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@Windy ab einem bestimmten Punkt nicht mehr, weil die Gedanken von all den schlechten Dingen negativ gefärbt sind und automatisiert ablaufen. Jemand in einer Psychose entscheidet ja auch nicht mehr was er denkt.

@Windy wie gesagt, die Diskussion ist sinnlos. Habe nicht gesagt dass keiner außer mir welche hatte nur dass man dann eben eigentlich sensibler bei solchen Toxisch positiven Sprüchen sein sollte.

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Sinnlosigkeit in Allem

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Sehr interessante Dinge, die hier gesagt werden.

Zu einer ähnlichen Erkenntnis bin ich auch schon gekommen, als ich mal darüber nachgedacht habe, was Glück eigentlich ist.

Die bisher beste Definition, die ich für mich gefunden habe lautet:
Glück ist eine positive Veränderung der Lebensumstände.
(Mathematisch gesehen wäre das sozusagen die erste Ableitung. )

Also im Prinzip ähnlich wie eben schon gesagt wurde...
Wenn man wenig hat, freut man sich über jede Kleinigkeit. Die Reizschwelle eines Millionärs liegt da schon deutlich höher.
Gesunde Menschen machen sich keine Gedanken übers Laufen, wenn man sich aber den Fuß gebrochen hat, dann freut man sich über ersten schmerzfreien Schritte wie Bolle.
Und so weiter...

Zitat von Krokodil90:
weil die Gedanken von all den schlechten Dingen negativ gefärbt sind und automatisiert ablaufen

Hm, den Automatismus kann man aber selbst beenden.

Zitat von Krokodil90:
wie gesagt, die Diskussion ist sinnlos.

Für dich vielleicht schon.

Zitat von Krokodil90:
sensibler bei solchen Toxisch positiven Sprüchen sein sollte.

Vielleicht meinen es manche ja auch nur gut, aber die wissen ja eh nichts und von denen braucht man sich auch nichts sagen zu lassen.

Ja das ist sie. Man kann eben nicht sagen dass jeder gleich viel abbekommt. Manchen Leuten passiert nie was wirklich Schlechtes obwohl sie nicht viel dafür tun und andere kriegen am laufenden Band wirklich schlimme Dinge ab wie Krankheiten etc. Da ist es dann eben nicht immer nur die Tatsache dass einer anders damit umgeht als der andere sondern dass der eine objektiv gesehen mehr sch. erlebt hat. Und dann stellt man sich die Frage nach dem Sinn.

Zitat von Krokodil90:
es kommt auf die Häufigkeit an nehme ich an. Und doch das gibt es dass einem immer nur schlechtes passiert

Diese Worte kommen mir sehr bekannt vor und vor einigen Jahren habe ich exakt genauso wie Du geredet.

Irgendwann merkte ich aber,dass jeder sein Päckchen zu tragen hat im Leben, wir es nur nicht bei jedem sehen. Die Welt der anderen Menschen (sofern du sie nicht besonders gut kennst), ist eine Scheinwelt. Wir wissen nicht, was bei jedem im privaten Bereich los ist. Erst als ich mich geöffnet hatte gegenüber fast jedem, merkte ich bei sehr vielen oder viel mehr Leuten als gedacht, dass auch diese unfassbar schwere und schwierige Zeiten hatten. selbst aber nie von sich aus darüber redeten. Klar, statistisch mag es vielleicht 5% der Menschen geben, die eher mehr Glück haben und selten Schicksalschläge oder schlechte Zeiten und 5%,, die unfassbar viel Pech haben, aber die meisten bewegen sich glaube ich im üblichen Bereich.

Außerdem ist es so, dass nicht jedes Schicksal oder jede Sache für jeden gleich schlecht oder gut wirkt oder gesehen wird.
Ein Todesfall in der Familie kann für den einen fast die Zerstörung des Lebens bedeuten, für den anderen ist es ein schmerzlicher, aber normaler Stein auf dem Lebensweg, der neue Erkenntnisse und Chancen eröffnet.

Pauschalität gibt es nicht.
Ich kann aber total verstehen, dass Du in Deiner aktuellen Situation alles natürlich durch eine sehr graue Brille siehst, bei mir war das vor einigen Jahren exakt genauso wie gesagt. Letztendlich dreht sich alles um Gefühle. Fühlt man sich gut, dann sieht man alles nicht so schlimm oder denkt sogar positiv. Fühlt man sich schlecht, wird man zum totalen Pessimisten.

Zitat von Krokodil90:
wie gesagt, die Diskussion ist sinnlos.

