Lieber Beobachter,
darf es auch ein Besser spät als nie-Kommentar sein? Ich lese erst seit gestern und schreibe erst seit heute in diesem Forum, ist meine Entschuldigung für die Verspätung.
Wenn ich dein zweites Posting richtig interpretiere, hast du die Flinte schon ins Korn geworfen? Wie schade. Ich würde es zunächst mit dem versuchen, was du schon aufzählst: erhöhte Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle, verbale Entkräftung der Befürchtungen, Kommunikation der eigenen Gefühle und Wahrnehmungen, häufiger als sonst erwähnen, dass das, was du sagst, nicht böse gemeint ist und dass du die betreffende Person sehr schätzt. Es aussprechen, wenn dir gefällt, was sie sagt oder tut. Die Person ermutigen, ruhig ehrlich zu dir zu sein und dir ihre Meinung zu sagen, die Zähne zusammenbeißen und nicht übel nehmen, wenn die Ehrlichkeit des anderen dann tatsächlich mal nicht schmeckt. (Manchmal haben Menschen mit solchen Ängsten gar nicht so Unrecht und ecken durchaus mal an, wenn sie tatsächlich sagen, was sie denken.)(Aber wer tut das nicht?) Auch ruhig der sein, der immer mal als erster den Kontakt wieder aufnimmt. Und hoffen, dass nach längerer geduldiger Behandlung der Damm gebrochen und das Vertrauen zu dir hergestellt ist, so dass sich die Extra-Maßnahmen dann erübrigen. Oder so liebe Kommunikationsgewohnheiten geworden sind, dass sie dir nicht mehr seltsam vorkommen.
Das kostet Kraft, das ist wohl wahr. Schlimmstenfalls könnte es auch dazu führen, dass du ein ganz neues Bild der Person erhältst, wenn sie deine Ermutigungen ernst nimmt, und sie tatsächlich nicht mehr magst. No risk, no fun...
Eigene Erfahrungen? O ja, die letzte vor zwei Jahren, und es ist tatsächlich ein Fall von O mein Gott, hätte ich ihn doch nur nicht ermutigt! daraus geworden, denn wenige Tage, nachdem wir drüber gesprochen hatten, dass er solche Ängste ruhig überwinden und frei von der Leber weg mit mir plaudern kann, weil ich ja gar kein übelnehmerischer Typ bin, gestand er mir seine plötzlich erwachte, von mir überhaupt nicht geahnte und völlig unerwiderte Liebe. Höm. Naja - ich hab den Korb, den er sich holte, so nett wie möglich gehalten, und vielleicht war es ja gut, dass wir mal drüber gesprochen haben. (Vielleicht auch nicht. Keine Ahnung.)
Aber: Ich habe auch schon liebe Freunde dadurch gewonnen, die durch häufige Ermutigung irgendwann Vertrauen fassten und wussten, dass ich sie mag und ihre Ansichten respektiere, auch wenn es nicht mehr in jedem Gespräch ausdrücklich erwähnt wird.
Liebe Grüße
cbra
25.12.2011 19:14 •
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