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Hallo zusammen,

ich brauche mal einen Rat. Mein Freund und ich sind seit 2 Jahren ein Paar. Mein Partner hat einen 14-jährigen Sohn aus einer früheren Beziehung.

Am Anfang war es so, dass ich mit dem Sohn kein Problem hatte. Man musste sich ja auch erstmal kennenlernen.

Nach einer Zeit sind mir aber Dinge aufgefallen die mich stören.

Das fängt beim Essen an, dass dieser Junge immer schmatzt und das auch nicht gerade leise. Wenn man ihn bittet das zu lassen geht das kurz gut und er fängt wieder an. Bei jedem Essen ist das so.
Wenn er am Wochenende zu uns kommt (alle 14 Tage) und in den Ferien bei uns ist wird er regelrecht bedient und macht nichts selber. Sprich sein Vater bringt ihm das Essen an den Tisch, räumt seinen Teller anschließend weg den er einfach stehen lässt und räumt seine schmutzige Wäsche weg, wenn er sich abends umgezogen hat. Auch Müll schmeißt dieser Junge nicht selber weg und lässt das seinen Vater machen.

Und selbst die Finger- und Fußnägel schneidet er sich nicht selber.

Ich finde mit 14 Jahren ist dieser Junge unselbständig und ich kann nicht verstehen warum mein Partner das mitmacht. Ich merke immer wieder wie mich das innerlich aufregt. Bei der Kindsmutter, bei der der Junge lebt, läuft es wohl genauso.

Ich weiß echt nicht wie ich damit umgehen soll. Bin langsam echt genervt, wenn ich weiß das er kommt und bin froh, wenn er wieder weg ist.

Tut mir leid für den langen Text. Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich.

27.03.2024 14:10 • 07.04.2024 #1


35 Antworten ↓


Hast du denn mal mit deinem Partner darüber geredet? Falls ja, was sagt er dazu?
Ich denke, dir wird nichts anderes übrig bleiben, als es zu akzeptieren, denn es ist ja nicht dein Kind und du hast nicht wirklich Einfluss auf die Erziehung. Und einmischen würde ich mich da jetzt auch nicht unbedingt.
Es ist ja nur alle 14 Tage und wenn er älter wird, wird sich manches am seinem Verhalten auch noch verändern (hoffentlich )

A


Sohn des Partners lässt sich bedienen / unselbstständig

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Ich habe da mit meinem Partner drüber gesprochen. Er gibt mir zwar Recht und hat seinem Sohn was gesagt (auf die Essgeräusch bezogen), aber es bleibt im Prinzip das gleiche.

Er wird trotzdem wie ein Baby behandelt und bekommt alles vorne und hinten rein geschoben.

Ich bekomme noch nicht mal ein Hallo oder Tschüß von dem Sohn. Mir wenn er ihm das sagt.

Und ich mein das ist unsere Wohnung und ich möchte hier niemandem etwas hinter her tragen müssen. Es gibt halt Regeln und an die hält sich ja auch meine Tochter.

@Zitrusfrucht dann obliegt es aber an deinem Partner ihm das klar zu machen.
Der Junge ist in der Pubertät und er ist der Erziehungsberechtigte.
Da musst du dann wirklich deutlich mit deinem Partner reden, dass er da Grenzen ziehen muss.
Oder, dass er sich ganz allein um den dreck von seinem Sohn kümmert, dass du da nichts mit zu tun hast und dann konsequent deinen Partner rufen wenn irgendwo was von ihm herum liegt und nichts selber weg räumen.

Ich hab so nen ätzendem Machtkampf auch jahrelang mit gemacht und meinem Partner und seiner Tochter. Nur dass die bei uns gewohnt hat und wirklich JEDE Narrenfreiheit von ihm hatte.
Und er hat nie Nägel mit Köpfen gemacht oder sich hinter mich gestellt, hat immer nur beschwichtigt und sie machen lassen was sie will.
Ich weiß wie zermürbend das ist.
Es endete iwann da drin, dass die Tochter ausgezogen ist, weil ich ja unerträglich bin ‍️
Das wirklich EINZIGE was ich nach 3,5 Jahren tortour gemacht habe ist:
Ich habe irgendwann angefangen, jeden Tag das wlan Passwort geändert und ihr gesagt, sie bekommt es erst dann, wenn sie ihre aufgaben erledigt hat. Das war’s ‍️ war für sie unaushaltbar dieser Zustand und ist zu ihrem Freund gezogen.
Da war die Beziehung zu meinem Partner aber schon so im Ar., dass sie kein Jahr mehr hielt.

Ich kann soooo gut verstehen, wie das an den Nerven zerrt, wirklich. Er hat ihr auch alles hinterher getragen, sie „konnte auch nix allein“ weil er ihr das nie beigebracht hat…Ich hab echt Nächte auf meinen Partner eingeredet, dass es nicht darum geht, der beste Freund seines Kindes zu sein sondern es aufs Leben vorzubereiten.
Sie hatte mit 18 immer noch kein eigenes Konto! Papa macht ja!…
Ich kann so gut mit dir mitfühlen. Auch wenn ich das jeden Tag hatte, mir hätte auch alle 14 Tage das Chaos schon gereicht.