Für mich jetzt auch. Du drehst dich verbal im Kreis und hast einen Gewinn aus Kommunikation und Zuwendung, wenn du immer weiter in deiner Spirale verharrst und diese als ewigen Kerngesprächsgegenstand benutzt um unendlich damit weiter zu machen.

Das unterstütze ich nicht. Hab noch einen schönen Tag und nein, der gute Wusnch war sicher nicht böse gemeint. Ciao.

Zitat von Hicks:
Fühlt man sich gut,

Eben, es ist für depressive Menschen eine Lebensaufgabe, zu lernen aus sich selbst positive Gefühle zu erzeugen.

Dankbarkeit ist zum Beispiel so einfach und es gibt so vieles, für was man dankbar sein kann.

@Windy ich habe einfach keine Lust darauf dass Leute die eben doch objektiv mehr Leid und Schicksalsschläge als andere erfahren haben sich noch den Schuh dafür anziehen sollen dass sie nicht noch super fröhlich und optimistisch durch die Gegend ziehen.

Wenn man sich anschaut, wer in der Bevölkerung hauptsächlich an Depressionen erkrankt, sind das übrigens eher die sozial und einkommensschwachen Schichten…gerade weil Dinge wie Arbeitslosigkeit, finanzielle Sorgen, schlechtere gesundheitliche Versorgung eben zu Depressionen führen zum Beispiel. Also die Rechnung dass es einem zu gut geht, wenn man depressiv ist, geht nciht ganz auf

@Krokodil90 genauso solche Gedanken hab ich mein Leben lang schon . Mal mehr, mal weniger.

Zur Zeit hab ich weniger darüber nachgedacht aber ich fürchte es fängt bald wieder an.

Die Ursache warum ich so denke , hängt glaub ich mit meinem Lebendstil generell zu tun.

Ich habe mit fast 30 nichts aufbauen können , was andere vielleicht schon haben. Wenn ich jetzt an den Perfekten 30 jährigen denke der verheiratet ist , Kinder hat , Haus und Garten etc. , dann frag ich mich was mache ich ? Wie sieht mein Leben aus ?

Ich glaube man lebt für den Moment. Ich bin wenn ich alleine bin sehr nachdenklich und traurig.

Doch wenn ich jemanden habe mit dem ich zusammen durchs Leben gehe , ist der Sinn das Leben mit dem anderen zu leben .

Zitat von Nodi:
Wenn man wenig hat, freut man sich über jede Kleinigkeit. Die Reizschwelle eines Millionärs liegt da schon deutlich höher.
Gesunde Menschen machen sich keine Gedanken übers Laufen, wenn man sich aber den Fuß gebrochen hat, dann freut man sich über ersten schmerzfreien Schritte wie Bolle.
Und so weiter...

Ganz genau so ist es.
Das ist eine total seltsame Erkenntnis, die aber irgendwie auch faszinierend ist.

Ich konnte das z.B die letzten 13 Jahre gut an mir selbst und auch an meinem Vater, der an Krebs erkrankt war und dann letztendlich gestorben ist, beobachten. Wenn er Zeiten hatte, in denen er viele Ops und Behandlungen hatte, erfreut er sich an jeder kleinen Tasse Kaffee, Die er zuhause in familiärer Umgebung trinken durfte. Zu meinen schlimmsten Zeiten war ich für jeden Tag dankbar, an dem es mir recht gut ging oder ich keine Schmerzen / Symptome hatte.

Ging es mir aber eine längere Zeit wieder gut, fiel ich wieder mehr in alte Muster/Gewohnheiten und begann, über belanglose Probleme herumzujammern. Geld war dann z.B. wieder wichtiger usw.

Es ist dieses typische, menschliche Verhalten, dem wir uns alle nicht entziehen können. Ohne regelmäßige Schocks oder Erdungen, würden wir nicht glücklich leben können auf Dauer.

Daher habe ich vor Kurzem auch hier im Forum an irgendeiner Stelle geschrieben, dass ein stinklangweiliges Leben, welches wie eine Linie von links nach rechts verläuft ohne Auf und Abs weitaus schmerzhafter und unglücklicher sein kann, als eine Zickzacklinie, die Höhen und Tiefen hat wie Krankheiten, Scheidungen, Schicksalsschläge, Erfolge, Überraschungen usw.

Die Krebserkrankung und der Tod meines Vaters z.B war eine absolut grausame Sache. Vermutlich war sie sogar der Auslöser meiner psychischen Erkrankung oder der größte Baustein dafür, aber letztendlich wäre ich ohne diese Erkenntnis bzw diesen Schock noch ewig lange in einem bestimmten Hamsterrad gefangen gewesen und hätte den Wert des Lebens an vielen Stellen nicht zu schätzen gewusst bzw. mein Leben nicht so geändert, dass es eben nun wieder Sinn macht für mich.

