Zitat von cichysp:Das wundert mich, denn in einer Trance geht es zunächst ja gerade darum, sich NICHT auf sich selbst zu konzentrieren, sondern auf den Text, den Inhalt des Texts - entweder den vom Therapeuten gesprochenen Text oder den der CD
Von Blockaden bei der Hypnose war nie die Rede. Wir fingen damit an, dass ich bestimmen sollte, welcher Arm mein Unbewusstes und welcher mein Bewusstes werden soll. Das Unbewusste sollte sich von allein absenken. Da saß ich eine geschlagene halbe Stunde mit angehobenen Armen und wurde immer nervöser, hibbeliger und mein Herz fing an zu rasen, weil ich dachte, jetzt muss doch gleich was passieren. Irgenwann habe ich einfach einen Arm bewusst nach unten fallen lassen, weil ich die Arme wegen Ermüdung nicht mehr halten konnte. Und dann hat der Therapeut immer Ja/Nein Fragen an mein Unbewusstes gestellt, die ich entweder durch Anheben oder Absenken des entsprechenden Armes beantworten musste. Aber ich habe den Arm immer ganz bewusst gehoben oder gesenkt. Es war nie so, dass es von meinem Unbewussten kam.
Dann haben wir auch viele Übungen gemacht, wo ich mir Farben für irgendwas vorstellen sollte und Gefühle in bestimmten Situationen damit verbinden und auf andere Situationen übertragen. Oder mir Situationen vorstellen, wo ich stolz auf mich war und ein Arm sollte dafür stehen und der andere Arm sollte für angstbesetzte Situationen stehen. Dann sollte ich die Hände zueinander drehen und mir vorstellen, dass ein Lichtbogen von einer Hand zur anderen entsteht und beobachten, ob sich die Gefühle vermischen oder ob ein neues Gefühl entsteht usw. Das ganze dann auch noch mit Farben.
Oft musste ich mir Metaphern oder Bilder für Situationen ausdenken und beobachten, wie sie sich verändern, wenn ich sie auf andere Situationen übertrage. In zwei Sitzungen haben wir Phantasiereisen gemacht. Als Höhepunkt sollte ich dabei in eine Höhle gehen gehen und dort etwas finden. Ich sollte sagen, was ich sehe und ich sagte, nichts, es ist stockdunkel. Dann sollte ich eine Taschenlampe nehmen und Licht machen. Ich sagte, da ist nichts in der Höhle. Er: doch, da ist etwas. Ich: na, OK, da hängen Fledermäuse. Er: Was noch? Ich: nichts, die Höhle ist leer.
Eigentlich hätte ich mich selbst dort finden müssen. Das war der Punkt, wo er sagte, dass ich für Hyspnose nicht empfänglich bin. Egal, was wir gemacht haben, war ich nie in Trance, sondern immer hellwach, nervös, verkrampft und mein Puls war bestimmt immer auf 180. Und je mehr Sitzungen wir gemacht haben, umso schlimmer wurde es.
19.01.2014 17:37 • #41