Es müssen da wirklich deutliche Worte und/oder Taten deines Partners folgen, sonst macht es tatsächlich wenig sinn, sich da abzumühen, leider.

@Zitrusfrucht hab mich gerade durch deine älteren Beiträge gelesen.
Ich bin damals auch aus meiner Heimat weg zu ihm und seiner Tochter gezogen, weil ich seiner Tochter das nicht antun wollte, mit 14 in ner neuen Stadt bei null Anfangen zu müssen.
Ich hab mich am Ende wirklich nahezu komplett aufgegeben gehabt.
Es gab sooooo viele Momente wo ich am liebsten ausgezogen wäre…habe es aber nie gemacht…war dumm im Nachhinein.
Was nicht heißen soll, dass dein Weg die Trennung ist! Nur ich persönlich bereue es, damals nahezu alles aufgegeben zu haben, inklusive mir selbst, und nicht zu mir und meinen Grenzen gestanden hab.

Es ist für dich zu spät, den 14-jährigen Sohn deines Partners noch erziehen zu wollen. Lass ihn schmatzen und gewöhne dich daran. Wenn du das nicht willst, dann hast du ein Problem, nicht er.

Ich finde eben, dass Kinder lernen sollten das es Regeln gibt und gewisse Dinge normal sind.

Wenn ich von einem Erwachsenen höre wie zb von der Ex meines Partners, also der Mutter seines Sohnes das ihr Kind gut erzogen ist kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Für mich gehört zu einer guten Erziehung Dinge wie Hallo, Tschüß, Bitte, Danke und Tischmanieren (unter anderem keine Essgeräusche).

Und hier denke ich das es nicht gegeben ist und der Sohn Dinge als selbstverständlich sieht.

@Zitrusfrucht
Ich kann nachvollziehen, dass dich diese Sachen stören. Ich versteh aber auch deinen Partner, der seinen Sohn nur alle 14 Tage sieht und er möchte, dass es ihm möglichst gut geht. Schwingt da allenfalls auch etwas Angst mit, dass wenn er zu streng mit ihm ist, der Sohn vielleicht nicht mehr kommen möchte oder lieber bei seiner Mutter ist?

Ich war 10 als meine Eltern sich scheiden liessen und meine Mama hatte einen neuen Partner als ich 12 war. Als ich dann in die Pubertät gekommen bin, habe ich es gehasst, wenn er mir die ganze Zeit Regeln gemacht hat Setz dich mit geraden Rücken hin, die Arme gehören beim Essen nicht unter den Tisch, sprich nicht mit vollem Mund. Ich hab mich dann total von ihm zurückgezogen. Ich war nicht schlecht erzogen, sondern ich wollte nur einen Ort, wo ich mich nicht ständig an alle Regeln halten musste und einfach zu Hause sein konnte. Ich denke, solange er weiss, was sich gehört und sich bei einem Restaurantbesuch anständig verhalten kann, ist es in Ordnung, wenn die Regeln zu Hause mal vergessen werden (:

Was dich mehr ärgert als das Verhalten des Pupertiers ist das Verhalten deines Partners ...
Pupertiere sind nicht zurechnungsfähig, das Hirn ist eine Dauerbaustelle und das gibt sich erst nach 4-5 Jahren wieder.
Aber dein Partner hat die Ausrede nicht!
Selbstständiges Leben muß erlernt werden oder die Gesellschaft hat einen des nicht selbstverantwortlich Leben könnenden Erwachsenen mehr.
Wer seinen Teller mit 14 nicht alleine in die Küche tragen kann bekommt keinen.
Schmatzer können auf der Terrasse essen ...
Ein Teil einer Familie zu sein heist man richtet sich nach Regeln. Sonst seit ihr nur Dienstleister und wenn er glaubt das sein Sohn ihm dafür dankbat ist hat er sich geschnitten. Der Junge sucht ja gerade zu nach Reibefläche und wenn er die von seinem Vater nicht bekommt wird er sich etwas anderes suchen das ihm Grenzen setzt.
Meine Meinung!

Zitat von Zitrusfrucht:
Ich finde eben, dass Kinder lernen sollten das es Regeln gibt und gewisse Dinge normal sind. Wenn ich von einem Erwachsenen höre wie zb von der Ex meines Partners, also der Mutter seines Sohnes das ihr Kind gut erzogen ist kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Für mich gehört zu einer guten Erziehung Dinge wie ...

