerdings, beschreibst Du hier allein Deine Sichtweise.

Mit dem, was Du sagst und machst und forderst, bietest Du natürlich nicht nur Deine Hilfe an.

Bitte versuche Dich mal in die Gefühle Deines Partners und seiner Mutter zu versetzen. Schaffst Du das?

Da kommt eine Frau, die nicht nur hilft.
Da kommt eine Frau, die auch etwas anderes wichtiges sagt.
Sie sagt. Ich bin Deine Freundin, aber: So darfst Du nicht leben!
Alles was Du bisher gemacht hast, war falsch. Und jetzt komme ich und zeige Dir, wie man das alles richtig macht.

Soll sich Dein Partner jetzt nur freuen? Ist es nicht sehr wichtig, dass ein Mann von seiner Frau seelisch
unterstützt und bestätigt wird?
Im schlimmsten Fall fühlt sich das für Deinen Partner so an, als wenn Du ihm versuchst zu sagen.
Alles was Du bisher gemacht hast, war falscht. Nun musst Du allein auf mich hören. Ich bin jetzt Deine
neue Chefin, weil Du es allein nicht kannst.

Zitat von Vanilli:
Ich habe mich leider auch deswegen gestern sehr heftig mit meinem Partner gestritten, weil ich mich einfach nur im Stich gelassen fühle und ausgenutzt fühle.

Das ist Deine Sichtweise. Er wird das anders sehen, sonst würde er sich nicht mit Dir streiten.

Zitat von Vanilli:
Nur fühlt es sich gerade so an, als kümmere ich mich komplett alleine um das Haus. Und das geht so nicht.


Nun, er hat sich vermutlich in Dich verliebt, weil er sicher ist, das Du sein Leben bereichern wirst.
Aber hat er wohl damit gerechnet, dass Du hauptsächlich das Ziel verfolgst, sein Leben nach Deinen
Wünschen (so geht das nicht!), zu verändern. Oder anders gesagt.
Wie soll Dein Partner noch Selbstbewusstsein haben, wenn Du sein Leben versuchst völlig auf den Kopf
zu drehen?
Ich könnte auch sagen. Vielleicht denkt er. Oh, oh, wenn die fertig ist, habe ich vermutlich in meinem eigenen
Haus hier nichts mehr zu sagen.
Kannst Du Dir so etwas vorstellen?

Zitat von Vanilli:
Ich möchte nicht, dass unsere Beziehung darunter leidet, oder sogar im schlimmsten Falle darunter kaputtgeht.

Dann lass Dir etwas einfallen, wie Du Deinen Partner ganz langsam gedanklich an der Verbesserung der
wohnlichen Qualität beteiligst.
Denn wenn er am Ende nicht mehr sagen kann, was er mit entschieden hat, dann wird es mit seiner
seelischen Stabilität vielleicht etwas schwierig.

Viele Grüße
Bernhard

Hallo liebe @Vanilli ,

Das hört sich gar nicht gut an und du hast mein vollstes Verständnis. Natürlich sollte man niemanden vorschreiben, wie er zu leben hat, aber in deiner Situation ist es etwas ganz anderes. Die Frau braucht dringend psychologische Hilfe. Das jemand so lebt, ist definitiv nicht mehr normal und auf Dauer für alle beteiligten schädlich, insbesondere für die Tiere.

Ich würde an deiner Stelle nochmal in Ruhe mit deinem Partner reden und überlegen, was man machen kann. Führt das Gespräch in Ruhe und ganz wichtig, ohne Vorwürfe. Denn er kann auch nichts dafür, wie seine Mutter 'haust'. Mir tut das so unglaublich leid, - für euch alle. Und ich hoffe wirklich sehr, dass ihr aus dem Kreislauf wieder herauskommt.

Fühl' dich gedrückt! ️




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