Damit will ich nur sagen, dass (so schwer man sich das auch vorstellen kann) es nicht ausgeschlossen ist, dass unsere Erkrankungen im großen Ganzen manchmal sogar einen Sinn haben und dass wir ohne diese in eine völlig andere Richtung gelaufen wären im Leben, die sich irgendwann als noch viel fataler herausgestellt hätte als diese Variante der Realität

Ja, aber das kann ich auch irgendwie nachvollziehen...

In einem gewissen Rahmen sollte man auch mal schlecht drauf sein und alles blöd finden dürfen. Und das Umfeld sollte das dann auch akzeptieren und nicht mit aller Gewalt auf einen einreden.

Mir persönlich hat das übertrieben gute Zureden nicht immer nur geholfen, sondern teilweise sogar dazu geführt, dass es mir NOCH schlechter ging, weil ich mich dann erst recht unverstanden gefühlt habe.

Weiß nicht wie's euch da geht?

@Mirlj das kann ich sehr gut nachempfinden. Auch ich leide sehr darunter dass ich alleine bin. Wurde oft betrogen, oder sich negativ über mein Aussehen geäußert beim Kennenlernen. Trotz guter Ausbildung habe ich durch diverse somatische Erkrankungen beruflich kaum was erreicht. Da ich schon über 30 bin, habe ich auch nicht mehr viel Hoffnung dass man das Ruder herum reißen kann noch, obwohl ich mir immer sehr Familie gewünscht habe.

@Nodi genau das ist es eben. Solange Menschen nicht in den Schuhen der anderen gegangen sind, kommen dann solche pauschalen Aussagen. Wenn man dann aber plötzlich selbst nur sch. abbekommt und das immer und immer wieder, kaum dass man sich zum 100. mal aufgerafft hat und versuche positiv zu bleiben und weiter zumachen, dann hat man die Schnauze voll von sowas. Erst wenn die Leute dann in ähnlichen Situationen stecken merken sie, dass bei Ihnen vielleicht doch noch viel Luft nach oben war.
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Zitat von Krokodil90:
ich habe einfach keine Lust darauf dass Leute die eben doch objektiv mehr Leid und Schicksalsschläge als andere erfahren haben sic

Denk mal über das markierte Wort nach. Gaubst du wirklich, dass Du in Deinem Zustand (!) objektiv beurteilen kannst, welche Leute, (die du nicht mal kennst auf der Welt) mehr oder weniger ertragen mussten als Du oder wir alle hier? Jede Sicht ist auch eine völlig subjektive und je kränker wir hier sind, desto subjektiver ist sie erst recht.
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Leute mit Depressionen oder Angsterkrankungen meist Pessimisten sind.
Wir dürfen uns hier also nicht von unseren schlechten Gefühlen in der aktuellen Phase zu völlig in-objektiven Einschätzungen verleiten lassen. Das dreht den Teufelskreis immer weiter nach unten in noch tiefere Abgründe.
Ich weiß, dass das alles andere als leicht ist, aber man muss es sich zumindest mal verinnerlichen und darüber nachdenken.
Die Sichtweise Ich bin der größte Pechvogel und alle anderen haben viel mehr Glück als ich. Das ist nicht gerecht! Ist der absolute Klassiker (!) von psychischen Problemen. Wir müssen daran arbeiten, nicht auf diese Lüge hereinzufallen.

Zitat von Krokodil90:
Wenn man sich anschaut, wer in der Bevölkerung hauptsächlich an Depressionen erkrankt, sind das übrigens eher die sozial und einkommensschwachen Schichten…

Auch wieder völlig subjektiv und falsch.
Vielleicht nimmst du es selbst so wahr oder die Medien verbreiten es so. Es entspricht aber nicht automatisch der Realität, allein schon, weil die Dunkelziffer von psychischen Erkrankung bei betuchteren Personen oder auch der Mittelschicht unfassbar hoch ist. Die Hemmschwelle, sich dort zu outen und Schwäche zu zeigen, verfälscht da Statistik massiv.

@Krokodil90 ich hab auch grad eine Beziehung beendet die mir nicht mehr gut getan hat und werde daher alleine sein , was mit sehr schwer fallen wird.

Da ich diese Gedanken früher auch so extrem hatte und sich mein Leben oft verändert hat , möchte ich dir sagen , dass du mit 30 noch so viele Möglichkeiten im Leben hast und noch gar nichts vorbei ist

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