Da hast du ja Recht und das finde ich auch, dass Kinder das lernen sollten. Aber nun ist es zu spät und du musst es so annehmen, wie es ist. Schließe den Jungen in dein Herz, das ist das beste was man dir raten kann. Du kannst nicht die ganze Welt erziehen. Manchmal muss man etwas so akzeptieren, wie es ist, die Welt geht davon auch nicht unter.
Liebe Grüße

Nein, die Welt wird davon nicht unter gehen! Aber Nachsicht mit einen verwöhnten Bübchen, der sich die Rotznase nicht selbst putzen kann, wird sie auch nicht haben. Als Lehrling hätte so jemand bei mir keine Chance gehabt. Dreisatz und Prozentrechnung ... das kann jeder nach 3 Tagen lernen aber für gutes Benehmen haben Lehrherrn* weder die nötige Zeit noch auch nur ein Quentchen Lust. Das ist Sache des Elternhauses!

Du brauchst nur Durchhaltevermögen. Nicht schimpfen sondern ihn spiegeln. Die dreckige Wäsche kommt wieder in sein Zimmer bis er nichts sauberes mehr hat. Teller und anderes Geschirr so lange stehen lassen, bis kein sauberer Teller mehr da ist. Beim Ruf ich habe Hunger antworten: da ist der Kühlschrank. Alles nett und freundlich. Du hast halt auch keine Lust zu kochen oder zu waschen. So einfach ist das. Irgendwann klappt das schon. Ich habe meinem Pubertier damals sogar den dreckigen Mülleimer neben das Bett gestellt, als er noch geschlafen hat.
Der Gestank hat ihn dann wachgerüttelt

Viel Erfolg beim Ändern eines bereits verzogenen 14-Jährigen. Wäre sicher eine unterhaltsame Fernsehserie.

Zitat von Allessch:
Du brauchst nur Durchhaltevermögen. Nicht schimpfen sondern ihn spiegeln. Die dreckige Wäsche kommt wieder in sein Zimmer bis er nichts sauberes mehr hat. Teller und anderes Geschirr so lange stehen lassen, bis kein sauberer Teller mehr da ist. Beim Ruf ich habe Hunger antworten: da ist der Kühlschrank. ...

Toll, wie du das geschafft hast. Aber hier ist es anders. Es ist nicht ihr Kind, 14 Jahre ist heute wie früher 17 Jahre und dazwischen steht der Vater.

@Reconquista ich sehe das etwas anders. Das ist ein Scheidungskind und ich nehme an, dass zwischen den Eltern eine Art Konkurenzkampf stattfindet in Sachen, wer bietet mehr an Annehmlichkeiten für das Kind. Wie gesagt, nur eine Annahme.
Nun ist es bei der Konstellation schwierig, als böse Stiefmutter, die Zügel möglichst vorsichtig in die Hand zu nehmen. Ein Drahtseilakt. Da muss man halt gucken, wie man das Kind am besten zu irgendetwas bewegen kann, denn sie ist ja nicht seine Mutter und hat nichts zu sagen.
Ergo bleibt ja nicht so viel übrig, was man da tun kann. Streit mit dem Mann oder dem Kind. Nö, besser cool bleiben und trotzdem etwas erreichen. Deshalb meine Idee mit dem Spiegeln. Vielleicht schauen, wo die Interessen sind von ihm und dort irgendwie einhaken.

Mir fällt es da echt schwer Nachsicht zu haben. Ich versteh zwar das es für den Jungen eine Umstellung sein würde, da es ja vorher anders ablief. Aber die Wohnung gehört nun mal nicht seinen Vater alleine und ich möchte mich auch wohlfühlen können. Ist nicht so einfach. Ich will den Jungen ja auch nicht rum kommandieren. Natürlich soll es auf einer vernünftigen Basis laufen. Er ist auch willkommen. Aber gewisse Dinge gehören für mich zur Normalität.

Also ich hätte mich damals mit 14 Jahren sicher nichts von einer Freundin von meinem Vater sagen und schon gar nicht erziehen lassen. Ich wäre einfach nicht mehr hingegangen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Coru:
Also ich hätte mich damals mit 14 Jahren sicher nichts von einer Freundin von meinem Vater sagen und schon gar nicht erziehen lassen. Ich wäre einfach nicht mehr hingegangen.

Das ist realitätsnah gedacht und gesagt

Zitat von Coru:
Also ich hätte mich damals mit 14 Jahren sicher nichts von einer Freundin von meinem Vater sagen und schon gar nicht erziehen lassen. Ich wäre ...

Du findest also das man als neue Partnerin sich alles gefallen lassen muss ?

Und wer sagt das ich dem Jungen etwas sage ? Gespräche haben mit dem Vater stattgefunden.

Zum Beispiel beim Thema Essgeräusche. Aber da den Jungen nicht wirklich interessiert was sein Vater ihm dazu sagte

Mein Ziel ist es ja auch nicht die beiden gegeneinander auszuspielen.

Ich habe nur den Eindruck das man das von mir hier gerade denkt.

Ich bin nicht die böse Stiefmutter. Würde mich noch nicht mal als Stiefmutter bezeichnen

A


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